Politik

RTL/ntv-Trendbarometer FDP sackt deutlich unter 5-Prozent-Hürde, Union legt weiter zu

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Trendbarometer.JPG

Über Wochen schien das RTL/ntv-Trendbarometer wie fest getackert. Nun kommt Bewegung rein: Die FDP rutscht in ein existenzielles Zustimmungstief. Die Union nimmt Fahrt auf.

Nach den desaströsen Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen verliert die FDP auch bundesweit an Zustimmung. Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer liegt die Partei von Bundesfinanzminister Christian Lindner mit zwei Prozentpunkten weniger als in der Vorwoche bei nur noch 3 Prozent Zustimmung. Damit sind die Freidemokraten auf dem Niveau der Linken - und deutlich von der 5-Prozent-Hürde für den Wiedereinzug in den Bundestag entfernt. Stimmen aus der Partei für einen Ausstieg aus der Ampel dürften damit weiter Auftrieb erhalten.

CDU und CSU hingegen legen leicht zu: Mit einem Prozentpunkt mehr kommt die Union auf nunmehr 33 Prozent. Die Werte der übrigen Parteien sind unverändert. Die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP liegt mit zusammen 28 Prozent deutlich hinter der Union. Die AfD bleibt mit 17 Prozent zweitstärkste Kraft, ihr Zustimmungswert ist seit Wochen stabil.

Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 33 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), AfD 17 Prozent (10,3 Prozent), SPD 14 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 11 Prozent (14,8 Prozent), BSW 7 Prozent (-), FDP 3 Prozent (11,5 Prozent). Der Zustimmungswert für die Linke liegt bei 3 Prozent (4,9 Prozent). Für sonstige Parteien stimmen 12 Prozent der Befragten - ein Punkt mehr als in der Vorwoche.

Auch bei der Frage nach der größten Problemlösungskompetenz legt die Union um einen Punkt zu: CDU und CSU wurden von 51 Prozent der Befragten genannt. Die Grünen kommen mit 7 Prozent auf einen Punkt mehr. Die Nennung sonstiger Parteien legt mit 5 Prozent ebenfalls einen Punkt zu. Unverändert im Vergleich zur Vorwoche sind die AfD mit 8 Prozent, die SPD mit 7 Prozent und die FDP mit einem Prozent. Keiner Partei trauen 51 Prozent zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden - zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche.

In der zwischen dem 3. und 9. September erhobenen Umfrage werden die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September sowie am 22. September in Brandenburg mit Abstand als wichtigstes Thema genannt. 60 Prozent der Befragten zählen die Wahlen zu den wichtigsten Themen. 28 Prozent nennen den Krieg in der Ukraine. Mit 25 Prozent Nennung folgt die Situation der Bundesregierung. Die wirtschaftliche Lage kommt auf 22 Prozent. Gewalt und innere Sicherheit sowie das Thema Zuwanderung rangieren mit 19 und 14 Prozent ebenfalls weit oben.

Bei der Frage nach der Kanzlerpräferenz kann CDU-Chef Friedrich Merz seinen Vorsprung auf Olaf Scholz bei veränderten Werten beibehalten: Merz legt um einen Punkt auf 28 Prozent zu, Scholz um einen Prozentpunkt auf 24 Prozent. Entsprechend sinkt der Wert derjenigen, die beide nicht zum Kanzler wollen, um zwei Punkte auf 48 Prozent. Im Osten kommt Merz auf 24 Prozent, Scholz nur auf 18 Prozent. In den alten Bundesländern ist der Vorsprung des Unionsfraktionsvorsitzenden geringer: Dort kommt Merz auf 28 Prozent, Scholz auf 25 Prozent.

Das Trendbarometer hatte in der vergangenen Woche gezeigt, dass deutlich mehr Menschen Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder die Kanzlerkandidatur der Union zutrauen. Eine Entscheidung darüber, wer für CDU und CSU ins Rennen gehen soll, wird in den kommenden Wochen erwartet. Scholz' Rückhalt im eigenen Lager ist jedenfalls größer: 70 Prozent der SPD-Anhänger wollen den Amtsinhaber weiter zum Kanzler haben. Die Anhänger von CDU und CSU stehen zu 63 Prozent hinter Merz.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 3. und 9. September erhoben. Datenbasis: 2500 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, shu/lst

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen