Tropenfrucht unter Verdacht Mangos: fruchtig, sexy und belastet?
24.02.2017, 07:42 Uhr
Mangos wurden erstmals vor 4000 Jahren in Indien kultiviert.
(Foto: imago/Indiapicture)
Das Wetter ist grau, die Stimmung im Keller. Doch zum Glück kann man sich etwas Farbe in den Alltag holen - in Form von Mangos. Und die Deutschen greifen gerne zu. Doch sollten sie dies ob der Schadstoffbelastung der Früchte besser sein lassen?
Schöne neue Welt: Die Globalisierung ermöglicht es den Bewohnern des im Winter ungemütlichen Europa, sich durch den Verzehr von Tropenfrüchten warme Gedanken zu machen. Dabei häufiges Objekt der Begierde: die Mango. Ihr Mix aus Exotik und köstlichem Geschmack hat der gemeinen Banane schon den Rang abgelaufen. Auch wenn diese wegen ihrer leichten Verfügbarkeit und praktischen Handhabung noch deutlich öfter konsumiert werden.
Aber zurück zur Mango. Diese wird nicht nur des Geschmacks wegen geschätzt, sondern auch, weil sie reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen ist und zudem als Stimmungsaufheller gilt. So enthält kaum ein Obst mehr Vitamin A.
Soweit der verführerische Teil. Denn auch beim Mangoanbau werden häufig Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Und je nach Herkunftsland kann dies auch zu Rückständen in Mangos führen. Eine Untersuchung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) fand im Jahr 2015 in 8 der 296 untersuchten Proben Pflanzenschutzmittelrückstände, die über dem gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgehalt lagen (2,7 Prozent).
In dubio pro bio
Bei peruanischen und brasilianischen Mangos, die aufgrund der hohen Importmenge die Mehrzahl der in Deutschland untersuchten Früchte ausmachten, lag die Quote der Überschreitungen des Rückstandshöchstgehalts im Jahr 2015 bei 2,1 (Peru) beziehungsweise 3,5 Prozent (Brasilien), bei thailändischen Mangos jedoch bei 10,5 Prozent.
Allerdings schwankt die Quote der Überschreitungen von Jahr zu Jahr. So lag sie etwa 2014 bei 8,3 Prozent. Ob die gefundene Menge an Pflanzenschutzmitteln tatsächlich gesundheitsschädlich ist, muss im Einzelfall von den Überwachungsbehörden der Bundesländer bewertet werden.
Auf der sicheren Seite sind Verbraucher, wenn sie zu Früchten greifen, die gemäß Öko-VO (EG) produziert wurden. Hier gab es bei den untersuchten Proben keine Überschreitung der Rückstandshöchstgehalte von Pflanzenschutzmitteln. Wird die Tropenfrucht dann noch bei Zimmertemperatur und nicht im Kühlschrank gelagert - das mindert den Geschmack - steht einem unbeschwerten Genuss nichts im Wege.
Quelle: ntv.de, awi