Ratgeber

Rendite zum Fest Was mache ich mit dem Weihnachtsgeld?

Jeder zweite Arbeitnehmer kann sich 2015 über eine Extrazahlung zum Jahresende freuen. Davon nur Geschenke zu kaufen, wäre aber schade. Mit der richtigen Strategie lassen sich mit dem Weihnachtsgeld bemerkenswerte Renditen erzielen.

(Foto: dpa)

54 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland bekommen vom Chef in diesem Jahr Weihnachtsgeld überweisen. Das hat eine aktuelle Online-Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung ergeben. Wie hoch die Sonderzahlung ausfällt, ist von Fall zu Fall verschieden. Doch egal, ob der Chef ein volles 13. Gehalt überweist oder zum Fest der Liebe nur eine etwas bescheidenere Zuwendung vorsieht: Die Frage, wie man das Extra-Geld am besten anlegt, stellt sich in jedem Fall.

Eine beliebte Variante: Präsente für die Familie. Mit Liebe ausgesuchte Geschenke sorgen schließlich nicht nur bei den Empfängern, sondern auch bei den Schenkenden für leuchtende Augen. Wie groß die Freude unterm Tannenbaum ist, hängt aber nicht davon ab, ob der Schenker das ganze oder nur Teile seines Weihnachtsgeldes ausgegeben hat. Und auch mit dem Restbetrag lässt sich viel Sinnvolles anstellen.

Weiße Weihnacht - schwarze Null

Wer auf seinem Girokonto in den Miesen steckt, sollte die Gelegenheit nutzen und den Dispo reduzieren oder ausgleichen. Das schont die Nerven und hilft, in den kommenden Monaten entspannter zu haushalten.

Max Herbst ist Inhaber der FMH-Finanzberatung, die seit 1986 unabhängige Zinsinformationen erstellt.

Max Herbst ist Inhaber der FMH-Finanzberatung, die seit 1986 unabhängige Zinsinformationen erstellt.

Überdies kommt ein Konto-Ausgleich früher oder später auch jenen zugute, die deshalb vielleicht auf ein zweites, drittes oder viertes Weihnachtsgeschenk verzichten mussten: Denn 1000 Euro Dispo kosten im Durchschnitt 10 Prozent oder 50 Euro Zinsen innerhalb von 6 Monaten. Fällt diese Belastung weg, ist eine kleine Überraschung für die Liebsten schon zur Jahresmitte wieder hereingespart.

O du fröhliche Tilgungszeit

Wer einen Ratenkredit bedient, könnte sein Weihnachtsgeld auf für eine Sondertilgung verwenden. Wenn im Darlehensvertrag nichts anderes vereinbart ist, geht das bei allen Krediten, die nicht im Grundbuch abgesichert sind. Zugegeben, die meisten Banken verlangen ein Prozent Strafgebühr für eine solche Extrazahlung. Aber selbst das ist zu verschmerzen, wenn man bedenkt, wie stark sich dadurch Schulden, Kreditlaufzeit und Zinsbelastung reduzieren lassen.

Wer bei einer monatlichen Rate von 97 Euro seine Restschuld von 4000 Euro auf 3000 Euro drückt, ist damit 13 Monate schneller schuldenfrei und spart ganze 225 Euro an Zinsen. Unser Tilgungsrechner zeigt Ihnen sehr schnell die Auswirkung von Sonderzahlungen. Doch schon jetzt können Sie davon ausgehen: Eine bessere Verzinsung für 1000 Euro Weihnachtsgeld werden Sie derzeit nirgendwo finden.

Eines sollten selbst schuldenfreie Arbeitnehmer auf keinen Fall tun: Ihre Gratifikation auf dem Sparbuch, Girokonto oder einem mies verzinsten Tagesgeldkonto ihrer Hausbank parken. Für die 0,01 Zinsen ließe sich das Weihnachtsgeld ebenso gut unterm Kopfkissen deponieren. Sinnvoll ist es aber, die Zeit zwischen den Jahren zu nutzen, um sich zum Beispiel über einen Fondssparplan oder einen ETF-Fonds zu informieren. Diese Produkte ermöglichen Anlegern derzeit leidliche Renditen - bei geringem Risiko. Gute und unabhängige Informationen dazu finden Interessenten zum Beispiel bei Finanztest.

Wer diesen Schritt scheut, kann natürlich auch nach einem besser verzinsten Tagesgeldkonto Ausschau halten. 0,50 bis 1 Prozent Zinsen sind möglich. Auch sie vermehren die Freude über das Zusatz-Entgelt des Arbeitgebers. Langsam, aber stetig.

Quelle: ntv.de

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