Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:54 Kiesewetter nach Vorfall um NATO-Stützpunkt Geilenkirchen: Sind Ziel russischen hybriden Kriegs +++
Nach der zwischenzeitlichen Erhöhung der Warnstufe an der NATO-Airbase Geilenkirchen und Hinweisen auf mögliche russische Drohnenangriffe rufen Sicherheitspolitiker in Deutschland zur Wachsamkeit auf. "Wir müssen uns klar sein, dass Deutschland längst Ziel des russischen hybriden Krieges ist und deshalb Militäreinrichtungen und insbesondere auch für die NATO relevante Einrichtungen in Deutschland im Fokus möglicher Sabotage und Spionageakte sind", sagt der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter dem "Tagesspiegel". Zuvor war zwischenzeitlich am NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen die Sicherheitsstufe wegen einer möglichen Bedrohung auf die zweithöchste Stufe Charlie angehoben worden. Nach den Worten von Kiesewetter ist die Airbase in Geilenkirchen für die NATO eine sehr relevante Einrichtung, weil hier das Luftgestützte Frühwarn- und Kontrollsystem AWACS stationiert ist. "Die Sicherheitsstufe Charlie deutet darauf hin, dass die NATO entsprechende Vorsichtsmaßnahmen auch gegen mögliche Drohnenüberflüge trifft und Hinweise auf mögliche konkrete Gefahren vorliegen", so Kiesewetter weiter. Die grundsätzliche erhöhte Bedrohungslage und Gefahr russischer Angriffe sei jedoch bekannt und nicht neu.
+++ 22:21 Letten kündigen ihr bisher größtes Drohnen-Paket an +++
Lettland kündigt seine bisher größte Lieferung von Drohnen an die Ukraine an. 1400 Drohnen lettischer Hersteller stünden bereit, schreibt der lettische Verteidigungsminister Andris Sprūds bei X. Damit schließe Riga die Beschaffung von insgesamt mehr als 2700 Drohnen aus der eigenen Industrie ab. Lettland führt zusammen mit Großbritannien eine Allianz zur Lieferung von einer Million Drohnen an die Ukraine an. Deren Mitglieder, zu denen auch Deutschland gehört, haben sich verpflichtet, in die Drohnenproduktion zu investieren und Drohnen sowie Ersatzteile in die Ukraine zu liefern.
+++ 21:34 Biden sichert Ukraine neue Militärhilfe zu - speziell für Flugabwehr +++
US-Präsident Joe Biden kündigt in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein neues Militärhilfepaket an. Wie das US-Präsidialamt mitteilt, umfasst das Paket Luftabwehrraketen, Ausrüstung zur Drohnenabwehr, Panzerabwehrraketen und Munition. Biden habe gegenüber Selenskyj die "unerschütterliche Unterstützung der USA für das ukrainische Volk" bekräftigt. Zum finanziellen Umfang der neuen Hilfen werden keine Angaben gemacht.
+++ 21:29 Selenskyj mahnt ausstehende Waffenlieferungen an +++
Die ukrainische Armee ist dringend auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Präsident Selenskyj fordert die westlichen Partner der Ukraine eindringlich dazu auf, die versprochenen Waffenpakete auszuliefern. "An der Front wird mit Granaten und Ausrüstung gekämpft, nicht mit Worten wie 'morgen' oder 'bald'", sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Nach seinen Worten warte die Ukraine auf Pakete mit Waffen oder Ausrüstung, "die angekündigt und beschlossen, aber noch nicht geliefert wurden". Details dazu nennt er nicht.
+++ 20:58 Bei Bewohnern in Kursk macht sich Frust breit: "Jeder ist auf sich allein gestellt" +++
Während die Kämpfe in der südrussischen Region Kursk anhalten, macht sich dort unter den Bewohnern anscheinend zunehmend Frustration breit: über Behörden, von denen sie sich im Stich gelassen fühlen, über das ukrainische Militär, aber auch über das eigene Militär. Niemand interessiere sich für die Menschen, sagt eine 28-Jährige der "Moscow Times". "Für Russland sind wir nur ein Teil der Landkarte. Für die Ukrainer sind wir Feinde, die Putins Regime unterstützen. Jeder [hier] ist auf sich allein gestellt." Sie wirft den Behörden vor, zu lügen und einfach zu behaupten, es bestehe kein Grund zur Panik. Und eine 32-Jährige erklärt, die Menschen machten zwar die Ukraine für den Angriff verantwortlich, zweifelten aber auch an der Kompetenz des russischen Militärs: "Wie konnte ihnen [Russland] der Aufbau einer so großen Zahl ukrainischer Truppen an der Grenze entgehen?" Wenn es vorher Menschen gab, die mit der Ukraine sympathisiert hätten oder die neutral gewesen seien, habe sich deren Haltung in heftige Wut verwandelt, sagt sie. Ein anderer Bewohner der Region Kursk meint: "Die Ukrainer sind im Moment sicherlich nicht unsere Freunde." Sie verspüre keine Wut auf die Ukraine, sagt hingegen eine Freiwillige des Roten Kreuzes in Kursk. Die Ukrainer seien "auch nur Geiseln der Situation".
+++ 20:12 Berlin befürchtet Angriffswelle auf Kiew +++
Die Bundesregierung warnt vor verstärkten russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew rund um den Unabhängigkeit des Landes am Samstag. Es könne zu verstärkten Raketen- und Luftangriffen auf Kiew und andere Ballungszentren kommen, erklärt das Auswärtige Amt in einer aktualisierten Reisewarnung. In Kiew und anderen Orten könnten auch kurzfristig Ausgangssperren verhängt werden. Deutsche Staatsangehörige seien weiterhin "dringend aufgefordert, das Land zu verlassen".
+++ 19:39 Pokrowsk ist laut Ukrainern größter Brennpunkt +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Dutzende Angriffe russischer Truppen abgewehrt. Im Tagesverlauf seien von den Fronten im Osten des Landes 79 russische Angriffe gemeldet worden, teilweise mit Artillerie- und Luftunterstützung, erklärt der Generalstab in seinem Lagebericht. Absoluter Brennpunkt war demnach einmal mehr die Umgebung von Pokrowsk am Rande des Donbass. Dort hätten russische Einheiten versucht, Gebietsgewinne vom Vortag zu befestigen und auszuweiten. Die Rede ist von 20 Angriffen binnen weniger Stunden. Ähnlich schwere Gefechte wurden auch aus der Umgebung von Torezk gemeldet. Ziel der russischen Angriffe ist, die vollständige Kontrolle über die Umgebung des Donbass zu gewinnen.
+++ 19:07 US-Sanktionen zielen auf russische Lieferketten +++
Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben die USA weitere Sanktionen gegen Moskau verhängt. Die Strafmaßnahmen richteten sich gegen rund 400 Unternehmen und Personen, teilt das Finanzministerium in Washington mit. Unter anderem seien rund 60 Technologieunternehmen aus dem Rüstungsbereich betroffen, deren "Produkte und Dienstleistungen Russlands Kriegstreiben unterstützen". Demnach sollen die Sanktionen Russlands Lieferketten unterbrechen. Die betroffenen Unternehmen und Personen seien sowohl in Russland als auch in anderen Staaten ansässig. Durch die Sanktionen werden unter anderem ihre Vermögenswerte in den USA eingefroren, zudem dürfen US-Bürger mit ihnen keine Geschäfte mehr machen.
+++ 18:38 Russischer Öl-Fluss durch Ukraine soll gestiegen sein +++
Russland hat im Juli laut dem Kiewer Beratungsunternehmen ExPro seine Öllieferungen durch die Ukraine verdoppelt. Die Menge an russischem Öl, die durch die "Druschba"-Pipeline in EU-Länder floss, sei im Juli auf 1,09 Millionen Tonnen gegenüber 540.000 Tonnen im Juni gestiegen, teilt das Unternehmen mit. Zuvor hatten sich Ungarn und die Slowakei beschwert, dass die Ukraine den Öldurchfluss beschränken wolle. Die beiden EU-Länder warnten vor möglichen Treibstoffengpässen ab September. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, warf beiden Ländern aber vor, sich nicht ausreichend um Alternativen zu russischen Öllieferungen gekümmert zu haben, die nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine unter Embargo gestellt worden waren. Für Ungarn, die Slowakei und Tschechien gelten derzeit noch Ausnahmeregeln. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 17:56 Angehörige suchen vermisste Wehrpflichtige in Kursk +++
Bei der ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Kursk sind nach Medienangaben viele russische Wehrpflichtige gefangen genommen worden oder gelten als vermisst. So würden mindestens 81 Wehrpflichtige vermisst, weitere 38 seien in den von ukrainischen Militärs veröffentlichten Videos als Gefangene identifiziert worden, berichtet der russischsprachige Dienst der BBC. Die Daten stützen sich auf Suchmeldungen im Internet von Angehörigen der Rekruten. Kremlchef Wladimir Putin hatte zu Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine versprochen, dass nur Zeitsoldaten und Freiwillige im Kriegsgebiet eingesetzt würden. Allerdings gilt aus Sicht des Kremls die Verteidigung von Kursk nicht als Beteiligung an der sogenannten "militärischen Spezialoperation". Offiziell macht Russland keine Angaben zu seinen Verlusten in Kursk. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 17:19 Verdächtige Drohnen über Brunsbüttel: Bundeswehr hilft Ermittlern +++
Die Bundeswehr schaltet sich in die Ermittlungen zu verdächtigen Drohnenflügen über Industrieanlagen in Schleswig-Holstein ein. Ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos sagt, die Bundeswehr stelle auf ein Amtshilfeersuchen der Polizei hin Radardaten zur Verfügung. Der Chemiekonzern Covestro und der Schweizer Baukonzern Holcim wollen ebenfalls zur Aufklärung beitragen. Covestro erklärt, Drohnenflüge registriert zu haben. Die Unternehmen gehören zu einer Reihe von Chemie-, Energie- und Logistikfirmen, die in dem Gewerbegebiet ChemCoast Park in Brunsbüttel angesiedelt sind. Die Staatsanwaltschaft Flensburg ermittelt wegen der Drohnenflüge über den Industrieanlagen: Es geht um den Verdacht der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken.
+++ 16:51 Acht Zivilisten bei russischen Angriffen getötet +++
Es vergeht kein Tag ohne zivile Opfer: Bei russischen Angriffen sind nach ukrainischen Behördenangaben acht Zivilisten getötet worden. Demnach starben zwei Menschen in der an Russland grenzenden Region Sumy. In der Region Charkiw wurden drei Todesopfer geborgen. Drei weitere Tote melden die Behörden aus den Regionen Donezk und Cherson.

Immer mehr Menschen fliehen aus Pokrowsk im Osten der Ukraine, da die russischen Truppen näher kommen.
(Foto: REUTERS)
+++ 16:20 NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen gibt Entwarnung +++
Entwarnung auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen: Nachdem dort am Vorabend die Sicherheitsstufe wegen einer möglichen Bedrohung auf das zweithöchste Niveau angehoben worden war, ist sie wieder abgesenkt worden. Das sagt ein Sprecher des Stützpunktes. Damit seien die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flugplatz wieder auf dem Level, der seit Beginn des Krieges in der Ukraine gelte. Zur Art der Bedrohung sagt er nichts. Die zweithöchste Sicherheitsstufe bedeutet im NATO-Jargon, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischer Aktion gegen das Bündnis wahrscheinlich ist. Als Vorsichtsmaßnahme waren so viele Mitarbeiter wie möglich nach Hause geschickt worden.
+++ 16:01 Bundesanwaltschaft ermittelt gegen freigelassenen Rico Krieger +++
Gegen den im Zuge des Gefangenenaustauschs aus belarussischer Haft freigekommenen Deutschen Rico Krieger ermittelt der Generalbundesanwalt. Einer Sprecherin zufolge geht es dabei um den Anfangsverdacht des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. Krieger war in Belarus wegen des Vorwurfs von Terrorismus und Söldnertums zum Tode verurteilt worden. Er wurde dann aber begnadigt und beim Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen nach Deutschland überstellt. Laut "Welt am Sonntag" soll sich der 30-Jährige beim "Kastus-Kalinouski-Regiment" in der Ukraine beworben haben, eine belarussische Freiwilligen-Truppe, die die ukrainischen Streitkräfte im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg unterstützt. Daraufhin sei er in die Fänge des belarussischen Geheimdienstes geraten. Krieger selbst bestreitet die Vorwürfe.
+++ 15:44 Modi ruft Selenskyj auf, mit Moskau zu verhandeln +++
Der indische Regierungschef Narendra Modi drängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen mit Russland, um den Krieg zu beenden. Modi bietet bei seinem Besuch in Kiew an, als "Freund" zu fungieren, um zum Frieden beizutragen. "Der Weg zu einer Lösung kann nur durch Dialog und Diplomatie gefunden werden. Und wir sollten uns in diese Richtung bewegen, ohne Zeit zu verlieren", sagt Modi. Beide Seiten sollten sich zusammensetzen, um einen Ausweg aus dieser Krise zu finden. Dabei fordert er nicht den Rückzug der russischen Truppen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Modi und Selenskyj sprechen von einem historischen Treffen: es ist der erste Besuch eines indischen Premiers in der Ukraine überhaupt.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
+++ 15:22 Gruppe Wagner ist ein Jahr nach Prigoschins Tod zersplittert +++
Ein Jahr nach dem Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin ist dessen Privatarmee Wagner nach britischer Einschätzung zunehmend zersplittert. Seit dem Flugzeugabsturz hätten viele führende Figuren die Gruppe verlassen, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. "Im Vergleich zum Höchstwert von 50.000 Beschäftigten im Jahr 2023 hat Wagner nun höchstwahrscheinlich noch etwa 5.000 Beschäftigte in seinen verbliebenen Einsätzen in Belarus und Afrika", so das Ministerium. Viele ehemalige Wagner-Kämpfer sind nach Analysen von Militärexperten in die russische Armee oder in paramilitärische Einheiten unter Kontrolle des Verteidigungsministeriums übergewechselt. Heute vor einem Jahr war Prigoschin beim Absturz seines Privatjets ums Leben gekommen, nachdem er zwei Monate zuvor einen Aufstand gegen Russlands Militärführung angezettelt hatte. Auch die anderen neun Insassen des Jets starben. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 14:38 ISW: Kiews Offensive zwingt Moskau zur Truppenverlagerung +++
Wegen des Vormarschs ukrainischer Truppen im westrussischen Gebiet Kursk zieht Moskau nach Einschätzung von Experten erstmals Truppen aus dem von ihm überfallenen Nachbarland ab. Die russische Militärführung habe zumindest aus dem südukrainischen Gebiet Saporischschja vereinzelte Truppenteile verlegt, um die Verteidigung von Kursk zu stärken, schreibt das US-Institut für Kriegsstudien (ISW). Es verweist auf Einträge abkommandierter Soldaten in sozialen Netzwerken. Demnach versuche Russland aber, die Hauptachse seines Angriffs im ostukrainischen Gebiet Donezk nicht zu schwächen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:59 Experte sieht Vertrauen in deutsche Ukraine-Hilfen geschwächt +++
Der Haushaltsstreit in der Bundesregierung schwächt nach Einschätzung des Sicherheitsexperten Christian Mölling das Vertrauen in die Verlässlichkeit der deutschen Ukraine-Hilfe massiv. Dabei bezieht sich der Experte von der Deutschen Gesellschaft für internationale Politik auf die Diskussion, wonach die deutsche Hilfe für die Ukraine eingeschränkt und stattdessen die Ukraine mit Zinsen aus eingefrorenem russischen Vermögen unterstützt werden soll. "Deutschland ist diese Idee sowas von auf die Füße gefallen, dass international der Flurschade groß ist", sagt Mölling im "Stern"-Podcast "Die Lage". Keiner sei sich sicher, ob und wann dieses Konstrukt funktionieren könne, so Mölling. "Das Problem ist: Das Geld hat noch keiner und die Konstruktion, wie man das an die Ukraine gibt, ist auch noch nicht ganz klar."
+++ 13:31 Modi umarmt auch Selenskyj bei Treffen in Kiew +++
Nur Wochen nach seiner kontroversen Umarmung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin schließt Indiens Regierungschef Narendra Modi auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in die Arme. Modi besucht mit Selenskyj eine Gedenkstätte für die im Krieg getöteten ukrainischen Kinder, wo er eine Puppe niederlegt. Indien - das bevölkerungsreichste Land der Welt - verhält sich offiziell neutral zu dem Krieg. Es trägt westliche Sanktionen gegen Moskau nicht mit und wirbt regelmäßig für eine Konfliktlösung durch Dialog, hat aber bislang keine konkreten Vorschläge gemacht.
+++ 13:03 Für Versorgung der Krim wichtige Fährverbindung eingestellt +++
Auch einen Tag nach einem ukrainischen Angriff bleibt der für die Versorgung der Krim wichtige russische Hafen Kawkas für Fähren gesperrt. Nach Abschluss der Aufräumarbeiten soll nach Angaben des Verkehrsministeriums in Moskau der Fährverkehr wieder aufgenommen werden. Kawkas liegt in der Meerenge von Kertsch, die das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet. Die von Russland besetzte Krim liegt in Sichtweite von Kawkas, es ist einer der wichtigsten Umschlagplätze am Schwarzen Meer. Über den Hafen werden Treibstoff und Munition auf die Krim transportiert.
+++ 12:20 Russlandexperte: "Früher oder später werden wir erfahren, wie sich Putin rächen wird" +++
Kremlchef Wladimir Putin zeigt sich angesichts der ukrainischen Militärerfolge in Kursk erst einmal zögerlich. "Das ist seine übliche Reaktion in solchen Situationen", sagt die russische Politikwissenschaftlerin Ekaterina Schulmann mit Blick auf die schlechten Nachrichten für den Kreml. "Er verschwindet, bis sich die Situation beruhigt hat, und tut dann so, als wäre alles normal." Andere Russland-Experten gehen davon aus, dass im Kreml derzeit die Möglichkeiten für einen Gegenangriff abgewogen werden. Bei einer solchen Entscheidung lasse sich der russische Präsident in der Regel Zeit, heißt es. "Früher oder später werden wir erfahren, wie sich Putin rächen wird", warnt Alexander Gabuew, Leiter des Forschungszentrums Carnegie Russland-Eurasien in Berlin.
+++ 11:41 Russisches Tanklager in Proletarsk brennt seit Tagen +++
Das russische Tanklager in Proletarsk in der südrussischen Region Rostow brennt immer noch. Laut dem NASA-Feuer-Überwachungsprogramm steht die Anlage auch heute noch in Flammen, auch der Telegram-Kanal Baza, der russischen Ermittlungsbehörden nahesteht, berichtet, dass das Feuer noch immer wütet. Baza zufolge soll das Lager in der Nacht auch erneut von einer ukrainischen Drohne getroffen worden sein.
+++ 11:12 "Die Ukraine hofft, Modi sinnbildlich zu umarmen" +++
Eigentlich steht Indien als BRICS-Mitglied eng an der Seite Russlands. Doch nun empfängt Wolodymyr Selenskyj Premier Narendra Modi, und in Kiew hofft man auf eine Vermittlung, um den Krieg zu beenden. Wegen der Kursk-Offensive seien die Ukrainer "mehr denn je an Friedensverhandlungen interessiert", berichtet ntv-Reporterin Nadja Kriewald.
+++ 10:45 Ukrainisches Luftabwehrsystem in mehreren Regionen im Einsatz +++
Das ukrainische Militär zerstört nach eigenen Angaben 14 von 16 russischen Angriffsdrohnen, die in der Nacht gestartet wurden. "Das Luftabwehrsystem war in den Regionen Tscherkassy, Kirowohrad, Poltawa und Sumy im Einsatz", teilt die Luftwaffe mit.
+++ 10:16 Ukraine äußert sich zur gesunkenen Fähre in Kawkas +++
Die ukrainische Marine äußert sich zur Zerstörung einer Fähre im russischen Hafen Kawkas. "Ein weiteres zweifellos militärisches Ziel wurde zerstört", sagt Marinesprecher Dmytro Pletentschuk im ukrainischen Fernsehen. Mit der Fähre sollte der Feind mit Treibstoff versorgt werden. Die Fähre sei gesunken und der Hafen derzeit nicht nutzbar. Örtlichen Behörden zufolge hat der Angriff bereits am Donnerstag stattgefunden. Die Fähre sei dabei in Brand geraten. Von dem Hafen Kawakas am Schwarzen Meer wird unter anderem die Krim, die Russland 2014 von der Ukraine annektierte, mit Treibstoff versorgt.
+++ 09:44 Russischer Botschafter: "Es wird keine Pufferzone auf dem Territorium Russlands geben" +++
Der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, äußert sich zur Kursk-Offensive und dem erklärten Ziel Kiews, dort eine Pufferzone zu errichten: "Das ist unmöglich. Es wird keine Pufferzone auf dem Territorium Russlands geben", zitiert ihn die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. Gleichzeitig warnt er, dass Moskau Washington nicht konsultieren werde, um die ukrainischen Streitkräfte aus der Region Kursk zu vertreiben. Den USA wirft er vor, die Toleranz der Russen "ständig auf die Probe" zu stellen. "Und ich denke, sie versuchen, uns zu einigen emotionalen, schnellen Entscheidungen zu provozieren."
+++ 09:10 Online-Analyse zeigt: In Russland wächst die Unzufriedenheit über Putin +++
Es ist nicht richtig verwunderlich: Seit die ukrainischen Truppen vor zwei Wochen auf russisches Territorium vorgedrungen sind, scheinen die negativen Gefühle gegenüber Präsident Wladimir Putin in ganz Russland zuzunehmen. Laut der Analyse von FilterLabs AI, über die die "New York Times" berichtet, vertreten viele in Online-Beiträgen die Meinung, dass der Vormarsch der Ukraine ein Versagen der russischen Regierung und insbesondere von Putin ist. "Putins Reaktion auf den Einmarsch wurde bestenfalls als unzureichend und schlimmstenfalls als beleidigend empfunden", so Jonathan Teubner, der Geschäftsführer von FilterLabs. Das Unternehmen verfolgt die Einstellungen in Russland durch die Analyse sozialer Medien.
+++ 08:36 Modi in Kiew eingetroffen +++
Der indische Premierminister Narendra Modi besucht zur Stunde die Ukraine. Das berichten indische wie ukrainische Medien. Dort ist ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant. Die Ukraine hofft auf Unterstützung Indiens, weil es weltpolitisch eine wichtige Stimme ist. Zugleich hegt Kiew Zweifel an der erklärten Neutralität. Im Juli hatte der indische Premier Moskau besucht. Bilder des Treffens, wie sich Modi und der russische Präsident Wladimir Putin umarmen, wirkten in der Ukraine wie in vielen westlichen Ländern verstörend.
+++ 08:05 Russlands Warnung vor AKW-Angriffen "ist mehr Rhetorik" +++
Russlands Präsident Wladimir Putin wirft der Ukraine einen versuchten Angriff auf das Atomkraftwerk in Kursk vor. Wie groß die Gefahr eines Atom-Unfalls wegen des Krieges tatsächlich ist, schätzt ntv-Reporter Rainer Munz ein.
+++ 07:33 China und Belarus planen verstärkte Kooperation - auch bei der Sicherheit +++
China und Belarus einigen sich auf eine verstärkte Zusammenarbeit in Bereichen wie Handel, Sicherheit, Energie und Finanzen. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor nach einem Treffen des chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang mit dem belarussischen Ministerpräsidenten Roman Golowtschenko. Demnach wollen beide Länder auch die Zusammenarbeit bei den industriellen Lieferketten verstärken und die Handelserleichterungen weiter verbessern, um die Kosten für beide Seiten zu senken. China ist der zweitgrößte Handelspartner von Belarus und der größte Handelspartner in Asien.
+++ 07:05 Ukrainische Armee klagt über schlecht ausgebildete Rekruten +++
Ukrainische Befehlshaber und Soldaten beklagen die schlechte Ausbildung neuer Rekruten sowie die klare Überlegenheit Russlands in der Luft und bei der Munition an der Ostfront. "Manche Leute wollen nicht schießen. Sie sehen den Feind in Schussposition im Schützengraben und eröffnen nicht das Feuer. Deshalb sterben unsere Männer", sagt ein Bataillonsführer der 47. Brigade. "Wenn sie die Waffe nicht benutzen, sind sie wirkungslos." Im Mai hatte die Regierung ein umstrittenes Mobilisierungsgesetz in Kraft gesetzt. Seitdem werden Berichten zufolge jeden Monat Zehntausende Kämpfer eingezogen. Am größten ist die Nachfrage in der Infanterie. Allerdings gibt es logistische Hürden bei der Ausbildung, Ausrüstung und Bezahlung so vieler neuer Leute.
+++ 06:35 Moskau: USA wollen Ukraine Freibrief für Waffen geben +++
Dem russischen Botschafter in den USA zufolge glaubt Russland, dass die Vereinigten Staaten bald alle Beschränkungen für den Einsatz von Waffen, die an die Ukraine geliefert werden, aufheben werden. So zitierte die Nachrichtenagentur RIA den Botschafter Anatoli Antonow. "Die derzeitige Regierung verhält sich wie jemand, der eine Hand ausstreckt und mit der anderen einen Dolch hinter dem Rücken hält", sagt Antonow. Sie würden den Nährboden dafür bereiten, alle bestehenden Beschränkungen zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne nachzudenken aufzuheben. Antonow sagt, ein ernsthafter Dialog mit den USA sei nur möglich, wenn diese ihre "feindselige" Politik gegenüber Russland beendeten. Er betont weiterhin, dass ein Treffen zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und dem US-Außenminister Antony Blinken während der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) im nächsten Monat unwahrscheinlich sei.
+++ 06:09 Harris: Trump ermutigte Putin zum Einmarsch in Europa +++
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bekennt sich klar zur NATO und verspricht, der von Russland angegriffenen Ukraine weiter beizustehen. "Ich werde fest an der Seite der Ukraine und unserer NATO-Verbündeten stehen", sagt sie in ihrer Rede zum Abschluss des Parteitags der Demokraten in Chicago. Ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump hingegen habe damit gedroht, die NATO im Stich zu lassen, sagt Harris. Auch habe er den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu ermutigt, in Europa einzumarschieren.
+++ 05:38 Präsident der Netzagentur: "Bundesregierung ist immer noch in der Alarmstufe" +++
Trotz gut gefüllter Gasspeicher mahnt der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, weiterhin zu Sparsamkeit beim Gasverbrauch. "Die Bundesregierung ist immer noch in der Alarmstufe. Es gilt immer noch, achtsam zu sein", sagt Müller der "Augsburger Allgemeinen". Er verweist auch auf den Vorstoß der ukrainischen Armee auf russisches Gebiet, der zur Verschärfung der Lage beitragen könnte. "Nicht die Erdgasinfrastruktur an sich ist umkämpft, aber das Gebiet rund um diese Infrastruktur ist auf beiden Seiten ein Kriegsgebiet", sagt Müller der Zeitung. Es geht demnach unter anderem um die Gazprom-Gasstation in Sudscha. Sie liegt nur wenige Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt auf russischem Gebiet und ist ein wichtiger Verteilungspunkt für Erdgas, das nach Europa exportiert wird. Gas aus Sibirien wird von hier aus über die Ukraine in EU-Länder wie die Slowakei, Ungarn und Österreich gepumpt.
+++ 04:40 Modi besucht Kiew: "Kein Problem kann auf dem Schlachtfeld gelöst werden" +++
Indiens Premierminister Narendra Modi besucht im Laufe des Tages erstmals die Ukraine. In der Hauptstadt Kiew ist ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant, wie das indische Außenministerium vorab mitteilt. Indien verhält sich nach offiziellen Angaben neutral zum russischen Angriffskrieg. Es trägt westliche Sanktionen gegen Moskau nicht mit und ist zu einem der größten Käufer von billigem russischem Öl auf dem Weltmarkt geworden. Neu-Delhi wirbt immer wieder für eine Konfliktlösung durch Dialog. "Indien ist fest davon überzeugt, dass kein Problem auf dem Schlachtfeld gelöst werden kann. Der Verlust unschuldiger Menschen auf Schlachtfeldern ist die größte Herausforderung für die Menschheit", sagte Modi am Donnerstag bei einem Besuch in Polen. Dessen Ministerpräsident Donald Tusk ermutigte Modi zu einer Vermittlerrolle in dem Konflikt.
+++ 03:31 Kreise: USA wollen neue Militärhilfen schicken +++
Die USA wollen nach Angaben von Regierungsvertretern zusätzliche Militärhilfen im Umfang von etwa 125 Millionen Dollar in die Ukraine schicken. Das jüngste Hilfspaket beinhalte Raketen zur Luftverteidigung, Geschosse für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Raketen des Typs Javelin und eine Reihe anderer Waffen, Ausrüstung und Fahrzeuge, sagen die Regierungsvertreter, die anonym bleiben wollen. Die offizielle Ankündigung wird für den heutigen Freitag erwartet, einen Tag vor dem Unabhängigkeitstag der Ukraine. Die Waffen stammen aus den Beständen des Pentagons und können damit rasch geliefert werden.
+++ 02:12 Ukraine verzeichnet 53 russische Angriffe nahe Pokrowsk - an einem Tag +++
Das ukrainische Militär zählt im Verlauf des Donnerstags insgesamt 53 russische Angriffe an der Front nahe der Stadt Pokrowsk im Osten des Landes. Deren Einnahme bleibe das Hauptziel der russischen Streitkräfte in der Ukraine, heißt es in einer Mitteilung des Generalstabs. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt bislang nicht vor. Den vorliegenden Informationen zufolge sind die russischen Truppen in den vergangenen Tagen stetig auf Pokrowsk vorgerückt.
+++ 01:16 SPD-Chefin: Ohne Waffenlieferungen würde Ukraine "von der Landkarte getilgt" +++
Kurz vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen bekräftigt die SPD-Vorsitzende Saskia Esken die militärische Unterstützung der Ukraine gegen Russland. Bundeskanzler Olaf Scholz setze sich für einen gerechten und nachhaltigen Frieden ein, sagt Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Solange Putin seine Kriegsziele gegen die Ukraine nicht aufgibt, ist Frieden auf diplomatischem Wege aber nicht zu erreichen." Esken verbindet ihre Äußerungen mit Kritik an BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht. "Wenn wir, wie Frau Wagenknecht und andere es verlangen, heute keine Waffen mehr an die Ukraine liefern würden, dann wäre das Land morgen erobert und übermorgen von der Landkarte getilgt", so Esken. "Und das hätte fatale Folgen für die Sicherheit in ganz Europa, die ganz sicher nicht zu weniger Rüstung und nicht zum Frieden führen würden."
+++ 23:56 Ukraine befürchtet schwersten Winter ihrer Geschichte +++
Die Ukraine geht angesichts der durch russische Angriffe zerstörten Strom- und Energieinfrastruktur des Landes von einem kalten und dunklen Winter aus. "Wir stehen vor dem härtesten Winter in unserer Geschichte", sagt der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko bei einer Videokonferenz. Dieser Winter werde noch viel schwerer als der vorangegangene, weil sich die Schäden durch die andauernden russischen Angriffe summiert hätten. Die russische Armee verwende verschiedene Waffen in kombinierten Attacken, um möglichst große Zerstörungen anzurichten, sagt er. In einem warmen Winter liege der Stromverbrauch bei etwa 18 Gigawatt, in einem kalten seien es 19 Gigawatt. Zudem müssten noch Reserven von einem Gigawatt geschaffen werden, sagt Haluschtschenko. Die russischen Angriffe haben rund 9 Gigawatt an Kapazitäten zerstört.
+++ 23:08 NATO erhöht Sicherheitsstufe an Flugplatz in Geilenkirchen +++
Die NATO erhöht wegen einer möglichen Bedrohung ihre Sicherheitsstufe auf dem Flugplatz im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen. Alle Mitarbeiter, die nicht für den Einsatz benötigt würden, seien nach Hause geschickt worden, sagt ein Sprecher der Base. Grundlage seien nachrichtendienstliche Informationen, die auf eine mögliche Bedrohung hinwiesen. "Dies ist kein Grund zur Besorgnis und eine reine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können." Die Polizei bestätigt, dass sie im Einsatz sei. Weitere Details würden nicht mitgeteilt, auch nicht die Zahl der Einsatzkräfte.
+++ 22:07 Ukraine verkündet Schlag gegen Kursk-Stützpunkt +++
Das ukrainische Militär berichtet von einem weiteren Schlag gegen die russischen Truppen in der Region Kursk. Mit präzisionsgelenkten US-Bomben hätten sie am Nachmittag einen russischen Stützpunkt beschossen, erklärt der Kommandeur der Luftstreitkräfte, Mykola Oleshchuk. "Ein Drohnen-Kommandoposten, eine radioelektronische Kampfeinheit, Ausrüstung, Waffen und bis zu 40 russische Militärangehörige wurden getroffen", schreibt Oleshchuk zu einem Video, welches den Beschuss zeigen soll.
+++ 21:43 Schweizer Friedensgipfel hat erstes Folgetreffen +++
Nach dem Friedensgipfel im Juni in der Schweiz hat es nach Angaben der Ukraine ein erstes Folgetreffen gegeben. Vertreter von mehr als 40 Staaten und Organisationen hätten an der virtuellen Sitzung teilgenommen. Weitere derartige Treffen von Arbeitsgruppen sollen folgen, heißt es.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, ghö/fzö/hul/rts/AP/dpa/AFP