RTL/ntv-Trendbarometer BSW legt zu, AfD rutscht weiter ab
06.02.2024, 14:15 Uhr Artikel anhören
Die AfD liegt im Trendbarometer auf ihrem schlechtesten Wert seit dem vergangenen Sommer. Das erst im Januar gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht überholt die FDP, obwohl auch diese zulegt. Olaf Scholz bleibt in der Kanzlerfrage auf dem letzten Platz.
Im wöchentlichen Trendbarometer von RTL und ntv verliert die AfD erneut einen Punkt. Mit 18 Prozent liegt die Partei nun auf ihrem schlechtesten Wert seit Anfang Juni 2023. Auch die Union und die Sonstigen geben im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen Prozentpunkt ab. Keine Veränderungen gibt es bei SPD, Grünen und Linken.
Aufwärts geht es dagegen für die FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht - das BSW steht in der von Forsa erhobenen Umfrage erstmals bei 5 Prozent. Mit 13 Prozent würde das BSW in Ostdeutschland deutlich besser abschneiden als im Westen, wo die neue Partei nur 3 Prozent erreicht. Im September finden in Sachsen, Thüringen und Brandenburg Landtagswahlen statt.
Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 31 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), AfD 18 Prozent (10,3 Prozent), SPD 15 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 14 Prozent (14,8 Prozent), BSW 5 Prozent (-), FDP 4 Prozent (11,5 Prozent), Linke 3 Prozent (4,9 Prozent), Freie Wähler 3 Prozent (2,4).
Für sonstige Parteien würden sich 7 Prozent der Wählerinnen und Wähler entscheiden. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt aktuell mit 25 Prozent nur noch leicht über dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).
Das Interesse der Deutschen an den Protesten gegen Rechtsextremismus ist indessen rückläufig. Nachdem es in der Vorwoche im Themenradar mit 31 Prozent das wichtigste Thema war, steht es nun mit 21 Prozent auf dem dritten Platz. Auf Rang eins findet sich erneut der Krieg in der Ukraine (30 Prozent), gefolgt vom Agieren der Bundesregierung (28 Prozent). Auf den weiteren Plätzen: der Nahost-Konflikt (20 Prozent), die ökonomische Lage / Preissteigerungen (18 Prozent), Bauernproteste (18 Prozent), Streiks (17 Prozent), die US-Wahlen (6 Prozent), Klima / Umwelt (5 Prozent) sowie Zuwanderung / Ausländer (4 Prozent).
Scholz auf dem letzten Platz

Die Partei von Sahra Wagenknecht wurde am 8. Januar gegründet.
(Foto: picture alliance / Metodi Popow)
Wenig Veränderung gibt es bei den Kanzlerpräferenzen der Deutschen. Würde der Bundeskanzler in Deutschland direkt gewählt, so könnte Amtsinhaber Olaf Scholz von der SPD aktuell - wie schon in der Vorwoche - mit lediglich 12 Prozent der Stimmen rechnen. Für CDU-Chef Friedrich Merz würden sich 25 Prozent der Wahlberechtigten entscheiden; ein Punkt mehr als in der Vorwoche. Auf den grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck würden unverändert 19 Prozent entfallen.
Ein besseres Ergebnis hätte Scholz, wenn für die Grünen nicht Habeck anträte, sondern Außenministerin Annalena Baerbock. Dann käme er auf 16 Prozent - ein Punkt mehr als in der Vorwoche. Für Baerbock würden sich 18 Prozent der Wahlberechtigten entscheiden, ebenfalls ein Punkt mehr. Merz könnte in dieser Konstellation aktuell unverändert mit 28 Prozent rechnen, läge also auch hier klar vorn. Vor einem Jahr waren die Ergebnisse der Kanzlerfrage in beiden Konstellationen jeweils relativ ausgewogen.
Auf die Frage, welcher Partei die Wahlberechtigten zutrauen, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden, nennen unverändert 17 Prozent CDU und CSU. Der SPD trauen 8 Prozent, den Grünen 6 Prozent politische Kompetenz zu. Auch in dieser Frage waren die Werte vor einem Jahr zwischen den drei genannten Parteien noch relativ ausgewogen.
Der AfD trauen 6 Prozent politische Kompetenz zu, der FDP 1 Prozent, sonstigen Parteien 3 Prozent, keiner Partei 61 Prozent.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 30. Januar und dem 5. Februar erhoben. Datenbasis: 2503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, hvo