Tagebuch aus der Ostukraine "Die Ukraine zerbricht"
23.02.2015, 13:05 Uhr
Ein ukrainischer Soldat auf einem Panzer im Osten des Landes.
(Foto: AP)
Was war da nochmal in Minsk? Feuerpause, Abzug schwerer Waffen? Nach nur wenigen Tagen ist das Minsker Abkommen gescheitert. In seinem Ukraine-Tagebuch berichtet n-tv-Reporter Dirk Emmerich von neuen Gefechten - und von Separatisten, die weiterkämpfen wollen.
SONNTAG, 22. Februar
Es ist morgens um fünf. Draußen ist es noch dunkel. Ich höre Artillerie und Grad-Raketen. Umdrehen, weiterschlafen. Es ist erschreckend, wie schnell man sich daran gewöhnt.
Am Vormittag dann eine überraschende Eilmeldung: Ukrainische Armee und Separatisten wollen mit dem Abzug schwerer Technik aus der Gefechtszone beginnen. Noch heute, im Verlaufe des Tages. Tatsächlich? Jetzt doch? Ein bisschen Hoffnung, jedenfalls für den Moment. So richtig glauben mag das hier noch niemand. Die OSZE in unserem Hotel, die den Abzug laut Minsk überwachen soll, bleibt unaufgeregt in Standby. Sie ist nicht um Eile bemüht. Abwarten.
Acht Tage nach unserer dramatischen Live-Schalte, in die hinein nur 400 Meter weiter eine Granate einschlug und drei Menschen tötete, suchen wir nach Spuren. Mein Kameramann Adam Halup war sich schon vor einer Woche sicher, dass er Splitter gesehen hatte. Nein, glaubte ich, 400 Meter - zu weit weg, diese Splitterwirkung sei unwahrscheinlich. Doch dann finden wir tatsächlich einen - höchstens sechs Meter von unserer Live-Position entfernt, 7 mal 4 Zentimeter, 300 Gramm schwer. Er hatte sich tief in die Erde gebohrt. Wir durchleben den Schreckmoment noch einmal und versuchen ihn dann zu verdrängen.
Am Abend erklärt der Vize-Stabschef der Separatisten, der Abzug schwerer Technik werde am Dienstag beginnen. Und zwar synchron auf beiden Seiten, überwacht von der OSZE. Man sei gerade dabei, Details für einen Maßnahmenplan. Das Misstrauen auf beiden Seiten ist groß.
SAMSTAG, 21. Februar
Die Gedanken gehen nach Kiew - die "Himmlische Hundertschaft". Mehr als 100 Menschen sind vor einem Jahr ums Leben gekommen. Wer wann warum das Feuer eröffnete, ist bis heute nicht aufgeklärt. Im ukrainischen Fernsehen, dass ich hier in Donezk nur per Internet verfolgen kann, laufen Sondersendungen. Zwölf Monate ist das her. Viel Erinnerung. Trauer und Wut. Kaum jemand hat sich damals jedoch vorstellen können, dass knapp einen Monat später die Krim von Russland annektiert wird und knapp zwei Monate später im Donbass Separatisten beginnen, einen Krieg anzuzetteln.
Die Ukraine zerbricht. Sie hat dem übermächtigen Angreifer nichts entgegenzusetzen. Bis heute nicht.
In Moskau trommelt der Kreml zu einer "Anti-Maidan"-Demonstration. 35.000 kommen - nicht alle ganz freiwillig. Die Veranstalter verteilen vorab Coupons, die man nach Ende der Demo gegen 300 Rubel (das sind circa 4 Euro) eintauschen kann.
Rund um Mariupol wird neue Technik, neues Personal gesichtet. Die Regierung in Kiew befürchtet einen bevorstehenden Angriff auf die strategisch wichtige Hafenstadt. Wir telefonieren mit einem polnischen Fernseh-Team. Alle Straßen aus der Stadt Richtung Osten sind gesperrt. Zu gefährlich, Gefechte.
Amerika denkt laut über neue Sanktionen gegen Russland nach. Ändert sich hier überhaupt noch irgendetwas?
FREITAG, 20. Februar
Geben die Separatisten nach der "Frontbegradigung" jetzt Ruhe? Das zumindest scheint die Hoffnung von Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande. Es wirkt fast schon verzweifelt. Europa hat keinen Plan B und hält an Minsk fest. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko, der plötzlich eine EU-Polizeitruppe mit UN-Mandat in der angedachten Pufferzone vorschlägt, wird zurückgepfiffen. Nicht hilfreich. Die Sorge, dass der Krieg den regionalen Rahmen sprengt und Europa mithineingezogen wird, ist riesig groß. Minsk soll Fahrplan für ein Ende der Gefechte bleiben. Dafür sind Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande auch bereit, die neuerliche Grenzverschiebung durch die Separatisten zu tolerieren. Ist das nicht alles längst Appeasement?
Kollegen aus Artjomowsk berichten über die Rückkehr der geschlagenen ukrainischen Armee aus Debalzewe. Viele Soldaten wurden erst vor ein paar Wochen einberufen und ohne große Vorbereitung an die Front geschickt. Schlecht ausgebildet, schlecht ausgerüstet wurden sie eingekesselt und gedemütigt. In den wenigen offenen Restaurants der Stadt wird am Abend der Wodka knapp. Sie versuchen das Erlebte der letzten Tage im Alkohol zu ertränken. Verraten und verkauft. So fühlen sie sich. Bis zuletzt hatte Poroschenko nicht eingestehen wollen, dass seine Truppen dort in einer ausweglosen Lage sind und einen geordneten Rückzug abgelehnt.
DONNERSTAG, 19. Februar
Am Morgen hören wir in Donezk das erste Mal seit fünf Tagen wieder Gefechtsdonner. Er klingt anders als noch vor einer Woche. Weniger intensiv, dafür aber deutlicher und näher am Zentrum. Die Scheiben in unserem Hotel klirren mehrfach, das Gebäude vibriert. Wo die Geschosse einschlagen, wer sie abschießt - wir wissen es nicht.
Wir fahren erneut Richtung Debalzewe, wollen heute rein in die Stadt. Wir nehmen einen Umweg und erreichen nach vier Stunden Fahrzeit die Zufahrtsstraße aus Luhansk. Viele Checkpoints, viele Kontrollen - doch wir kommen mit der offiziellen Presse-Akkreditierung der "Volksrepublik Donezk" und der Militär-Akkreditierung schließlich durch. Auf den letzten Kilometern vor Debalzewe sehen wir mehrere kaputte Panzer, Einschlaglöcher, Granatsplitter auf der Fahrbahn. Viele Straßen hier sind vermint.
Die Stadt selbst wirkt auf den ersten Blick menschenleer. Dann sehen wir entspannte Separatisten. Michail Beresowodny, der Kommandeur, winkt uns heran: "Vier Tage haben wir gekämpft. Wir sind stolz, dass wir die Stadt befreit haben. Wir werden weiterziehen, das verspreche ich!" Die Separatisten fühlen und präsentieren sich als Sieger. Überall in den Straßen sehen wir Militärtechnik, die die Ukrainer zurückgelassen haben: kaputte Schützenpanzer, ein Militärtransporter.
Eine 75-jährige Frau bekreuzigt sich, als sie uns sieht und will reden: "Das Wichtigste ist, dass ich am Leben bin. Gott sei Dank dafür!" Sie kommt einmal am Tag zu ihrem völlig zerstörten Haus, um ihre Kuh und ihren Hund zu versorgen. Als sie uns das alles zeigen will, schlägt 300 Meter weiter eine Granate ein. Sie hat den Glauben an die Zukunft verloren und denkt nur noch ans tägliche Überleben.
Am Nachmittag verteilen die Separatisten Lebensmittel an die Bevölkerung: Konserven, Nudeln und Mehl, erbeutet von der ukrainischen Armee.
Aus der Ferne hören wir weiter Grad-Raketen und Artillerie. Beim Rausfahren aus der Stadt fragen wir Alexej, einen anderen Offizier der Separatisten, ob sie denn nun die schweren Waffen abziehen würden, wie in Minsk vereinbart? Statt einer Antwort ein vielsagendes Lächeln.
Am Abend zurück in Donezk hören wir wieder Artillerie.
MITTWOCH, 18. Februar
Debalzewe fällt, die Ukrainer rücken ab. Sie können den besser bewaffneten und taktisch cleverer agierenden Separatisten keinen Widerstand mehr entgegensetzen. Es ist mehr eine Flucht, als ein Abzug. Über 2.500 Soldaten erreichen bis zum Abend Artjomowsk, das von der Ukraine kontrolliert wird. Präsident Petro Poroschenko bestätigt den Rückzug. Es ist eine vernichtende Niederlage für die ukrainische Arme - nach der Einkesselung der eigenen Truppen letzten Sommer in Ilowajsk und der verlorenen Schlacht um den Flughafen von Donezk bereits die dritte seit Beginn des Krieges.
In Uglegorsk hören wir auch heute, dass weiter Artillerie eingesetzt wird. Separatisten-Kommandeur Andrej S. sagt uns, dass die ukrainische Armee zwar die Stadt verlassen habe, aber ein Teil der Soldaten noch immer im Kessel eingeschlossen sei und von dort Widerstand leiste.
Außenminister Steinmeier erklärt in Berlin tief besorgt, dass alles getan werden müsse, um das Blutvergießen zu beenden und den vereinbarten Waffenstillstand zu sichern. Waffenstillstand sichern? Hat er die letzten 48 Stunden die Entwicklung hier nicht verfolgt? Das grenzt schon fast an Realitätsverweigerung. Waffenruhe gebrochen, Abzug schwerer Technik nicht einmal begonnen, die in Minsk vereinbarte Grenzlinie noch einmal weiter nach Westen verlegt. Und die Garantiemächte Deutschland und Frankreich wollen offenbar weiter am Minsker Abkommen festhalten, wenn die Separatisten jetzt Ruhe geben.
Doch das Minsker Abkommen ist den Buchstaben nach längst tot, nach noch nicht einmal einer Woche.
DIENSTAG, 17. Februar
In Debalzewe spitzt sich die Situation zu. Inzwischen ist klar, dass die Separatisten die Kesselschlacht für sich entscheiden wollen. Sie sind am frühen Morgen von Osten her in die Stadt vorgedrungen.
Wir fahren von Donezk Richtung Debalzewe. 80 Kilometer sind es bis dorthin. In Uglegorsk, der letzten Stadt, die die Separatisten kontrollieren, ist Schluss. Zu gefährlich. Johnny, ein Mann aus dem Kaukasus, hat hier das Kommando: "Die ukrainische Armee hatte eine faire Chance hier abzuziehen. Sie hat sie nicht genutzt. Jetzt haben wir mit der Befreiung der Stadt begonnen." Mitten in das Gespräch hinein ohrenbetäubende Artillerie. Nur 300 Meter weiter feuern sechs Haubitzen die folgende halbe Stunde im Zwei- bis Fünfminutentakt in Richtung der belagerten Stadt. Es ist ausgehendes Feuer. Wir hören und sehen keine Antwort von ukrainischer Seite. Die 5.000 Soldaten, die dort vermutet werden, sind hoffnungslos in der Defensive.
Ein anderer Kaukasier erzählt uns in gebrochenem Russisch, dass er seit drei Monaten hier kämpft: "Ich bin gefragt worden, ob ich bereit sei, gegen den Faschismus zu kämpfe. Ich habe zugestimmt. Jetzt bin ich hier, um zu töten." Beim letzten Satz schlägt er lächelnd auf seine Kalaschnikow.
Auf dem Rückweg nach Donezk kommen uns am Nachmittag Transporter und Panzer entgegen. Sie werden an die Front verlegt.
Eigentlich sollte am Morgen der Abzug der schweren Technik aus der Gefechtszone beginnen.
MONTAG, 16. Februar
In Mariupol brechen am Morgen neue Kämpfe aus. Auch in Debalzewo wird weiter geschossen.
Die Separatisten laden uns Journalisten auf den Flughafen ein, der nach den intensiven Kämpfen komplett zerstört ist: Kein Stein mehr auf dem anderen. Überall verbrannte Erde, Ruinen, zerschossene Flugzeuge, verbrannte Autos, kaputte Schützenpanzer, unzählige Leichen. Ein Bild des Grauens. Dazwischen völlig übermüdete Kämpfer der Separatisten. Sie wirken verroht und traumatisiert.
Plötzlich hören wir Artillerie. Alle in Deckung! Für uns hört es sich an wie ausgehendes Feuer. Wir hören keine Einschläge. Dann wären es die Separatisten, die schießen. Die sagen uns aber, es seien die Ukrainer, die die Waffenruhe verletzen. Dann wäre es eingehendes Feuer. Wir können nicht einschätzen, was stimmt. Dann schlägt 100 Meter neben uns eine Granate ein. Doch die Ukrainer? Niemand wird verletzt. Eine Inszenierung für uns Journalisten, damit wir später berichten es sei Kiew gewesen? Wir wissen es nicht. Wer, wann, was, warum und wie - hier in diesem Krieg ist inzwischen alles denkbar. Und dabei haben wir doch eigentlich Waffenruhe.
Die Regierung in Kiew kündigt am Nachmittag überraschend an, in den nächsten Tagen keine schweren Waffen aus der Gefechtszone abzuziehen. Die Rebellen hielten sich nicht an die vereinbarte Waffenruhe.
Unser Fahrer berichtet, dass am Stadion von Donezk ein weiterer militärischer LKW-Konvoi angekommen sei - auch diesmal ohne Kennzeichen, die Ladeflächen erneut mit Planen abgedeckt. Drei Stunden später ist der Konvoi mit leeren Ladeflächen auf dem Rückweg zur russischen Grenze.
SONNTAG, 15. Dezember
Aufwachen mit Vogelgezwitscher statt Artillerie-Lärm. Was für ein befreiendes Gefühl nach den langen Wochen mit ununterbrochenen Gefechten. Draußen scheint die Sonne. Ein bisschen Frieden, zumindest hier in Donezk, zumindest für den Moment.
Wir fahren erneut Richtung Debalzewo. Wie sieht es rund um den Kessel aus, in dem noch immer mehr als 5.000 ukrainische Soldaten eingeschlossen sind? Ein Konvoi mit fetter Aufschrift "Humanitäre Hilfe aus Russland" kommt uns entgegen, dahinter ein dutzend LKW mit Tankbehältern - Benzin für Donezk. Vor Uglegorsk sehen wir zwei Panzer.
Sie fahren nicht raus aus der Gefechtszone um Debalzewo, sondern dort mitten hinein. Eigentlich müsste alle schwere Technik alsbald abgezogen werden. In 14 Tagen nach Beginn der Waffenruhe soll eine 50 bis 70 Kilometer breite Pufferzone entstehen. Sie halten an, wir kommen mit der Besatzung ins Gespräch. Kommandant Michail erzählt freimütig, dass er aus Russland kommt: "Ja, ich bin Russe. Ich bin schon seit August 2014 hier im Donbass. Ich bin freiwillig hier, das ist eine Herzensangelegenheit. Schon mein Großvater hat gegen die Faschisten gekämpft. Ich tue das jetzt auch." Er meint die Regierung in Kiew. Was er von der Waffenruhe hält? "Wenig, das ist eine Momentaufnahme."
Wenig später rollen die Panzer weiter - Richtung Debalzewo. Ob sie die Waffenruhe hier wirklich wollen? Nein, so sieht das alles nicht aus. Am Abend werden über 60 Verstöße gegen die Waffenruhe gemeldet. Die Situation ist und bleibt fragil.
SAMSTAG, 14. Februar
Noch 24 Stunden bis zur Waffenruhe. Die Meldungen, die uns erreichen sind nicht gut. Neue Angriffe, neue Tote. Wie lange noch? Auf der Zufahrtsstraße nach Donezk sehen wir eine LKW-Kolonne des Militärs. Sie kommen offenbar von der russischen Grenze. Sie haben keine Kennzeichen, die Ladeflächen sind mit Planen abgedeckt. Wir wissen nicht, was sie geladen haben und wir kennen auch nicht ihr Ziel. Aber es sieht aus wie Nachschub für die kämpfenden Einheiten der Separatisten.
Um 13 Uhr die dritte Live-Schalte für n-tv an diesem Tag: Mitten hinein in die Schalte ertönen deutlich hörbar Artillerie-Einschläge. Der erste Einschlag ist noch weiter weg, der zweite Einschlag dann genau in dem Moment, als ich zu einer Antwort ansetzen will. Ziemlich nah. Ich spüre, dass Splitter durch die Luft fliegen. Wir brechen sofort ab. Eine Schrecksekunde. Mein Kameramann Adam Halup und ich bleiben unverletzt. Das Geschoss war 400 Meter weiter eingeschlagen - drei Tote. Mitten im Zentrum. Erneut. Unerträglich. Was für die Bewohner von Donezk seit Wochen Alltag ist, erleben wir und die Zuschauer am Fernseher erstmals ganz unmittelbar.
Zwei Stunden vor Beginn der Waffenruhe. Beschuss aus allen Richtungen. Artillerie, Grad, MG, MP. So intensiv, wie nie zuvor seitdem wir hier sind. So intensiv, als gäb's kein Morgen mehr. Niemand hier verlässt seine Wohnung mehr. Auch wir bleiben im Hotel, schalten von einer Terrasse. 15 Minuten vor Inkrafttreten der Waffenruhe dann plötzlich: Ruhe! Endlich.
Wir telefonieren mit Mariupol und Debalzewo. Auch dort Ruhe. Ein Wunder? Nein, ein bisschen Hoffnung, nicht mehr.
FREITAG, 13. FEBRUAR
Noch 48 Stunden bis zur Waffenruhe. Schnell noch Tatsachen schaffen werden, bevor der Frontverlauf eingefroren wird. Die Kämpfe sind wieder intensiver geworden. Überall in Donezk ist das deutlich zu hören.
Wir fahren Richtung Debalzewo, nordöstlich von Donezk. Es ist vor allem die ukrainische Armee, die hier heute schwere Waffen einsetzt. Es ist vielleicht der letzte Versuch, aus dem Kessel auszubrechen. Tausende Soldaten sind dort von den Separatisten noch immer nahezu eingeschlossen. Auf der Straße dorthin hören wir immer wieder die Einschläge von Artillerie-Geschossen, sehen Grad-Raketen. Die Ukrainer scheitern auch diesmal.
Unser Fahrer und Mitarbeiter hier vor Ort wird angerufen. Im Haus seiner Eltern in Horlivka, 20 Kilometer entfernt, hat eine Granate eingeschlagen. Der Balkon und das Wohnzimmer sind völlig kaputt. Eine Sekunde des Schreckens. Aber alle sind am Leben!!!
Inzwischen dringen mehr Details über die Stimmung von Minsk an die Öffentlichkeit, unter anderem ein Dialog zwischen den Präsidenten der Ukraine und Weißrusslands. "Putin hat schmutzig und unfair gespielt", sagte Poroschenko. Lukaschenko: "Ich weiß, ich weiß. Das hat jeder mitbekommen."
Die Skepsis wächst an diesem Tag, ob das was da unterzeichnet wurde, wirklich von allen gewollt ist.
DONNERSTAG, 12. FEBRUAR
Noch immer nichts. 13 Stunden sitzen sie in Minsk inzwischen zusammen. Irgendwo in der Nähe des Hotels höre ich Kirchenglocken, unter die sich Einschläge der Artillerie mischen. Gespenstisch und surreal.
Dann überschlagen sich die Meldungen. Eine Vereinbarung sei fertig. Dann ein Dementi, die Separatisten-Chefs verweigern ihre Unterschrift. Offenbar sind sie mit dem Verlauf der Demarkationslinie nicht einverstanden. Neue Krisensitzungen. Plötzlich erklärt Poroschenko: "Russland stellt inakzeptable Forderungen." Alles steht wieder auf Messers Schneide. Nach über 16 Stunden dann gegen Mittag die befreiende Nachricht: Waffenruhe ab 15. Februar und Abzug aller schweren Waffen aus der Kampfzone.
Putin ist alleine, als er das den Journalisten mitteilt. Poroschenko, Merkel und Hollande haben Minsk da schon verlassen. Nach einem echten Durchbruch sieht das nicht aus. Auf Twitter wird ein Bild hundertfach geteilt, das die Stimmung während Verhandlungen auf den Punkt bringt.
Auch die Menschen hier in Donezk haben den Verhandlungsmarathon intensiv verfolgt. Ihre Reaktion ist gespalten: einerseits Erleichterung, andererseits große Skepsis: Ja - gut, dass es eine Vereinbarung gibt. Aber warum eine Waffenruhe erst in drei Tagen, warum nicht gleich? Wer soll den Abzug schwerer Waffen überwachen? Wie soll der künftige Status des Donbass aussehen?
Nein, so richtig glaubt hier noch niemand an Frieden nach allen was passiert ist.
Am Abend flammen die Kämpfe wieder auf. Neue Einschläge von Granaten, neue Grad-Wellen…
MITTWOCH, 11. FEBRUAR
Kurz nach 9 Uhr schlägt an einer Bushaltestelle im Zentrum ein Geschoss ein. Wieder Tote und Verletzte. Ohne Worte …
In einer Anmoderation vor der Schalte höre ich, Minsk sei die letzte Chance, eine Eskalation des Konfliktes zu verhindern. Konflikt? Eskalation? Was braucht es eigentlich noch, um zu begreifen, dass hier Krieg ist. Lange Schlangen in einem Supermarkt. Die Versorgung in der Innenstadt von Donezk ist noch gut. Aber viele kommen hierher, weil sie bargeldlos - mit Karte - bezahlen können. Da sie schon seit Wochen kein Bargeld mehr an den Automaten ziehen können, nehmen die Menschen längere Wartezeiten im Kauf. Auch auf dem Markt ein paar Straßenzüge ist fast alles weiter zu haben, jedoch haben die Preise extrem angezogen… "Es kommen gerade noch zehn Prozent der Käufer. Kaum einer hat noch Bares und wenn, wird es zusammengehalten."
In den Außenbezirken von Donezk und den umliegenden Dörfern sieht es weit schlechter aus. Hier ist die Versorgung stellenweise komplett zusammengebrochen. Keine Lebensmittel-Transporter mehr. Die Fahrer haben Angst, die Granaten in Wohnviertel werden längst ohne irgendeine Vorwarnung abgefeuert. Die Situation dort ist katastrophal Viele haben kein Licht mehr, keine Heizung.
Am Abend richten sich alle Blicke nach Minsk. Merkel, Hollande, Putin, Poroschenko… Erst am Nachmittag wurde klar, dass der Gipfel im Normandie-Format tatsächlich stattfindet. Wenn sie sich treffen, dann wird es wohl auch eine Vereinbarung geben. Alles andere wäre Gesichtsverlust… Kurz vor Mitternacht wird noch immer verhandelt, eine Ende ist nicht in Sicht.
Während in Minsk gesprochen wird, wird in Donezk geschossen.
Erst gegen 2 Uhr wird es ruhiger. Schlafen - Warten auf eine Einigung in Minsk.
DIENSTAG, 10. FEBRUAR
Am Stadtrand ist wieder Artillerie zu hören. Sie scheint weniger intensiv als noch gestern Abend oder haben wir uns inzwischen einfach nur an den Gefechtslärm hier gewöhnt? Die Menschen auf der Straße reagieren überhaupt nicht mehr, wenn die Geschosse irgendwo in der Ferne einschlagen.
Merkel ist auf der Rückreise aus Washington, Putin dämpft die Erwartungen und stellt Bedingungen für eine Vereinbarung in Minsk. Es ist weiter unsicher, ob der Gipfel denn überhaupt stattfindet.
Ein Café-Haus im Zentrum von Donezk, ein bisschen heile Welt mit "handgemachter Schokolade aus Lwow". Alles vom Feinsten… Pralinen, Gebäck, Kaffee, Kakao. Das Personal lächelt und spricht konsequent ukrainisch, was auch zu Friedenszeiten schon ungewöhnlich war für die Stadt. Lwow liegt ganz im Westen der Ukraine, für viele hier eine Hochburg der Faschisten. Am Tisch gegenüber sitzen drei Separatisten in Camouflage. Sie sprechen über Mariupol, Neurussland. Waffenstillstand? Nein, davon dringt nichts zu uns herüber.
Es wirkt inzwischen so vieles surreal.
Am Nachmittag greifen separatistische Kämpfer das ukrainische Hauptquartier in Kramatorsk an. Auch in der Stadt schlagen Geschosse ein. Die Stadt liegt fast 100 Kilometer von Donezk entfernt und ist seit Monaten fest unter ukrainischer Kontrolle. Ein Amateur-Video zeigt diesen Angriff - Eine Frau und ihr kleines Baby sind zu hören… Ohnmacht, Hilflosigkeit, Wut, Irrsinn… Wann hört das endlich auf?
Spät am Abend plötzlich die Eilmeldung aus Minsk. Waffenruhe… Sorry. Hier ist alles wie immer - Artillerie, Grad. Eine Falschmeldung
MONTAG, 9. FEBRUAR
Es ist Schnee gefallen in der Nacht, und auffallend ruhig. Keine Gefechte an diesem Morgen. Die Stadt wirkt müde ...
Die Menschen hier sind skeptisch: "Minsk? Ja natürlich haben wir Hoffnung. Aber es gab schon so viele Verabredungen in den letzten Monaten, nichts hat gehalten. Warum soll das dieses Mal anders werden?" … "Uns ist inzwischen egal, ob die Separatisten oder die Ukraine hier in Donezk das Sagen hat. Wir wollen endlich wieder Frieden. Die Menschen hier müssen wieder lächeln können."
Am Nachmittag gibt es Meldungen, dass 1.500 russische Soldaten samt Raketensystemen die Grenze zur Ukraine überquert haben. Putin dementiert.
Am Abend kehren Kollegen aus Uglegorsk am Rand des Debalzewo-Kessels zurück. Bis Donnerstag haben sich hier ukrainische Armee und Separatisten hier unerbittliche Gefechte geliefert. Dann wurde ein humanitärer Korridor vereinbart, damit Zivilisten das umkämpfte Gebiet verlassen können. Die Kollegen berichten von Leichen, die auf den Straßen liegen und vielen völlig zerstörten Häusern. Die Zahl der toten Zivilisten ist nicht bekannt. Tausende ukrainische Soldaten sind rund um Debalzewo weitgehend eingeschlossen.
Grad-Einsatz am Abend. Das hat offenbar nie ein Ende.
SONNTAG, 8. FEBRUAR
Hier ändert sich nichts. Auch heute morgen Wecken durch intensives Artilleriefeuer in Flughafen-Nähe. Merkel, Hollande, Putin und Poroschenko telefonieren miteinander. Noch immer keine Einigung, aber am Mittwoch soll es einen neuen Gipfel in Minsk mit einem Waffenstillstandsabkommen geben. Wenn alles gut geht. Und das ist längst nicht sicher.
Am frühen Nachmittag beobachten wir eine Prozession von zweihundert Gläubigen. Sie tragen Ikonen und singen Kirchenlieder. Sie erbitten Gottes Segen für diese Stadt. Dies sei orthodoxes Land, russisches Land. Der ukrainische Präsident Poroschenko, der sich vom Westen instrumentalisieren lasse, habe hier nichts zu suchen.
Am Abend gibt es heftige Gefechte, die so intensiv sind, wie nie in der letzten Woche. Im Nordwesten der Stadt gibt es eine Explosion in einem Munitionslager. Unser Hotel bebt, die Scheiben klirren. Grad und Artillerie - auch heute bis weit nach Mitternacht.
SAMSTAG, 7. FEBRUAR
Mittagsvorstellung im Theater von Donezk. Abends gibt es schon seit Monaten keine Vorstellungen mehr. Abgesetzt wegen der Sperrstunde. The show must go on. Hauptdarsteller Andrej Jerschow erzählt uns in der Garderobe, dass es die Pflicht des Ensembles sei, den Menschen hier Hoffnung zu schenken. Es sei wichtig, dass sie hier in Donezk zusammenstehen.
Die Vorstellung ist ausverkauft, die Menschen haben sich schick gemacht. Suche nach verlorener Normalität. Eine französische Beziehungskomödie steht auf dem Spielplan. Ablenken, Vergessen. "Diese zwei Stunden sind wichtig für mich. Es ist ein bisschen wie früher. Ich wünsche mir, dass sie uns hier endlich in Ruhe lassen und wir unser Leben leben dürfen", sagt uns eine Besucherin. Und ein Mann: "Wir lassen uns durch diesen Krieg nicht unterkriegen." Unter den Gästen auch mehrere Dutzend Kämpfer der Separatisten, leicht zu erkennen durch die Camouflage-Uniform. Eine kleine Gruppe kommt auf uns zu und bittet uns freundlich, aber dennoch sehr eindringlich, sie nicht zu filmen. Sie haben Angst, dass ihre Gesichter vom ukrainischen Geheimdienst in Kiew gescannt werden könnten.
Um 16:30 Uhr, ist die Vorstellung zu Ende. Schnell nach Hause kommen, noch bevor es gleich dunkel wird.
FREITAG, 6. FEBRUAR
Merkel und Hollande ergreifen die Initiative in letzter Not und sind unterwegs nach Moskau, um Putin für einen neuen Friedensplan zu gewinnen. Zuvor haben sie Poroschenko in Details eingeweiht. Eine gemeinsame Erklärung nach dem Treffen in Kiew gab es nicht. Der Teufel steckt im Detail.
Territoriale Integrität der Ukraine? Die Separatisten sind in der Offensive. Sie werden sich auf einen Waffenstillstand nur einlassen, wenn ihre Geländegewinne in irgendeiner Weise festgeschrieben werden. Die Ukraine als Staat droht zu zerbrechen. Es steht viel auf dem Spiel. Die Kreml-Runde vertagt sich auf Sonntag.
Rund um Donezk sprechen weiter die Waffen. Auch jetzt, während ich schreibe, ist Kanonen-Donner zu hören. Und im Kessel von Debalzewo sind noch immer tausend ukrainische Soldaten von den Separatisten eingeschlossen. Immerhin funktioniert der humanitäre Korridor. Ein kleines Zeichen der Hoffnung. Tausende Zivilisten verlassen in Bussen die Stadt.
DONNERSTAG, 5. FEBRUAR
Aufwachen in der Nacht… Surreal. Es hört sich an wie Gewitter. Doch es ist Artillerie, draußen vor der Stadt an der Frontlinie, vielleicht 10 bis 15 Kilometer entfernt, auch jetzt, gegen 3 Uhr morgens.
Im Laufe des Tages wird US-Außenminister Kerry in Kiew erwartet. Waffenlieferungen… - vielleicht doch? Zumindest als Überlegung? Wie nur raus aus diesem Teufelskreis der zunehmenden Eskalation? Würde das nicht alles nur noch viel schlimmer machen? Pro und Contra… Fest steht jedoch, die Deep-Concern-Statements und Vernunftsappelle haben bislang nichts gebracht. In der Ost-Ukraine ist Krieg - alles andere kommt einer Realitätsverweigerung gleich.
MITTWOCH, 4. FEBRUAR
Erneut eine unruhige Nacht… Immer wieder sind die Abschuss-Wellen von Grad-Raketen und Artillerie aus den Außenbezirken zu hören. Auch hier im Stadtzentrum kommt es vereinzelt zu Schusswechseln.
Kurz nach 12 Uhr Mittags schlagen sechs Geschosse in ein Krankenhaus ein. Fünf Tote, die Zahl könnte weiter steigen. Beide Seiten beschuldigen sich, für den Angriff verantwortlich zu sein. Auf die Zivilbevölkerung wird hier kaum mehr Rücksicht genommen.
In den umkämpften Vierteln am Stadtrand wächst die Angst. Immer mehr Menschen übernachten inzwischen aus Furcht vor nächtlichen Angriffen in Kellern und Luftschutzräumen. Eine 79-jährige Frau sagt uns unter Tränen: "Ich habe noch den zweiten Weltkrieg erlebt, Hunger und Kälte. Jetzt kommt das alles zurück, wie soll das nur alles enden?"
DIENSTAG, 3. FEBRUAR
Die Gefechte sind irgendwann nach 2 Uhr in der Nacht abgeflaut. Die Separatisten haben angekündigt, in den nächsten Wochen bis zu 100.000 Soldaten zu mobilisieren. Im Kessel um Debalzewo wird weiter gekämpft. Steinmeier wirbt weiter für eine diplomatische Lösung. Wer stoppt diesen Wahnsinn? Und wann?
Beerdigung auf einem Friedhof am Stadtrand von Donezk. Dima war 23 Jahre, als ihn am Sonntag auf der Straße Splitter einer Mörsergranaten trafen. Er war auf der Stelle tot. Einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Er hinterlässt eine Frau und eine kleine Tochter, die erst vor drei Wochen geboren wurde.
MONTAG, 2. FEBRUAR
Wir sind schon früh an den Checkpoints Richtung Donezk. Autos und Busse kommen uns entgegen. Die Menschen fliehen aus der Stadt. Viele kommen jedoch nicht durch. Die ukrainischen Grenzer verlangen Passierscheine, die sie nicht haben. Es ist ein Teufelskreis, denn beantragen kann man diese Papiere in Donezk nicht, sondern nur auf ukrainisch-kontrolliertem Gebiet.
Am späten Vormittag sind wir schließlich im Zentrum von Donezk… Aus den Außenbezirken sind Gefechte zu hören, sehr deutlich und sehr intensiv. Bis in die späte Nacht geht das so weiter. Beide Seiten haben längst jede Zurückhaltung verloren.
Die USA denken darüber nach, der Ukraine Waffen zu liefern. Zu einer Deeskalation wird das nicht beitragen. Aber was eigentlich? Es ist längst nicht mehr irgendein Konflikt, hier herrscht Krieg. Und solange Putin weiter behauptet, er habe mit diesem Krieg nichts zu tun, laufen alle Bemühungen ins Leere. Er hat es in der Hand, dass die Tür für eine Verhandlungslösung offen bleibt. Nur müssen er und natürlich auch alle anderen eine Verhandlungslösung auch wirklich wollen. Danach sieht es derzeit nicht aus.
SONNTAG, 1. FEBRUAR
Wir bekommen endlich unsere Akkreditierung, dürfen uns jetzt im Gefechtsgebiet bewegen. Für eine Weiterfahrt nach Donezk benötigen wir jedoch noch immer einen Passierschein, für den wir weitere 150 Kilometer fahren müssen. Am späten Nachmittag haben wir schließlich auch diesen "Propusk"… - 30 Kilometer vor Donezk ist wieder Schluss. Grad, Artillerie, Panzer - die ukrainische Armee führt eine "Aktion gegen die Terroristen" durch. Alle Straßen sind bis zum nächsten Morgen 6 Uhr gesperrt. Wir kommen nicht weiter.
SAMSTAG, 31. JANUAR
Keine Akkreditierung, kein Passierschein - alles braucht seine Zeit. Ein Presse-Offizier macht uns Mut, dass das bis morgen klappen werde. Warten.
Am Vormittag hören wir nahe Kramatorsk heftigen Gefechtslärm - Einsatz von Grad-Raketen, Haubitzen und Mörsern. Das kommt aus Richtung Debalzewo, wo die eingeschlossenen ukrainischen Soldaten offenbar versuchen, den Ring der Separatisten zu durchbrechen, was jedoch misslingt. In der belagerten Stadt sterben 15 Zivilisten.
Am Abend werden wir spontan zum Essen auf ein Dorf eingeladen. Große Gastfreundschaft . Es ist eine gemischte russisch-ukrainische Familie. Die 80-jährige Schwiegermutter des Gastgebers, die sich noch an den zweiten Weltkrieg erinnern kann, sagt: "Bis vor einem Jahr spielte es keine Rolle, ob wir Russen oder Ukrainer sind. Warum nur treibt Putin, auf den doch auch wir stolz waren, jetzt diesen Keil zwischen uns?"
FREITAG, 30. JANUAR
Das Auto, das uns aus Donezk abholen soll, bleibt an einem Checkpoint stecken. Gefechte entlang der Straße. Wir müssen warten. Schließlich fahren wir um 16 Uhr los… Nicht nach Donezk sondern nach Kramatorsk nordwestlich von Donezk. Dort an der Airbase können wir die Akkreditierung der ukrainischen Armee beantragen. Wir fahren über Straßen, die bei uns zu Hause nicht einmal als Feldwege durchgehen würden. Kurz vor Mitternacht erreichen wir unser Zwischenziel.
Unterwegs immer wieder beunruhigende Meldungen aus Debalzewo, 70 Kilometer nordöstlich von Donezk. Hier droht 6.000 ukrainischen Soldaten die Einkesselung durch die Separatisten.
DONNERSTAG, 29. JANUAR
Zurück in die Ost-Ukraine. Ungeachtet der Gespräche der Kontaktgruppe in Minsk und aller Appelle an die Vernunft sind die Gefechte seit Jahresbeginn immer heftiger geworden. Der Raketen-Angriff auf Mariupol am 24. Januar war ein neuer blutiger Höhepunkt: 30 tote Zivilisten über 100 Verletzte. Die Zahl der Opfer seit April letzten Jahres ist auf über 5.000 gestiegen.
Wir fliegen nach Dnepropetrowsk und wollen von hier weiter nach Donezk. Für die 250 Kilometer planen wir sechs Stunden ein - Checkpoints, Umfahrung der Gefechtszonen. Am Flughafen erklärt uns ein Offizier der ukrainischen Armee, dass wir zunächst jedoch eine militärische Akkreditierung und einen Passierschein zur Weiterreise nach Donezk benötigen.
Quelle: ntv.de