Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 10:00 Insider: EU-Gipfel berät über stärkere Nutzung eingefrorener russischer Gelder +++
Der informelle EU-Gipfel kommende Woche in Kopenhagen wird nach Angaben aus der Bundesregierung über die stärkere Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte beraten. "Dies wird wohl das zentrale Thema sein", sagt ein Regierungsvertreter. "Die Bundesregierung ist aufgeschlossen offen für die Debatte über neue EU-Kommissionsvorschläge", hieß es weiter. Vergangenen Freitag hatte sich Bundesfinanzminister Lars Klingbeil offen gezeigt, die in der EU eingefrorenen russischen Gelder stärker als bisher zu nutzen. Bislang werden nur die Zinsgewinne abgezweigt, um damit einen Kredit an die Ukraine zu finanzieren.
+++ 09:18 Wiederaufbaubank: Russlands Wirtschaft vor schwierigen Zeiten +++
Nach Einschätzung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) kommen auf die russische Wirtschaft schwierige Zeiten zu. Es könne zu einer sogenannten Stagflation kommen, sagt EBWE-Chefvolkswirtin Beata Javorcik. "Es gibt eine unangenehme Kombination aus immer noch hoher Inflation... und einer Verlangsamung des Wachstums." Als Gründe für die Probleme in Russland nennt die EBWE die angespannten Staatsfinanzen und stärkere Beschränkungen für Öl- und Gasexporte. Für die Ukraine senkt die EBWE erneut ihre Wachstumsprognose für 2025. Die Wirtschaft dürfte demnach in diesem Jahr um 2,5 Prozent wachsen, 0,8 Prozentpunkte weniger als bisher angenommen. Neben dem Krieg machten dem Land auch eine schwache Ernte und ein Arbeitskräftemangel zu schaffen, erklärt die EBWE.
+++ 08:37 Ukraine meldet Abschuss von russischem Su-34-Kampfjet +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein russisches Kampfflugzeug vom Typ Su-34 abgeschossen. Der Abschuss sei im Raum Saporischschja gegen 4 Uhr morgens erfolgt, als die Su-34 "einen Terrorangriff auf die Stadt Saporischschja ausübte und gelenkte Fliegerbomben abwarf", teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Unabhängig können die Angaben bislang nicht bestätigt werden. Die Su-34 ist ein taktischer Jagdbomber, der zwar noch zu Sowjetzeiten entwickelt, aber erst seit 2006 seriell produziert wird. Insgesamt wurden bislang rund 150 Stück hergestellt. Der Abwurf von Gleitbomben ist eines der wichtigsten taktischen Mittel der russischen Streitkräfte gegen die ukrainischenVerteidigungslinien. Sie werden aber immer wieder auch gegen Städte im frontnahen Hinterland eingesetzt.
+++ 07:59 Trump telefoniert mit Orban +++
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat nach Angaben seiner Regierung mit US-Präsident Donald Trump über die Sicherheit der Energieversorgung in Europa gesprochen. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto erklärt in einem veröffentlichten Video, bei dem Telefonat sei es auch um weitere Themen gegangen. Szijjarto betont seinerseits, die Energieversorgung Ungarns könne ohne die Einfuhr von Gas und Öl aus Russland nicht sichergestellt werden. Der Außenminister hatte zuvor am Rande der UN-Generalversammlung mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow gesprochen. In der Diskussion um Sanktionen gegen Russland hatte US-Präsident Trump immer wieder darauf verwiesen, dass es noch EU-Staaten wie Ungarn oder die Slowakei gebe, die weiter russisches Öl bezögen. Deshalb will die EU nun das Ende für die Lieferung russischer fossiler Energieträger vorziehen.
+++ 07:17 "Was die Bewohner befürchtet haben, ist eingetreten" - kein Benzin mehr auf der Krim? +++
Auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim gibt es massive Probleme mit der Benzinversorgung. Das berichtet Radio Free Liberty unter Berufung auf einen lokalen Menschenrechtsaktivisten von der Kampagne "Liberate Crimea". Angeblich ist das gesamte Benzin aus den Tankstellen verschwunden - sogar die teuerste Sorte. "Was die Krimbewohner befürchtet haben, ist eingetreten. An den Tankstellen gibt es kein Benzin mehr, viele Tankstellen schließen sogar ganz, um ihren Mitarbeitern nicht unnötig Gehälter zahlen zu müssen. Der beginnende Benzinmangel hat sowohl die einfachen Krimbewohner als auch die Unternehmen getroffen", so die Quelle. Staatliche Unternehmen würden zumindest einen Mindestbedarf an Gutscheinen erhalten. Auf den Straßen seien deutlich weniger Autos unterwegs. Der Telegram-Kanal "Crimean Wind" teilt ein Bild von einem Preismast einer Tankstelle, auf dem mehrere Sorten nicht mehr verfügbar sind. Die teuerste Sorte AI-100 gibt es zwar noch, jedoch zu einem stark gestiegenen Preis von fast 100 Rubel. Normalerweise ist die Sorte deutlich günstiger.
+++ 06:32 Warum traut Trump der Ukraine plötzlich so viel zu? Briefings könnten eine Erklärung sein +++
Dass US-Präsident Donald Trump der Ukraine seit Neuestem zutraut, alle ihre Gebiete zurückzuerobern, und Russland als schwach ansieht, könnte auch mit Briefings durch amerikanische Beamte zusammenhängen. Diese hätten Trump über die aktuelle Lage auf dem Schlachtfeld und eine mögliche zukünftige Offensive der Ukraine informiert, schreibt das Wall Street Journal (WSJ). Eine solche Offensive erfordere die Unterstützung des amerikanischen Geheimdienstes, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. In den Briefings sei zur Sprache gekommen, dass Russland trotz großangelegter Offensiven in mehreren Regionen der Ukraine keine nennenswerten Gebietsgewinne erzielen konnte.
+++ 05:52 ISW: Medwedew soll Trump mit nuklearen Drohungen einschüchtern +++
Der Kreml nutzt laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) nukleare Drohungen, um US-Präsident Donald Trump dazu zu bewegen, seine Bemühungen um Frieden in der Ukraine einzustellen. Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hat zuletzt über seinen englischsprachigen X-Account die jüngste Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass Russland bereit sei, die nuklearen Waffenbeschränkungen des New Strategic Arms Reduction Treaty (New START) nach dessen Auslaufen am 5. Februar 2026 noch ein Jahr lang einzuhalten, bekräftigt. Medwedew erklärt, die Trump-Regierung müsse nun entscheiden, ob sie diesem Beispiel folgen werde. Medwedew behauptet jedoch, dass die Einhaltung des Vertrags durch die USA "nicht ausreiche" und dass die Vereinigten Staaten "aufhören müssen, Russland mit Sanktionen und Zöllen zu schwächen", da sonst "das Risiko eines direkten Konflikts hoch bleibt".
+++ 04:26 Massive Luftangriffe auf Energieinfrastruktur in Winnyzja +++
In der Region Winnyzja haben russische Raketen und Drohnen schwere Schäden an kritischer Infrastruktur verursacht. Nach Angaben der Militärverwaltung wurden gezielt Energieanlagen angegriffen, es gibt großflächige Stromausfälle. Winnyzja liegt weit hinter der Front zwischen Zentral- und Westukraine.
+++ 01:23 Selenskyj: Ukraine und Syrien normalisieren Beziehungen +++
Die Ukraine und Syrien haben ihre diplomatischen Beziehungen offiziell wiederhergestellt. Das teilt der ukrainische Präsident Selenskyj nach einem Treffen mit der syrischen Führung am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit. Die Ukraine hatte die Beziehungen zu Syrien im Juni 2022 abgebrochen, da die damalige Regierung unter Baschar al-Assad die Unabhängigkeit der von Russland besetzten ukrainischen Gebiete anerkannt hatte. Der langjährige russische Verbündete Assad war im Dezember 2024 gestürzt worden.
+++ 00:11 Drohnen gesichtet: Erneut Flughafen in Dänemark gesperrt +++
In Dänemark werden erneut Drohnen im Luftraum eines Flughafens gesichtet. Der Airport in Aalborg sei deshalb derzeit geschlossen, sagt ein Sprecher des Flughafens. Von der Schließung seien vier Flüge betroffen. Das Portal Flightradar24 schreibt auf X, dass drei ankommende Maschinen auf andere Flughäfen umgeleitet worden seien. Wie viele Drohnen beobachtet worden sein sollen und woher sie stammten, ist noch unklar. Am späten Montagabend waren die Flughäfen in Kopenhagen und Oslo nach Drohnensichtungen für mehrere Stunden geschlossen worden, was Zehntausende Passagiere betraf. Die Regierung stufte den Vorfall als den bisher schwerwiegendsten Angriff auf die kritische Infrastruktur des Landes ein und legte einen Zusammenhang mit Russland nahe.
+++ 23:48 Strände von Sotschi nach Drohnenangriff gesperrt +++
Im russischen Ferienort Sotschi werden die Strände vorübergehend gesperrt. Das berichtet das russische Exil-Medium "Medusa". Hintergrund sind mutmaßliche ukrainische Marinedrohnenangriffe auf einen der russischen Marinestützpunkte im Schwarzen Meer in der knapp 300 Kilometer entfernten Stadt Noworossijsk. Bis morgen Mittag sind Urlauber und Einwohner aufgerufen, sich von den Küsten fernzuhalten.
+++ 21:47 Lawrow wirft Ukraine und EU vor, Krieg in die Länge zu ziehen +++
Bei seinem Treffen mit US-Außenminister Rubio am Rande der UN-Generalversammlung betont der russische Außenamtschef Lawrow die Bereitschaft Russlands, den Ukraine-Konflikt zu lösen. Das teilt das russische Außenministerium mit. Demnach erinnerte der russische Chefdiplomat an die zwischen Kremlchef Putin und Trump bei ihrem Gipfel in Alaska vereinbarte Linie, dass zunächst die Grundursachen des Konflikts beseitigt werden müssten. Zudem behauptete Lawrow erneut, die Ukraine und die EU würden mit ihrem "inakzeptablen" Vorgehen den Krieg in die Länge ziehen.
+++ 21:03 Polens Erdgasspeicher erreichen höchsten Füllstand der EU +++
Die Erdgasspeicher in Polen sind nach Angaben von Energieminister Miłosz Motyka vollständig gefüllt. Dies sei der höchste Füllstand in der EU, schreibt der Minister auf der Plattform X. "Das ist auch eine Garantie für Energiesicherheit und ein wirksamer Schutz gegen Krisen." In Deutschland liegt der Füllstand nach Angaben der Bundesnetzagentur bei knapp 77 Prozent.
+++ 20:28 US-Außenminister Rubio fordert Ende des Blutvergießens im Ukraine-Krieg +++
Nach dem jüngsten Kurswechsel von US-Präsident Trump im Ukraine-Krieg trifft sich US-Außenminister Marco Rubio mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Bei dem Gespräch am Rande der UN-Vollversammlung in New York habe Rubio die Forderung von Trump nach einem Ende des Blutvergießens im Ukraine-Krieg bekräftigt, teilt ein Sprecher des US-Außenministeriums mit. Rubio habe zudem die Notwendigkeit betont, dass Moskau "konkrete Schritte zu einer dauerhaften Lösung" des Krieges unternehme. Eine Stellungnahme der russischen Seite zu dem Treffen liegt bisher nicht vor.
+++ 20:03 EU-Kredit für Ukraine könnte bis zu 130 Milliarden Euro groß sein +++
Ein sogenannter Reparationskredit der EU für die Ukraine könnte ein Volumen von bis zu 130 Milliarden Euro haben, wie ein mit den Gesprächen vertrauter EU-Vertreter angibt. Grundlage dafür sollen Barmittel aus im Westen eingefrorenen russischen Vermögenswerten sein. Die Idee für den Kredit stammt von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Ukraine soll ihn erst zurückzahlen, wenn sie in einem Friedensabkommen Reparationen von Russland erhält.
+++ 19:28 Tote nach Drohnenangriff in russischer Stadt Noworossijsk +++
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf den russischen Flottenstützpunkt Noworossijsk am Schwarzen Meer werden nach offiziellen Angaben mindestens zwei Zivilisten getötet. Sieben weitere Personen hätten Verletzungen erlitten, drei davon seien in kritischem Zustand, teilt der regionale Krisenstab mit. Gouverneur Wenjamin Kondratjew schreibt bei Telegram von einer "fürchterlichen Attacke" mitten am Tag auf das Stadtzentrum nahe dem Hotel Noworossijsk. Sieben Wohnhäuser wurden nach Behördenangaben beschädigt.
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Quelle: ntv.de, rog/ino/dpa/rts/AFP