Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:27 Putin schenkt russisch-orthodoxer Kirche bedeutende Ikone +++
Der russische Präsident Wladimir Putin übergibt eines der berühmtesten religiösen Kunstwerke Russlands an die russisch-orthodoxe Kirche. Putin habe die Entscheidung zur Übergabe der Dreifaltigkeits-Ikone von Andrej Rubljow "als Antwort auf zahlreiche Forderungen orthodoxer Gläubiger" getroffen, teilt das Moskauer Patriarchat mit. Der Schritt verdeutlicht den wachsenden politischen Einfluss der Kirche in Russland. Das Heiligenbild, das drei Engel an einem Tisch zeigt, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es wurde zwölf Jahre nach der bolschewistischen Revolution 1929 in die Tretjakow-Galerie nach Moskau verbracht. Dort wird es seither - mit kurzen Unterbrechungen - ausgestellt.

Das Moskauer Patriarchat will die Ikone ein Jahr lang "zur öffentlichen Verehrung" in der Christ-Erlöser-Kirche in Moskau ausstellen.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
+++ 22:09 Chinesischer Sondergesandter zu zweitägigem Besuch in Kiew erwartet +++
Der chinesische Sondergesandte Li Hui wird am Dienstag zu einem zweitägigen Besuch in der Ukraine erwartet. Ziel von Lis Reise ist es nach Angaben Pekings, "mit allen Parteien über eine politische Lösung" im Ukraine-Konflikt zu sprechen. Der Sondergesandte, der früher chinesischer Botschafter in Moskau war, soll auch nach Russland, Deutschland, Polen und Frankreich reisen. China bemüht sich nach eigenen Angaben im Ukraine-Konflikt um eine neutrale Position und will sich als Vermittler etablieren. Die Regierung in Peking hat den russischen Angriff auf die Ukraine bis heute nicht verurteilt. Ende April hatten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Chinas Staatschef Xi Jinping erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ein Telefongespräch geführt.
+++ 21:34 Geheimdienst SBU wirft ukrainischem Oligarchen Gas-Diebstahl in Millionenhöhe vor +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU wirft dem seit Jahren in Österreich festsitzenden ukrainischen Oligarchen Dmytro Firtasch den Diebstahl von Erdgas in dreistelliger Millionenhöhe vor. Regionale Gasversorger des 58-Jährigen sollen dem staatlichen Betreiber des ukrainischen Pipelinenetzes nur gut 30 Prozent des entnommenen Gases bezahlt haben, teilt der SBU mit. In den Jahren 2016 bis 2022 soll so ein Schaden in Höhe von umgerechnet knapp 440 Millionen Euro entstanden sein. Unter Firtaschs Kontrolle befinden sich den SBU-Angaben nach circa 70 Prozent der regionalen Gasversorger der Ukraine. Dem Geschäftsmann selbst und acht Topmanagern seiner Unternehmen drohen zwölf Jahre Gefängnis. Firtasch und vier im Ausland befindliche Verdächtige sollen zur internationalen Fahndung ausgeschrieben werden.
+++ 21:16 Ukrainische Luftabwehr meldet Abschuss iranischer Kamikaze-Drohnen +++
Die ukrainische Luftabwehr hat vier Kamikaze-Drohnen des Typs Shahed und eine Orlan-10-Drohne abgeschossen, teilt das ukrainische Luftwaffenkommando mit. Nach Angaben des Luftwaffenkommandos werden sie im Nordosten des Landes zerstört. Russland setzt Drohnen als Teil seines Arsenals, zu dem auch Raketen und Lenkbomben gehören, immer wieder für Massenangriffe auf die Ukraine ein. Die Shahed-Drohnen werden von Iran und die Orlan-Drohnen von Russland hergestellt.
+++ 20:54 Macron will ukrainische Piloten an französischen Kampfjets ausbilden lassen +++
Frankreich ist nach Darstellung von Präsident Emmanuel Macron offen für die Ausbildung von ukrainischen Piloten auf seinem Staatsgebiet. Die Ausbildungsprogramme könnten sofort beginnen, sagt Macron dem Fernsehsender TF1. Auf eine Frage nach dem Training für ukrainische Piloten auf französischen Jets antwortete er: "Es gibt keine Tabus."
+++ 20:35 Russlands Verteidigungsausgaben wachsen um 282 Prozent +++
Russland hat nach eigener Darstellung im Januar und Februar etwa zwei Billionen Rubel (26 Milliarden Dollar) für Verteidigung ausgegeben, ein Anstieg um 282 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Dies geht aus Daten auf dem Online-Haushaltsportal hervor. In den beiden Monaten betrug der Anteil der Ausgaben für die Verteidigung demnach 36,2 Prozent der Gesamtausgaben. Im vergangenen Jahr hatte Russland 17,1 Prozent seiner Gesamtsumme für Verteidigung ausgegeben gegenüber 14,4 Prozent im Jahr 2021.
+++ 20:06 USA: Iran erwartet russische Militärausrüstung im Wert "von mehreren Milliarden Dollar" +++
Russland und der Iran bauen nach Angaben der US-Regierung ihre militärische Kooperation aus. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagt, der Iran liefere weiter Angriffsdrohnen an Russland. Seit August habe der Iran mehr als 400 Drohnen für Russland zur Verfügung gestellt. Die meisten davon seien bereits zum Einsatz gekommen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine - vor allem mit dem Ziel, dort kritische Infrastruktur zu zerstören. Der Iran gehöre zu den wichtigsten militärischen Unterstützern Moskaus und ermögliche es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, weiter Ukrainer zu töten, sagt Kirby. Der Handel laufe in beide Richtungen, sagte er weiter. Im April habe der Iran bekannt gegeben, man habe mit Moskau eine Vereinbarung zum Kauf russischer Kampfjets geschlossen. Teheran wolle auch weitere militärische Ausrüstung von Russland kaufen, etwa Hubschrauber und Kampfflugzeuge. "Insgesamt möchte der Iran von Russland militärische Ausrüstung im Wert von mehreren Milliarden Dollar beziehen", sagt Kirby.
+++ 19:42 Selenskyj in Heimat zurückgekehrt - Lob für Deutschland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach einer Tour durch vier europäische Staaten wieder in die Ukraine zurückgekehrt. "Wir kehren mit neuen Verteidigungspaketen nach Hause zurück: mehr Munition, stärkere Waffen für die Front, mehr Schutz für unsere Leute, mehr politische Unterstützung", fasst der 45-Jährige die Reise in einem im Zug aufgezeichneten Video zusammen. Bei allen Gesprächen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien sei seine Friedensformel über einen kompletten Abzug der russischen Truppen vom Staatsgebiet der Ukraine besprochen worden. Es gebe nun mehr Unterstützung für einen EU-Beitritt des Landes, sagt Selenskyj. "Es gibt mehr Verständnis für einen NATO-Beitritt, er wird kommen, er ist unvermeidlich." Am Montag hatte er London besucht, am Sonntag Berlin, Aachen und Paris, am Samstag Rom. Der Präsident dankte Deutschland besonders für das neue Verteidigungspaket über 2,7 Milliarden Euro einschließlich der Flugabwehrsysteme Iris, Artillerie, Panzertechnik und Munition. "Außerdem unterstützt Deutschland unser Land langfristig: Es gibt dafür elf Milliarden Euro, rein für die Verteidigung", sagt er.
+++ 19:23 Ex-NATO-Generalsekretär: Ukraine muss "ohne Wenn und Aber" beitreten +++
Der frühere NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen spricht sich für eine Aufnahme der Ukraine in das westliche Verteidigungsbündnis sowie in die EU aus. "Ohne Wenn und Aber: Die Ukraine muss der NATO und der Europäischen Union beitreten", sagt Rasmussen bei einem von ihm organisierten Demokratie-Gipfel in Kopenhagen. "Die Ukraine hat beträchtliche militärische Fähigkeiten entwickelt und würde die NATO als Mitglied stärken", heißt es in einem Papier, das Rasmussen bei dem Gipfel präsentiert. Darin ruft Rasmussens Organisation, die Alliance of Democracies Foundation, die westlichen Partner der Ukraine dazu auf, die Beitrittsprozesse der Ukraine zu NATO und EU zu priorisieren.
+++ 19:02 Box-Turnier im Untergrund begeistert Charkiw +++
Große öffentliche Veranstaltungen haben in der Ukraine seit dem Angriff der russischen Truppen Seltenheitswert. Die Organisatoren eines Box-Events in Charkis haben sich eine ganz besondere Location einfallen lassen und zwei Box-Teams in den Untergrund eingeladen. Darunter sogar ein "beeindruckter" Weltmeister.
+++ 18:41 Lukaschenko taucht wieder auf - in militärgrüner Uniform +++
Nach tagelangen Spekulationen über seine Gesundheit taucht der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Termin mit Militärs wieder auf. Das Staatsfernsehen in Minsk zeigt den 68-Jährigen in einer militärgrünen Uniform. Zuvor hatte es Berichte über eine Krankheit und einen angeblichen Klinikaufenthalt des seit Tagen von der Bildfläche verschwundenen Politikers gegeben. "Lassen Sie uns darauf schauen, was um unser Land herum passiert, besonders in der Luft", sagt Lukaschenko. Er geht dann direkt auf bisher von der russischen Führung nicht einmal bestätigte Abschüsse von Hubschraubern und Flugzeugen im Gebiet Brjansk an der Grenze zur Ukraine und zu Belarus ein. Die Ereignisse in der russischen Region am Samstag hätten Belarus in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, sagt Lukaschenko.
+++ 18:14 Südafrikanischer Generalleutnant besichtigt militärische Firmen in Moskau +++
Nach Vorwürfen möglicher südafrikanischer Waffenlieferungen an Russland ist der südafrikanische Heereskommandeur zu Gesprächen nach Moskau gereist. Generalleutnant Lawrence Mbatha und seine Delegation hätten mit ihren russischen Kollegen über "Fragen der militärischen Zusammenarbeit" gesprochen, "um die Kampfbereitschaft der Armeen beider Länder zu stärken", melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Die Delegation habe zudem Ausbildungseinrichtungen für Bodenstreitkräfte sowie russische Unternehmen aus dem "militärisch-industriellen Komplex" besichtigt, heißt es weiter. Der Besuch findet inmitten von Spannungen zwischen den USA und Südafrika statt. Vergangene Woche hatte der US-Botschafter in Pretoria Südafrika vorgeworfen, im Dezember Waffen und Munition auf einen russischen Frachter geladen zu haben. Die südafrikanische Regierung kündigte daraufhin an, die mutmaßliche Lieferung untersuchen zu lassen.
+++ 17:47 Moskau: Kampfjet-Einsatz wegen Flugzeugen aus Deutschland und Frankreich +++
Russland hat nach einiger Darstellung einen Kampfjet aufsteigen lassen, um französische und deutsche Patrouillenflugzeuge am Eindringen in seinen Luftraum über der Ostsee zu hindern. Die Flüge wurden von einem deutschen P-3C Patrouillenflugzeug und einem französischen Atlantic-2 vorgenommen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Nach dem Abdrehen der Maschinen sei der Jet zur Basis zurückgekehrt. Deutsche und französische Stellungnahmen liegen nicht vor.
+++ 17:28 Ukrainischer Generaloberst spricht von "erstem erfolgreichen Offensiveinsatz" in Bachmut +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen Fortschritte in der Schlacht um Bachmut im Osten des Landes erzielt. "Der Vormarsch unserer Truppen Richtung Bachmut ist der erste erfolgreiche Offensiveinsatz zur Verteidigung der Stadt", teilt der Kommandeur der Bodentruppen, Generaloberst Olexandr Syrskji, mit. Auf dem Telegram-Kanal des ukrainischen Militärs schreibt er weiter: "Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass wir auch unter solch extrem schwierigen Bedingungen vorrücken und den Feind vernichten können. ... Der Einsatz zur Verteidigung Bachmuts geht weiter." Allerdings hält Russland nach Einschätzung der Regierung in Kiew an seinem Plan fest, Bachmut zu erobern.
+++ 17:09 Moskaus "geschäftsführender Innenminister" bei Anschlag in Luhansk verletzt +++
Im ostukrainischen Gebiet Luhansk ist der von Russland eingesetzte "geschäftsführende Innenminister" Igor Kornet bei einem Anschlag schwer verletzt worden. Der 50-Jährige sei auf die Intensivstation gebracht worden, melden russische Medien. Die Bombe zerstörte einen Friseursalon im Zentrum von Luhansk in dem sich Kornet offenbar befand. Bei der Explosion ist demnach ein Mensch ums Leben gekommen, drei Leibwächter Kornets wurden verletzt. Seit August 2014 war Kornet "Innenminister" in den Regierungsstrukturen der von Moskau unterstützten Luhansker Separatisten. Im Oktober vergangenen Jahres hat Moskau das an Russland grenzende Gebiet nach seinem Einmarsch in die Ukraine offiziell annektiert.
+++ 16:56 Raketentrümmer in Polen: Verteidigungsminister bleibt Rücktritt erspart +++
Nach dem Fund von mutmaßlichen Raketentrümmern in Zentralpolen stellt sich Regierungschef Mateusz Morawiecki vor seinen Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak. Er habe volles Vertrauen zu Blaszczak und zur polnischen Armee, sagt Morawiecki in Otwock bei Warschau. "Solche Dinge können sich leider in ganz Europa ereignen, auch weiter weg von der Front in der Ukraine." Ein Regierungssprecher sagt, Blaszczak drohe keine Entlassung. Polens Opposition hatte zuletzt den Rücktritt des Verteidigungsministers gefordert. Nach Medieninformationen hatten Zeugen am 24. April die Trümmer eines militärischen Flugobjekts in einem Wald bei Zamosc, einem kleinen Ort in der Nähe der zentralpolnischen Stadt Bydgoszcz, entdeckt. Der Verteidigungsminister musste später einräumen, dass schon am 16. Dezember ein Objekt, "möglicherweise eine Rakete", in den polnischen Luftraum eingedrungen sei. Die Luftraumkontrolle habe diese Information jedoch nicht sofort an sein Ministerium weitergegeben.
+++ 16:31 Flugzeug der finnischen Luftwaffe stürzt ab +++
Ein Flugzeug der finnischen Luftwaffe ist nahe der Stadt Keuruu im Zentrum von Finnland abgestürzt. Die beiden Piloten an Bord hätten den Schleudersitz betätigt und überlebt, teilt die Luftwaffe auf Twitter mit. Sie seien nach dem Unglück bei Bewusstsein gewesen und sollten nun ärztlich untersucht werden. Nach Angaben der Zeitung "Suur-Keuruu" landeten die Piloten mit dem Fallschirm in einem Sumpfgebiet. Bei der Maschine handelte es sich laut Luftwaffe um ein Trainingsflugzeug des Typs "Hawk", mit dem unter anderem Piloten für das Fliegen von Kampfjets ausgebildet werden. Was den Absturz verursacht hat, ist bislang unklar.
+++ 16:09 LNG-Terminal vor Rügen soll kleiner als geplant gebaut werden +++
Nach heftigem Widerstand von Gemeinden und dem Land Mecklenburg-Vorpommern wird Regierungskreisen zufolge das geplante Flüssiggas-Terminal vor Rügen kleiner als vorgesehen. Statt bis zu vier Schiffen sollen bei Mukran nur zwei sogenannte schwimmende LNG-Terminals stationiert werden, heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Die Jahreskapazität reduziere sich damit von 18 Milliarden auf rund zehn Milliarden Kubikmeter Gas. So sei das Projekt jetzt mit in das LNG-Beschleunigungs-Gesetz aufgenommen worden. Ziel ist es, dass das Terminal für die Versorgung im Winter Anfang 2024 zur Verfügung steht. Die Schiffe sollen privatwirtschaftlich von der Deutschen Regas betrieben werden, RWE werde sich aus dem Projekt zurückziehen. Man gehe davon aus, dass dann die Gasversorgung auch im kommenden Winter gesichert sei.
+++ 15:46 Von der Leyen pocht auf Russland-Tribunal +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will sich beim anstehenden Europarats-Gipfel in Reykjavik dafür einsetzen, dass Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zur Rechenschaft gezogen wird. Sie werde sich sehr für ein spezielles Tribunal starkmachen, um Russlands Verbrechen der Aggression vor Gericht zu bringen, sagt sie in Brüssel. Außerdem werde man über die Einrichtung eines Registers für Kriegsschäden in der Ukraine entscheiden. "Das wird ein erster Schritt in Richtung einer russischen Entschädigung für die Ukraine sein." Zum vierten Gipfeltreffen des Europarats werden am Dienstag und Mittwoch in der isländischen Hauptstadt Reykjavik zahlreiche Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten erwartet, etwa Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron. Ein Vertreter der Ukraine soll zugeschaltet werden. Auch von der Leyen wird teilnehmen.
+++ 15:26 Erste Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ HIMARS treffen in Polen ein +++
In Polen sind die ersten bestellten Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ HIMARS eingetroffen. Dieses Artilleriesystem habe sich in der Ukraine sehr bewährt, sagt Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Montag in Warschau. Die nun gelieferten Mehrfachraketenwerfer sind die ersten von 20, die Polen im Jahr 2019 für einen Preis von 414 Millionen Dollar geordert hatte. "Ich bin auch optimistisch, was den nächsten Auftrag für diese Raketenwerfer angeht, ich habe Gespräche mit dem Hersteller und dem US-Verteidigungsminister geführt", so Blaszczak. Der US-Kongress habe seine Einwilligung für die Lieferung von bis zu 500 HIMARS an Polen gegeben. Polen rüstet massiv gegen eine Bedrohung durch Moskau auf. Es hat zudem eine wichtige Funktion als logistische Drehscheibe für die militärische Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine mit westlichen Waffen.
+++ 14:54 Moskau meldet Abschuss von britischer Storm-Shadow-Rakete +++
Russland hat nach eigenen Angaben eine britische Langstrecken-Rakete vom Typ Storm Shadow abgeschossen. Das Verteidigungsministerium teilt dies erstmals in seiner täglichen Unterrichtung mit. Außerdem hätten russische Truppen von den USA gebaute HIMARS- und HARM-Raketen mit kürzerer Reichweite abgefangen. Am Sonntag hat Russland mitgeteilt, dass die Ukraine britische Marschflugkörper eingesetzt habe, um Industriestandorte in der von Russland kontrollierten Stadt Luhansk im Osten der Ukraine anzugreifen.
+++ 14:46 London dementiert Pläne für Lieferung von Kampfjets +++
Großbritannien hat nach Angaben eines Regierungssprechers keine Pläne, der Ukraine Kampfjets zu liefern. Hintergrund sei, dass die Ukraine angedeutet habe, dass sie lieber F-16-Jets bekommen würde, sagt der Sprecher von Premierminister Rishi Sunak. "Es gibt keine Pläne dafür", antwortet er auf die Frage, ob Großbritannien Kampfflugzeuge in die Ukraine schicken würde. "Die Ukrainer haben beschlossen, ihre Piloten auf F-16 auszubilden, und Sie werden wissen, dass die RAF diese nicht einsetzt", sagt der Sprecher mit Blick auf die Royal Air Force - die Luftstreitkräfte Großbritanniens.
+++ 14:34 Oppositionsführerin wittert Chance für politischen Wechsel in Belarus +++
Angesichts der Gerüchte über Gesundheitsprobleme des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko ruft die im Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja die Bevölkerung auf, sich auf einen politischen Wechsel vorzubereiten. "Wir müssen auf jedes Szenario gut vorbereitet sein. Um Belarus auf den Weg der Demokratie zu bringen und eine Einmischung Russlands zu verhindern", so Tichanowskaja. Die internationale Gemeinschaft müsse "proaktiv und schnell" sein. Lukaschenko ist seit Tagen nicht mehr öffentlich aufgetreten und sogar wichtigen Terminen wie staatlichen Feierlichkeiten seines Landes ferngeblieben. Zuletzt zeigte er sich am Dienstag vergangener Woche in Moskau bei der Feier zum Gedenken an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. Beobachtern zufolge wirkte er deutlich erschöpft, er nahm zudem nicht an einem Essen mit Russlands Präsident Wladimir Putin teil.
+++ 14:30 Preis für russisches Öl steigt wieder +++
Der Preis für russisches Rohöl ist im vergangenen Monat auf einen Wert nahe der von westlichen Industriestaaten festgelegten Preisobergrenze gestiegen. Im Zeitraum zwischen dem 15. April und dem 14. Mai habe ein Barrel der russischen Marke Urals im Durchschnitt 55,97 Dollar gekostet, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Berechnungen des Finanzministeriums in Moskau. Der Preisdeckel liegt bei 60 Dollar pro Barrel, in den ersten Monaten des Jahres lag der Durchschnittspreis für russisches Öl dem Ministerium zufolge noch bei 51 Dollar. Der Anstieg ist in erster Linie auf die sinkende Preisdifferenz zwischen Urals-Öl und Rohöl der Nordseemarke Brent zurückzuführen. Mussten russische Ölhändler in den ersten Monaten teilweise mehr als 40 Prozent Rabatt gewähren, so ist der Preisnachlass inzwischen auf knapp 30 Prozent gesunken.
+++ 14:13 "In Bachmut könnte ein kleiner Dominoeffekt eintreten" +++
Die Ukraine bekommt neue Waffenpakete aus dem Westen. Kampfpanzer aus Deutschland und britische Drohnen gäben den ukrainischen Streitkräften wichtigen Handlungsspielraum auf dem Gefechtsfeld, sagt Militärexperte Walter Feichtinger. In Bachmut führe derweil ein Fehler der Russen zu einer veränderten Lage.
+++ 13:59 "Haben nur ähnliches Weltbild" - Kreml will kein Vasall Chinas sein +++
Der Kreml weist die Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu den Beziehungen zwischen Russland und China als falsch zurück. Die Annahme, dass Russland ein Vasall Chinas sei, sei "komplett falsch", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Unsere Beziehungen zu China haben den Charakter einer besonderen strategischen Partnerschaft." In einem Interview mit der französischen Zeitung "L'Opinion" hatte der französische Staatschef am Sonntag die Ansicht vertreten, Moskau habe den Krieg in der Ukraine "geopolitisch" bereits verloren. Zudem sei Russland auf dem Weg hin zu einem "Vasallentum gegenüber China". Peskow sagt, die Beziehungen zwischen Moskau und Peking stützten sich auf "gemeinsame Interessen und Vorteile, ein ähnliches Weltbild" sowie die gemeinsame Zurückweisung jeglicher Versuche "einem Land ein Verhalten vorzuschreiben".
+++ 13:42 "Angriffe begannen mit Selenskyj-Ausreise" +++
An vielen Orten in der Ukraine erklingt erneut der Luftalarm. Mehrere Regionen melden heftigen Beschuss. Besonders die Region Sumy wird von vielen Explosionen erschüttert. ntv-Reporterin Alexandra Callenius berichtet über die unruhige Lage im Land, die mit der Ausreise des Präsidenten begonnen hat.
+++ 13:21 Nach 30 Prozent Schrumpfung 2022: EU-Kommission glaubt an Wirtschaftswachstum der Ukraine +++
Die EU-Kommission erstellt erstmals eine Konjunkturprognose für die Ukraine - und diese fällt überraschend positiv aus. Nach einem Einbruch um rund 29 Prozent im vergangenen Jahr werde die ukrainische Wirtschaft "in diesem Jahr voraussichtlich um 0,6 Prozent und 2024 um 4,0 Prozent wachsen", sagt EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni bei Vorstellung der Daten. Die Wirtschaft des von Russland angegriffenen Landes habe sich als "ungemein widerstandsfähig" erwiesen, so Gentiloni. Die Vorausschau für die Ukraine sei allerdings "außerordentlicher Unsicherheit unterworfen und hängt entscheidend von der Entwicklung des Krieges ab", räumt die Brüsseler Behörde in ihrem Frühjahrsbericht ein. Deutlich pessimistischer ist der Internationale Währungsfonds (IWF): Er rechnet nach Angaben von Ende April weiter mit einer Rezession in der Ukraine - auch wenn sich diese mit minus 3,0 Prozent des Bruttoninlandsprodukts (BIP) in diesem Jahr abschwächen könnte, im Vergleich zu einem Minus von 30,3 Prozent im vergangenen Jahr.
+++ 13:04 Kreml hat Respekt vor britischen "Storm Shadow" - Ausgang des Kriegs bleibe jedoch unverändert +++
Russland hält die aufgestockte britische Militärhilfe für die Ukraine nach eigenen Angaben für bedeutungslos für den Ausgang des Krieges. Die Entscheidung Großbritanniens, Langstrecken-Marschflugkörper des Typs "Storm Shadow" und andere militärische Ausrüstung an die Ukraine zu liefern, sei "extrem negativ", teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Die Lieferungen würden aber den Ausgang des Konflikts nicht ändern.
+++ 12:43 Vier Tote bei russischem Angriff auf Krankenhaus in Awdijiwka +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf Awdijiwka werden vier Menschen getötet, wie der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pavlo Kyrylenko, mitteilt. Kyrylenko zufolge werden die Raketen am Morgen abgefeuert und schlagen in einem Krankenhaus ein. "Jeder neue Tag in Donezk erhöht das Risiko, Opfer einer russischen Aggression zu werden!" schreibt Kyrylenko.
+++ 12:22 Prigoschin widerspricht Bericht: habe keine russischen Stellungen verraten wollen +++
Der Chef der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, weist einen Medienbericht über einen möglichen Verrat russischer Stellungen an die Ukraine zurück. Das sei "Unsinn", erklärt er in einer Audiobotschaft auf Telegram. Er habe auch nicht Kyrylo Budanow, den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, in einem afrikanischen Land getroffen. Seit Beginn des Krieges sei er nicht mehr in Afrika gewesen, sagt Prigoschin und nennt die Idee eines Telefongesprächs mit Budanow lächerlich. Die "Washington Post" hat unter Berufung auf Dokumente des US-Geheimdienstes berichtet, Prigoschin habe dem ukrainischen Geheimdienst den Verrat russischer Stellungen im Gegenzug für einen Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus Bachmut angeboten. Die Ukraine habe das Angebot abgelehnt.
+++ 12:03 Selenskyj wartet auf Pro-NATO-Signal für Ukraine im Juli +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf eine zeitnahe Entscheidung über einen NATO-Betritt seines Landes beim Gipfel der Militärallianz. "Es ist an der Zeit, die größte Unsicherheit für die Sicherheit in Europa zu beseitigen - das heißt, eine positive politische Entscheidung über die Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO zu treffen", sagt er in einer Videoansprache beim Kopenhagener Demokratiegipfel. "Das lohnt sich bereits beim Juli-Gipfel. Das wird ein rechtzeitiges Signal sein."
+++ 11:38 Norwegen bildet Tausende ukrainische Soldaten aus +++
Die norwegischen Streitkräfte werden 2023 rund 3200 ukrainische Soldaten ausbilden, teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit. Die Ausbildung wird sowohl in Norwegen als auch im Ausland stattfinden. Nach Angaben des Generalstabs haben der norwegische Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram und andere Beamte an einem Training von 100 ukrainischen Soldaten teilgenommen, das "einen starken Eindruck" hinterlassen hat. "Wir haben die Ukraine sowohl mit Material als auch mit Ausbildung unterstützt und werden dies auch weiterhin tun, solange es notwendig ist", wird Gram vom Generalstab zitiert. Norwegen hat im ersten Jahr der russischen Invasion 300 Millionen Dollar für die militärische Unterstützung der Ukraine bereitgestellt.
+++ 11:15 Linken-Chef Schirdewan: "Müssen für dauerhaften Frieden leider auch mit Putin sprechen" +++
Der Parteivorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, hält Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für notwendig, um den Krieg zu beenden. "Klar ist, dass dieser fürchterliche Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine nur in einem tatsächlichen Frieden münden wird, wenn miteinander diplomatische Initiativen unternommen werden", sagt der Linken-Chef im ZDF-"Morgenmagazin". Es müsse verhandelt und klargemacht werden, dass der Krieg sofort enden müsse. "Dafür gilt es eben auch, leider in dieser Situation mit Wladimir Putin reden zu müssen." Beide Kriegsparteien lehnen Friedensgespräche derzeit aber ab. Schirdewan kritisiert zudem vor allem einen seiner Meinung nach zu einseitigen "militärischen Tunnelblick" der deutschen Bundesregierung, die mit immer weiter fortgesetzten Waffenlieferungen diesen Konflikt nicht beenden würde.
+++ 10:50 Russische Winteroffensive floppt total - Nur winziges Gebiet im Februar erobert +++
Zweifel am Erfolg der russischen Winteroffensive gibt es im Westen schon sehr lange. Nun scheinen Zahlen die Skepsis zu untermauern. Russland kann demnach im Februar, dem Monat, in dem es seine lang erwartete, neue Offensive startet, die von ihm kontrollierte Fläche in der Ukraine um weniger als 0,04 Prozent vergrößern, sagen Experten. Die US-Denkfabrik The Institute for the Study of War (ISW) teilt dem Business Insider mit, dass ihre Kartierungsdaten zeigen, dass Russland zwischen dem 31. Januar und dem 28. Februar nur 0,039 Prozent mehr Territorium in der Ukraine gewonnen habe. Dies entspricht einer Fläche von 233,94 Quadratkilometern. Russland muss die Eroberung dieses winzigen Gebiets allerdings mit dem Tod Tausender Soldaten und dem Verlust vielen Kriegsgeräts bezahlen.
+++ 10:28 Besuche Selenskyjs in Europa: Ungeduld wegen schleppender Panzerlieferungen? +++
Der Grund für den heutigen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Großbritannien könnte seine Ungeduld darüber zu sein, dass westliche Waffen nur langsam an die Ukraine geliefert werden, berichtet Sky News. Es wurden viele Zusagen gemacht, viele Versprechungen gemacht, vor allem in Bezug moderne Kampfpanzer. Die britischen Challenger-Panzer sind bereits in der Ukraine angekommen und werden zumindest schon in der Ausbildung eingesetzt. Aber andere Panzer, vor allem deutsche Leopard-Panzer, Abrams-Panzer aus Amerika, kommen nicht in ausreichender Menge in der Ukraine an. Daher scheinen die Ukrainer ungeduldig zu sein. Und sie sind möglicherweise besorgt, dass ihre geplante Gegenoffensive nicht wirklich beginnen kann, solange sie nicht alle diese Waffen bekommen.
+++ 10:05 Munz: Kreml gibt Hoffnung auf Rückzieher Berlins auf +++
Deutschlands neues Waffenpaket für die Ukraine dürfte Moskaus Hoffnung auf ein baldiges Ende der Ukraine-Unterstützung begraben, sagt Russland-Experte Rainer Munz. Da der Krieg in der Ukraine nicht auf absehbare Zeit zu gewinnen sei, stimme der Kreml die Bevölkerung auf ein neues Narrativ ein.
+++ 09:39 London: Attacke auf russischen Luftwaffenstützpunkt verunsichert Kreml +++
Bereits am 3. Mai wird der russische Luftwaffenstützpunkt Seshcha, 150 km nördlich der ukrainischen Grenze, von mehreren unbemannten Flugzeugen (UAVs) angegriffen. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Ein schweres Transportflugzeug vom Typ Antonow An-124 der russischen Militärischen Transportluftfahrt (VTA) sei dabei wahrscheinlich beschädigt worden. Seshcha ist ein Drehkreuz für Transportflugzeuge in Westrussland und soll eine wichtige Rolle bei der russischen Invasion der Ukraine gespielt haben. Russland nutze den Standort auch für den Start von Einweg-Angriffsdrohnen aus iranischer Produktion in Richtung Kiew, berichtet London. Die russische Führung werde daher besorgt darüber sein, dass die Luftverteidigung weiterhin gefährdet ist und wichtige strategische Anlagen wie die Lufttransport-Stützpunkte in Gefahr sind.
+++ 09:17 Bachmut: Ukraine mit Erfolgen - Russen bringen weitere Truppen in Außenbezirke +++
Das ukrainische Militär wertet den Vormarsch in Bachmut als den ersten Erfolg der Offensive zur Verteidigung der seit Monaten erbittert umkämpften Stadt im Osten des Landes. Der Einsatz gehe weiter, teilt der Kommandeur der Bodentruppen, Generaloberst Olexandr Syrskji, mit. "Der Vormarsch unserer Truppen Richtung Bachmut ist der erste erfolgreiche Offensiveinsatz zur Verteidigung der Stadt", erklärt er auf dem Telegram-Kanal des ukrainischen Militärs. "Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass wir auch unter solch extrem schwierigen Bedingungen vorrücken und den Feind vernichten können." Russland halte allerdings an seinem Plan fest, die Stadt weiterhin zu erobern. Dazu würden nun neue Angriffstruppen in die Außenbezirke der Stadt geschickt, teilt die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram mit.
+++ 08:52 Großbritannien liefert Ukraine Hunderte Kampfdrohnen +++
Großbritannien will der Ukraine zahlreiche Flugabwehrraketen sowie Hunderte Kampfdrohnen liefern. Die Drohnen hätten eine Reichweite von mehr als 200 Kilometern, teilt die Regierung in London anlässlich eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit.
+++ 08:36 Warum Selenskyj erst jetzt Berlin besucht +++
Erstmals seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine besucht Selenskyj Deutschland. Der Zeitpunkt der Reise sage viel über das Verhältnis zwischen Berlin und Kiew aus, erklärt Politikwissenschaftler Jäger. Hintergrund sei Deutschlands langjährige Russlandpolitik und das "Scholzen".
+++ 08:15 Selenskyj auf dem Weg nach London: Treffen mit Premier Sunak geplant +++
Der ukrainische Präsident reist heute nach London und wird sich dort mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak treffen. Das gibt Wolodymyr Selenskyj auf Twitter bekannt. Am vergangenen Wochenende ist Selenskyj zunächst in Italien für Gespräche und eine Audienz bei Papst Franziskus zu Gast und trifft im Anschluss an seinen Rom-Besuch in Berlin ein, wo er unter anderem mit Bundeskanzler Olaf Scholz Gespräche führt. Auf Berlin folgt Paris und ein Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Sowohl Deutschland als auch Frankreich haben Selenskyj weitere militärische Unterstützung zugesagt. Es wird lange spekuliert, wann Selenskyj aus Paris wieder in die Heimat reist. Nun erfolgt jedoch der überraschende Flug nach London.
+++ 07:49 Ukraine: Knapp 200.000 Russen seit Invasionsbeginn getötet +++
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs verlieren am Sonntag weitere 580 russische Soldaten in der Ukraine ihr Leben. Damit erreicht die von der Ukraine gemeldete Gesamtzahl russischer Opfer fast die Marke von 200.000. Zudem sei weiteres Kriegsgerät zerstört worden, darunter drei Panzer und elf gepanzerte Fahrzeuge. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Bei den Opferzahlen variieren die Angaben selbst unter westlichen Experten stark. Für Angaben über verlorenes russisches Kriegsgerät bietet das in den Niederlanden ansässige Portal Oryx einen Überblick.
+++ 07:25 ISW: Russische Drohnen sollen ukrainische Gegenoffensive stören +++
Russlands jüngste Drohnen- und Raketenangriffe zielen wahrscheinlich darauf ab, die Gegenoffensive der Ukraine zu stören, erklärt das US-Amerikanische Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Bericht. Die jüngsten Angriffe richten sich gegen Kiew und "mutmaßliche ukrainische militärische Industrie- und Logistikeinrichtungen in tief gelegenen rückwärtigen Gebieten". Die Wahl der Ziele in Verbindung mit dem Einsatz von Shahed-Drohnen zur Überwindung der ukrainischen Luftabwehr deutet darauf hin, dass das Ziel der neuen russischen Luftkampagne die ukrainische Gegenoffensive ist. "Die mutmaßlichen Ziele und der begrenzte Charakter dieser Kampagne deuten darauf hin, dass sich die russischen Streitkräfte unmittelbar mit den derzeitigen ukrainischen Fähigkeiten zur Durchführung von Gegenoffensiven befassen." Allerdings gehen die Experten des Thinktanks davon aus, dass die ukrainischen Fähigkeiten dadurch im Großen und Ganzen wahrscheinlich nicht wesentlich eingeschränkt würden.
+++ 07:03 Tschechen spenden mehr als zwei Millionen Dollar für ukrainische Flugabwehr +++
In der Tschechischen Republik sind umgerechnet rund 2,3 Millionen US-Dollar für den Kauf von RM-70-Flugabwehrkanonen für die Ukraine gesammelt worden, berichtet die Initiative "Geschenk für Putin". Wann diese angeschafft und an die Ukraine übergeben werden können, ist unklar.
+++ 06:37 Russland verbietet Kollaborateuren offenbar Flucht aus besetzten Gebieten +++
Die russischen Invasoren verbieten einem großen Teil der Kollaborateure, die besetzten Gebiete zu verlassen. Dies berichtet das Zentrum für Nationalen Widerstand. "Kollaborateure in den vorübergehend besetzten Gebieten der Region Cherson fliehen in Massen in die Russische Föderation. Unter ihnen mache sich Panikstimmung breit, und viele von ihnen hätten das Gebiet der Ukraine bereits verlassen, heißt es weiter. "Gleichzeitig hat die Führung der Besatzungsverwaltung einem großen Teil der Kollaborateure die Ausreise verboten", so das Nationale Widerstandszentrum in einer Erklärung.
+++ 06:10 China schickt Sondergesandten für "politische Lösung" nach Europa +++
China wirbt um eine Lösung im Ukraine-Konflikt. Chinas Sonderbeauftragter für eurasische Angelegenheiten und ehemaliger Botschafter in Russland, Li Hui, werde am heutigen Montag seine Reise in die Ukraine, nach Russland und in andere europäische Städte antreten, um eine "politische Lösung" der Ukraine-Krise zu erörtern, teilt das chinesische Außenministerium mit. Auf der mehrtägigen Reise werde Li auch Polen, Frankreich und Deutschland besuchen.
+++ 05:49 G7 planen neue Handelssanktionen gegen Russland +++
Die Staats- und Regierungschefs der G7 planen auf ihrem Gipfel in Japan in dieser Woche Insidern zufolge eine Verschärfung der Maßnahmen gegen Russland. Sie sollen auf die Umgehung von Sanktionen durch Drittländer abzielen und Russlands künftige Energieproduktion und den Handel untergraben. US-Beamte gehen davon aus, dass die G7-Mitglieder ein allgemeines Exportverbot für Waren nach Russland aussprechen könnten, sofern sie nicht ausdrücklich davon ausgenommen sind. Dies wäre eine Umkehr des bisherigen Sanktionskonzepts, wonach der Verkauf aller Waren an Russland erlaubt ist, wenn diese nicht auf der schwarzen Liste stehen.
+++ 04:32 Russland will KSE-Vertrag aufkündigen +++
Russland will eigenen Abgaben zufolge aus dem Abrüstungsvertrag KSE aussteigen. "Der KSE-Vertrag steht aufgrund der veränderten Situation im Widerspruch zu unseren Sicherheitsinteressen. Diese offensichtliche Tatsache muss nun auch im Westen anerkannt werden", sagt der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow in einem Interview mit der Parlamentszeitung "Parliamentskaya Gazeta". Das russische Parlament werde am Montag entscheiden, wann der Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) formell gekündigt wird. Der russische Präsident Wladimir Putin hätte dies am 10. Mai per Dekret verfügt. Das KSE-Abkommen sieht eine Begrenzung konventioneller Waffen wie Panzer und gepanzerter Fahrzeug beiderseits der früheren Systemgrenzen vor.
+++ 03:21 "Washington Post": Prigoschin wollte russische Truppen verraten +++
Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat laut einem Bericht der "Washington Post" (WP) der ukrainischen Regierung angeboten, die Positionen russischer Truppen preiszugeben. Die Zeitung beruft sich auf durchgestochene Dokumente des US-Geheimdienstes. Die Ukraine habe das Angebot abgelehnt. Prigoschin habe demnach sein Angebot über seine Kontakte zum ukrainischen Geheimdienst unterbreitet. Der Bericht stützt sich auf geheime US-Dokumente, die laut WP der Chat-Plattform Discord zugespielt wurden. Das US-Präsidialamt reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.
+++ 01:40 Frankreich sagt Ukraine Luftabwehrsystem zu +++
Frankreich stellt der Ukraine neue militärische Unterstützung in Aussicht. Neue Lieferungen würden vorbereitet, um die dringendsten und unmittelbarsten Bedürfnisse zur Stärkung der Verteidigung der Ukraine zu berücksichtigen, heißt es in einem gemeinsamen Statement, das der Élyséepalast veröffentlicht. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatten etwa drei Stunden bei einem Arbeitsabendessen in Paris zusammengesessen. Konkret heißt es aus dem Élyséepalast, dass Frankreich seine Bemühungen im Bereich der Luftabwehr fortführen und der Ukraine neuere Systeme zur Verfügung stellen werde. Kampfjets seien ein wiederkehrendes Thema, die Frage komme aber wohl etwas verfrüht. Vor der Lieferung eines Flugzeugs müsse man entsprechend ausgebildete Piloten haben.
+++ 00:14 Klingbeil: Deutschland sollte EU-Beitritt der Ukraine vorantreiben +++
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil spricht sich dafür aus, den Beitritt der Ukraine in die Europäische Union zu forcieren. "Natürlich gelten für einen ukrainischen EU-Beitritt die gleichen Bedingungen wie für alle anderen Länder, aber wir sollten dieses wichtige Anliegen vorantreiben", sagt Klingbeil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Deutschland komme dabei eine große Verantwortung zu. "Wir haben die Kraft, in Europa Dinge anzustoßen und zu beschleunigen." Die Ukraine ist seit vergangenem Sommer offiziell EU-Beitrittskandidat. Über Verhandlungen müssen die 27 EU-Staaten allerdings noch einstimmig entscheiden. Ein positives Votum soll es dann geben, wenn die Ukraine sieben Voraussetzungen erfüllt hat.
+++ 23:34 Selenskyj zu Paris-Besuch: Werde Freund Emmanuel treffen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht in seinem Besuch in Paris einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Beziehungen. "Paris. Mit jedem Besuch verbessern sich die defensiven und offensiven Fähigkeiten der Ukraine", scheibt Selenskyj auf Telegram zu seinem Abstecher in die französische Hauptstadt. "Die Beziehungen zu Europa werden stärker, und der Druck auf Russland wächst. "Ich werde mich mit meinem Freund Emmanuel (Macron) treffen", schreibt Selenskyj weiter. "Wir werden die wichtigsten Punkte der bilateralen Beziehungen besprechen."
+++ 22:13 Selenskyj trifft ukrainische Soldaten in Aachen +++
Mittlerweile ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Paris, doch zuvor hat er auf einem Stützpunkt der Bundeswehr in Aachen ukrainische Soldaten besucht, gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Nach einem Gespräch mit den Soldaten, die dort ausgebildet werden, überreichte Selenskyj einigen von ihnen Orden, wie der Präsident auf Telegram mitteilt. "Danke, Jungs, dass Ihr unser Land repräsentiert", schreibt Selenskyj. "Kommt zurück und macht unsere Armee auf dem Schlachtfeld noch schlagkräftiger." Ukrainische Soldaten werden seit einiger Zeit in mehreren europäischen Ländern an verschiedenen Waffensystemen ausgebildet.
+++ 21:49 Merz wertet Selenskyj-Besuch als Auftrag an Scholz +++
Der CDU-Vorsitzende und Unionsfraktionschef Friedrich Merz sieht im Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Deutschland und der Verleihung des Karlspreises an ihn auch einen Auftrag an Bundeskanzler Olaf Scholz. Merz sagt der Düsseldorfer "Rheinischen Post", Preisträger Selenskyj habe in Aachen eine starke Botschaft gesendet. "Und eine klare Aufforderung an den Bundeskanzler: Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen", so Merz. Zugleich betont Merz, Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe "eine bewegende Laudatio" gehalten. Der CDU-Vorsitzende war bei der Verleihung in Aachen anwesend.
+++ 21:30 Frankreichs Premierministerin empfängt Selenskyj +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach seinem Deutschland-Besuch zu Beratungen in Paris eingetroffen. Auf einem Militärflughafen bei Paris empfangen ihn Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne sowie Außenministerin Catherine Colonna. Im Élyséepalast erwartet Staatschef Emmanuel Macron den ukrainischen Präsidenten zu einem Arbeitsabendessen. Macron werde die unerschütterliche Unterstützung Frankreichs für die Ukraine bekräftigen, teilt der Élyséepalast mit. In dem Gespräch zwischen Macron und Selenskyj soll es laut Élyséepalast um weitere militärische und humanitäre Unterstützung gehen. Auch eine langfristige Perspektive für einen Frieden in Europa könnte demnach Thema sein. Für Selenskyj ist es der zweite Besuch in Paris seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land.

Frankreichs Premierministerin Borne und der ukrainische Präsident Selenskyj.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
+++ 21:02 TASS berichtet von heftigem Beschuss auf Donezk +++
Die von russischen Truppen kontrollierte Großstadt Donezk im Osten der Ukraine ist offenkundig unter schweren Artilleriebeschuss geraten. Die Stadt sei von hunderten Artilleriegranaten und Projektilen aus Mehrfachraketenwerfern getroffen worden, berichtet die russische Staatsagentur TASS unter Berufung auf örtliche Behörden. Über die Auswirkungen des Beschusses gibt es keine Angaben. Donezk liegt unmittelbar hinter den Frontlinien im Osten der Ukraine
Quelle: ntv.de, lve/als/ino/dpa/rts/AFP