Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:50 Lettland: Russisches Flugzeug verletzt NATO-Luftraum +++
Lettland hat Russland vorgeworfen, unerlaubt mit einem Flugzeug in den eigenen Luftraum eingedrungen zu sein. Die nicht näher spezifizierte Maschine sei am 6. November nahe der lettisch-russischen Grenze über Staatsgebiet des baltischen EU- und NATO-Mitglieds geflogen, teilt das Verteidigungsministerium in Riga am Abend mit.
+++ 22:08 Ukraine friert Vermögen von mehreren Unternehmen ein +++
Die Ukraine verhängt Sanktionen gegen eine ganze Reihe von Unternehmen, die mit dem russischen Oligarchen Michail Fridman und seinen Partnern in Verbindung stehen. Die Behörden frieren Vermögenswerte ein, verhindern Kapitalabzug und die Erhöhung des Kapitals ukrainischer Tochtergesellschaften für einen Zeitraum von zehn Jahren. Betroffen sind die Sogeral-Stiftung, Haberfield Ltd., CTF Holdings SA, Slavisilla Holdings Ltd. und Dendar Investment Fund Ltd. Zweijährige Sanktionen verhängt die Ukraine gegen Alfa Finance Holdings Ltd., Erasmony Ltd., Rissa Investments Ltd. und International Distribution Systems Ltd. Die letzten beiden kontrollieren den größten Mineralwasserproduzenten in der Ukraine, der Produkte unter den Marken "Myrhorodska" und "Morshinska" herstellt.
+++ 21:16 Girkin: Russland 2024 noch weniger zu Angriffen fähig +++
Der inhaftierte russische Nationalist und ehemalige Offizier Igor Girkin meint, dass die russischen Streitkräfte angesichts der aktuellen Natur der russischen Offensivoperationen entlang der Front bis zum Frühjahr 2024 "noch weniger zu Angriffsoperationen fähig sein werden als jetzt". Dies geht aus einem Brief vom 26. Oktober hervor, aus dem "International Study of War" zitiert. Girkin behauptet demnach darin, dass sich die Situation der russischen Streitkräfte im Oktober verschlechtert habe. Die russischen Streitkräfte seien nicht in der Lage, große Angriffe zu beginnen, sie könnte nicht einmal operativ wichtige Ziele im kleineren Maßstab erreichen, etwa um Kupiansk, Lyman und Awdijiwka. Im kommenden Jahr könnte die Ukraine mit Hilfe der westlichen Alliierten möglicherweise größere Erfolge bei einer Offensive erzielen als 2023.
+++ 20:29 Ukraine meldet Abwehr russischer Angriffe an fünf Fronten +++
Dutzende Angriffe, Luftschläge und Raketenattacken haben die russischen Streitkräfte laut ukrainischem Generalstab durchgeführt. Demnach wurde alle Vorstöße zurückgeschlagen. Bei Awdijiwka, eine der Fronten, versuchen die Russen seit Wochen, durch eine Zangenbewegung von Süden und Norden die Stadt einzukesseln. Sie liegt nördlich der wichtigen Großstadt Donezk. Auch bei Bachmut, Kupiansk, Marinka und Shakhtarsk blieben die russischen Truppen demnach erfolglos. Eigene Angriffe führe das ukrainische Militär bei Melitopol und Bachmut.
+++ 19:48 Ukraine fehlen 29 Milliarden Dollar für 2024 +++
Laut Ukraines Finanzminister Serhii Marchenko wird die Ukraine im Jahr 2024 mehr als die Hälfte ihres Staatshaushalt für den Krieg gegen die Invasoren aus Russland verwenden. Dies seien etwa 21 Prozent der erwarteten Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr. Das Land brauche dafür 41 Milliarden Dollar externer Finanzierung, davon fehlten noch 29 Millarden Dollar, so Marchenko in einem Interview mit "Corriere della Sera". Moskaus Militärhaushalt sei jetzt schon 2,5 Mal höher als der Kiews. "Ohne die Unterstützung unserer internationalen Partner müsste wir deutlich kürzen." Marchenko äußert Hoffnung auf weitere Gelder aus den USA und von der EU. Die Ukraine beschütze alle anderen Länder vor der Ausbreitung der "russischen imperialen Krankheit".
+++ 19:03 USA: Russland schürt gezielt Anti-NATO-Stimmung in Lateinamerika +++
Die USA beschuldigen Russland, eine lateinamerikanische Desinformationskampagne zu finanzieren. Medienkontakte würden mit Propaganda genährt, die darauf abziele, die Unterstützung für die Ukraine zu schwächen und antiamerikanische und Anti-NATO-Stimmungen zu stärken. "Das ultimative Ziel des Kremls scheint darin zu bestehen, seine Propaganda und Desinformation über lokale Medien auf eine Weise zu waschen, die sich für das lateinamerikanische Publikum organisch anfühlt“, heißt es in einer Erklärung des US-Außenministeriums. Russland nutze dafür Medienkontakte in Argentinien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Venezuela, Brasilien, Ecuador, Panama, Paraguay, Peru und Uruguay. Schon am 20. Oktober veröffentlichten die USA eine Geheimdienstbewertung, in der es hieß, Moskau nutze Spione, soziale Medien und staatliche russische Medien, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Integrität demokratischer Wahlen zu untergraben. Drei Organisationen seien dafür verantwortlich: Social Design Agency, Institute for Internet Development sowie Structura.
+++ 18:15 Selenskyj: Weitere Luftabwehrsysteme für Winter in Stellung +++
Die Ukraine verstärkt ihre Luftabwehr mit von westlichen Verbündeten gelieferten Systemen, um angesichts des bevorstehenden Winters gegen mögliche russische Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastrukur gewappnet zu sein. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, er habe in den vergangenen Tagen "Berichte über den Erhalt von Munition, Hardware und Ausrüstung erhalten." Zusätzliche Nasams-Systeme von Partnern seien in den Kampfeinsatz gebracht worden. Dies sei "eine rechtzeitige Verstärkung unserer Luftverteidigung vor dem Winter". Kiew erhielt von seinen westlichen Verbündeten neben dem Flugabwehrsystem vom Typ Patriot auch hochmoderne Abwehrsysteme vom Typ Nasams aus den USA und Iris-T aus Deutschland. Selenskyj bittet die NATO um weitere Unterstützung bei der Luftabwehr, zudem um Raketen mit mittlerer Reichweite sowie Kampfflugzeuge.
+++ 17:50 Ukraine erwartet Beitrittsbericht der EU-Kommission +++
Die EU-Kommission soll ihren Bericht über den möglichen Beitritt der Ukraine morgen veröffentlichen. Darin könnten zusätzliche Bedingungen enthalten sein. Von den sieben Beitrittskapiteln hat die Ukraine bislang vier erfüllt; zwei davon in der Judikative, etwa bei der Wahl der Verfassungsrichter. Auch die Strafverfolgungsbehörden sollen neu aufgestellt werden. Zudem wurden die Mediengesetze angepasst. Es fehlen unter anderem weitere Mechanismen gegen Korruption sowie Oligopole, und größerer Schutz ethnischer Minderheiten. Ukrainischen Medienberichten zufolge werde der Bericht insgesamt positiv ausfallen. Den Mitgliedstaaten werde darin empfohlen, die offiziellen Beitrittsverhandlungen nach der Erfüllung aller sieben Artikel zu beginnen. Die Entscheidung der EU darüber soll im Dezember fallen.
+++ 16:56 Ukraine richtet weitere Kriegsgefangenenlager ein +++
"Aufgrund der großen Zahl russischer Kriegsgefangener wird in der Ukraine in naher Zukunft ein neues Lager für Kriegsgefangene eröffnet. Inzwischen laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung eines weiteren Lagers." Der Anstieg der Zahl der Kriegsgefangenen hänge sowohl mit der Situation an der Front, der Verschlechterung der Motivation der russischen Soldaten als auch mit der Blockade des Kriegsgefangenenaustauschs durch die russische Seite zusammen, teilte die verantwortliche ukrainische Behörde mit. Demnach erfüllten die Lager die Genfer Konvention: Kriegsgefangene erhielten medizinische Hilfe, drei Mahlzeiten am Tag sowie ständigen Zugang zu Vertretern des Roten Kreuzes. Kontakt zu Familien sei möglich.
+++ 16:20 Ukraine: Russische Angriffe zerstörten bislang 193 Krankenhäuser und Kliniken +++
Russische Truppen haben in den 20 Monaten des seit Beginn ihres Großangriffs in der Ukraine 1.468 medizinische Einrichtungen beschädigt, 193 Einrichtungen wurden vollständig zerstört. Den Angaben des ukrainischen Gesundheitsministeriums zuffolge erlitten die medizinischen Einrichtungen in den Oblasten Charkiw, Donezk, Mykolajiw, Kiew, Tschernihiw und Cherson die größten Verluste. Auch viele Einsatzfahrzeuge sind demnach verloren gegangen: 103 Fahrzeuge wurden beschädigt, 253 zerstört und 125 erbeutet. Bis Anfang November 2023 wurden 421 medizinische Einrichtungen vollständig und weitere 413 Einrichtungen teilweise wieder aufgebaut. "Zunächst handelt es sich um Einrichtungen in den befreiten Gebieten, die durch feindliches Feuer oder Bombardierung geringfügige Schäden erlitten haben", so das Ministerium.
+++ 15:42 US-Minister drängen Kongress, neue Hilfen zu bewilligen +++
Mehrere US-Ministerien fordern den Kongress des Landes auf, zusätzliche Hilfen für die Ukraine zu bewilligen. Die Mittel in Höhe von 11,8 Milliarden Dollar würden "mit einem nie dagewesenen Niveau an Transparenz und Aufsicht" eingesetzt, schreiben der Finanz-, Verteidigungs- und Außenminister in einem Brief an führende Politiker. "Sie werden durch beachtliche Mittel der EU, anderer G7-Partner und des Internationalen Währungsfonds verstärkt." Im Oktober reichte Bidens Regierung beim Kongress einen Antrag in Höhe von 106 Milliarden US-Dollar für militärische und humanitäre Hilfe für Israel und die Ukraine sowie für humanitäre Hilfe für Gaza ein. Die Gesetzgeber seien dazu verpflichtet, die Verbündeten der USA dabei zu unterstützen, Tyrannei und Aggression weltweit entgegenzutreten, so die Begründung.
+++ 15:03 Ukraine erwartet dritte große Angriffswelle Russlands auf Awdijiwka +++
Die Ukraine bereitet sich auf einen erneuten russischen Angriff auf die östliche Stadt Awdijiwka vor, nachdem die Moskauer Streitkräfte kürzlich mehrere erfolglose Versuche unternommen hatten, sie einzukesseln. "Der Feind formiert sich nach einer zweiten Welle erfolgloser Angriffe neu", sagt Witali Barabash, Chef der Militärverwaltung Awdijiwka. Russland sei wahrscheinlich "bereit", seinen nächsten Großangriff auf die Stadt zu starten, aber die Wetterbedingungen seien derzeit ungünstig. Obwohl sie täglich Artilleriefeuer ausgesetzt sind, leben noch etwa 1.500 der 30.000 Vorkriegsbewohner in der Stadt - hauptsächlich in Kellern, die zu Luftschutzbunkern umgebaut wurden. Russische Streitkräfte konzentrieren ihre Angriffe seit Mitte Oktober auf Awdijiwka, ein potenzieller Zugang nach Donezk. Die Großstadt ist seit 2014 von russischen Streitkräften und ihren Verbündeten besetzt.
+++ 14:28 Deutschland setzt Rüstungskontrollvertrag aus +++
Russland ist aus dem Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) ausgetreten. Die Bundesregierung beschließt, dass sich Deutschland deshalb ebensowenig an den Vertrag halten muss. Durch den russischen Rücktritt verliere die weitere Implementierung des KSE-Vertrags den größten Teil ihres sicherheitspolitischen und rüstungskontrollpolitischen Nutzens, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Vertragsziel sei ein ausgeglichenes konventionelles militärisches Kräftepotenzial in Europa. Ohne Russland lasse sich dies nicht umsetzen. Die Entscheidung zur Suspendierung des KSE-Vertrags durch die Bundesrepublik sei in enger Abstimmung mit den Verbündeten in der NATO getroffen worden, erklärte der Sprecher. Man trete damit ausdrücklich nicht vom Vertrag zurück. Russland hatte die Umsetzung des Vertrags bereits 2007 ausgesetzt. Der vollständige russische Austritt wurde an diesem Dienstag rechtswirksam.
+++ 13:53 Niederlande schicken erste F-16-Kampfjets für Trainingszentrum +++
Die ersten fünf Kampflugzeuge vom Typ F-16 für die Ukraine sind nach Angaben der Niederlande auf dem Weg nach Rumänien. Dort sollen ukrainische Piloten ausgebildet werden, teilt eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Den Haag mit. Die Niederlande wollen der Ukraine 12 bis 18 Kampfjets zur Verfügung stellen. Demnächst werde das Trainingszentrum eröffnet, in dem die Piloten ausgebildet werden. Wann die Ukraine tatsächlich die Kampflugzeuge auch im Kriegsgebiet einsetzen kann, ist unklar. Geschätzt wird, dass das Training der Piloten mindestens sechs Monate dauern wird.

Diese F16-Jets stehen in einem Hangar im niederländischen Eindhoven. Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte den Luftwaffenstützpunkt im August besucht.
(Foto: picture alliance / ANP)
+++ 13:20 Klein-Trupps überqueren laut Militärbloggern Dnipro +++
Das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtet unter Berufung auf russische Militärblogger von erfolgreichen Einsätzen der ukrainischen Armee in Cherson. Kleine Angriffsgruppen hätten den Fluss Dnipro überquert und seien auf der anderen Seite in der Lage, beträchtliche russische Kampfressourcen und Aufmerksamkeit von anderen Orten entlang der Front abzulenken, heißt es. Im Gebiet Cherson bildet der Dnipro seit knapp einem Jahr die Frontlinie zwischen ukrainischem und russischem Militär. Regelmäßig setzen ukrainische Einheiten über den Fluss und bedrängen die russischen Besatzungstruppen auf der gegenüberliegenden Seite.
+++ 12:58 Im russischen Taganrog soll sich Explosion ereignet haben +++
Es gibt Berichte über eine Explosion in der südrussischen Hafenstadt Taganrog am Asowschen Meer. In lokalen Telegram-Kanälen hätten Bewohner berichtet, dass sie am Vormittag eine Explosion gehört hätten, heißt es in unabhängigen russischen Medien. Demnach soll sich die Explosion in der Nähe des Flughafens ereignet haben. Der Gouverneur der Region Rostow teilt bei Telegram mit, dass die russische Luftabwehr nicht aktiv gewesen sei. Zudem weist er darauf hin, dass die russischen Streitkräfte ständig Aufgaben zum Beschuss der ukrainischen Truppen durchführen würden.
+++ 12:28 Fotos zeigen Schäden und Aufräumen in Odessa +++
Diese Fotos aus Odessa zeigen Aufräumarbeiten, nachdem die südukrainische Hafenstadt am Schwarzen Meer in der Nacht zum Montag angegriffen wurde. Laut der ukrainischen Luftwaffe hatte das russische Militär die Regionen Odessa und Cherson mit Raketen und Kampfdrohnen beschossen, ein Teil wurde demnach abgefangen, es gab aber auch Einschläge und mehrere Verletzte. In Odessa wurden laut Innenministerium 20 Wohnhäuser, das Nationale Kunstmuseum und Infrastruktureinrichtungen beschädigt.

Ein Mann steht vor dem Nationalen Kunstmuseum, wo ein Krater auf der Straße zu sehen ist.
(Foto: picture alliance/dpa/Ukrinform)

... hatte das Zentrum von Odessa unter Beschuss gestanden.
(Foto: picture alliance/dpa/Odesa City Administration)
+++ 11:57 Baerbock: Putin würde ein Nachlassen gnadenlos ausnutzen +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock betont vor dem G7-Gipfel in Japan, dass die Hilfe für die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg weitergehen müsse. "Wenn wir jetzt bei unserer Unterstützung für die Ukraine außer Atem kommen, wird (Russlands Präsident Wladimir) Putin das gnadenlos ausnutzen – mit furchtbaren Folgen für die Menschen in der Ukraine und Europa." Die Ukraine dürfe den Krieg nicht verlieren. "Als Demokratien können wir nur dann im Systemwettstreit mit autokratischen Kräften bestehen, wenn unsere Freunde rund um den Globus spüren, dass wir es ernst meinen."
+++ 11:34 Tokio versichert Kiew Unterstützung der G7 auch bei Nahost-Eskalation +++
Die Unterstützung der G7 für die Ukraine soll nicht durch den Nahostkonflikt beeinträchtigt werden. "Unsere Entschlossenheit, die strengen Sanktionen gegen Russland fortzusetzen und die Ukraine nachdrücklich zu unterstützen, hat sich nicht verändert, auch wenn sich die Lage im Nahen Osten zuspitzt", sagt die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa. Ihr zufolge soll es beim G7-Treffen in Tokio auch ein virtuelles Treffen mit dem ukrainischen Außenminister geben. Japan hält derzeit den Vorsitz der Gruppe der sieben wirtschaftsstarken Demokratien.
+++ 10:50 Ukrainischer Geheimdienst: Russland vermint Infrastruktur in besetztem Gebiet +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR wirft den russischen Truppen vor, Einrichtungen der kritischen Infrastruktur zu verminen. So hätten sie in der Region Cherson, die teilweise besetzt ist, Sprengstoff zum Beispiel in der Nähe von Umspannwerken und Gasleitungen platziert. Der Geheimdienst dies als Hinweis darauf, dass die russischen Kräfte die Infrastruktur zerstören wollen, falls sie sich zurückziehen müssen.
+++ 10:22 Weichert: Geburtstagsgeschenk tötet Armeechef-Vertrauten +++
Der Adjutant des ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj stirbt bei einer Explosion in seinem Haus. Sein Sohn wird bei dem Vorfall verletzt. Zunächst glaubt man an ein Anschlag, doch der Vorfall stellt sich als tragischer Unfall heraus, wie ntv-Reporter Jürgen Weichert berichtet.
+++ 09:37 Angriff auf Krim-Werft könnte russische Lieferung von Kriegsschiffen verzögern +++
Der jüngste ukrainische Angriff auf eine russische Werft auf der annektierten Halbinsel Krim könnte nach britischer Einschätzung den Bau und die Reparatur russischer Kriegsschiffe verzögern. "Die Fähigkeit der Ukraine, die Schiffsbauinfrastruktur auf der Krim anzugreifen, wird Russland wahrscheinlich dazu veranlassen, eine Verlagerung weiter von der Frontlinie in Erwägung zu ziehen, was die Lieferung neuer Schiffe verzögern würde", teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Ukraine hatte nach eigenen Angaben bei einem Angriff am Samstag ein neues russisches Kriegsschiff im Küstenort Kertsch zerstört.
+++ 09:08 Nikopol meldet Beschuss mit schwerer Artillerie +++
Der Bezirk Nikopol meldet russischen Beschuss mit schwerer Artillerie. Seit dem Abend habe es drei Angriffe gegeben, erklärt der Governeur der Oblast Dnipropetrowsk, Serhii Lysak. Ihn zufolge wurde ein 56-jähriger Mann in Nikopol verletzt. Mehrere Gebäude, darunter sieben Wohnhäuser rund eine Kirche, seien beschädigt worden. Auch Strom- und Gasleitungen hätten Schaden genommen. Lysak schreibt, auch die Gemeinden Marhanez und Tscherwonohryhoriwka seien beschossen worden, es sei aber niemand verletzt worden.
+++ 08:36 CDU-Verteidigungspolitiker Otte kritisiert Pistorius-Plan für ständige Brigade +++
Der Vize-Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Henning Otte, kritisiert die Entscheidung von Verteidigungsminister Boris Pistorius, zwei Kampftruppenbataillone aus Bayern und Nordrhein-Westfalen als Kern der neuen Litauen-Brigade an die NATO-Ostflanke zu verlegen. "Der Minister hat bei der Stationierung zu schnell zu viel zugesagt", sagt der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Er dünnt damit die Strukturen des Deutschen Heeres weiter aus. Allein die Abgabe von Material an die Ukraine wird zu spät kompensiert, und der Ersatz für die Verlegung der Kampfeinheiten nach Litauen ist lediglich eine Planung." Ohne eine elementare Anhebung des Verteidigungshaushaltes, so Otte, sei "das Vorhaben eh auf Sand gebaut". Deutschland will als erster westlicher NATO-Partner eine ganze "robuste Brigade" - 4000 Männer und Frauen der Bundeswehr - fest im Baltikum stationieren und so dem Sicherheitsbedürfnis des NATO-Partners Litauen entsprechen.
+++ 07:55 Russland baut Raketenvorrat laut ISW aus +++
Nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institut for the Study of War hat Russland offenbar seinen Bestand an Präzisionsraketen aufgestockt. Das ISW verweist auf Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, wonach Russland nun über 870 solcher Raketen in Reserve verfüge. Ende August hatte ein Sprecher des Geheimdienstes noch von 585 Raketen gesprochen. Demnach wäre die inländische Produktion schneller gestiegen, als in früheren Prognosen angenommen, heißt es in der Einschätzung der Denkfabrik. Demnach hatte der Geheimdienst-Sprecher Ende August noch gesagt, dass russische Rüstungsunternehmen aufgrund des Mangels an ausländischen Bauteilen Schwierigkeiten hätten, von bestimmten Raketentypen mehrere Dutzend Exemplare im Monat herzustellen.
+++ 07:10 Russland: Drohnen über Krim abgefangen +++
Die russische Flugabwehr wehrt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau 17 ukrainische Drohnenangriffe auf die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim ab. Am Morgen sei der Versuch "des Kiewer Regimes, terroristische Anschläge" zu verüben, vereitelt worden, schreibt das Ministerium. Neun Drohnen seien zerstört worden, acht weitere über dem Schwarzen Meer und dem Gebiet der Krim abgefangen worden. Überprüfbar sind diese Angaben nicht. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, teilt auf Telegram mit, russische Luftabwehrsysteme hätten fünf Drohnen über dem Schwarzen Meer nahe Sewastopol abgeschossen. Nach Informationen des Rettungsdienstes sei ein Mann von Trümmerteilen einer abgestürzten Drohne verletzt worden. Kiew hatte in den vergangenen Wochen verstärkt militärische Ziele auf der Krim attackiert, die Russland als Nachschubbasis für seinen Krieg nutzt.
+++ 06:36 Trump lehnt Selenskyjs Einladung in die Ukraine ab und verweist auf "Interessenkonflikt" +++
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump lehnt einem Bericht zufolge eine Einladung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ab, sich vor Ort ein Bild vom Ausmaß des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu machen. Der US-Sender Newsmax zitiert Trump mit den Worten, er "halte es für unangebracht, zu diesem Zeitpunkt in die Ukraine zu reisen". Und weiter: "Die Biden-Administration hat derzeit mit ihm zu tun, und ich möchte keinen Interessenkonflikt schaffen." Mitte September hatte Trump in einem NBC-Interview behauptet, er könnte den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden, wenn er als US-Präsident wiedergewählt würde. Dabei geht Trump nicht ins Detail, wie er dies tun würde. Selenskyj entgegnete am Sonntag bei NBC, er würde 24 Minuten brauchen, um Trump zu erklären, dass er diesen Krieg nicht bewältigen kann. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 00:14 Selenskyj lehnt Präsidentenwahl wegen Krieges ab +++
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj spricht sich klar gegen Initiativen für die Abhaltung einer Präsidentenwahl im März aus. "Ich meine, dass Wahlen jetzt nicht angebracht sind", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Die Ressourcen des Staates und der Ukrainer sollten vielmehr auf "unseren Sieg" über Russland gerichtet werden. "Und wir alle verstehen, dass es jetzt in Kriegszeiten, wo es viele Herausforderungen gibt, absolut unverantwortlich ist, das Thema Wahlen leichtfertig und spielerisch in die Gesellschaft zu werfen." Wegen des Kriegsrechts waren die nach der Verfassung für Ende Oktober vorgesehenen regulären Parlamentswahlen bereits ausgefallen.
+++ 23:03 Ukraine: Haben praktisch alle Flugabwehrsysteme vom Westen erhalten - aber das reicht nicht +++
Yurii Ihnat, Sprecher des Kommandos der Luftstreitkräfte der Ukraine, fordert in einem Briefing des Ukraine Media Centers mehr Flugabwehrsysteme vom Westen. "Mit dem heutigen Tag haben wir praktisch alle Flugabwehrsysteme aus dem Westen erhalten, die uns versprochen wurden. Es sind einige der besten
Luftabwehrsysteme der Welt. Aber das Wort 'alle' muss hier getrennt werden in die Nomenklatur dessen, was wir erhalten haben, und der Menge. Zweifelsohne sind zwei Patriot-Systeme für die Ukraine sehr wenig. Patriot ist das System, mit dem ballistische Raketen abgeschossen werden können, mit dem 'Kinschals' abgeschossen werden können, was bereits zum ersten Mal in der Weltgeschichte bewiesen wurde. Die Ukraine braucht mehr solcher Systeme, und neben Patriot brauchen wir auch SAMP/T-Flugabwehrsysteme in ausreichender Menge. Darüber hinaus befindet sich eines der modernsten Systeme - IRIS-T - ebenfalls in der Ukraine, aber ebenfalls in sehr begrenzter Anzahl. Das Gleiche gilt für die NASAMS-Systeme, die sich heute im Kampf gegen
Luftziele hervorragend bewähren. Das Problem ist nach wie vor die Menge", so Ihnat.
+++ 22:15 "Wir konnten uns weder 1939 noch heute Müdigkeit leisten" +++
Andriy Yermak, der Leiter des Büros des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, warnt vor einer Kriegsmüdigkeit im Westen angesichts der anhalten Bedrohung durch Russland. "Denken Sie einen Moment nach: Wenn Großbritannien 1939 Polen überdrüssig gewesen wäre, oder wenn die USA Großbritannien überdrüssig gewesen wären, gäbe es dann heute noch Polen, Großbritannien oder Europa, wie wir es heute sehen? Wir konnten uns weder damals noch heute Müdigkeit leisten. Das wird sich mit Sicherheit wiederholen, wenn diese 'müden' Menschen aufhören, die Ukraine zu unterstützen", sagt Jermak im Interview mit "Politico". Laut ihm werde die Ukraine "niemals im Modus des eingefrorenen Konflikts leben".
+++ 21:48 Ukraine: Russland suchte Personal für Bataillone in besetzten Gebieten - und fand kaum jemanden +++
Laut dem Nationalen Widerstandszentrum der Ukraine, das von den Spezialeinheiten gegründet wurde, hat Russland in den Gebieten, die es in der Ukraine besetzt hält, versucht, Freiwilligeneinheiten zu schaffen, konnte aber kaum "Dienstwillige" finden. So soll Russland den Anteil der Einheimischen, die in den Bataillonen "Sudoplatova" und "Marhelova" dienen, mit nur sieben Prozent angegeben haben. "Die Mehrheit der Bewohner in den besetzten Gebieten hat die Bataillone ignoriert", so das Widerstandszentrum. Die Bataillone sollen von Kollaborateuren in den Regionen Saporischschja und Cherson geschaffen worden sein und sich hauptsächlich aus russischen Staatsbürgern und Söldnern aus Serbien zusammensetzen.
+++ 21:00 Adjutant von ukrainischem Oberbefehlshaber Saluschnyj stirbt wohl durch Paketbombe +++
Ein Adjutant des ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj ist vermutlich durch eine Paketbombe getötet worden, wie ukrainische Medien berichten. "Heute ist mein Assistent und naher Freund an seinem Geburtstag im Kreis seiner Verwandten unter tragischen Umständen ums Leben gekommen", teilt Saluschnyj bei Telegram mit. In einem der Geburtstagsgeschenke sei ein "unbekannter Sprengsatz" detoniert, heißt es. Der Major hinterlasse seine Frau und vier Kinder. In einer Mitteilung der Polizei war zuvor von "unachtsamem Umgang mit Munition" die Rede gewesen. Dabei war unklar, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelte. Bei der Explosion im Gebiet Kiew soll ein Sohn des Mannes zudem schwer verletzt worden sein. Saluschnyj hatte zuletzt durch Äußerungen beim britischen Magazin "The Economist" für Schlagzeilen gesorgt, nach denen der ukrainische Verteidigungskampf gegen die russische Invasion zunehmend zu einem Stellungskrieg werde.
+++ 20:43 Ukrainischer Bürgermeister von besetztem Mariupol: Wiederaufbau könnte Jahrzehnte dauern +++
Der rechtmäßig gewählte ukrainische Bürgermeister von Mariupol, Vadym Boichenko, glaubt, dass der Wiederaufbau der derzeit noch von Russland besetzten Stadt 20 Jahre in Anspruch nehmen könnte. Er bedeute "nicht nur die Beseitigung der Folgen der Besetzung und den Wiederaufbau, sondern auch den Aufbau einer neuen Stadt - einer modernen Stadt mit einem neuen Wirtschaftsmodell", so Boichenko auf Telegram. Eine wachsende Zahl internationaler Partner sei bereit, den Wiederaufbau von Mariupol nach der Räumung zu unterstützen. Europäische Städte würden laut dem Bürgermeister ihre Erfahrungen mit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg teilen.
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Quelle: ntv.de, rpe/jpe/hul/dpa/rts/AFP