Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:25 Putins Kommandowechsel: "Letzter großer Versuch der Russen" +++
Kremlchef Wladimir Putin setzt nach fast einem Jahr Krieg und vielen Niederlagen in der Ukraine einmal mehr auf eine neue Befehlsgewalt. Jetzt soll der immer wieder für die Misserfolge öffentlich von russischen Scharfmachern und Militärbloggern gescholtene Generalstabschef Waleri Gerassimow Fortschritte im Angriffskrieg zur Besetzung ukrainischer Gebiete bringen. Michael Karl vom Thinktank GIDS ordnet den Stabswechsel als letzten großen Versuch der Russen ein und erklärt, dass der Kreml damit wohl scheitern wird.
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+++ 19:05 Kiew setzt EU-Justiz-Standards um +++
Die Ukraine hat die Besetzung eines Justiz-Aufsichtsorgans abgeschlossen, ein zentraler Schritt bei den von der EU angemahnten Reformen für einen möglichen Beitritt. Eine Gruppe von Richtern ernannte das letzte von acht neuen Mitgliedern des Hohen Rats der Justiz, der damit seine Funktion zur Ernennung und Entlassung von Richtern wieder aufnehmen kann. Der Ukraine-Botschafter der EU, Matti Maasikas, begrüßt den Schritt des Beitrittskandidaten auf Twitter. "Wichtige juristische Führungsgremien können damit ihre Arbeit wieder aufnehmen", schreibt er. Der Rat könne nun "Rechtstaatlichkeit und Integrität" in die Praxis umsetzen. Die Regierung in Kiew treibt auch während des Krieges gegen Russland ihre Anti-Korruptions-Bemühungen voran.
+++ 18:22 Soledar und Bachmut: Selenskyj schickt Verstärkung +++
Die ukrainischen Truppen in den ostukrainischen Städten Bachmut und Soledar, die seit Tagen heftige russische Angriffe abwehren, erhalten Verstärkung und Nachschub. Auch werde den Soldaten dort jede benötigte Unterstützung gewährt, teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einer Sitzung des Generalstabs in Kiew mit. Während Söldnerchef Jewgeni Prigoschin etwa Soledar im Gebiet Donezk schon für eingenommen erklärte, hieß es aus dem Kreml, es gebe zwar eine "positive Dynamik", aber noch kein Ergebnis. Das russische Militär versucht seit einigen Wochen, die ukrainischen Verteidigungslinien in diesem Teil der Ukraine zu durchbrechen. Der Auftrag lautet, die gesamte Region Donezk, die Moskau bereits völkerrechtswidrig annektiert hat, unter russische Kontrolle zu bringen.
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+++ 17:50 Nawalny sehr krank: Ehefrau greift Strafkolonie an +++
Unterstützer und Familienangehörige des in einem russischen Straflager inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny haben sich besorgt über den Gesundheitszustand des 46-Jährigen geäußert. Nawalny habe erneut einen Gerichtstermin nicht wahrnehmen können, weil er zu krank dafür sei, schreibt seine Sprecherin Kira Jarmysch auf Twitter. Die Frau des russischen Oppositionspolitikers, Julia Nawalnaja, wendet sich auf Instagram an die Leitung der Strafkolonie in Melechowo etwa 260 Kilometer nordöstlich von Moskau: "Was geht in euren Köpfen vor, wie lebt ihr, wenn ihr euch darüber freut, dass ihr absichtlich einen Menschen habt erkranken lassen, dass ihr ihn nicht pflegt und ihm keine Medikamente gebt?" Anfang der Woche hatten 290 russische Ärzte einen offenen Brief an Kremlchef Wladimir Putin geschrieben, in dem sie sich für eine Behandlung Nawalnys einsetzten.
+++ 17:23 Munz: Warum Putin den Wagner-Chef in der Hand hat +++
+++ 16:57 Union: "Puma"-Pannen waren Bedienungsfehler +++
Vor dem Spitzentreffen zu den Pannen beim Schützenpanzer "Puma" hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter die deutsche Rüstungsindustrie in Schutz genommen. Die jüngsten Ausfälle seien offensichtlich auf "Bedienungsfehler und Wartungsfehler" bei der Bundeswehr zurückzuführen, sagt er dem Fernsehsender Welt. "Jedenfalls liegt der Schwarze Peter nicht bei der Industrie, die da schnell vorverurteilt wurde." Bei einer Schießübung waren alle 18 eingesetzten Schützenpanzer ausgefallen, woraufhin Verteidigungsministerin Christine Lambrecht den "Puma" aus einer deutschen NATO-Verpflichtung herausnehmen ließ. Kiesewetter betont, letztlich sei Lambrecht für Ausrüstungspannen der Bundeswehr verantwortlich. "In jedem Fall hat die Ministerin die politische Führungsverantwortung."
+++ 16:35 Panzer für Kiew: EU-Grüne erhöhen Druck auf Scholz +++
Die Grünen im Europaparlament wollen Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich dazu drängen, zusammen mit anderen Ländern Kampfpanzer an die von Russland angegriffene Ukraine zu liefern. In einem Änderungsantrag der Grünen-Fraktion für einen Bericht zur EU-Außen- und Sicherheitspolitik heißt es, das Europaparlament fordere Scholz dazu auf, "ein europäisches Konsortium relevanter europäischer Länder zu initiieren, um ohne weitere Verzögerung "Leopard-2"-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern". Über den Bericht stimmt das Plenum des Parlaments in der kommenden Woche ab. Grundsätzlich hatte sich das Parlament schon im Oktober dafür ausgesprochen, der Ukraine mit Kampfpanzern zu helfen.
+++ 16:05 Zweite Front Belarus: Ukrainer trainieren für russischen Einmarsch +++
+++ 15:40 Chef der Bodentruppen inspiziert russisch-belarussische Bataillone +++
Eine Kommission des russischen Verteidigungsministeriums, angeführt vom Chef der Bodentruppen Oleg Saljukow, inspiziert in Belarus die Kampfbereitschaft der russisch-belarussischen Verbände. Das teilt das Verteidigungsministerium in Minsk mit. Die Ukraine warnt seit Tagen, Russland könnte eine zweite Front durch einen Angriff von Belarus aus öffnen. Russland und Belarus haben ihre militärische Zusammenarbeit zuletzt verstärkt und planen für nächste Woche ein gemeinsames Luftwaffen-Manöver.
+++ 15:20 Bewegung bei der SPD: Auch Mützenich sieht "Leopard" nicht als rote Linie +++
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich schließt die Lieferung von deutschen Kampfpanzern an die Ukraine nicht grundsätzlich aus. "Es gibt keine roten Linien", sagt Mützenich zum Auftakt der Fraktionsklausur in Berlin. Deutschland werde sich in der Frage eng mit den Bündnispartnern abstimmen. Die Ukraine müsse das bekommen, "was für das Selbstverteidigungsrecht wichtig ist". Gleichzeitig dürfe Deutschland aber nicht in den Krieg verwickelt werden.
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+++ 15:00 Lambrecht offen für "Leopard"-Lieferung an Kiew +++
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht schließt die Lieferung deutscher Kampfpanzer vom Typ "Leopard" an die Ukraine nicht aus. Es gebe in der Bundesregierung diesbezüglich bislang keine Entscheidung, betont die SPD-Politikerin bei einem Besuch der Bundeswehr im sächsischen Marienberg. Sie fügt allerdings hinzu: "In den Zeiten, in denen wir leben, .... sind wir gut beraten, uns immer auf die jeweilige Situation einzustellen." Es sei der richtige Ansatz, "nichts auszuschließen". Alleingänge Deutschlands werde es aber nicht geben, bekräftigt sie.
+++ 14:40 Militärexperte zum "Marder"-Trick der Bundeswehr +++
+++ 14:20 Kriegsdienstverweigerung: Russischer Berufssoldat zu langer Haft verurteilt +++
Ein Gericht in Russland hat einen Berufssoldaten zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er nicht in der Ukraine kämpfen wollte. Der 24-Jährige, der "nicht an einer militärischen Spezialoperation teilnehmen wollte", habe sich im Mai 2022 nicht zum Dienst gemeldet, teilte die Justiz in der Region Baschkortostan im Südural mit. Die Polizei habe den Mann im September ausfindig gemacht. Auch ein Militärgericht teilte mit, den Soldaten ebenfalls zu fünf Jahren Haft verurteilt zu haben, weil er sich während der russischen Mobilmachung mehr als einen Monat lang dem Militärdienst entzogen habe.
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+++ 13:55 Putin führt Regierungsmitglied öffentlich vor +++
In einer öffentlich gezeigten Videokonferenz unterrichtet Russlands Vize-Premierminister Denis Manturow seinen Präsidenten über den Stand von Produktions- und Rüstungsplänen. Doch die Reaktion von Wladimir Putin kommt einer Demütigung gleich.
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+++ 13:37 Kreml rückt nach Personal-Rochade nicht von Kriegszielen ab +++
Russland hält auch nach dem Umbau seiner Befehlsstruktur für den Krieg in der Ukraine an den Zielen der Invasion fest. Die vier annektierten Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson sollten vollständig eingenommen werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag. "Alle bisherigen Ziele bleiben auf der Tagesordnung." Am Vortag hatte das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt, dass Generalstabschef Waleri Gerassimow nun direkt und hauptamtlich das Kommando über die in der Ukraine eingesetzten Truppen übernommen habe. Der erst im Oktober ernannte Kommandeur Sergej Surowikin ist jetzt nur noch Gerassimows Stellvertreter. Die Rochade gilt als Versuch von Kremlchef Wladimir Putin, das Ansehen der zuletzt wegen zahlreicher Niederlagen in dem Krieg in die Kritik geratenen Militärführung des Landes wieder zu stärken.
+++ 13:03 Habeck will Polen "Leopard"-Lieferungen an die Ukraine gestatten +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht sich dafür aus, die Lieferung von polnischen "Leopard"-Kampfpanzern in die Ukraine nicht an einem deutschen Einspruch scheitern zu lassen. "Es gibt einen Unterschied, für sich selbst eine Entscheidung zu treffen oder die Entscheidung von anderen zu verhindern", sagte der Vizekanzler der Grünen. "Und entsprechend sollte Deutschland sich nicht in den Weg stellen, wenn andere Länder Entscheidungen treffen, die Ukraine zu unterstützen, unabhängig davon, welche Entscheidung Deutschland trifft."
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+++ 12:45 Bis zu 25 tote und verletzte Ukrainer täglich: Bilder aus Soledar deuten auf Niederlage +++
Ukrainische Militärsanitäter berichten von bis zu 25 Opfern pro Tag: Die Kämpfe um die Stadt Soledar laufen nicht gut für die ukrainischen Verteidiger und die verbliebenen Zivilisten. Dennoch harren dort noch immer Menschen aus, wie dieser Bericht zeigt:
+++ 12:26 Kiew wertet russische Drohnen-Flüge als Vorbereitung neuer Angriffe +++
Russland bereitet nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums eine neue Angriffswelle vor. "Russlands Drohnen sammeln Informationen über Ziele, die sie treffen wollen", sagte eine Sprecherin dem Sender Suspline nach einem Bericht der "Kiev Post". Die Beobachtung russischer Aufklärungsaktivitäten "zeigt Vorbereitungen für ein neues massives Bombardement". Typischerweise brauche Russland 10 bis 14 Tage der Vorbereitung nach einer erfolgten Angriffswelle. Zuletzt hatte Russland die Ukraine am 1. Januar mit einer massiven Angriffswelle überzogen. Eine neue Attacke stehe kurz bevor, sagte die Sprecherin.
+++ 11:57 Politologe Kaim: Mit Kampfpanzern könnte Ukraine in die Offensive gehen +++
Die Debatte um die Lieferung von deutschen "Leopard 2" und anderen modernen westlichen Kampfpanzern an die Ukraine hält unvermindert an. Der Kampfwert der Geräte gilt als hoch. Politologe Markus Kaim erklärt bei ntv, wieso sie Kiew in die Lage versetzen könnten, besetztes Territorium zurückzuerobern anstatt nur das eigene zu verteidigen:
+++ 11:30 Ukraine meldet Abschuss von russischem Kampfflugzeug +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben ihrer Luftwaffe am Morgen eine russische Su-25 abgeschossen. Der im NATO-Code "Frogfoot" (Froschfuß) genannte Jet ist ein sogenannter Erdkampfjäger, der insbesondere für den Einsatz zur Unterstützung von Bodenkämpfen konzipiert ist. Das Gerät stammt aus den 70er Jahren, wurde seither mehr als Tausend Mal gebaut und gilt als besonders robust, wenn auch technologisch veraltet. Im Ukraine-Krieg hat sich die Su-25 aus russischer Sicht bewährt, weil sie nach Medienberichten im Vergleich zu moderneren Kampfflugzeugen relativ selten abgeschossen wurde.
+++ 10:46 Kiew: Russland hat Dutzende neuer Militäreinheiten geschickt +++
Die russische Armee stockt ihre Streitkräfte ukrainischen Angaben zufolge auf. Die Zahl der russischen Militäreinheiten in der Ukraine sei auf 280 von 250 in der Vorwoche gestiegen, sagt die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf einer Pressekonferenz. Allerdings halte das ukrainische Militär bei den heftigen Kämpfen um die Stadt Soledar stand. "Russland treibt seine eigenen Leute zu Tausenden in den Tod, aber wir halten durch."
+++ 10:23 Russische Menschenrechtsbeauftragte sieht Fortschritte im Dialog mit Ukraine +++
Russland und die Ukraine wollen nach einem Bericht der russischen Staatsagentur TASS Kontakte zwischen ihren Menschenrechts-Beauftragten aufrecht erhalten. Die russische Menschenrechtskommissarin Tatiana Moskalkowa habe erklärt, die Ukraine habe in diesen Bereich eine pragmatische Haltung eingenommen. "Wir haben bereits konkrete Ergebnisse bei der Suche nach Vermissten und der Rückkehr von Kindern zu ihren Familien. Ich hoffe, der Dialog wird fortgesetzt", sagt Moskalkowa dem Bericht zufolge.
+++ 10:10 Kiew: Mehr als 100 russische Kämpfer in Soledar getötet +++
Die Kämpfe um die ukrainische Stadt Soledar im Gebiet Donezk dauern nach Angaben aus Moskau und aus Kiew an. "Mehr als 100 Russen auf einmal sind im Gebiet Soledar in die Hölle geschickt worden", teilt die ukrainische Militärführung in Kiew mit. Die ukrainischen Streitkräfte hätten dank einer koordinierten Arbeit gemeinsam mit der Artillerie und den Raketentruppen mehr als 100 russische Kämpfer getötet und ihre Technik zerstört, heißt es. Die Ukraine hatte zuvor russische Behauptungen zurückgewiesen, Soledar sei bereits eingenommen. Der Kreml hatte von einer "positiven Dynamik" gesprochen, aber erklärt, eine offizielle Bestätigung zur Einnahme von Soledar abzuwarten. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
+++ 09:53 Röttgen nennt Zögern bei Waffenlieferungen "Trauerspiel" +++
Das Zögern der Bundesregierung bei Waffenlieferungen an die Ukraine ist nach Ansicht des CDU-Außenpolitikers Norbert Röttgen ein "Trauerspiel". Dass Bundeskanzler Olaf Scholz bei den Entscheidungen erst ganz schnell folge, wenn es ausreichend internationalen Druck gebe, spalte Europa, sagte Röttgen im Deutschlandfunk. Die bisherige Linie der Bundesregierung führe zu einem militärischen Patt mit großen Verlusten in der Ukraine. Dies bedeute "Instabilität und Unfrieden und Krieg auf längere Zeit". Hingegen seien Waffenlieferungen an die Ukraine, "die nötig sind und auch hinreichend sind, um die russische Besatzung vom ukrainischen Territorium zurückzudrängen", auch Voraussetzung für eine politische Lösung, um den Krieg zu beenden, betonte Röttgen. Aus diesen Alternativen entstehe der Druck, aus dem sich immer mehr Staaten für Waffenlieferungen an die Ukraine entschieden.
+++ 09:34 Region Dnjepropetrowsk meldet ebenfalls russische Angriffe +++
In der Nacht zu Donnerstag beschießt Russland offenbar erneut mehrere ukrainische Regionen. Die Militärverwaltung der Oblast Dnjepropetrowsk meldet nach einem Bericht von "Pravda" Artillerieschüsse auf den Bezirk Nikopol. Rund ein Dutzend Einschläge seien gezählt worden. Zu Schaden gekommen sei niemand, mehrere Häuser und Nebengebäude seien aber beschädigt worden.
+++ 09:16 US-Institut: Russische Offensivbemühungen scheitern an knapper Munition +++
Nach Ansicht des US-amerikanischen Institute for the Study of War (ISW) zeigt sich auf Seiten Russlands ein wachsender Mangel an Munition. Bereits am Dienstag habe CNN unter Berufung auf Regierungsquellen berichtet, dass der tägliche Artillerie-Beschuss durch Russland in einigen Regionen seit dem Sommer 2022 um 75 Prozent zurückgegangen sei. Ein Sprecher der im Osten des Landes operierenden ukrainischen Streitkräfte sagte demnach, Russland habe im Sommer sehr viel Artillerie-Munition in der vergeblichen Hoffnung auf schnelle Erfolge verschossen. Nun müsse Munition aus abgelegenen Regionen Russlands herangeschafft oder bei anderen Ländern eingekauft werden. Das ISW teilt im Staatsfernsehen verbreitete Einschätzungen russischer Militärblogger, dass Mobilisierungs- und Offensivbemühungen des Kremls an zunehmend fehlendem Kriegsmaterial scheitern.
+++ 08:45 Verwaltung: Russland beschießt zivile Gebäude in Saporischschja +++
Nach Angaben der Stadtverwaltung von Saporischschja hat Russland in der Nacht erneut Gebäude der zivilen Infrastruktur beschossen. Dabei seien auch Wohngebäude getroffen worden, zitiert die ukrainische "Pravda" den Stadtrat Anatolii Kurtiev. Verletzte seien bisher nicht bekannt geworden. Kurz nach 03:00 Uhr morgens war in der Stadt im Süden des Landes für etwa eine halbe Stunde Luftalarm ausgelöst worden.
+++ 08:22 Video soll schweren Angriff auf Russen in Soledar zeigen +++
Die Kämpfe um die Stadt Soledar mutieren auch in der öffentlichen Darstellung zur Propaganda-Schlacht. Während Russland den Ort in der Oblast Donezk eingenommen haben will, meldet die ukrainische Seite hohe Verluste Russlands, das vor allem Kämpfer der Söldner-Truppe Wagner einsetzt. In sozialen Medien ist von 100 russischen Kämpfern die Rede, die die Ukraine bei einem Gegenschlag am Mittwoch getötet und verletzt haben soll. Aufnahmen zeigen den mutmaßlichen Angriff der Ukrainer in Soledar.
+++ 07:43 Russen rüsten sich für ukrainische Offensive in Luhansk +++
Am Morgen meldet der ukrainische Generalstab Schusswechsel in Kreminna, einer Stadt ganz im Westen der weitgehend von Russland kontrollierten Oblast Luhansk. Die Stadt gilt mit ihren Gleis- und Straßenverbindungen als ein geografischer Schlüssel für eine weitere Rückeroberung des Gebiets durch die Ukraine. Das britische Verteidigungsministerium bestätigt in seinem täglichen Bericht Gefechte nahe der Stadt. Russland habe seit Anfang Januar mit hoher Sicherheit Kräfte der 76. Luftlande-Division in die Stadt verlegt, die noch bis zum November zur Verteidigung russischer Stellungen im südlichen Cherson eingesetzt gewesen seien. Die Militärführung reagiere damit auf die Verwundbarkeit der in Kreminna stationierten russischen Truppen. Russland fokussiert sich seit Wochen darauf, im südlich von Luhansk gelegenen Oblast Donezk militärisch voranzukommen und konzentriert Mensch und Material auf die Eroberung der Städte Bachmut und Soledar.
+++ 07:05 Heftige Kämpfe in Soledar: Evakuierungen unmöglich +++
In der schwer umkämpften Stadt Soledar harren nach Angaben des Donezker Gouverneurs Pawlo Kyrylenko noch 559 Zivilisten aus. Darunter seien 15 Kinder. Wegen der heftigen Kämpfe sei es unmöglich, sie aus der Stadt zu evakuieren. Vor dem Krieg lebten in dem Ort im Osten der Ukraine 10.500 Menschen.
+++ 06:43 Institute for the Study of War widerspricht russischen Erfolgsmeldungen in Soledar +++
Nachdem Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht eine vollständige Eroberung der strategisch wichtigen Stadt Soledar ins Reich der russischen Propaganda verwiesen hat, stimmt auch der US-amerikanische Think Tank Institute for the Study of War zu: Soledar sei nicht vollständig unter russischer Kontrolle und auch eine Eroberung der schwer umkämpften Stadt Bachmut durch Russland stehe nicht unmittelbar bevor, schreiben die Autoren in ihrem täglichen Bericht. Dies werde aber unter russischen Militärbloggern behauptet. Es sei möglich, dass Russlands immenser Einsatz von Menschen und Waffen zur Eroberung Bachmuts inzwischen sogar die russischen Einsatzkapazitäten eingeschränkt habe.
+++ 06:22 US-Institut: Putins neuer Ukraine-Kommandeur zum Scheitern verurteilt +++
Nach Einschätzung des US-amerikanischen Think Tanks Institute for the Study of War (ISW) wird auch die jüngste Personalrochade an der Spitze der russischen Armee den Kreml nicht entscheidend weiterbringen. Die Ernennung von Generalstabschef Waleri Gerassimow zum Kommandeur des Ukraine-Feldzugs solle eine neue Offensive vorbereiten und die politische Kontrolle Moskaus über die Armee stärken helfen, schätzen die Forscher in ihrem jüngsten Bericht. Sie sehen in der Personalentscheidung einen Ausdruck von Richtungsstreitigkeiten innerhalb der russischen Militärs sowie zwischen ultra-nationalistischen Kräften und den Getreuen von Staatschef Waldimir Putin. Erstere hatten den für seine Rücksichtslosigkeit bekannte Sergej Surowikin unterstützt, der nach dreieinhalb Monaten wieder geschasst wurde - mutmaßlich auch wegen ausbleibender militärischer Erfolge. Das ISW traut indes auch Gerassimow nicht zu, es aus russischer Sicht besser zu machen. Er übernehme den selben dysfunktionalen Führungsstab einer Armee, die gar nicht in der Lage sei, Putins Maximalforderungen im Feld umzusetzen. Dass der neue Ukraine-Kommandeur zu einem kritischen Blick auf diese Probleme fähig sei, bezweifeln die ISW-Autoren, nachdem Gerassimow noch vor einem Jahr die offenkundig nicht tragfähigen Invasionspläne mit abgenickt hatte.
+++ 05:59 Slowakei gestattet sieben Staatsbürgern, für Ukraine zu kämpfen +++
Die ukrainische Armee stützt sich auf zahlreiche Soldaten aus dem Ausland, darunter viele Europäer. Wie die ukrainische "Pravda" unter Berufung auf die gleichnamige slowakische Zeitung berichtet, hat Slowakiens Präsidentin Zuzana Caputova zu Wochenbeginn sieben Staatsbürgern die Beteiligung an dem Krieg gestattet. 19 Anträge weiterer potenzieller Kämpfer, die sich auf Seiten der Ukraine engagieren wollten, seien abgelehnt worden. Sich an einem bewaffneten Konflikt im Ausland zu beteiligen, steht in dem EU-Land genauso wie in Deutschland unter Strafe. Dem Bericht zufolge kann die Regierung aber Einzelgenehmigungen erteilen, bei denen das Staatsoberhaupt das letzte Wort hat.
+++ 03:30 Lambrecht inspiziert Kompanien mit "Marder"-Panzern +++
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht will heute im sächsischen Marienberg zwei mit dem Schützenpanzer "Marder" ausgerüstete Panzergrenadierkompanien, die Teil der Nato-Speerspitze VJTF sind, besuchen. Der Ministerin werde die Leistungsfähigkeit demonstriert und sie wolle mit den Soldatinnen und Soldaten sprechen, teilt das Ministerium mit. Lambrecht hatte eine Einsatzverpflichtung des moderneren Schützenpanzers "Puma" wegen technischer Defekte gestoppt. Nun übernehmen zwei Kompanien des Panzergrenadierbataillons 371 mit ihren "Marder"-Panzern den Beitrag zur Schnellen Eingreiftruppe.
+++ 01:20 Selenskyj erfreut über "Leopard"-Angebot +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt die Initiative Polens, seinem Land "Leopard"-Kampfpanzer zur Verfügung zu stellen. "Vielen Dank an Präsident Duda, die polnische Regierung und alle unsere polnischen Freunde", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Panzer aus westlicher Produktion seien "das Werk unserer gesamten Antikriegskoalition und eine neue Ebene unseres Potenzials".
+++ 23:41 Söldnergruppe Wagner zeigt Ausweise vermisster Briten +++
Die berüchtigte russische Söldnergruppe Wagner hat nach eigener Darstellung in der Ukraine die Leiche eines vermissten Briten samt Ausweis sowie die Dokumente eines zweiten britischen Staatsbürgers gefunden. Auf einem Telegram-Kanal, der den Söldnern zugeordnet wird, sind Fotos der Dokumente der beiden Briten zeigen sollen, zu sehen. Die Leiche eines der Männer sowie die Ausweise seien in der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Soledar gefunden worden, heißt es. Über das Schicksal des zweiten Vermissten liegen keine Angaben vor.
+++ 22:03 Selenskyj: Russische Propagandaaktion bei Soledar +++
Die von russischer Seite verkündete Einnahme der schwer umkämpften ostukrainischen Kleinstadt Soledar ist nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Propagandamanöver. "Die Front im Donezk-Gebiet hält", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. "Die Kämpfe gehen weiter, und wir unternehmen alles, um die ukrainische Verteidigung zu stärken." Weiter sagt Selenskyj: "Jetzt versuchen der Terror-Staat und seine Propagandisten so zu tun, als sei ein Teil unserer Stadt Soledar - einer Stadt, die von den Invasoren fast vollständig zerstört wurde - eine Art Eigentum Russlands." Mit diesen Behauptungen über vermeintliche Erfolge versuchte Russland, seine Bevölkerung zu täuschen und "die Mobilisierung zu unterstützen". Zudem sollten die "Befürworter der Aggression" weitere Hoffnung erhalten. Auch der ukrainische Generalstab hatte russische Berichte über die Eroberung von Soledar dementiert. "Die Kämpfe dauern an", heißt es in einer Mitteilung.
+++ 21:25 Gespräche über Schutzzone um Kernkraftwerk Saporischschja erschwert +++
Die Einigung auf eine Schutzzone um das von Russland kontrollierte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja wird laut der UN-Atomaufsichtsbehörde IAEA durch die Beteiligung des Militärs an den Gesprächen erschwert. "Ich glaube nicht, dass eine Einigung unmöglich ist, aber es ist keine einfache Verhandlung", sagt IAEA-Chef Rafael Grossi dem italienischen TV-Sender RAI. Die Gespräche mit Vertretern der Ukraine und Russlands seien komplizierter geworden, weil nicht nur Diplomaten, sondern auch Militärs beteiligt seien. "Es ist ein längerer und schwierigerer Verhandlungstisch geworden", sagt Grossi. Er wolle nächste Woche zu Gesprächen in die Ukraine zurückkehren und hoffe, später auch nach Moskau zu reisen. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig Beschuss der Anlage vor.
+++ 20:50 Video zeigt riskante Rettung eines Soldaten unter Beschuss in Soledar +++
Die ostukrainische Stadt Soledar ist derzeit schwer umkämpft. Ein Drohnenvideo zeigt nun spektakuläre Aufnahmen einer dortigen Rettungsaktion. Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal "censor.net" zeigt es ukrainische Sanitäter bei der Rettung eines verletzten Soldaten. Der Ort konnte von "ntv.de" als Soledar verifiziert werden. Das Aufnahmedatum ist nicht klar. Das Ausmaß der Zerstörung lässt darauf schließen, dass es vermutlich in der Zeit nach dem besonders schweren Beschuss der letzten Wochen aufgenommen wurde.
+++ 20:23 SPD-Fraktion: Gesprächsfaden mit Putin nicht abreißen lassen +++
Die SPD im Bundestag setzt weiter auf diplomatische Initiativen, um zu einem Friedensschluss zwischen Russland und der Ukraine zu kommen. "Denn wir wissen: Kriege werden in der Regel nicht auf dem Schlachtfeld beendet", heißt es in dem Entwurf für ein Positionspapier der größten Regierungsfraktion, das auf der am morgigen Donnerstag beginnenden Jahresauftakt-Klausur beschlossen werden soll. "Auch wenn es aus nachvollziehbaren Gründen keinerlei Vertrauen mehr zur gegenwärtigen russischen Führung gibt, müssen diplomatische Gespräche möglich bleiben." Deswegen seien auch die Gespräche von Kanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin richtig und notwendig. Wo immer es möglich sei, sollten diplomatische Initiativen ergriffen werden, heißt es in dem Entwurf, der mehreren Medien vorlag.
+++ 19:55 Russland und Ukraine einigen sich in der Türkei auf weiteren Gefangenenaustausch +++
Russland und die Ukraine haben sich am Mittwoch in der Türkei auf einen weiteren Gefangenenaustausch geeinigt. Die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa sagt nach einem Treffen mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Lubinez in Ankara, sie hätten den Austausch von jeweils mehr als 40 Gefangenen vereinbart. Die Gespräche sollen am morgigen Donnerstag fortgesetzt werden.
+++ 19:21 Kiesewetter: "Es führt kein Weg an der Lieferung von 'Leopard'-Kampfpanzern mehr vorbei" +++
CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter begrüßt die Ankündigung Polens, der Ukraine eine Kompanie Kampfpanzer vom Typen "Leopard 2" liefern zu wollen. "Polen zeigt damit erneut, dass es strategisch vorausschauend denkt und ein verlässlicher Partner der regelbasierten Ordnung ist", sagt Kiesewetter dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Das erhöht den Druck auf Deutschland hier endlich Umzudenken", so Kiesewetter. "Bei weiteren Verzögerungen muss man sich deshalb den Vorwurf unterlassener Hilfeleistung gefallen lassen." Kiesewetter drängt auf eine schnelle Entscheidung. "Je früher die Lieferung erfolgt, je rascher wir direkt mit der Ausbildung parallel zum Schützenpanzer beginnen, desto schneller kann die Ukraine den Krieg gewinnen und ihr Staatsgebiet von russischer Besatzung und Kriegsverbrechen befreien." Die Lieferung werde Menschenleben schützen und retten. "Es führt kein Weg an der Lieferung von 'Leopard'-Kampfpanzern mehr vorbei."
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa/rts/DJ