Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:53 UNESCO geht Russland scharf an +++

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Die UNESCO verurteilt den russischen Luftangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa, der auch die zum Weltkulturerbe gehörende Altstadt getroffen hat, scharf. In einer veröffentlichten Erklärung zeigt sich die UN-Kulturorganisation "tief bestürzt" über den Beschuss, der "mehrere Kulturstätten" getroffen habe. UNESCO-Chefin Audrey Azoulay bezeichnet den Angriff als "Eskalation der Gewalt gegen (das) Kulturerbe der Ukraine". Zwei Menschen sind laut der Regionalverwaltung von Odessa bei dem Beschuss in der letzten Nacht ums Leben gekommen. Es gibt zudem mehr als 20 Verletzte, darunter auch vier Kinder.

+++ 19:24 Geheimdienst: Russland nimmt Energieinfrastruktur der Ukraine ins Visier +++
Russland beginnt laut "Kyiv Independent" damit, Informationen über die Energieinfrastruktur der Ukraine zu sammeln. Das Medium bezieht sich dabei auf Angaben des stellvertretenden Leiters des militärischen Geheimdienstes, Vadym Skibitskyi. Demnach identifiziert Russland Ziele, die sich auf das Energiesystem auswirken. Im vergangenen Winter haben die Kreml-Truppen verstärkt die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine angegriffen, was damals unter anderem zu zahlreichen Stromausfällen in mehreren Regionen des Landes geführt hat.

+++ 18:47 Militäranalyst: Ukrainische Offensive droht vor allem aus zwei Gründen ins Stocken zu geraten +++
Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" droht die ukrainische Gegenoffensive ins Stocken zu geraten, weil es an Ausbildung und wichtigen Waffensystemen fehlt, um die verschanzten russischen Verteidigungsanlagen zu durchbrechen. Tiefe und tödliche Minenfelder, ausgedehnte Befestigungen und russische Luftstreitkräfte hätten bedeutende Vorstöße der ukrainischen Truppen weitgehend blockiert, heißt es in dem Bericht. Das "Wall Street Journal" zitiert den Militäranalysten Franz-Stefan Gady, der kürzlich die Frontlinien bereist hat. Er meint, den ukrainischen Streitkräften fehle die Fähigkeit, ihre Operationen zu konzentrieren und zu synchronisieren, um die russische Verteidigung zu durchbrechen. Statt koordinierter Angriffe mit Artilleriebeschuss greife die Ukraine "sequentiell an, mit Beschuss, gefolgt von Vorstößen der Infanterie auf Kompanieebene". Dadurch würden Angriffe oft an Russland "telegraphiert". Auch dass Russland an einem Großteil der Front den Luftraum kontrolliere, sei ein großes Problem.

+++ 18:08 Putins "Abhörspezialist" stirbt angeblich mit 40 Jahren an Herzversagen +++
In Russland sorgt der Tod eines bekannten Unternehmers für Aufsehen. Der 40 Jahre alte Geschäftsmann Anton Tscherepennikow sei gestern vermutlich an Herzversagen gestorben, berichten staatliche Medien. Einige weisen darauf hin, dass sein IT-Konzern IKS Holding, der rund 30 Technologie-Unternehmen vereint und eng mit den Behörden kooperiert, sich auf die Entwicklung von Abhörtechnik spezialisiert habe. Auch in der Ukraine wird Tscherepennikows Tod kommentiert. "Ein weiterer mysteriöser Tod eines Top-Managers in Russland", schreibt der innenpolitische Berater von Präsident Selenskyj, Anton Heraschtschenko, auf Twitter. Er spielt damit darauf an, dass in Russland mehrfach Unternehmer und andere unter ungeklärten Ursachen ums Leben kamen oder die offizielle Todesursache angezweifelt wird.

+++ 17:25 USA: Ukraine hat Hälfte des besetzten Territoriums befreit +++
Die Ukraine hat nach Darstellung der USA mittlerweile etwa die Hälfte der Gebiete befreit, die Russland bei seiner Invasion ursprünglich besetzt hatte. Die jüngste Gegenoffensive stehe allerdings erst in den Anfängen und werde ein "sehr harter Kampf", sagt US-Außenminister Antony Blinken dem Sender CNN. "Sie wird sich nicht in den nächsten ein, zwei Wochen abspielen", sagt er weiter. Vermutlich werde sie noch "mehrere Monate" dauern.

+++ 16:59 Sogar kleine Kinder packen mit an: Ukrainer räumen nach Angriff auf +++
Der Fußboden der angegriffenen Verklärungskathedrale in Odessa (Eintrag von 12:33) ist teilweise schon wieder blitzblank. Viele Einwohner der Stadt machen sich nach der Attacke mit Handschuhen, Besen und Säcken auf ins Stadtzentrum, um Trümmer und Staub in dem prunkvollen Gebäude wegzuräumen. In einem Video ist zu sehen, wie selbst kleine Kinder mit anpacken und die Spuren des Angriffs so gut wie möglich beseitigen. Laut Angaben der ukrainischen Armee hat eine russische Rakete die Kathedrale getroffen.

+++ 16:21 Selenskyj fordert "vollwertigen Schutzschild" für die Ukraine +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert nach den jüngsten russischen Angriffen einen "vollwertigen Schutzschild" in der Flugabwehr für sein Land. Nur so könne der "russische Raketenterror" besiegt werden. In einem Twitter-Beitrag heißt es weiter: "Wir haben bereits bewiesen, dass wir sogar die russischen Raketen abschießen können, mit denen die Terroristen geprahlt haben. Dank der Hilfe unserer Partner und der Flugabwehrsysteme, die der Ukraine zur Verfügung gestellt wurden, haben unsere Verteidiger des Himmels Tausende von Menschenleben gerettet. Aber wir brauchen mehr Flugabwehrsysteme für unser gesamtes Territorium, für alle unsere Städte und Gemeinden."

+++ 15:44 Neue Angriffe - Gouverneur: Russland will "maximalen Schaden" an Zivilbevölkerung +++
Erneute Angriffe der russischen Streitkräfte in der Region Donezk haben in den Morgenstunden laut Gouverneur Pavlo Kyrylenko den Kulturpalast in Chasovyi Yar zerstört. Er dient eigentlich als humanitäres Hauptquartier der Stadt und wird auch für die medizinische Versorgung genutzt. Die russischen Streitkräfte hätten Chasovyi Yar mit Streumunition angegriffen, daraufhin sei ein Feuer ausgebrochen, so Kyrylenko in einem Beitrag bei Telegram. Todesopfer habe es nicht gegeben. Kyrylenko wirft den russischen Truppen vor, die "Regeln der Kriegsführung" zu missachten und zu versuchen, in erster Linie der Zivilbevölkerung "maximalen Schaden" zuzufügen.

+++ 15:07 "Systematisch zerstört" - Ukrainischer Außenminister will UN-Sicherheitsrat zu Hilfe rufen +++
Vor der durch einen russischen Angriff zerstörten orthodoxen Kathedrale in Odessa haben sich Stunden später zahlreiche Menschen versammelt, um zu beten und zu singen. Außenminister Dmytro Kuleba teilt ein Video des Ganzen und schreibt dazu: "Russland hat die orthodoxe Kirche in der Ukraine und ihre Einrichtungen systematisch zerstört. Das jüngste Beispiel ist der heutige Angriff auf die Verklärungskathedrale in Odessa. Wir werden dies bei der nächsten Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Ukraine zur Sprache bringen, um deutlich zu machen: Russland ist die einzige Bedrohung für die orthodoxe Kirche in der Ukraine." Die beiden Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs in der Verklärungskathedrale befanden, seien unverletzt geblieben, sagt Andrij Paltschuk, Archdiakon der Kathedrale. Die Altstadt der ukrainischen Hafenstadt Odessa gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

+++ 14:35 Leben in Frontstadt Kramatorsk: "Hier haben selbst die Tiere Angst" +++
Als der Krieg beginnt, flüchtet Floristin Oksana nach Deutschland. Jetzt lebt sie wieder in Kramatorsk, wo sie hauptsächlich Grabkränze flechtet. Nur etwa 20 Kilometer weiter liegt die Front. ntv-Reporterin Kavita Sharma fragt Menschen in der Stadt, wie sie mit der konstanten Bedrohung leben:

+++ 13:59 Ukraine: Vier Menschen bei russischem Beschuss von Donezk getötet +++
Ukrainischen Angaben zufolge sind in der Region Donezk im Laufe des vergangenen Tages vier Menschen bei russischem Beschuss getötet und elf verletzt worden. Dies teilt der Gouverneur des Gebiets, Pavlo Kyrylenko, mit. Bei den Toten handle es sich um drei Frauen und einen 51-jährigen Mann aus den Siedlungen Sofiivka, Avdiivka, Toretsk und Fedorivka. Außerdem wurden neun Personen im Alter von 31 bis 71 Jahren nach den Angriffen in Krankenhäuser eingeliefert. "Bei ihnen wurden Verletzungen durch Minensprengstoff, Schrapnell und andere Verletzungen diagnostiziert", schreibt die Staatsanwaltschaft von Donezk auf Facebook. Ihr zufolge haben russische Truppen den nördlichen Teil der Oblast mit Artillerie und Raketenwerfern beschossen. Kyrylenko sagte auch, dass der russische Beschuss mehrere Gebäude in der gesamten Oblast beschädigt habe.

+++ 13:30 Lukaschenko: Wagner-Söldner wollten "Ausflug" nach Polen machen +++
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich während seines Besuchs bei Kremlchef Wladimir Putin über Soldaten der russischen Privatarmee Wagner in seinem Land geäußert. Die Söldnertruppe ist nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgesiedelt wurden. "Die Wagner-Leute haben angefangen, uns anzustrengen", sagte Lukaschenko nun. Die Söldner hätten einen "Ausflug nach Warschau und nach Rzeszów machen" wollen, fügte er hinzu. Beides sind Städte in Polen. Lukaschenko versicherte, die Söldner blieben weiter in zentralen Gebieten von Belarus stationiert. Polens Regierung hatte sich zuvor schon besorgt geäußert, dass sich die russischen Kämpfer nun im Nachbarland aufhalten.

+++ 13:05 Bericht: USA halten an Absage zu Lieferung von Langstreckenraketen fest +++
Trotz des wachsenden Drucks von Gesetzgebern im Kongress und der Regierung in Kiew werden die USA der Ukraine keine Langstreckenraketen liefern. Dies berichtet die "Washington Post". Beamte des US-Verteidigungsministeriums und der US-Regierung sagten der Zeitung, dass es seit Monaten keine substanzielle Diskussion über dieses Thema gegeben habe. Die Ukraine machte vorher deutlich, dass sie Raketen benötige, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 190 Meilen treffen können, um russische Stützpunkte hinter der Frontlinie zu treffen. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses hat eine überparteiliche Resolution verabschiedet, in der die USA aufgefordert werden, die Raketen "unverzüglich" zu liefern. "Es gibt keinen Grund, der Ukraine gerade genug zu geben, um zu bluten, aber nicht genug, um zu gewinnen", sagte der republikanische Vorsitzende Michael McCaul. "Wenn wir ihnen helfen wollen, müssen wir entweder ganz einsteigen oder aussteigen".

+++ 12:33 Moskau bestreitet bewussten Angriff auf Kathedrale in Odessa +++
Das russische Verteidigungsministerium bestreitet, dass die orthodoxe Kathedrale in Odessa, die bei dem jüngsten Angriff auf die Hafenstadt zerstört wurde, das Ziel der Angriffe war. "Die vom Kiewer Regime verbreiteten Informationen über die Zerstörung der Verklärungskathedrale in Odessa durch den Einsatz von Präzisionswaffen sind nicht wahr", behauptet das Ministerium laut der russischen Agentur Interfax. Die Verklärungskathedrale ist das größte orthodoxe Kirchengebäude in Odessa. Sie wurde 1809 geweiht und ist Teil der mit Moskau verbundenen Ukrainischen Orthodoxen Kirche.

Kirchenmitarbeiter inspizieren die Schäden in der Verklärungskathedrale nach Raketenangriffen.

Kirchenmitarbeiter inspizieren die Schäden in der Verklärungskathedrale nach Raketenangriffen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 12:00 Putin: Gegenoffensive ist "gescheitert" +++
Erstmals seit dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner hat Russlands Präsident Wladimir Putin den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko getroffen. Ein von Lukaschenkos Pressedienst veröffentlichtes Video zeigt die beiden langjährigen Staatschefs, wie sie vor gemeinsamen Gesprächen im Konstantinpalast in St. Petersburg eintreffen. Der russische Präsident Putin erklärte während des Treffens gegenüber der Nachrichtenagentur Tass, die Gegenoffensive der Ukraine zur Rückeroberung besetzten Gebiets sei "gescheitert". Zuvor hatte Lukaschenko der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge gesagt, es gebe "gar keine Gegenoffensive". Daraufhin habe Putin unterbrochen und gesagt, eine Gegenoffensive finde statt, sei aber gescheitert. Die Gespräche mit Lukaschenko sollten zwei Tage lang dauern, fügte Putin gegenüber Tass an.

+++ 11:35 Ukraine meldet Angriff auf Nikopol +++
Ukrainischen Angaben zufolge haben russische Truppen die ukrainische Stadt Nikopol mit schwerer Artillerie angegriffen. Dies teilte der Gouverneur der Region, Serhij Lysak, auf Telegram mit. "Nacht mit feindlichem Beschuss. Die schwere Artillerie der Besatzer feuerte zweimal auf die Siedlungen der Region. Die Gemeinde Marganetska und Nikopol standen dabei im Fadenkreuz", schreibt er. Bei dem Angriff seien drei Wohnhäuser beschädigt sowie eine Stromleitung und ein Auto getroffen worden. Verletzte habe es nicht gegeben. Experten untersuchen derzeit, ob es weitere Schäden gibt, schreibt Lysak weiter.

+++ 11:08 London beobachtet zunehmendes Artilleriefeuer im Nordosten der Ukraine +++
Russland misst nordöstlichen Teilen der Ukraine nach britischer Einschätzung größere Bedeutung bei, während es anderswo in seinem Angriffskrieg unter gehörigem Druck steht. Im Norden der Frontlinie in den ostukrainischen Gebieten Luhansk und Charkiw sei es in den vergangenen Tagen zu zunehmendem Artilleriefeuer gekommen, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Russland habe dabei zwar wahrscheinlich nur kleinere Fortschritte erzielt, schreiben die Briten. "Aber seine erneute Aktivität im Norden unterstreicht dessen Bedeutung für den Kreml, während es gleichzeitig im südlichen Bereich Saporischschja erheblichem Druck ausgesetzt ist." Das russische Militär dürfte demnach versuchen, zurück zum Fluss Oskil zu gelangen, um eine Pufferzone rund um das Gebiet Luhansk zu schaffen. Luhansk sei mit ziemlicher Sicherheit eines von Russlands fundamentalen Zielen in dem Angriffskrieg.

+++ 10:44 Warum Russland Odessa mit Angriffen überzieht +++
Seit dem Aus des Getreideabkommens überziehen die russischen Streitkräfte die ukrainische Hafenstadt Odessa mit einer Angriffswelle. Der Beschuss richtet sich auch gegen Hafenanlagen und Lagerhallen, erklärt ntv-Reporterin Kavita Sharma.

+++ 10:20 Rheinmetall liefert Ukraine neue Munition für Gepard-Panzer +++
Der Rüstungskonzern Rheinmetall will in den kommenden Tagen mit der Auslieferung frischer Munition für den deutschen Flakpanzer Gepard beginnen. Bis Jahresende sollten 40.000 der Granaten in die Ukraine geliefert werden, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger der "Bild am Sonntag". Das gesamte Auftragsvolumen belaufe sich auf 300.000 Schuss. Bei der Produktion der Munition gab es nach Informationen der Zeitung Probleme: Der Gepard stammt aus den 80er-Jahren. Die alte Munition nachzubauen funktioniere nicht, weil die früheren Werkzeuge dafür fehlten. Die Ingenieure hätten daraufhin vorhandene 35-Millimeter-Munition für die Bordwaffe eines Schützenpanzers für den Gepard umgerüstet.

+++ 09:54 Experte: Westen muss sich auf Ausbildung ukrainischer Truppen konzentrieren +++
Jack Watling, ein britischer Experte für Kriegsführung, fordert den Westen auf, sich auf die Ausbildung ukrainischer Truppen zu konzentrieren. Andernfalls "werden wir alle den Preis dafür zahlen", schreibt er in einer Analyse für den "Guardian". "Obwohl die Ukraine durch die Unterstützung des Westens erhebliche Vorteile gegenüber den russischen Streitkräften erlangen konnte, ist es auch wichtig, dass die internationalen Partner der Ukraine erkennen, was sie in den letzten Monaten falsch gemacht haben, und diese Fehler korrigieren", schreibt Watling weiter. So wurde die kollektive und Stabsausbildung nur langsam aufgebaut, was Russland Zeit verschaffte, Verteidigungsanlagen aufzubauen. Auch gebe es bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten zu viele bürokratische Hürden. Das, so Watling, stelle eine Bedrohung für die europäische Sicherheit dar.

+++ 09:22 Selenskyj kündigt "Vergeltung" für Angriff auf Odessa an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat als Reaktion auf den Anschlag auf eine Kathedrale in Odessa, bei dem ein Mensch getötet und 19 verletzt wurden, "Vergeltungsschlag" angekündigt. "Raketen gegen friedliche Städte, gegen Wohngebäude, eine Kathedrale... Es gibt keine Entschuldigung für das russische Böse", schreibt er auf Twitter. Russland werde Vergeltung zu spüren bekommen. "Wie immer wird das Böse verlieren." Der Präsident verspricht allen, die Opfer der jüngsten Angriffe geworden sind, Unterstützung.

+++ 08:54 ISW beobachtet Abnahme der Intensität russischer Raketenangriffe +++
Die russischen Angriffe auf ukrainische Schiffe und die landwirtschaftliche Infrastruktur in der Südukraine könnten dem Institute for the Study of War zufolge nachlassen "oder in eine vorübergehende Flaute übergehen". So habe die Intensität der russischen Drohnen- und Raketenangriffe seit dem 19. Juli stetig abgenommen. Während am 21. Juli etwa noch 19 Shahed-Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt wurden, waren es am 22. Juli nur noch fünf. Zudem feuerten die russischen Streitkräfte dem ISW zufolge am 18. und 19. Juli mehr Geschütze auf die Ukraine ab als am 20. Juli.

+++ 08:27 Nach Angriffen auf Odessa: Kiew fordert mehr Raketensysteme +++
Nach erneuten nächtlichen Angriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa fordert der Stabchef des Präsidialamtes, Andrij Jermak, mehr Raketensysteme für die Ukraine. "Dem Feind muss die Möglichkeit genommen werden, Zivilisten und Infrastrukturen anzugreifen", schreibt er auf Telegram. Dafür bräuchte die Ukraine mehr Raketensysteme sowie taktische Raketen. Russland hat Odessa der ukrainischen Luftwaffe zufolge mit hochpräzisen Onyx-Raketen und Kalibr-Marschuflugkörpern angegriffen. Der Gouverneur Oleg Kiper berichtet von einem Toten und 19 Verletzten. Außerdem seien Wohnhäuser und religiöse Einrichtungen beschädigt worden.

+++ 07:54 Bericht: Entminung der Ukraine wird 757 Jahre dauern +++
Die Ukraine ist zum am stärksten verminten Land der Welt geworden. Dies berichtet die "Washington Post". Landminen, nicht explodierte Bomben und Artilleriegranaten haben demnach einen Landstrich in der Ukraine verseucht, der etwa so groß ist wie Florida oder Uruguay. Experten vermuten dem Bericht zufolge, dass es 757 Jahre dauern wird, um das ganze Territorium der Ukraine vollständig zu entminen. Allein in den kommenden zehn Jahren werde diese Arbeit 37,4 Milliarden Dollar kosten, schätzt die Weltbank.

+++ 07:25 Ukraine meldet Abwehr von russischem Angriff mit Shahed-Drohnen +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge russische Luftangriffe mit Shahed-Drohnen abgewehrt. "Als Ergebnis erfolgreicher Kampfhandlungen wurden alle fünf Angriffsdrohnen von unseren Soldaten zerstört", heißt es in einer Mitteilung vom Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook. Dem Bericht zufolge führten die russischen Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden zudem vier Raketen- und 58 Luftangriffe auf bewohnte Gebiete durch. Besonders betroffen seien die Gebiete um Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Maryinka, "wo es in den vergangenen Tagen zu etwa 40 Gefechten kam".

+++ 06:56 Strack-Zimmermann sieht Defizite bei Geheimdiensten in Krisenlagen +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hält die Leistungsfähigkeit der deutschen Nachrichtendienste in Krisenlagen für nicht mehr ausreichend. "Man benötigt offensichtlich mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die aber auch grünes Licht bekommen sollten, näher am Geschehen aktiv zu sein", sagte die FDP-Politikerin. "Wir stützen unser Wissen auch auf befreundete Dienste. Daraus leiten wir dann unsere Informationen ab und machen uns ein Bild der Lage. Kann es sein, dass andere Länder deutlich forscher und genauer hinschauen?" Nach dem bewaffneten Aufstand des Chefs der russischen Söldnerorganisation Wagner, Jewgeni Prigoschin, gegen Moskaus Militärführung war Kritik am Bundesnachrichtendienst (BND) laut geworden. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte erkennen lassen, dass der BND von dem Aufstand überrascht wurde.

+++ 06:30 Russland meldet erfolgreiche Abwehr von Angriffen in Saporischschja +++
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge drei ukrainische Angriffe in der Region Saporischschja abgewehrt. Demnach fanden die Angriffe in der Gegend des von Russland besetzten Atomkraftwerks statt. Die ukrainische Armee soll in Richtung der Stadt Robotyne geschossen haben. Bei der Abwehr der Angriffe seien "Panzer, Infanteriefahrzeuge und Männer" der ukrainischen Armee "zerstört" worden, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass Oleg Tschechow von der russischen Armeeeinheit Wostok.

+++ 06:05 Ukraine entwickelt eigenes Luftabwehrsystem +++
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge ein Luftabwehrsystem entwickelt, das sich derzeit in der Testphase befindet. Dies sagte der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für nationale Sicherheit im ukrainischen Parlament, Jehor Tschernjew, im ukrainischen Fernsehen, wie der "Kyiv Independent" berichtet. Demnach habe das entwickelte Luftabwehrsystem eine mittlere Reichweite. Die Tests seien bisher "recht erfolgreich", sagte Tschernjew. Seinen Angaben zufolge ähnelt das System dem Hawk-Flugabwehrsystem aus den USA. Es sei jedoch kein Ersatz für das Patriot-System mit größerer Reichweite.

+++ 03:54 Gouverneur: Ein Toter und 18 Verletzte bei Angriff auf Odessa +++
Bei einem erneuten nächtlichen Angriff auf die ukrainische Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa ist nach dortigen Behördenangaben ein Zivilist getötet worden. "Leider gab es infolge der nächtlichen terroristischen Attacke der Russen auf Odessa einen zivilen Toten", teilt der Gouverneur der Region, Oleg Kiper, im Onlinedienst Telegram mit. Kurz zuvor hatte er von 18 Verletzten, darunter vier Kinder, gesprochen. Von den Verletzten seien 14 ins Krankenhaus gebracht worden, darunter drei Kinder.

+++ 02:31 Kreml: Putin und Lukaschenko treffen sich zur Lagebesprechung +++
Der russische Präsident Wladimir Putin und der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko werden sich nach Angaben der russischen Regierung am heutigen Sonntag treffen. Lukaschenko sei zu einem Arbeitsbesuch in Russland und werde mit Putin über die weitere Entwicklung der "strategischen Partnerschaft" der beiden Länder sprechen, erklärt der Kreml.

+++ 02:20 Reparaturzentrum für Leopard-Panzer in Polen geht in Betrieb +++
Ein von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius angemahntes Reparaturzentrum in Polen für an die Ukraine gelieferte Leopard-Panzer ist fertiggestellt und in Betrieb genommen worden. Das gibt der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Samstagabend bekannt. "Das Reparaturzentrum in Gliwice ist in Betrieb! Die ersten beiden Leopard sind bereits aus der Ukraine im Bumar-Werk eingetroffen", schreibt der nationalkonservative Minister auf Twitter. Bereits im April hatten sich Pistorius und Blaszczak auf den Aufbau des Instandsetzungszentrums des Rüstungsherstellers Bumar-Labedy in Gliwice (auf Deutsch Gleiwitz) geeinigt. Dort sollen Leopard-Kampfpanzer aus Deutschland und Polen repariert werden, die von der Ukraine im Kampf gegen Russland eingesetzt werden. Bei seinem Besuch in Polen Anfang Juli hatte Pistorius jedoch zu langsame Fortschritte der polnischen Seite bei der Fertigstellung des Zentrums kritisiert.

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+++ 02:06 Mehrere Tote nach Beschuss im Osten der Ukraine +++
In der Ukraine sind durch russischen Beschuss mehrere Menschen ums Leben gekommen und verletzt worden. In der Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten des Landes sei am Samstag ein Bewohner durch russischen Beschuss getötet worden, teilt die lokale Staatsanwaltschaft bei Telegram mit. Eine weitere Person sei bei dem Beschuss des Ortes Dworitschna im Raum Kupjansk getötet und eine verletzt worden, heißt es weiter. Der Militärverwaltung des Gebiets Sumy im Nordosten des Landes zufolge wurden am Samstag mehrere Ortschaften mit Artillerie oder von Hubschraubern aus beschossen. Im Ort Krasnopil sei nach vorläufigen Erkenntnissen mindestens eine Person getötet und vier weitere verletzt worden.

+++ 00:53 NATO-Ukraine-Rat wird zu Getreide-Abkommen tagen +++
Auf Bitten der Ukraine hin beruft NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am kommenden Mittwoch ein Treffen des neuen NATO-Ukraine-Rats ein. Ziel sei es, über die jüngsten Entwicklungen zu beraten und den Transport von ukrainischen Getreide durch das Schwarze Meer zu erörtern, teilt Bündnissprecherin Oana Lungescu mit. Das Treffen solle auf Botschafterebene stattfinden. Kurz vor der Ankündigung hatte Stoltenberg mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Stoltenberg teilte danach mit: "Wir verurteilen Moskaus Versuch, Nahrungsmittel als Waffe einzusetzen, aufs Schärfste." Die Verbündeten stünden der Ukraine so lange wie nötig zur Seite. Das von Russland angegriffene Land sei der NATO nach dem jüngsten Gipfel des Bündnisses so nahe wie nie.

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+++ 23:07 Selenskyj drängt auf Wiederaufnahme von Getreidelieferungen +++
Trotz des ausgelaufenen Getreideabkommens mit Russland drängt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf die Weiterführung der Getreideexporte über das Schwarze Meer. "Jede Destabilisierung in dieser Region und die Störung unserer Exportrouten bringt Probleme mit entsprechenden Folgen für alle Menschen auf der Welt mit sich", sagt er in seiner täglichen Videoansprache. Der Anstieg der Lebensmittelpreise sei das kleinste Problem dabei. Er habe mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg über mögliche Lösungen gesprochen, sagt der Staatschef. Russland hat den Getreidedeal Anfang der Woche gestoppt, weil nach Darstellung des Kremls Moskaus Forderungen nach Erleichterungen für seinen Agrarexport nicht erfüllt worden sind.

+++ 22:15 Belarus-Diktator Lukaschenko erreicht St. Petersburg +++
Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, ist laut "Kyiv Independent" in St. Petersburg angekommen. Später soll ein Treffen mit Wladimir Putin folgen. Der Pressedienst von Lukaschenko teilt dem Bericht nach mit, es werde um "Sicherheitsfragen, die internationale Agenda, die Umsetzung von Bündnisprogrammen und den gemeinsamen Widerstand gegen den Sanktionsdruck" gehen. Die beiden Staatsoberhäupter haben sich erst kürzlich nach dem Aufstand der Wagner-Söldner getroffen. Diese befinden sich mittlerweile auf weißrussischem Territorium in der Nähe der Grenze zu Polen.

+++ 21:37 Ukraine hält Ressourcen in Gegenoffensive zurück - sie könnten noch "einen Unterschied machen" +++
Dass die ukrainischen Kräfte nicht alle militärischen Ressourcen in ihrer Gegenoffensive einsetzen, hat heute erst wieder Vize-Verteidigungsminister Wolodymyr Hawrylow bekräftigt (Eintrag von 18:13). Auch US-Außenminister Blinken hat in Colorado kürzlich darauf verwiesen. "Wenn sie sich auf den Weg machen und all die Kräfte, die in den letzten Monaten ausgebildet wurden, die Ausrüstung, die wir und etwa 50 Länder ihnen zur Verfügung gestellt haben, einsetzen, würde das meiner Meinung nach einen Unterschied machen", so der US-Außenminister laut dem Sender "Voice of America".

+++ 20:59 Ukraine bestätigt erneuten Angriff auf der Krim +++
Die Ukraine bestätigt einen von ihr heute durchgeführten Angriff auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Der Angriff habe auf "militärische Einrichtungen" gezielt, teilt eine Quelle innerhalb der ukrainischen Armee der Nachrichtenagentur AFP mit. Weitere Einzelheiten zu dem Angriff werden von der Quelle nicht genannt. Der von Moskau eingesetzte Krim-Gouverneur Sergej Aksjonow hat zuvor mitgeteilt, dass durch einen ukrainischen Drohnenangriff ein Munitionslager explodiert sei. Danach habe man in der Region Krasnogwardeiskoje auf der Krim eine Evakuierung im Umkreis von fünf Kilometern um das Lager beschlossen. Bei dem Drohnenangriff sei niemand verletzt worden, erklärt Aksjonow im Onlinedienst Telegram.

+++ 20:19 Russische Tennisspielerin Swonarewa an der Einreise nach Polen gehindert +++
Polen hat die russische Tennisspielerin Vera Swonarewa bei der Einreise abgewiesen. Die Doppel-Partnerin der Deutschen Laura Siegemund hat nach Angaben des polnischen Innenministeriums versucht, mit einem von Frankreich ausgestellten Visum von Belgrad aus ins Land zu kommen. Daraufhin wird sie am Flughafen in Warschau gestoppt und verlässt Polen in Richtung der Hauptstadt Montenegros, Podgorica. Polen verweigert Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die Einreise. Das Innenministerium erklärt zum konkreten Fall, der Grenzschutz habe die Einreise von Swonarewa "aus Gründen der Staatssicherheit und des Schutzes der öffentlichen Sicherheit" verhindert. Polen verweigere allen Personen, die die Handlungen von Russland und Weißrussland unterstützten, die Einreise.

+++ 19:43 Ex-"Premierminister" der selbsternannten "Volksrepublik Donezk" Alexander Borodaj verwundet +++
Alexander Borodaj, russischer Politiker und ehemaliger "Premierminister" der selbsternannten "Volksrepublik Donezk", ist laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Nexta unter Beschuss geraten und dabei verletzt worden. Borodaj gilt als einer der ehemaligen Anführer der prorussischen Separatisten, die bereits seit 2014 Krieg gegen die Ukraine führen. Eine Aufnahme zeigt ihn mit einer blutenden Wunde am Kopf, auch am Arm scheint er verletzt zu sein.

+++ 18:59 "Sehr harte Arbeit" - Aufnahmen zeigen Eroberung von Gräben durch ukrainische Kämpfer +++
Immer wieder Schüsse und schwer atmende Soldaten, die in jeder Sekunde ihr Leben riskieren. Das ukrainische Verteidigungsministerium hat Aufnahmen veröffentlicht, die Kämpfer bei der Rückeroberung von Gräben zeigen, welche russische Streitkräfte besetzt haben. Die Mission gelingt unter anderem durch den erfolgreichen Einsatz von Handgranaten. Mehrere Invasoren werden eliminiert und einer gefangen genommen. Daneben erbeuten die Ukrainer Munition und Waffen. "Sie waren schockiert, als wir hier auftauchten", sagt ein Kommandeur zu dem Einsatz. "Offensiv zu sein, ist in der Tat sehr schwierig. Es ist eine sehr harte Arbeit", erzählt ein weiterer Soldat in dem fast acht Minuten langen Video. Das Verteidigungsministerium schreibt zu dem Clip: "So wird es gemacht: ein Angriff auf die feindlichen Stellungen durch die Präsidenten-Brigade."

+++ 18:13 Kiew sieht "militärische Initiative" jetzt bei sich - und die "Ressourcen noch nicht voll ausgeschöpft" +++
Nachdem die ukrainische Seite vor einigen Tagen von 100.000 Mann berichtet hat, die Russland bei Kupjansk und Lyman zusammengezogen haben soll, gibt sich Vize-Verteidigungsminister Wolodymyr Hawrylow dennoch optimistisch. In einem Telegram-Statement teilt er mit, die militärische Initiative an der Frontline sei an die Ukraine gegangen. "Entlang der gesamten Frontlinie war es ein verzweifelter Versuch, unsere Streitkräfte von anderen Gebieten abzuziehen. Egal, was sie jetzt sagen, dass die Russen versucht haben, in der Gegend von Kupjansk etwas zu unternehmen. Aber im Allgemeinen ist die Initiative jetzt auf unserer Seite." Er fügt außerdem hinzu, dass die Ukraine ihre Ressourcen noch nicht voll ausgeschöpft habe und man früher oder später Erfolg haben werde. "Es ist klar, dass die Menschen, die in warmen Zimmern sitzen und Internet und Fernsehen schauen, gerne hätten, dass alles schneller geht, aber die Realität ist, dass wir berücksichtigen müssen, was vor Ort passiert."

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Quelle: ntv.de, rog/lve/jki/ino/dpa/rts/AFP

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