Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:21 Kallas: EU und die USA haben sich auf "maximalen Druck" auf Russland geeinigt +++
Die USA und die EU sind sich nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas einig, was den Umgang mit Russland angeht. "Sie stimmten darin überein, dass maximaler Druck auf Moskau aufrechterhalten werden muss, um einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen", erklärt ein EU-Vertreter nach dem ersten Telefongespräch zwischen Kallas und dem neuen US-Außenminister Marco Rubio. Kurz darauf schlug die EU-Kommission Strafzölle auf weitere Agrarprodukte aus Russland vor. Sie müssen noch von den EU-Mitgliedsstaaten und dem Europäischen Parlament beschlossen werden.
+++ 22:02 Slowakischer Regierungschef Fico nennt Selenskyj "Feind" +++
Der slowakische Regierungschef Robert Fico hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj während einer Diskussion über den Transit von russischem Gas durch die Ukraine - den es seit Jahresbeginn nicht mehr gibt - als "Feind" der Slowakei bezeichnet. Das berichtet das Medium Dennik N. Es zitiert Fico mit den Worten: "Unser Feind ist Selenskyj. Selenskyj hat die Probleme, die wir haben, verursacht. Ich mag ihn nicht, weil er der Slowakei schadet." Fico ist prorusissch eingestellt und hatte sich zuletzt mit Wladimir Putin getroffen. In der Slowakei gibt es Massenproteste gegen den Regierungschef, der auch Waffenlieferungen an die Ukraine für ihren Verteidigungskampf ablehnt.
+++ 21:31 Ukraine soll Dutzende Raketen für Patriot-Flugabwehr aus Israel erhalten +++
Die USA haben in dieser Woche etwa 90 Raketen für Patriot-Flugabwehrsysteme von Israel nach Polen verlegt, um sie anschließend an die Ukraine zu liefern, berichtet das US-Medienportal Axios unter Berufung auf Insider. Die Ukraine verfügt über mehrere Patriot-Flugabwehrsysteme, die vor allem Deutschland und die USA geliefert haben - bittet aber seit Jahren um deutlich mehr. Laut Präsident Selenskyj fehlen für einen umfassenden Schutz des Luftraums immer noch zehn bis zwölf Patriots. Viele Länder wollen ihre aus Sorge um die eigene Sicherheit nicht abgeben. Das System ist eines der wenigen, das auch ballistische Raketen abfangen kann.
+++ 20:56 Ukraine-Insider: "Verschlossene Quellen" deuten nicht auf baldiges Kriegsende hin +++
Der ukrainische Volksabgeordnete und Mitglied des Ausschusses für nationale Sicherheit, Fyodor Venislavsky, glaubt nicht an ein baldiges Ende des Krieges. "Die Leute, die an die Allmacht des US-Präsidenten Donald Trump glauben, der kommen wird und mit einer Handbewegung den Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden wird, verstehen nicht, wozu dann überhaupt die Mobilisierung, wenn die Feindseligkeiten eingestellt werden? Heute ist von einem Ende der Feindseligkeiten nicht die Rede", sagt er der Nachrichtenagentur Unian. "Für mich als jemand, der etwas mehr Informationen aus verschlossenen Quellen hat, gibt es keinen Grund zu hoffen, dass der Krieg in den nächsten Monaten vorbei sein wird. Die Mobilisierung schreitet wie geplant voran, und es wird keine Entspannung in dieser Angelegenheit geben. Die Initiativen, die 18- bis 25-Jährigen für die Armee zu gewinnen, bestätigen nur, dass wir die Streitkräfte der Ukraine aufstocken müssen", so der Abgeordnete weiter. Gleichzeitig gibt er auch zu bedenken, dass es Grund zur Hoffnung gebe, dass der Krieg "in kurzer Zeit" beendet sein könnte.
+++ 20:14 Putin will bei Friedensverhandlungen nicht mit Selenskyj sprechen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin ist offen für Friedensverhandlungen mit der Ukraine, lehnt aber Gespräche mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ab. "Wenn er an den Verhandlungen teilnehmen möchte, werde ich Leute für die Verhandlungen abstellen", sagt Putin in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen. Selenskyj sei "unrechtmäßig" an der Macht. Dabei handelt es sich um eine Falschbehauptung des Kreml-Chefs. Darüber hinaus sagt Putin, der Konflikt in der Ukraine wäre ohne westliche Unterstützung für Kiew rasch zu Ende. "Sie werden nicht einen Monat lang überleben, wenn das Geld und im weiteren Sinne die Munition ausgeht", sagt Putin über die ukrainische Seite und fügte an: "In anderthalb oder zwei Monaten wäre alles vorbei."
+++ 19:35 Bericht: System für Waffenkäufe in der Ukraine "praktisch zum Erliegen gekommen" +++
Durch die Probleme im ukrainischen Verteidigungsministerium ist laut Ukrajinska Prawda "das System für Waffenkäufe praktisch zum Erliegen gekommen". Die Streitigkeiten "könnten das Land schutzlos machen", schreibt das Medium weiter über die Entlassung des Vize-Verteidigungsministers Dmyjtro Klimenkow sowie die Leiterin des Büros für Waffenbeschaffung, Maryjna Basrukowa, deren Vertrag nicht verlängert werden soll (siehe Eintrag von 16:13 Uhr).
+++ 19:09 UNESCO verstärkt Unterstützung für die Ukraine +++
Die UN-Kulturorganisation UNESCO verstärkt ihre Unterstützung für die Kulturschaffenden in der Ukraine, die am Wiederaufbau des Landes beteiligt sind. Auf ihrer zweiten Reise in das von Russland angegriffene Land weiht UNESCO-Generalsekretärin Audrey Azoulay ein Kulturzentrum in der Großstadt Lwiw im Westen des Landes ein. Das Zentrum soll Arbeits-, Ausstellungs- und Ausbildungsort für Künstlerinnen und Künstler aus der gesamten Ukraine sein, für die die Stadt nahe der polnischen Grenze zu einem Zufluchtsort geworden ist. Geplant ist dort außerdem ein Programm zur Kunst- und Kulturtherapie für Kriegsopfer. Die UNESCO-Chefin gibt bei ihrem Besuch außerdem den Startschuss für eine UNESCO-Initiative zur Förderung von rund 300 ukrainischen Künstlerinnen sowie zum Schutz des jüdischen Erbes. 50 Experten sollen dazu ausgebildet werden, historische Dokumente des Judentums zu inventarisieren und in Sicherheit zu bringen.
+++ 18:20 Ukraine: Leopard-Panzer zerschießt alleine eine ganze russische Kolonne +++
Ein Leopard 2A4-Panzer hat laut Angaben der ukrainischen Truppengruppe Khortitsa eine russische Kolonne von fünf gepanzerten Fahrzeugen im Sektor Pokrowsk zerstört. "Die feindliche Kolonne war auf einem Feldweg in der Nähe eines Waldgürtels unterwegs, als sie vom Leopard-Geschütz unter Beschuss genommen wurde", heißt es in einem Beitrag auf Telegram. Der Panzer habe aus der Deckung der Häuser eines Dorfes heraus gefeuert, wo die russische Kolonne mit ihren Fahrzeugen versucht haben soll durchzubrechen. Fünf Fahrzeuge seien getroffen worden, einige davon mehrfach:
+++ 17:39 Ukrainischer Geheimdienst: F-16-Kampfjet-Spione festgenommen +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst hat laut eigenen Angaben zwei Personen festgenommen, die F-16-Kampfflugzeuge ausspioniert haben sollen. "Zwei russische Agenten wurden auf frischer Tat in der Nähe eines ukrainischen Militärflugplatzes festgenommen, die den Start einer einheimischen F-16 fotografierten." Die Männer seien aus Moskau vom Geheimdienst FSB rekrutiert worden. "Die Aufgabe der Agenten bestand darin, die genauen Koordinaten der ukrainischen Haupt- und Reserveflugplätze sowie der Luftfahrtinfrastruktureinrichtungen zu erfassen, damit der Feind in Zukunft Raketen- und Drohnenangriffe gegen sie durchführen kann", teilt der ukrainische Inlandsgeheimdienst mit. Den Männern droht eine lebenslange Freiheitsstrafe und Beschlagnahmung ihres Vermögens. Es ist nicht der erste Fall dieser Art:
+++ 16:44 Preise schießen hoch: Handel mit russischem Öl in Asien gerät ins Stocken +++
Der Handel mit russischem Öl für die Lieferung im März in Asien - dem größten Abnehmer - ist ins Stocken geraten. In China hat sich eine große Preisspanne zwischen Käufern und Verkäufern herausgebildet. Grund dafür sollen laut Händlern und Schifffahrtsdaten gestiegene Charterkosten für Tanker sein, die nicht von US-Sanktionen betroffen sind. Angebote für russisches ESPO Blend Rohöl, das aus dem Pazifikhafen Kozmino exportiert wird, sind für die Lieferung nach China auf Prämien von 3 bis 5 US-Dollar pro Barrel gegenüber ICE Brent auf Basis "Delivered Ex-Ship" gestiegen. Zuvor seien die Frachtraten für Aframax-Tanker auf dieser Route um mehrere Millionen Dollar angestiegen, erklären drei mit dieser Sorte vertraute Händler.
+++ 16:13 Streit und eine Entlassung im ukrainischen Verteidigungsministerium +++
Wegen angeblich unzureichender Waffenkäufe hat der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow seinen Stellvertreter Dmytro Klimenkow entlassen. Die Regierung in Kiew beschloss nach eigenen Angaben, den für Beschaffung zuständigen Vizeminister von seinem Posten zu entbinden. In der Ukraine war Kritik an der mangelhaften Ausrüstung der gegen Russland kämpfenden Armee aufgekommen. Auch Umjerow schreibt auf Facebook, statt zuverlässiger Munitionslieferungen habe es im vergangenen halben Jahr "politische Spielchen" und das Durchstechen von Verträgen und Informationen gegeben. Außer Klimenkow will der Minister auch die Leiterin der Agentur für militärische Beschaffung, Maryna Besrukowa, entlassen. Über deren Vertrag entscheidet allerdings der Aufsichtsrat der Agentur; sie weigert sich zu gehen. Die Botschafter der G7-Staaten in Kiew rufen dazu auf, den lähmenden Streit über die Beschaffung zügig zu beenden.
+++ 15:38 Ukraine widerspricht russischer Meldung über Eroberung scharf +++
Der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Oleh Synjehubow, weist gegenüber dem Medium Ukrinform die Behauptung des russischen Verteidigungsministeriums zurück, wonach die russischen Streitkräfte das Dorf Dworichna im Bezirk Kupjansk eingenommen hätten (siehe Eintrag von 10:32 Uhr). Die Kämpfe dauerten an, teilt Synjehubow mit. "Dies ist nicht die erste Erklärung dieser Art von russischer Seite. Sie ist reine Propaganda und spiegelt nicht die Realität wider."
+++ 15:07 Finnland will schärfer gegen Russlands Schattenflotte vorgehen +++
Finnlands Außenministerin Elina Valtonen spricht sich nach der erneuten Beschädigung eines Unterseekabels in der Ostsee für ein entschiedeneres Vorgehen gegen Russlands Schattenflotte aus. "Die Schattenflotte ist das Hauptthema und das Hauptproblem, mit dem wir uns befassen - unabhängig davon, zu welchem Ergebnis die laufenden Ermittlungen im Zusammenhang mit diesen Kabeln führen", sagt sie bei einem Besuch in der lettischen Hauptstadt Riga. "Wir müssen deren Einsatz einschränken". Die Schattenflotte diene der Umgehung von Sanktionen, stelle ein Risiko für die Umwelt dar und sei eine nachweisliche Bedrohung für kritische Infrastrukturen unter dem Meer, betont Valtonen. Gegen Dutzende dieser Schiffe hat die EU mittlerweile Sanktionen erlassen. Der tatsächliche Umfang der Flotte dürfte jedoch weitaus größer sein.
+++ 14:23 "Bald werden über der Ukraine französische Mirages fliegen" +++
ranzösische Mirage 2000-5 Kampfjets werden bis zum Ende des ersten Quartals in der Ukraine eintreffen. Das kündigt der Leiter des französischen Außenministeriums, Jean-Noël Barrot, laut der Nachrichtenagentur Unian im Radio Sud an. "Bald werden über der Ukraine französische Mirages fliegen", so Barrot. Das erste Quartal wurde auch in der Vergangenheit schon als Termin genannt. Barrot zerschlägt mit seiner Aussage die Hoffnung, dass bereits Mirage-2000-5 Kampfjets in der Ukraine im Kampfeinsatz sein könnten. Anfang des Monats hatte das Branchenportal "Avions Legendaires" berichtet, dass Kiew wahrscheinlich vor dem 20. Januar die ersten drei Mirage 2000-5F Kampfjets erhalten werde. Einige Quellen teilten laut Unian mit, dass sich die Jets in der Ukraine befinden würden, sie würden vorerst aber nur Übungsflüge absolvieren. Mit den Mirage-Jets und weiteren F-16-Lieferungen könnte die Ukraine ihre Luftstreitkräfte 2025 erheblich stärken.

Die Ukraine braucht die Mirage 2000-5F Kampfjets dringend, um den eigenen Luftraum zu schützen und Angriffe mit SCALP-Marschflugkörpern auszuführen.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
+++ 13:52 Russische Delegation erstmals nach Assad-Sturz in Syrien +++
Eine russische Delegation ist einer Agenturmeldung zufolge erstmals seit dem Sturz des mit Moskau verbündeten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in der Hauptstadt Damaskus eingetroffen. Die Gesandten sollen sich mit der neuen Führung in Syrien austauschen, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Unter den Diplomaten seien der stellvertretende Außenminister Michail Bogdanow und der Syrien-Sondergesandte Alexander Lawrentjew. Russland war jahrelang im syrischen Bürgerkrieg ein enger Verbündeter des gestürzten Assad und hat ihm politisches Asyl gewährt. Nach seiner Entmachtung Anfang Dezember steht die Zukunft der beiden russischen Militärstützpunkte in Syrien infrage. Die Basen in Westsyrien sind für die Militärpräsenz Russlands wichtig: Der Marinehafen in Tartus ist Russlands einzige Anlaufstelle für Reparaturen und Nachschub im Mittelmeer. Der Luftwaffenstützpunkt Hmeimim in der Nähe der Hafenstadt Latakia ist ein wichtiges Drehkreuz für militärische Aktivitäten in Afrika. Für Tartus wurde Russland 2017 ein kostenloser Pachtvertrag über 49 Jahre gewährt.
+++ 13:15 Russland drängt Angehörige ukrainischer Kriegsgefangener zur Kollaboration +++
Russische Geheimdienste und Militärs versuchen, Angehörige ukrainischer Kriegsgefangener zu beeinflussen, indem sie sie unmittelbar nach ihrer Gefangennahme kontaktieren, berichtet das ukrainische Koordinationshauptquartier für die Behandlung von Kriegsgefangenen. Die Anrufe dienen dazu, die Angehörigen unter Druck zu setzen, damit sie mit den russischen Streitkräften kooperieren, indem sie Geld, sensible Informationen oder illegale Handlungen als Gegenleistung für das Versprechen einer besseren Behandlung oder der Aufnahme in einen Gefangenenaustausch fordern, heißt es in der Erklärung. „Dies geschieht, um die Familie in Schock zu versetzen, emotional unter Druck zu setzen und zur Zusammenarbeit zu zwingen“, so die Zentrale.
+++ 12:34 Russische Armee meldet weitere Geländegewinne in Region Charkiw +++
Die russische Armee rückt eigenen Angaben zufolge in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine weiter vor. Das Außenministerium in Moskau erklärte am Dienstag, russische Einheiten hätten die Ortschaft Dworitschna "befreit", die vor dem Beginn der russischen Offensive rund 3500 Einwohner zählte. Die ukrainische Armee meldet unterdessen heftige Gefechte in der Region Donezk. Dworitschna befand sich kurz nach dem Beginn der russischen Offensive im Februar 2022 schon einmal unter russischer Besatzung, wurde aber nach einigen Monaten durch eine Gegenoffensive der ukrainischen Armee zurückerobert.
+++ 11:52 Oligarch Abramowitsch hinterzog Steuer mit falscher Yacht-Vermietung +++
Der russische Oligarch Roman Abramowitsch hat in EU-Ländern Steuern in Millionenhöhe durch eine gefälschte Yachtvermietung hinterzogen. Das geht aus einer gemeinsamen Untersuchung von BBC, The Guardian und The Bureau of Investigative Journalism hervor. Der Geschäftsmann erwarb in den 2000er Jahren fünf Yachten, die er dann für sich selbst über kontrollierte Unternehmen "mietete", um in Zypern und anderswo eine Befreiung von der Mehrwertsteuer zu beantragen, so die Untersuchung.Abramowitsch hat ein geschätztes Nettovermögen von rund neun Milliarden Dollar und besitzt die russische, israelische und portugiesische Staatsbürgerschaft. Er war früher Gouverneur der Region Tschukotka im Fernen Osten Russlands und besaß früher den FC Chelsea, den er nach dem Ausbruch der umfassenden Invasion in der Ukraine verkaufen musste. Den Ermittlungen zufolge erwarb Abramowitsch die Superyachten Eclipse, Ecstasea, Luna, Le Grand Bleu und Pelorus kurz nachdem er durch den Verkauf des russischen Ölkonzerns Sibneft im Jahr 2005 reich geworden war. Die Schiffe, die verschiedenen, auf den Britischen Jungferninseln registrierten Unternehmen gehören und letztlich von Abramowitschs Treuhandgesellschaft verwaltet werden, wurden als Fracht-, Handels- oder Passagieryachten registriert und an das in Zypern ansässige Unternehmen Blue Ocean Yacht Management verliehen. Blue Ocean vermietete die Yachten dann Berichten zufolge an andere Unternehmen, die ebenfalls von Abramowitsch kontrolliert wurden. Dieses System half dem Geschäftsmann, Gewinne zu erzielen, ohne darauf Mehrwertsteuer zu zahlen.
+++ 11:17 Selenskyj dementiert angeblichen Trump-Friedensplan +++
Ein angeblicher Friedensplan Donald Trumps für die Ukraine kursiert derzeit im Netz. Das Präsidialamt von Wolodymyr Selenskyj macht klar, dass solch ein Plan nicht existiert. Außenministerin Annalena Baerbock telefoniert das erste Mal mit ihrem neuen US-amerikanischen Amtskollegen Marco Rubio.
+++ 10:32 Russland: Haben Ortschaft Dworitschna in Charkiw eingenommen +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Ortschaft Dworitschna in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine eingenommen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf das Ministerium. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Berichte über das Kampfgeschehen nicht. Die russischen Truppen rücken seit einiger Zeit an der Ostfront stetig vor.
+++ 10:13 Ukraine meldet Abschuss von 65 russischen Drohnen +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag 65 von insgesamt 100 russischen Drohnen abgefangen. 28 Drohnen hätten ihr Ziel nicht erreicht, teilt das Militär mit. Einige der übrigen Drohnen seien nach Russland beziehungsweise Belarus zurückgekehrt.
+++ 09:50 ING verkauft Russlandgeschäft an Moskauer Finanzinvestor +++
Die niederländische Großbank ING zieht sich mit dem Verkauf ihres Russlandgeschäfts aus dem dortigen Markt zurück. Käuferin sei die Global Development JSC, hinter der ein in Moskau ansässiger Finanzinvestor stehe, teilt das Geldhaus mit. Der neue Eigentümer wolle die Kunden in Russland künftig unter einer neuen Marke betreuen. Zu den finanziellen Bedingungen machte die Bank keine Angaben. Das Geschäft werde sich voraussichtlich mit rund 0,7 Milliarden Euro negativ auf das Nachsteuer-Ergebnis von ING auswirken, heißt es. Mit einem Abschluss rechnet das Institut im dritten Quartal 2025. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die ING nach eigenen Angaben keine neuen Geschäfte mit russischen Unternehmen mehr gemacht. Zudem habe die Bank ihre dortige Geschäftstätigkeit heruntergefahren und damit begonnen, das Geschäft aus ihrem größeren Netzwerk und System herauszulösen. Dadurch habe ING ihr gesamtes Kreditengagement gegenüber russischen Kunden um mehr als 75 Prozent reduziert.
+++ 09:20 Scholz: Müssen Verteidigungsausgaben weiter erhöhen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz betont, dass die europäischen NATO- und EU-Staaten ihre Verteidigungsausgaben weiter erhöhen müssen. "Erst gestern hat es abermals Meldungen gegeben, dass ein weiteres Unterseekabel beschädigt worden ist", sagt er vor einem Treffen mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Berlin. "Das zeigt, welche Bedrohung von der russischen Schattenflotte ausgeht." Hintergrund ist die erneute Beschädigung eines Unterwasser-Glasfaserkabels zwischen Lettland und Schweden am Sonntag. Dafür werden russische Schiffe verantwortlich gemacht.
+++ 08:41 DUH: Russisches Flüssiggas findet seinen Weg nach Deutschland +++
Gegen fossile Energieträger wie Kohle und Öl aus Moskau gibt es Sanktionen in der EU. Erdgas lässt die Ukraine nicht mehr durch. Russisches Flüssiggas rauscht aber weiter durch die Leitungen. Wie aus einem Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und anderen Organisationen hervorgeht, importierte das bundeseigene Energieunternehmen Sefe im vergangenen Jahr mehr als sechsmal so viel Flüssigerdgas (LNG) in die Europäische Union wie noch 2023. Grundlage dafür sind Daten des Rohstoffanalyseunternehmens Kpler. Die von Sefe in Dünkirchen angenommenen LNG-Importe würden an zwei Handelsplätzen in Frankreich und Belgien verkauft. "Sefe liefert kein russisches LNG nach Deutschland oder hat versucht, es dorthin zu liefern", teilte das Unternehmen weiter mit. Wie viel des in Frankreich ankommenden LNGs letztlich in Deutschlands Leitungen lande, ist nach Angaben Sefes nicht zu ermitteln. "Sobald die in Dünkirchen angenommenen Moleküle in das europäische Gasnetz eingespeist werden, können sie nicht mehr nachverfolgt werden. Wir können daher auch keine Angaben dazu machen", teilte das Unternehmen mit. Die DUH sowie die Organisationen Urgewald, Razom We Stand (Ukraine) und Bond Beter Leefmilieu (Belgien) gehen jedoch davon aus, dass der Anteil russischen Flüssiggases über indirekte Importe via Frankreich und Belgien an den gesamten deutschen Gasimporten im Jahr 2023 zwischen 3 und 9,2 Prozent lag.
+++ 08:19 Ukraine bestätigt: Teil-Rückzug aus letzter Hochburg im Donbass angeordnet +++
Die ukrainischen Truppen ziehen sich aus dem südlichen Teil von Welyka Nowosilka, etwa 85 Kilometer westlich von Donezk, zurück, um eine Einkreisung zu vermeiden, sagt Militärsprecher Viktor Trehubov. Welyka Nowosilka ist die letzte große Hochburg der ukrainischen Verteidigungskräfte im südlichen Donbass. Die ukrainischen Streitkräfte haben Teile der Siedlung im Sommer 2023 zurückerobert, während die russischen Streitkräfte im Herbst 2024 Vergeltungsangriffe starteten. Trehubov sagt, dass die ukrainischen Truppen immer noch einige Stellungen innerhalb der Siedlung halten, die jedoch näher am Stadtrand liegen. Russische Medien hatten zuvor die Einnahme von Welyka Nowosilka gemeldet. Trehubov dementiert diese Behauptung und bestätigt, dass der Kampf um die Siedlung andauere.
+++ 07:27 Sikorski: Trump hat Ungarn zum Umdenken gebracht +++
US-Präsident Donald Trump soll dazu beigetragen haben, Ungarn von seinem Veto gegen die Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland abzurücken. Das sagt der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski der Nachrichtenagentur RMF 24. Die EU-Außenminister billigten am 27. Januar eine sechsmonatige Verlängerung der Sanktionen gegen Russland, nachdem Ungarn sein Veto zurückgezogen hatte. Sikorski glaubt, dass Trumps jüngste Drohungen mit Sanktionen gegen Moskau eine Rolle bei Ungarns Entscheidung gespielt haben. "Ich glaube, dass Präsident Trump hier geholfen hat", sagt Sikorski.
+++ 06:57 Bürgermeister: Großbrand in Charkiw nach russischem Luftangriff +++
Nach einem nächtlichen Luftangriff der russischen Streitkräfte auf Charkiw im Nordosten der Ukraine ist nach Angaben des Bürgermeisters ein Feuer in einem Unternehmen ausgebrochen. "Es gibt einen Großbrand", teilt Ihor Terechow auf Telegram mit. "Alle Einsatzkräfte sind vor Ort. Derzeit gibt es keine Informationen über mögliche Opfer." Von Russland gibt es zunächst keine Stellungnahme.
+++ 06:28 Selenskyj berät in Auschwitz mit Macron über EU-Beitritt +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berät nach eigenen Angaben mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron über Sicherheitsgarantien und den von der Ukraine angestrebten EU-Beitritt. Selenskyj veröffentlicht in den Onlinenetzwerken ein Video von einem Handschlag der beiden und schreibt dazu, Macron und er hätten über "weitere Unterstützung für die Ukraine" inmitten der anhaltenden russischen Invasion gesprochen. Besondere Aufmerksamkeit hätten sie bei ihrem Treffen auf die "Sicherheitszusammenarbeit und mögliche Formate von Sicherheitsgarantien für die Ukraine und ganz Europa" gelegt, fährt Selenskyj fort. Er fügt hinzu, dass Kiew auf "Frankreichs Unterstützung im Verhandlungsprozess für den Beitritt der Ukraine zur EU" zähle. Selenskyj und Macron waren beide anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau nach Polen gereist, um den Opfern zu gedenken.
+++ 05:38 Ukraine will Vermögen von russischem Ölkonzern Tatneft verstaatlichen +++
Das ukrainische Justizministerium will das Vermögen des russischen Ölkonzerns Tatneft in der Ukraine beschlagnahmen, teilt die stellvertretende Ministerin Iryna Bogatyk mit. Der Wert von Tatneft beläuft sich auf umgerechnet 47 Millionen Dollar. Zu den Vermögenswerten, die verstaatlicht werden sollen, gehören Unternehmensrechte, Tankstellen, Öldepots, Fahrzeuge und Ausrüstung in den Gebieten Charkiw und Poltawa. Das Ölunternehmen wird vom russischen Staat kontrolliert und leistet einen erheblichen Beitrag zum Staatshaushalt. Tatneft liefert regelmäßig Produkte an Unternehmen des russischen militärisch-industriellen Komplexes.
+++ 04:07 Großbrand in Charkiw nach Drohnenangriff +++
In Charkiw kämpfen Einsatzkräfte gegen einen Großbrand auf einem Industriegelände. Nach Behördenangaben hatte zuvor eine russische Drohne einen holzverarbeitenden Betrieb getroffen und eine Gasleitung beschädigt. Dabei brach das Feuer aus, das sich über 1500 Quadratmeter ausbreitete. Ein zweistöckiges Gebäude steht in Flammen. Zwei Anwohner werden wegen akuter Stressreaktionen medizinisch behandelt.
+++ 00:55 Nach Drohnenangriff: Russische Raffinerie muss Betrieb einstellen +++
Nach einem ukrainischen Drohnenangriff in der vergangenen Woche hat die russische Ölraffinerie Rjasan ihren Betrieb eingestellt. Bei Insidern zufolge wurde bei der Attacke unter anderem ein Verladegestell für die Bahn beschädigt. Das Öl kann derzeit nicht mehr weitertransportiert werden. Die Raffinerie arbeitet deshalb derzeit nicht. Die Rjasaner Ölraffinerie verarbeitet normalerweise 262.000 Barrel pro Tag, der Treibstoff wird auch für die Versorgung der russischen Armee genutzt.
+++ 22:20 Partisanengruppe: Russische Soldaten verstümmeln sich selbst +++
Die erfolglosen und oft tödlichen Angriffe der Russen am Dnipro in der Region Cherson (siehe auch Eintrag von 21 Uhr) veranlassen Soldaten wohl teilweise dazu, sich selbst zu verstümmeln, um nicht kämpfen zu müssen. Die proukrainische Partisanengruppe Atesh spricht von Soldaten der russischen 61. Marinebrigade, die sich selbst verletzen würden. "Berichtet wird von gebrochenen Knochen und selbst zugefügten Schusswunden, um der Front zu entkommen", heißt es in einem Beitrag auf X.
+++ 21:37 Einfache Drohne zerstört millionenschweres russisches Flugabwehrsystem +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium berichtet von einem erfolgreichen Angriff einer Drohne auf ein russisches Flugabwehrsystem vom Typ Buk-M3. Auf einem entsprechenden Video ist zu sehen, wie dieses durch den Abwurf von Granaten in Brand gerät. Es soll einen Wert von 45 Millionen Dollar haben. Seit Beginn des russischen Angriffs will die Ukraine insgesamt 1050 Flugabwehrsysteme verschiedenster Typen zerstört haben.
+++ 21:00 Kämpfe um Kontrolle der Dnipro-Mündung - Bericht über russische Fehlschläge +++
Russische Truppen haben mehrere Versuche zur Eroberung der kleinen Inseln in der Dnipro-Mündung bei Cherson im Süden der Ukraine gestartet. Insgesamt seien in der vergangenen Woche 19 Angriffe russischer Einheiten abgeschlagen worden, zitiert die Agentur Ukrinform Leutnant Pawlo Drohal, Sprecher der dort eingesetzten Verteidiger. "Die russischen Besatzer versuchen weiterhin, im Inselgebiet an der Mündung des Dnipro-Flusses Fuß zu fassen." Bei den Angriffen seien 122 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Da den ukrainischen Militärs alle möglichen Anlandungsstellen auf den Flussinseln bekannt seien, könnten diese jederzeit präzise unter Artilleriebeschuss genommen werden. Mit einem Brückenkopf in diesem Gebiet könnte das russische Militär den Druck auf die ukrainischen Verteidiger erhöhen. Der Dnipro mündet westlich von Cherson ins Schwarze Meer.
+++ 20:21 Selenskyj bereut Abgabe der ukrainischen Nuklearwaffen +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj bereut es, dass die Ukraine in den 90er-Jahren ihre Nuklearwaffen abgegeben hat: "Es war dumm. Wir hätten unsere Nuklearwaffen nicht abgeben dürfen." Wenn man dazu gezwungen wurde, hätte man sie gegen echte Sicherheitsgarantien eintauschen sollen, sagt Selenskyj in einem Interview mit der italienischen Journalistin Cecilia Sali für die Zeitung Il Foglio. Er meint damit eine NATO-Mitgliedschaft. Die Ukraine hatte im Januar 1994 mit dem Budapester Memorandum ihre strategischen Atomwaffen abgegeben:
+++ 19:47 Oberst Reisner blickt an die Kriegsfront: Ukrainern fehlt "saturierender Effekt" +++
In der Ostsee kommt es erneut zu einem Kabelbruch. Das Lagebild sei unklar, so Oberst Markus Reisner. Das müsse sich schleunigst ändern, denn "die Ostsee ist einer der verletzlichen Räume der NATO". Wie sich der Ukraine-Krieg entwickelt und welche Rolle Russland und Trump für Europa spielen, erläutert er bei ntv:
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Quelle: ntv.de, rog/ino/dpa/rts/AFP