Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:11 Deutsche sehen Verantwortung für Krieg seltener bei Russland als Finnen oder Briten +++
In Deutschland macht ein kleinerer Teil der Bevölkerung Russland für den Angriffskrieg in der Ukraine verantwortlich als in anderen europäischen Ländern. Zu diesem Ergebnis kommt repräsentative Yougov-Umfrage im Auftrag der Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR). Demnach sehen rund zwei Drittel der Menschen in Deutschland die Verantwortung hauptsächlich bei Russland. In Finnland sind es dagegen 90 Prozent, in Großbritannien, Polen und Schweden jeweils 83 Prozent.
+++ 22:25 USA tadeln Chinas Parteinahme für Putin +++
Die USA haben China für die Ankündigung einer verstärkten Zusammenarbeit mit Russland kritisiert. "China behauptet von sich, neutral zu sein, aber sein Verhalten macht klar, dass es immer noch in enge Verbindungen mit Russland investiert", erklärt ein Sprecher des US-Außenministeriums. "Nationen, die sich auf die Seite von Russlands Präsident Wladimir Putin stellen, werden sich unweigerlich auf der falschen Seite der Geschichte wiederfinden." Mehr als drei Monate seit Russlands Invasion "steht China immer noch an der Seite Russlands", erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums weiter. "Es verbreitet immer noch weltweit Russlands Propaganda. Es schützt immer noch Russland in internationalen Organisationen und entzieht sich seiner Verantwortung als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates. Und es leugnet immer noch die russischen Gräueltaten in der Ukraine, indem es andeutet, sie seien inszeniert worden."
+++ 22:03 Selenskyj kommt zum NATO- und G7-Gipfel +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Einladungen zu den Gipfeln von G7 und NATO angenommen. Das schreibt Selenskyj auf Twitter. Die Gruppe sieben führender Industrienationen (G7) wird Ende Juni in Bayern tagen, die NATO direkt danach in Madrid. Zur Gruppe der sieben führenden westlichen Industrienationen habe Bundeskanzler Olaf Scholz ihn eingeladen. Die Einladung zur NATO komme von Generalsekretär Jens Stoltenberg. Selenskyj äußert sich nicht, ob er seine Hauptstadt Kiew verlassen werde oder wie zu anderen Konferenzen per Video-Link zugeschaltet werde.
+++ 21:34 Mehr als Stolperdraht: Lettlands Präsident lobt NATO-Ostflanken-Schutz +++
Lettlands Staatspräsident Egils Levits würdigt den Schutz der NATO-Ostflanke durch das von Kanada geführte NATO-Bataillon in seinem Land. "Dies ist nicht nur eine Trainingsmission, sondern operative Abschreckung", sagt Levits bei einer Zeremonie anlässlich des fünfjährigen Bestehens des multinationalen Gefechtsverbands auf dem lettischen Militärstützpunkt Adazi. Die NATO-Einheit demonstriere die Entschlossenheit der Alliierten, jedes einzelne Mitglied des Bündnisses zu verteidigen. Angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine drängt Levits aber auf eine weitere Stärkung der NATO-Ostflanke. Die bisherige NATO-Stolperdrahtlogik zur Verteidigung des Baltikums reiche nicht mehr aus.
+++ 21:01 Preise in Russland sinken schneller +++
In Russland sind die Preise nach Angaben des Statistikamtes Rosstat in der vergangenen Woche schneller gefallen als in der Woche zuvor. Das Minus in den sieben Tagen bis zum 10. Juni habe 0,14 Prozent betragen, insbesondere wegen billigerer Lebensmittel wie Zucker, Milch und Eier. Zuvor betrug der Rückgang 0,01 Prozent. Die wöchentliche Inflation in Russland hatte Anfang März 2,22 Prozent erreicht und ist seitdem rückläufig. Auf Jahressicht lag sie den neuen Angaben zufolge zum 10. Juni bei 16,69 Prozent nach 17,02 Prozent in der Vorwoche.
+++ 20:32 Südafrika erwägt Einkauf von billigem russischen Öl +++
Südafrikas Energieminister Gwede Mantashe regt an, zur Bekämpfung steigender Spritpreise in seinem Land günstig russisches Öl einzukaufen. "Wir sollten erwägen, Rohöl aus Russland zu einem niedrigen Preis zu importieren", sagt er während einer Parlamentsdebatte. Sanktionen dagegen gebe es keine. Die USA und die Europäische Union haben Sanktionen gegen russische Ölimporte verkündet, weshalb viele Ölimporteure den Handel mit Moskau meiden. Aber die US- und EU-Sanktionen verbieten Verbrauchern außerhalb ihrer Hoheitsgebiete formell nicht, russisches Öl zu kaufen. Südafrika hat historisch enge Beziehungen zu Moskau, weil die Sowjetunion den Kampf gegen die Apartheid unterstützte.
+++ 20:10 NATO-Blockade: Türkei mit Zusagen Schwedens unzufrieden +++
Von Schweden erhaltene Erklärungen reichen nicht, um den Widerstand der Türkei gegen einen NATO-Beitritt des Landes zu beenden. Außenminister Mevlüt Cavusoglu bekräftigt, zuerst müssten die Vorbehalte der Türkei ausgeräumt werden, bevor Schweden oder Finnland dem Militärbündnis beitreten könnten. In der NATO müssen für die Aufnahme neuer Mitglieder die Beschlüsse aller Partner einstimmig fallen.
+++ 19:50 Biden verspricht Selenskyj Artillerie und Küstenschutz +++
US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine weitere Waffenlieferungen im Umfang von einer Milliarde Dollar (rund 960 Millionen Euro) zugesagt. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj sagt Biden nach Angaben des Weißen Hauses, die Lieferungen würden weitere Artillerie, Waffen zur Küstenverteidigung und Munition umfassen. Der US-Präsident verspricht außerdem zusätzliche 225 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe. Biden sichert Selenskyj in dem rund 40-minütigen Gespräch zudem erneut zu, "dass die USA an der Seite der Ukraine stehen werden, während sie ihre Demokratie verteidigt, und ihre Souveränität und territoriale Integrität angesichts der unprovozierten russischen Aggression unterstützen".
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+++ 19:28 Lambrecht sagt drei Raketenwerfer zu: "Wir gehen an die Grenze des Möglichen" +++
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat der Ukraine Raketenwerfer zugesagt und gleichzeitig erklärt, man gehe an die Grenze des Möglichen. "Was (...) heute deutlich geworden ist, ist wie wichtig es für die Ukraine ist, weitreichende und präzise Artilleriewaffen zu haben", sagt sie in Brüssel. Deswegen habe sie entschieden, aus den Beständen der Bundeswehr drei Systeme MARS II an die Ukraine abzugeben. Es handele sich nicht nur um die Raketenwerfer, sondern auch um mehrere Hundert Raketen und Ersatzteile. Außerdem werde die Ausbildung übernommen. "Mir ist es wichtig, dass ich diese Möglichkeit nutze, aus der Bundeswehr abzugeben, aber ich gehe damit auch an die Grenzen", sagt die SPD-Politikerin weiter. Eigentlich waren Kiew vier Systeme zugesagt worden. Es sei aber sichergestellt, dass die Bundeswehr die Landes- und Bündnisverteidigung gewährleisten könne. Mit MARS II können Ziele in mehr als 80 Kilometer Entfernung getroffen werden.
+++ 19:01 Washington unterstützt in Russland VPN-Technologie +++
Die US-Regierung hat seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs ihre Unterstützung für Technologiefirmen erhöht, die Russen dabei helfen, Zensur zu umgehen und Zugang zu westlichen Medien zu bekommen. Konkret fließt Insidern zufolge mehr Geld an nthLink, Psiphon und Lantern. Alle drei Unternehmen bieten sogenannte Virtuelle Private Netzwerke (VPN) an. Durch diese können Online-Nutzer vor Dritten unter anderem ihre Identität verbergen sowie den Ort, von dem aus sie im Internet unterwegs sind. Zwischen 2015 und 2021 erhielten die drei VPNs laut öffentlich zugänglichen Dokumenten mindestens 4,8 Millionen Dollar an US-Finanzmitteln. Seit Februar seien die den Unternehmen zugewiesenen Gesamtmittel um fast die Hälfte gestiegen, um der steigenden Nachfrage in Russland gerecht zu werden, erfuhr Reuters von fünf mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
+++ 18:28 Erstmals zwei US-Soldaten in Kriegsgefangenschaft +++
Zwei ehemalige US-Soldaten sind bei Kämpfen mit russischen Truppen in der Ukraine gefangen genommen worden. Laut dem britischen Telegraph nahmen die beiden an Kämpfen in der Nähe von Charkiw teil. Alexander Drueke, 39, und Andy Huynh, 27, dienten als Freiwillige bei einer regulären Einheit der ukrainischen Armee. Sie gelten als die ersten US-Soldaten, die in russische Kriegsgefangenschaft geraten sind. Ihnen könnte - wie den beiden Briten Aiden Aslin und Shaun Pinner - als "Söldnern" die Todesstrafe drohen. Entsprechend heißt es aus Moskau: Die Todesurteile in der pro-russischen Separatisten-Region Donezk gegen drei ausländische Kämpfer aus den Reihen der ukrainischen Streitkräfte müssen für "andere Söldner ein klares Beispiel darstellen", sagt eine Sprecherin des russischen Außenministeriums.
+++ 18:06 Ikea wickelt Möbelhäuser in Russland und Belarus ab +++
Ikea baut seine verbliebenen Kapazitäten in Russland und Belarus ab. Wie das schwedische Möbelhaus mitteilt, sollen die vier Fabriken in Russland sowie Bestände verkauft, Mitarbeiter in den Filialen reduziert und die für den Import und Export zuständigen Logistikbüros geschlossen werden. Bereits im März hatte Ikea seinen Tätigkeiten in Russland wegen des Kriegs in der Ukraine vorübergehend eingestellt. "Leider haben sich die Umstände nicht verbessert, und der zerstörerische Krieg dauert an", heißt es in der Mitteilung. Das Geschäft und Zuliefererketten seien auf der ganzen Welt schwer beeinträchtig worden. "Wir sehen keine Möglichkeit, unsere Tätigkeiten in naher Zukunft wieder aufzunehmen".
+++ 17:42 "Anstrengungen intensivieren": USA treiben Deutschland an +++
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ruft Verbündete wie Deutschland zu zusätzlicher militärischer Unterstützung für die Ukraine auf. Russland versuche, die ukrainischen Stellungen mit Waffen großer Reichweite auszuschalten und bombardiere weiter wahllos ukrainisches Territorium, sagte Austin bei einem Treffen der US-geführten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Deshalb müsse man die gemeinsamen Anstrengungen für die ukrainische Selbstverteidigung intensivieren. "Wir müssen uns selbst noch stärker antreiben", sagt Austin. Man könne es sich nicht erlauben, Schwung zu verlieren. Die USA selbst stellen weitere westliche Waffenlieferungen in Aussicht. "Wir werden unsere Unterstützung für die ukrainischen Streitkräfte vergrößern", sagt Austin in Brüssel.
+++ 17:20 Türkei schlägt Minenkorridor für Weizenfrachter vor +++
Im Streit über Getreide-Exporten aus der Ukraine legt die Türkei einen Lösungsvorschlag vor. Es könnten Passagen im Schwarzen Meer eingerichtet werden, ohne dafür alle Minen zu räumen, sagt der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu. "Da die Lage der Minen bekannt ist, könnten in drei (ukrainischen) Häfen Korridore geschaffen werden." Er habe den Plan letzte Woche bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Ankara besprochen. Weitere Gespräche mit Kiew und Moskau seien notwendig, bevor es zu einer Einigung kommen könne. Für die Abstimmung wurde eine Hotline zwischen den drei Ländern eingerichtet, berichtet der türkische Fernsehsender TRT. Falls ein Abkommen zustande komme, könne eine Kontrollinstanz mit Sitz in Istanbul geschaffen werden.
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+++ 16:55 "Steht kurz bevor": Großbritannien liefert weitreichende Raketenwerfer +++
Großbritannien wird der Ukraine nach eigenen Angaben bald Mehrfachraketenwerfer liefern, um das Land im Verteidigungskampf gegen Russland zu unterstützen. "Ich denke, die Lieferung steht kurz bevor", sagt der britische Verteidigungsminister Ben Wallace in Oslo am Rande eines Treffens der multinationalen Truppe Joint Expeditionary Force (JEF). Großbritannien hatte bereits am 6. Juni die Lieferung des Mehrfachraketenwerfer-Systems MLRS angekündigt. Mit bis zu 80 Kilometern ist seine Reichweite Militärexperten zufolge etwas größer als die ähnlicher russischer Systeme. Somit könnten die Kiewer Streitkräfte feindliche Artillerie treffen, ohne in deren Reichweite zu geraten.
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+++ 16:35 NATO bereitet modernes Waffenpaket für Kiew vor +++
Die NATO will der Ukraine noch stärker beim Umstieg auf westliche Waffensysteme helfen. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagt am Rande eines Verteidigungsministertreffens, er erwarte, dass sich die Alliierten beim Gipfeltreffen Ende Juni in Madrid auf ein umfassendes Unterstützungspaket einigen. Dieses solle auch den Übergang von Ausrüstung aus der Sowjetzeit zu moderner NATO-Ausrüstung und die Interoperabilität mit dem westlichen Militärbündnis erleichtern. Bislang nutzt die von Russland angegriffene Ukraine überwiegend Ausrüstung, die noch in der Zeit der früheren Sowjetunion entwickelt wurde. Das erschwert es dem Westen derzeit auch, Nachschub an Waffen und Munition zur Verfügung stellen. Die Vorbereitungen für die Unterstützung laufen bereits seit längerem. 
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+++ 16:15 EU-Beitritt: CDU drängt Scholz zur Klarheit +++
Die CDU hat von Kanzler Olaf Scholz ein klares Bekenntnis zum EU-Beitrittsstatus für die Ukraine verlangt. Der EU-Gipfel am 23. und 24. Juni werde dazu eine Entscheidung treffen, sagt CDU-Generalsekretär Mario Czaja nach Beratungen der Parteispitze in Berlin. Der SPD-Politiker sei bei der Frage "bislang ausgewichen, hat nicht klar gesagt, was er da tun will". Es sei gut, dass Scholz nun endlich nach Kiew reise, sagt Czaja und fügt hinzu: "Die Erwartungen an diese Reise sind natürlich auch sehr hoch." Es wird erwartet, dass Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der italienische Regierungschef Mario Draghi in dieser Woche gemeinsam Kiew besuchen. Für die Reise ist offiziell noch kein Termin mitgeteilt.
+++ 15:55 Putin telefoniert mit Xi: Peking verspricht Hilfe +++
Russland und China wollen nach Kreml-Angaben angesichts der westlichen Sanktionen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit verstärken. Dies sei bei einem Telefongespräch zwischen den Präsidenten Wladimir Putin und Xi Jinping vereinbart worden, teilt das russische Präsidialamt in Moskau mit. Die Zusammenarbeit solle "angesichts der weltweiten Wirtschaftssituation, die sich durch die unrechtmäßigen Sanktionen des Westens verkompliziert hat", verstärkt werden. Laut dem chinesischen Sender CCTV verspricht Xi Russland seine Unterstützung in Fragen der "Souveränität und Sicherheit". Peking sei bereit, die Zusammenarbeit mit Moskau mit dem Ziel einer "gerechteren und vernünftigeren" internationalen Ordnung zu intensivieren. Es war das zweite Telefonat der beiden Staatschefs seit Russlands Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar.
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+++ 15:35 Gazprom drosselt Gaslieferungen erneut +++
Der russische Energiekonzern Gazprom reduziert die maximalen Gasliefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland erneut. Von Donnerstagfrüh an werden täglich nur noch maximal 67 Millionen Kubikmeter durch die Leitung gepumpt, ein Drittel weniger, kündigt Gazprom an. Erneut begründet das russische Staatsunternehmen diesen Schritt mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten durch die Firma Siemens. Deshalb müsse eine weitere Gasverdichtungsanlage abgestellt werden, heißt es. Bereits am Dienstag hatte Gazprom die Reduktion der maximalen Liefermenge auf zunächst bis zu 100 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag verkündet. Das entspricht rund 60 Prozent des bisher geplanten Tagesvolumens von 167 Millionen Kubikmeter Gas. Die Bundesnetzagentur weist die Angaben von Gazprom, wonach Verzögerungen bei Reparaturen an einem Gasverdichteraggregat der Grund für die reduzierten Gasliefermengen seien, zurück. 
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+++ 15:15 Lindner: Fast 4,5 Milliarden Oligarchenvermögen eingefroren +++
Seit Beginn der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs hat Deutschland russische Vermögenswerte von 4,48 Milliarden Euro eingefroren. Dazu zählten unter anderem Zentralbankguthaben, aber auch unternehmerische Beteiligungen, sagt Finanzminister Christian Lindner in Berlin. Details nennt der FDP-Politiker zunächst nicht. Die EU hat sich seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine Ende Februar inzwischen auf sechs Sanktionspakete verständigt. Vor allem das Vermögen der Oligarchen, darunter Villen, Privatjets und Luxusjachten, ist mitunter aber schwer zu greifen, da Besitzverhältnisse unklar sind.
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+++ 14:55 UN: Ukrainische Heimkinder nach Russland gebracht +++
In von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine sollen Kinder aus Heimen verschwunden sein. Hinweise dazu hat die Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats bei ihrem Besuch in der Ukraine erhalten, wie sie in Kiew berichtet. Man müsse Berichten nachgehen, "wonach Kinder, die in Einrichtungen in den vorübergehend besetzten Gebieten untergebracht waren, nach Russland gebracht wurden", sagt Kommissionsmitglied Jasminka Džumhur.
+++ 14:35 Panzersprengfallen im Donbass: Hier kommen deutsche Minen zum Einsatz +++
+++ 14:15 US-Analysten: Russische Armee hebt Altersgrenze an +++
Das US-Thinktank "Institute for the Study of War" berichtet über mögliche Versuche der russischen Militärführung, die Zahl der in Frage kommenden Rekruten zu erhöhen. Der russische Militärblogger Juri Kotyenok behauptet, die russischen Behörden würden eine Anhebung der Altersgrenze für den Militärdienst von 40 auf 49 Jahre vorbereiten. Zusätzlich solle die bestehende Anforderung eines früheren Militärdienstes für den Dienst in Panzer- und motorisierten Infanterieeinheiten fallen gelassen werden.
+++ 13:56 Russischer Wirtschaftsminister erwartet milde Rezession +++
Die Rezession der russischen Wirtschaft wegen der westlichen Sanktionen infolge des Krieges gegen die Ukraine dürfte der Regierung in Moskau zufolge nicht so stark ausfallen wie zunächst erwartet. Es sei durchaus möglich, dass "die Stärke des Rückgangs etwas geringer ausfällt als wir dachten", sagte Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow in Moskau. Zudem könne die Teuerung geringer sein als erwartet. "Wir können sagen, dass die Inflation eindeutig viel niedriger sein wird als die Schätzungen", fügte der Minister hinzu. Die russische Zentralbank hat vergangene Woche ihren Leitzins auf das Vorkrisenniveau von 9,5 Prozent gesenkt. Sie hielt sich zugleich die Tür für weitere Lockerungen offen, da sich die Inflation verlangsamt hat.
+++ 13:41 Habeck sieht politischen Willen hinter russischen Gaseinschränkungen +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält die jüngst gedrosselten Gaslieferungen durch Russland für politisch vorgegeben. Das sei sein Eindruck, sagt der Grünen-Politiker in Berlin. Das sei eher nicht technisch begründet. "Es ist noch nicht vorbei", sagt der Grüne mit Blick auf das mögliche Zurückhalten von Energielieferungen durch Russland. Die Einschränkungen fingen vielleicht gerade erst an.
+++ 13:25 Allianz warnt vor Unruhen wegen Lebensmittelknappheit – elf Länder besonders gefährdet +++
In Teilen Afrikas, Asiens und des Nahen Ostens könnten die steigenden Lebensmittelpreise laut einer Studie zu sozialen Unruhen führen. Elf Länder seien durch ihre Abhängigkeit von Importen knapp gewordener Lebensmittel wie Getreide besonders gefährdet, schreibt der Kreditversicherer Allianz Trade. Dies seien Algerien, Tunesien, Bosnien-Herzegowina, Ägypten, Jordanien, der Libanon, Nigeria, Pakistan, die Philippinen, die Türkei und Sri Lanka.
In einigen Ländern könne der Preisanstieg bei Lebensmitteln sogar zum Sturz von Regierungen wie im Arabischen Frühling führen, warnt der Versicherer. Auch vor den damaligen Massenprotesten in mehreren arabischen Ländern seien die Lebensmittelpreise um 50 Prozent gestiegen.
+++ 13:09 Ukraine: Mehr als zwei Millionen Hektar Getreide können nicht geerntet werden +++
Rund 2,4 Millionen Hektar mit Wintergetreide können nach Angaben des ukrainischen Agrarministeriums wegen des Krieges nicht geerntet werden. Das Getreide habe einen Wert von rund 1,435 Milliarden Dollar. Der Agrarsektor hat wegen der russischen Invasion bereits einen Verlust von rund 4,292 Milliarden Dollar erlitten. Die Ukraine ist einer der größten Getreidelieferanten weltweit. Die Auswirkungen des Krieges bekommen bereits ärmere Länder zu spüren, die auf die Getreidelieferungen angewiesen sind.
+++ 12:57 Gasvorräte reichen laut Wirtschaftsstaatssekretär noch nicht für den Winter +++
Noch drohen keine Engpässe, im nächsten Winter könnten die Gasvorräte jedoch knapp werden: Aktuell ist die Energieversorgung in Deutschland gesichert, wie der grüne Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner den Fernsehsendern RTL/ntv sagte. Die Gasspeicher in Deutschland seien aktuell zu über 50 Prozent gefüllt. "Das ist gut, aber nicht ausreichend für den nächsten Winter", so der Grüne.
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+++ 12:36 Deutschland soll doch nur drei Raketenwerfer liefern können +++
Deutschland will der Ukraine einem Bericht zufolge drei statt der bisher im Gespräch gewesenen vier MARS-II-Raketenwerfer liefern. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht von der SPD wolle den Plan beim heutigen Treffen der EU-Verteidigungsminister verkünden, berichtete das Portal Business Insider. Die deutschen Raketenwerfer aus Bundeswehr-Beständen sollten im August oder September an die Ukraine gegeben werden können. Dass nun drei statt vier Raketenwerfer geliefert werden, hänge unter anderem mit fehlender Munition zusammen.
+++ 12:19 Melnyk stellt Scholz vor Kiew-Besuch zwei "entscheidende" Forderungen +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat vor der Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz in die Ukraine zwei „entscheidende“ Forderungen an den Kanzler gerichtet. "Erstens geht es uns darum, dass der deutsche Regierungschef klipp und klar, ohne Wenn und Aber, die Gewährung eines Kandidatenstatus für die EU-Mitgliedschaft verspricht und dafür sorgt, dass der Europäische Rat nächste Woche diese geschichtsträchtige Entscheidung einstimmig trifft", sagte Melnyk gegenüber RTL/ntv. Zudem erwarte man, dass Scholz "beim Thema schwere Waffen über den Schatten deutscher Zögerlichkeit springt und der Ukraine mit wirklich allen verfügbaren Mittel aus den Bundeswehrbeständen und der Rüstungsindustrie massiv unter die Arme greift".
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+++ 12:04 Russland will Waffenlager inklusive US-Haubitzen zerstört haben +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein Waffenlager in der westukrainischen Region Lwiw zerstört. Dort seien von Nato-Staaten gelieferte Rüstungsgüter untergebracht gewesen. Zum Teil habe es sich um Munition für US-Haubitzen vom Typ M777 gehandelt.
+++ 11:45 Separatisten: Ukraine stört Korridor in Sjewjerodonezk +++
Pro-russische Separatisten aus der selbst ernannten und international nicht anerkannten Volksrepublik Luhansk im Donbass werfen der Ukraine vor, sie habe einen humanitären Korridor aus dem Asot-Chemiewerk in Sjewjerodonezk gestört. Das meldet die russische Nachrichtenagentur RIA. Nach Angaben des Gouverneurs der ostukrainischen Region Luhansk, Serhij Haidai, befinden sich rund 500 Zivilisten auf dem Werksgelände. Es ist die letzte Hochburg der ukrainischen Soldaten in der seit Wochen erbittert umkämpften Stadt. Russische Truppen haben erklärt, die Zivilisten könnten den ganzen Tag über das Asot-Werk frei verlassen.
+++ 11:31 Politikwissenschaftler: Kurzes Fenster, dann ist Kriegsfrage entschieden +++
Die ukrainische Armee verliert im Osten des Landes an Boden. Präsident Selenskyj fordert wieder und wieder neue Waffen aus dem Westen. Wie dringend Nachschub nötig sein dürfte und warum in der Frage alles auf die USA wartet, erklärt Politikwissenschaftler Markus Kaim.
+++ 11:08 Macron sagt Ukraine andauernde militärische Hilfe zu +++
Kurz vor einer möglichen Reise nach Kiew hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron der Ukraine andauernde Unterstützung zugesagt. "Wir werden alles tun, um Russlands Kriegskräfte zu stoppen, den Ukrainern und ihrer Armee zu helfen und die Verhandlungen fortzusetzen", sagt er vor französischen und NATO-Soldaten auf einem Militärstützpunkt in Rumänien. "Auf absehbare Zeit werden wir schützen, abschrecken und präsent sein müssen", fügt er mit Blick auf die verstärkte militärische Präsenz der NATO in den östlichen Staaten des Bündnisses hinzu.
+++ 10:53 EU schließt mit Israel und Ägypten Gas-Abkommen +++
Die EU, Israel und Ägypten haben eine Absichtserklärung für ein Erdgas-Abkommen unterzeichnet. Das Abkommen werde zum ersten Mal "bedeutende" Exporte von israelischem Gas nach Europa ermöglichen, teilte das israelische Energieministerium mit. Offizielle Stellen gehen davon aus, dass das israelische Gas zu Verflüssigungsanlagen in Ägypten geleitet und dann nach Europa verschifft wird. Von der Leyen sprach davon, dass das Abkommen auch die regionale Zusammenarbeit stärken werde. Mit Ägypten plane die EU auch ein Abkommen über die Produktion von Wasserstoff.
+++ 10:30 Medwedew stellt infrage, dass Ukraine noch zwei Jahre existiert +++
Der ehemalige russische Präsident Dimitri Medwedew bezweifelt, dass die Ukraine noch sehr lange existiert. Vor dem Hintergrund eines von der Ukraine abgeschlossenen Vertrags über Erdgaslieferungen in zwei Jahren schrieb er auf seinem Telegramkanal: "Wer hat gesagt, dass die Ukraine in zwei Jahren überhaupt auf der Weltkarte existieren wird? Obwohl es den Amerikanern egal ist - sie haben so viel in das Projekt "Anti-Russland" investiert, dass alles andere für sie eine Kleinigkeit ist …".
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+++ 10:08 US-Analysten sehen Anzeichen für baldige Annexion von Donezker "Volksrepublik" +++
Die russischen Behörden beschleunigen laut dem US-Thinktank "Study for the Institute of War" möglicherweise ihre Pläne zur Annexion besetzter Gebiete in der Ukraine. Der Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andrjuschtschenko sehe Hinweise für Pläne der russischen Behörden, das besetzte Gebiet Donezk bereits am 1. September 2022 zu annektieren: Andrjuschtschenko habe erklärte, dass administrative Aufgaben von Behörden der Separatisten in Donezk vollständig auf russische Beamte übertragen worden seien. Außerdem würden die russischen Bildungsbehörden Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson demnach bereits als Regionen Russlands bezeichnen.
+++ 09:46 ntv-Experte: Moskau freut sich über NATO-Querschüsse der Türkei +++
Schweden und Finnland wollen in die NATO, das Bündnis will aufrüsten - aber die Türkei schießt quer. Den Kreml freut Erdogans Kurs, wie ntv-Reporter Munz aus Moskau berichtet. Gleichzeitig klaubt das russische Militär Gerät und Soldaten für den Krieg zusammen.
+++ 09:26 Umfrage findet deutliche Mehrheit für Scholz' Kurs in Deutschland +++
Die deutliche Mehrheit der Bundesbürger findet den Kurs von Kanzler Olaf Scholz im Ukraine-Krieg laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von ntv richtig. 58 Prozent der Befragten teilen demnach nicht die Kritik an Scholz, dass die Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen zu zögerlich sei. 83 Prozent der Befragten finden es richtig, weiter mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu sprechen - mit einer sehr großen Mehrheit in allen Parteien. Nur 14 Prozent sind dagegen. Zudem ergab die Umfrage, dass lediglich 25 Prozent glauben, der Krieg sei militärisch zu gewinnen. Dagegen gehen 68 Prozent davon aus, dass der Krieg letztlich nur durch eine diplomatische Lösung und Verhandlungen beendet werden könne.
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+++ 09:01 Briten sehen russische Kontrolle über Großteil von Sjewjerodonezk +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben die Russen nach mehr als einem Monat erbitterter Gefechte den Großteil der ukrainischen Stadt Sjewjerodonezk unter ihre Kontrolle gebracht. Dabei seien durch heftigen Beschuss enorme Kollateralschäden verursacht worden, hieß es in der täglichen Lageeinschätzung des britischen Verteidigungsministeriums.
+++ 08:41 Gouverneur: Ukrainische Truppen in Sjewjerodonezk halten Stand +++
Sjewjerodonezk wird nach Angaben der ukrainischen Behörden weiter verteidigt. Die Soldaten hielten gegen Angriffe von drei Seiten Stand, erklärt der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj. "Sie hindern den Feind am Vormarsch auf Lyssytschansk." Die von der Ukraine kontrollierte Stadt wird von Sjewjerodonezk nur durch einen Fluss getrennt. Am Montag hatten russische Truppen die letzte Brücke, die die beiden Zwillingsstädte verbindet, zerstört.
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+++ 08:23 US-Thinktank berichtet von belarussischer Militärübung +++
Das US-amerikanische "Institute for the Study of War" (ISW) berichtet, die belarussischen Streitkräfte hätten am Dienstag mit einer Übung begonnen, bei der vor allem die Führungs- und Kontrollfähigkeiten getestet werden. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass Belarus auf Seiten Russlands in den Krieg in der Ukraine eingreife. Laut den US-Analysten drohen Präsident Alexander Lukaschenko innenpolitische Unruhen, wenn er belarussische Militäreinheiten in den Kampf schicken würde.
+++ 08:01 Ukraine: Haben bisher 10 Prozent der angeforderten Militärhilfe erhalten +++
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar sagte laut der Kreml-kritischen Zeitung "Medusa", dass Kiew bisher nur 10 Prozent der angeforderten ausländischen Militärhilfe erhalten habe. "Ohne die Hilfe westlicher Partner werden wir nicht in der Lage sein, diesen Krieg zu gewinnen", warnte sie demnach und drängte auf schnellere Lieferungen moderner Waffen.
+++ 07:47 Papst hält Ukraine-Krieg für "vielleicht irgendwie provoziert" +++
Papst Franziskus hat in einem Interview gesagt, der Krieg in der Ukraine sei "vielleicht irgendwie provoziert" worden. Er sei einige Monate vor Kriegsbeginn mit einem Staatschef zusammengetroffen, der seine Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht habe, dass die NATO in einer Weise an die Tore Russlands klopfe, die zu einem Krieg führen könnte, so der Papst. "Wir sehen nicht das ganze Drama, das sich hinter diesem Krieg abspielt, der vielleicht irgendwie entweder provoziert oder nicht verhindert wurde", fügte er hinzu. Franziskus bezeichnete zugleich die russischen Truppen als brutal und grausam und lobte den Mut der Ukrainer, die um ihr Überleben kämpften.
+++ 07:35 Briten bestätigen Zivilisten in Sjewjerodonezker Chemiewerk +++
Britische Geheimdienstinformationen untermauern die Darstellung der ukrainischen Behörden, dass in den Bunkern des Asot-Chemiewerks in Sjewjerodonezk Hunderte Zivilisten zusammen mit ukrainischen Soldaten ausharren. Russische Kräfte kontrollierten inzwischen den überwiegenden Teil der Stadt, teilt das Verteidigungsministerium in London auf Twitter mit. Russland hatte die ukrainischen Soldaten in der Industrieanlage aufgefordert, ihre Waffen bis zum heutigen Morgen niederzulegen.
+++ 07:10 Ukrainer evakuieren angeblich weiter aus Sjewjerodonezk +++
Die Behörden im ostukrainischen Sjewjerodonezk behaupten laut "Guardian", dass sie immer noch Möglichkeiten hätten, die Menschen zu evakuieren. Die drei wichtigsten Brücken aus der weiter heftig umkämpften Stadt waren zuvor durch russischen Beschuss zerstört worden. Oleksandr Struik, der Leiter der Militärverwaltung von Sjewjerodonezk, erklärte demnach gegenüber dem ukrainischen Fernsehen, dass Evakuierungen "jede Minute stattfinden, wenn es dort ruhig ist oder wenn es eine Transportmöglichkeit gibt".
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+++ 06:51 Biden unterstützt Getreidesilos an ukrainischer Grenze +++
US-Präsident Joe Biden unterstützt den Vorstoß europäischer Länder, mit dem Bau von Silos entlang der ukrainischen Grenze den Getreide-Export zur Eindämmung der weltweiten Nahrungsmittelkrise zu ermöglichen. Die US-Regierung entwickle in Abstimmung mit den europäischen Partnern einen Plan für den Abtransport von Getreide auf dem Schienenweg. Ukrainische Gleise haben eine andere Spurweite als in der EU. "Deshalb werden wir an den Grenzen der Ukraine, auch in Polen, Silos bauen, vorläufige Silos", sagte Biden. Das Getreide könne somit von ukrainischen Eisenbahnwaggons in die neuen Silos und dann auf europäische Güterwaggons verladen werden, um es "auf dem Seeweg in die ganze Welt zu bringen." Ein Abtransport über das Schwarze Meer ist wegen der russischen Seeminen nicht möglich.
+++ 06:31 Was Deutschland wann der Ukraine liefern will +++
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+++ 06:02 US-Staatssekretär: "Werden Ukraine nicht vorschreiben, wie sie zu verhandeln haben" +++
Die USA werden die Ukraine laut "New York Times" nicht zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand drängen, auch wenn Russland im umkämpften Osten des Landes stetig an Boden gewinnt. Das sagte demnach ein hoher Beamter des Pentagon am Dienstag. "Wir werden den Ukrainern nicht vorschreiben, wie sie zu verhandeln haben, was sie zu verhandeln haben und wann sie zu verhandeln haben", sagte Colin H. Kahl, der Unterstaatssekretär für Verteidigungspolitik laut der Zeitung. "Sie werden diese Bedingungen selbst festlegen".
+++ 05:36 Ukraine-Kontaktgruppe berät über weitere Waffenlieferungen +++
Bis zu 50 Länder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe beraten heute über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die anderen NATO-Staaten sowie eine Reihe von Partnerländern ins Brüsseler Hauptquartier eingeladen. Auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht wird erwartet. Am Abend kommen dann die NATO-Verteidigungsminister zu einem Arbeitsessen mit der Ukraine und Georgien sowie Schweden und Finnland zusammen. Der bis morgen dauernde NATO-Rat dient der Vorbereitung des Gipfeltreffens in Madrid in zwei Wochen.
+++ 04:45 USA machen weiterhin Ausnahme bei russischen Öl-Importen der EU +++
Bei den Sanktionen gegen russische Energieexporte macht die US-Regierung für die EU weiterhin eine Ausnahme. Das US-Finanzministerium "hat seine Genehmigung für energiebezogene Transaktionen erneuert, um unsere Vorschriften an den Zeitplan für die Umsetzung des von der Europäischen Union verhängten Rohölverbots anzupassen", sagt eine Sprecherin. Eigentlich sollte die Maßnahme zum 24. Juni auslaufen, nun soll sie bis 5. Dezember verlängert werden.
+++ 03:53 Union drückt bei EU-Beitritt für Ukraine aufs Tempo +++
Die Unionsfraktion dringt auf eine Beitrittsperspektive für die Ukraine in die Europäische Union. "Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, sich innerhalb der EU dafür einzusetzen, dass der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien eine klare Beitrittsperspektive eröffnet und ihnen auf dem Europäischen Rat am 23./24. Juni 2022 der Kandidatenstatus zugesprochen wird", heißt es nach Angaben der "Rheinische Post" in einem Entwurf eines Antrags, den die Union kommende Woche in den Bundestag einbringen will.
+++ 02:54 Europäische Bank gewährt ukrainischem Gasversorger Millionenkredit +++
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) stellt dem ukrainischen Gasriesen Naftogaz einen Kredit von bis zu 300 Millionen Euro in Aussicht. Naftogaz sammele derzeit Gelder, um Gasvorräte für den Herbst anzulegen, erklärt die Bank. Sie wolle dazu beitragen, "den Bewohnern und der Wirtschaft der Ukraine das Heizen zu ermöglichen", sagt EBWE-Vertreter Alain Pilloux.
+++ 01:24 Selenskyj-Berater lehnt neues Minsker-Abkommen ab +++
Ukraines Präsidentenberater Oleksiy Arestovych weist vor dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef Mario Draghi einen möglichen Friedensplan nach dem Vorbild der Minsker Vereinbarung zur Befriedung der Ost-Ukraine zurück. "Ich fürchte, sie werden versuchen, ein Minsk III zu erreichen. Sie werden sagen, dass wir den Krieg beenden müssen, der Ernährungsprobleme und wirtschaftliche Probleme verursacht, dass Russen und Ukrainer sterben, dass wir das Gesicht von Herrn Putin wahren müssen, dass die Russen Fehler gemacht haben, dass wir ihnen verzeihen müssen und ihnen eine Chance geben müssen, in die Weltgesellschaft zurückzukehren", sagt Arestovych der Zeitung "Bild". Das sei ein Problem für die Ukraine. Das Minsker Friedensabkommen wurde 2015 in der Hauptstadt von Belarus im sogenannten Normandie-Format von Russland, Ukraine, Frankreich und Deutschland unterzeichnet. Im Wesentlichen ging es darum, den Bürgerkrieg in Luhansk und Donezk zu beenden.
+++ 23:49 Selenskyj ruft Truppen im Osten zum Durchhalten auf +++
Angesichts der verlustreichen Abwehrschlacht im Donbass ruft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Truppen zum Durchhalten auf. "Das ist unser Staat. Dort im Donbass durchzuhalten, ist lebenswichtig", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Es gibt Verluste, und sie sind schmerzhaft." Doch an der Front im Osten des Landes entscheide sich, welche Seite in den kommenden Wochen dominieren werde. Je höher die Verluste des Feindes dort seien, desto weniger Kraft habe er, die Aggression fortzusetzen, sagt Selenskyj. In dem Kohle- und Stahlrevier Donbass wehren sich ukrainische Truppen seit Tagen verzweifelt gegen die Eroberung der Stadt Sjewjerodonezk.
+++ 22:50 Selenskyj fordert moderne Raketenabwehr +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet ausländische Partner um die Lieferung moderner Raketenabwehrwaffen. Es werde in dieser Woche eine Reihe wichtiger Verhandlungen dazu geben und zwar nicht nur mit europäischen Politikern, kündigt er an, ohne Details zu nennen. "Wir wiederholen gegenüber unseren Partnern, dass die Ukraine moderne Raketenabwehrwaffen benötigt", sagt er in seiner Videoansprache. Sein Land habe schon vor der russischen Invasion um solche Waffensysteme gebeten, ein Aufschub sei nicht zu rechtfertigen.
+++ 22:28 UNO: Russland soll Adoptionen aus Ukraine unterlassen +++
Die Vereinten Nationen fordern von Russland, auf Adoptionen ukrainischer Kinder zu verzichten. "Wir bestehen immer darauf, dass während eines Konflikts kein Kind zur Adoption freigegeben wird", sagt Afshan Khan, Regionalbeauftragte für Europa und Zentralasien des Kinderhilfswerks Unicef. Die Kinder sollten immer zu ihren Familien zurückgebracht werden. Die Entscheidung, ein Kind umzusiedeln, müsse immer auf dessen Wohl ausgerichtet sein, führt Khan aus. Die Vereinten Nationen hatten sich bereits Anfang März besorgt über mögliche Zwangsadoption ukrainischer Kinder geäußert. Es wird vermutet, dass mehrere tausend Kinder aus ukrainischen Kriegsgebieten nach Russland gebracht worden sind.
+++ 22:06 Ukraine: Russland gruppiert Truppen um +++
Russische Truppen haben nach Kiewer Militärangaben an mehreren Stellen in der Ostukraine Sturmangriffe geführt. In der Stadt Sjewjerodonezk werde weiter um jede Straße gekämpft, teilt der ukrainische Generalstab am Abend mit. Der Feind gruppiere seine Truppen um und versuche, Verstärkung heranzuführen. Russische Sturmangriffe wurden außerdem bei Rubischne im Gebiet Charkiw und bei Solote im Gebiet Luhansk verzeichnet. Bei Berestowe im Gebiet Donezk sei ein solcher Angriff abgewehrt worden, heißt es. Die Militärangaben sind wie meist nicht unabhängig überprüfbar. An fast allen Frontabschnitten im Osten und Süden wurde von schwerem russischen Artilleriefeuer berichtet.
+++ 21:47 Özdemir stellt klare Erwartungen an Scholz' Kiew-Reise +++
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir begrüßt eine Ukraine-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz. "Ich finde es erstmal klasse, dass unser Bundeskanzler in die Ukraine reist", sagt der Grünen-Politiker in "RTL Direkt". Eine Reise gemeinsam mit EU-Partnern sei ein starkes Signal. Zugleich verbindet Özdemir mit einem Kiew-Besuch klare Erwartungen, nämlich den "Kampfeswillen der Ukraine, diese Begeisterung, für die Werte Europas zu kämpfen", zu honorieren, "indem wir der Ukraine militärisch beistehen und ihr eine Perspektive geben, die nach Europa führt".
+++ 21:20 Moskau will Haushaltsdaten wegen Sanktionen unter Verschluss halten +++
In Russland sollen in Zukunft gewisse Ausgabeposten im Haushalt vertraulich behandelt werden. Damit solle das Land vor weiteren Sanktionen geschützt werden, heißt es in einer Erklärung des Finanzministeriums. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres habe der Haushaltsüberschuss knapp 1,5 Billionen Rubel (fast 25 Milliarden Euro) betragen, heißt es weiter. Hintergrund seien die höheren Energiepreise.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Kriegs können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, mau/lwe/dpa/rts/AFP