Politik

RTL/ntv-Trendbarometer SPD fällt auf tiefsten Wert seit Scholz-Sieg

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Die Bauernproteste sind das dominierende Thema der vergangenen Tage, das zeigt sich auch im Trendbarometer von RTL und ntv. An den Parteipräferenzen ändert sich nur wenig - und das zuungunsten der Ampel-Koalition. Die Zuspruchswerte für Wüst und Söder kratzen an der Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Merz.

Nach der Protestwoche der Bauern bröckelt die Zustimmung zur Ampel-Koalition weiter. Im Trendbarometer von RTL und ntv verliert die SPD einen Punkt und steht nun bei 13 Prozent - dem schlechtesten Wert seit fast vier Jahren in der von Forsa erstellten Meinungsumfrage. Schlechter stand sie zuletzt nur im Februar 2020, als sie auf 12 Prozent kam. Die FDP müsste um den Wiedereinzug in den Bundestag zittern, wenn an diesem Sonntag gewählt würde. Sie steht wie in der Vorwoche bei vier Prozent. Die Grünen bleiben stabil bei 14 Prozent. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr.

CDU und CSU legen um einen Punkt zu und kämen auf 31 Prozent - was exakt den addierten Werten der drei Ampel-Parteien entspricht. Bei der AfD hat sich in der vergangenen Woche nichts getan, sie steht weiterhin bei 22 Prozent. Die Linke liegt unverändert bei 4 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wurde zwar abgefragt, liegt jedoch unter der Grenze von 3 Prozent und wird daher von Forsa noch unter "Sonstige" geführt. Sämtliche Veränderungen liegen innerhalb der statistischen Fehlertoleranz von 2,5 Prozentpunkten.

Als wichtigstes Thema der Woche nennen 55 Prozent der Befragten die Bauernproteste. Damit stehen diese ganz oben im "Themenradar". Laut einer weiteren Forsa-Umfrage genießen die Bauernanliegen große Sympathie. 66 Prozent meinen, die Regierung sollte die geplante Abschaffung der Agrardieselsubvention zurücknehmen. Schaut man auf die Anhänger der Parteien sind AfD-Wähler in dieser Frage besonders eindeutig (90 Prozent für Rücknahme), aber selbst bei den Grünen sind 43 Prozent dafür.

Im "Themenradar" des Trendbarometers folgen auf die Bauernproteste als nächstwichtigste Themen die Bundesregierung (33 Prozent) und der Krieg in der Ukraine (32). Vergangene Woche lag die russische Aggression dort noch auf Platz eins, die Bauernproteste tauchten in der Liste gar nicht auf. Themen wie Haushaltskrise und Hochwasser, vergangene Woche noch oben mit dabei, waren in den vergangenen Tagen keine Top-Themen mehr. Bahnstreik (31), Gaza-Krieg (29) und die Preissteigerungen (16) beschäftigten die Menschen ebenfalls stark.

Miserable Kompetenzwerte für alle, Aufwärtstrend bei Union

Bei der Kanzlerpräferenz hat Amtsinhaber Olaf Scholz weiter schlechte Aussichten. Am besten sähe es für ihn in einem Duell mit CDU-Chef Friedrich Merz aus. Laut der Umfrage lägen die beiden nahezu gleichauf, Scholz wollen 27 Prozent wählen, Merz 28. Deutlich bessere Aussichten hätten die Unions-Ministerpräsidenten Markus Söder und Hendrik Wüst. Der Bayer käme gegen Scholz auf 40, der SPD-Politiker auf 27. Den Mann aus NRW sähen im Vergleich zu Scholz 36 Prozent lieber im Kanzleramt, Scholz 25 Prozent.

Durch die Bank schlecht sind die Kompetenzwerte, die die Befragten den Parteien zugestehen. Dass die SPD "mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird", glauben nur noch sechs Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 12 Prozent. Einen ähnlichen Vertrauensverlust erlebten die Grünen, die in diesem Ranking nur noch bei fünf Prozent stehen. Das sind sieben Punkte weniger als vor einem Jahr. Die FDP kam vor einem Jahr schon nur auf 3 Punkte, jetzt ist noch einer übrig. Die Union hingegen gewann Zuspruch. Dass sie mit den Problemen am besten fertig würde, trauen ihr nun 17 Prozent zu - vor einem Jahr waren es nur 11 Prozent. Die AfD kommt auf 7 Prozent. Ihre Kompetenz fragt Forsa erst seit Juni 2023 ab. Seitdem blieb der Wert in etwa gleich.

Die wirtschaftlichen Erwartungen zeugen weiter von großem Pessimismus. 67 Prozent glauben, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland in den kommenden Jahren verschlechtern werden. Auch das ist noch einmal deutlich schlechter als vor einem Jahr - allerdings etwas besser als noch im Dezember. Da gingen 70 Prozent von einer Verschlechterung aus.

Forsa befragte für das Trendbarometer von RTL und ntv zwischen dem 9. und dem 15. Januar 2504 Menschen. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Prozentpunkten.

Quelle: ntv.de, vpe

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