Von Autan bis Zedan Was hilft wirklich gegen Mücken und Zecken?
27.04.2017, 09:36 Uhr
Von den meisten Mitteln lassen sich Stechmücken tatsächlich abschrecken.
Sprays gegen Zecken und Mücken sollen den Blutsaugern den Appetit verderben. Bei vielen klappt das auch ganz gut, bei anderen überhaupt nicht. Und nur wenige Mittel schaffen es ohne nervigen Geruch.
Manchmal beneidet man die Probanden der Stiftung Warentest nicht um ihren Job. Schwitzen für den Deo-Test oder schmieren für den Antifaltencreme-Vergleich – kein Problem. Aber sich im Dienste der Verbraucher hundertfach von Mücken stechen lassen, das ginge den meisten Menschen wohl zu weit. Fünf Unerschrockene haben sich dazu bereiterklärt, und so können die Warentester in der Mai-Ausgabe ihres "Test"-Hefts die Ergebnisse ihres Zecken- und Mückenschutz-Vergleichs präsentieren.
Es traten an: vier Anti-Zecken-Sprays und zehn Kombiprodukte, die auch gegen Mücken schützen sollen. Beim Zeckenschutz kam es darauf an, dass die Tiere die behandelten Hautareale gar nicht betreten oder schnell wieder davon zurückweichen. Das klappte bei den meisten Produkten auch recht gut. Anti Brumm Zecken Stopp etwa machte seinem Namen alle Ehre. "Braeco Zeckenabwehr" schlug dagegen kaum ein Tier in die Flucht. Auch der "natürliche Insektenschutz" von Zedan funktionierte alles andere als zuverlässig. Jede zweite Zecke krabbelte munter drauflos.
Ein mangelhafter Zeckenschutz ist riskant, denn Zecken sind Krankheitsüberträger. Sie können die Befallenen unter anderem mit der bakteriellen Lyme-Borreliose infizieren oder auch mit Meningoenzephalitis, einer Hirnhautentzündung. So gefährlich ist die hier beheimatete südliche Hausmücke nicht, kritisch sind aber die Stiche der Gelbfiebermücke. Sie kommt in tropischen und subtropischen Gebieten vor, taucht aber auch in Russland oder in der Türkei auf. Wie der Name schon sagt, kann sie Gelbfieber, aber auch Dengue- und Zikafieber übertragen.
Sieben Stunden Ruhe
Das will natürlich niemand haben. Doch auch ohne solche möglichen Begleiterscheinungen sind Mückenstiche unangenehm und etwas, das man lieber vermeiden möchte. Die gute Nachricht: Es gibt viele Mittel, mit denen das einwandfrei funktioniert. Nur die Produkte von Ream, Noskito und Zedan schnitten schlechter ab als "gut", Zedan war sogar "mangelhaft". Sechs der zehn Kombi-Präparate im Test boten dagegen "sehr guten" Mückenschutz. Erst sieben bis acht Stunden nach dem Auftragen trauten sich die ersten Tiere an die eingesprühten Unterarme der Probanden heran. Bei den Gelbfiebermücken ging es etwas schneller.
Die Mittel gegen unerwünschte Blutsauger sollte man allerdings nicht rund um die Uhr verwenden. Sie sind gesundheitlich nicht ganz unbedenklich. Das gilt vor allem für Diethyltoluamid, kurz DEET, das in Antibrumm Forte und im Nobite Hautspray enthalten ist. Es wirkt zwar besonders gut gegen Zecken, reizt aber auch Augen und Schleimhäute und kann so allergische Reaktionen auslösen. Der Wirkstoff könne sogar Kunststoff angreifen und so beispielsweise Sonnenbrillen beschädigen, warnt die Stiftung Warentest. Weit verbreitet ist auch Icaridin. Das ist etwas schonender als DEET, aber auch nicht ganz ohne. Es kann ebenfalls die Augen reizen. Für Kunststoff ist Icaridin aber ungefährlich.
Auf Icaridin setzen unter anderem der Testsieger Autan Protection Plus und das zweitplatzierte und deutlich günstigere Zeckito Classic von Rossmann. Ein Vorteil von Autan: Es stinkt weniger. Der unangenehme Geruch ist ein Schwachpunkt vieler Mittel. "Sehr gut" schlug sich in diesem Punkt nur die Classic Spray Lotion von Doctan, die mit rund neun Euro für 100 Milliliter aber auch zu den teuersten Kandidaten im Test gehörte. Für Sensible vielleicht dennoch eine Empfehlung, denn das Doctan-Spray hinterließ bei den Probranden auch das beste Hautgefühl.
Quelle: ntv.de, ino