Ratgeber

Schneller als vorgeschrieben Mobilfunkanbieter streichen Roamingkosten

Vodafone-Kunden müssen sich künftig nicht mehr überlegen, ob und wann sie im Ausland das Smartphone anschalten. Der Mobilfunkanbieter schafft Roaming ab - allerdings nicht für alle Kunden. Wer profitiert? Und was macht die Konkurrenz?

Außerhalb der EU bleibt Roaming ein teures Vergnügen.

Außerhalb der EU bleibt Roaming ein teures Vergnügen.

(Foto: imago/Christian Ohde)

Gute Neuigkeiten für Vodafone-Kunden: Viele von ihnen können das Handy künftig bedenkenlos anlassen, wenn sie im Ausland sind. Noch in diesem Monat will der Konzern die Roamingzuschläge innerhalb der EU in vielen Tarifen abschaffen. Für Bestandskunden gilt die Neuregelung aber nur bedingt. Ganz freiwillig dürfte der Gebührenverzicht nicht sein. Die Telekom hat nämlich bereits im Februar vorgelegt und angekündigt, im neuen Tarifmodell auf Roaminggebühren zu verzichten. Telefonica O2 will zum 30. April die Tagesoption "EU Day Pack" anbieten, bei der nur dann Kosten anfallen, wenn man sie auch tatsächlich nutzt.

In gut einem Jahr werden die Karten ohnehin neu gemischt. Denn dann dürfen Mobilfunkanbieter ohnehin keine Extrakosten für den Auslandseinsatz mehr kassieren. Das hat das Europaparlament beschlossen. Was gilt nun für wen?

Das regelt die EU

Roaming innerhalb der EU wird schon seit Jahren schrittweise billiger. Mobilfunkanbieter müssen mindestens einen Tarif anbieten, in dem die festgelegten Höchstgrenzen gelten – günstiger geht es natürlich immer:

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Das gilt bei Vodafone

"Noch in diesem Monat heißt es Goodbye Roaming", versprach Vodafone-Chef Hannes Ametsreiter in der "Rheinischen Post". Anfang April hatte der Konzern die Roaminggebühren in seinen Red Business+ Tarifen gestrichen. Ab dem 14. April können auch Neukunden im Smart L- und in allen Red-Tarifen im gesamten EU-Ausland kostenlos telefonieren und ihr Datenvolumen aufbrauchen. Doch nicht nur Vertragskunden profitieren. Für Prepaid-Kunden in den CallYa-Tarifen fallen die Auslandsgebühren ab dem 30. April ebenfalls weg.

Bestandskunden haben das Nachsehen, für sie gilt die Neuregelung nur, wenn sie ihren Vertrag um zwei Jahre verlängern. Das empfiehlt sich lediglich für jene, deren Vertrag in absehbarer Zeit ausläuft. Schließlich werden die Roamingkosten in gut einem Jahr ohnehin per Gesetz abgeschafft.

Der günstigste Tarif ohne Auslandskosten ist künftig der Smart L mit dann 1 MB Datenflatrate. Mit fünf Euro monatlichem Wechselbonus zahlt man rund 30 Euro. Wer mehr Datenvolumen braucht, findet es bei den Red-Tarifen. Der preiswerteste beinhaltet 1,5 GB und kostet auf dem Papier 44,99 Euro. Mit Wechselbonus und Online-Rabatt sinkt der Monatspreis auf 32,50 Euro. Bei den teureren Red-Tarifen steigt das Datenvolumen bei Abschlüssen ab Donnerstag um ein beziehungsweise zwei GB.

Von einer weiteren Neuerung profitieren sowohl Neu- als auch Bestandskunden, ob mit Vertrag oder Prepaid: Sie werden automatisch auf LTE freigeschaltet und surfen somit künftig dort, wo es das Netz zulässt, mit maximaler Geschwindigkeit.

Das gilt bei der Telekom

Zum 19. April erneuert die Deutsche Telekom ihr Gebührenmodell. Die MagentaMobil-Tarife enthalten dann mehr Leistungen, werden aber auch jeweils um fünf Euro teurer. Für den Einsteigertarif MagentaMobil S heißt das beispielsweise: 34,95 Euro statt bisher 29,95 Euro. Dafür können die Neukunden ihren Flatrate-Tarif in allen EU-Ländern und in der Schweiz ohne Extrakosten nutzen. Auch Gespräche außerhalb Deutschlands von einem EU-Land in ein anderes sind erstmals kostenlos möglich. Neu ist außerdem eine Hotspot-Flat. Wer in Deutschland unterwegs ist, kann kostenloses Wlan über einen der mehr als eine Million Zugangspunkte der Telekom nutzen.

Parallel zur Tarifreform hat die Telekom auch das Datenvolumen der einzelnen Tarife erhöht: im MagentaMobil S von 500 MB auf 1 GB, im MagentaMobil M von 2 auf 3 GB und im MagentaMobil L von 4 auf 6 GB. Von den verbesserten Internet-Flats profitieren auch die Bestandskunden. Wer auf die Hotspot-Nutzung verzichten kann und Roaminggebühren in Kauf nimmt, kann sich jetzt noch die verbesserten Alt-Tarife zu den bisher üblichen günstigeren Preisen sichern.

Quelle: ntv.de, ino

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