500 Euro mehr Wo die Kaufkraft steigt
14.12.2010, 18:45 UhrDie Deutschen haben im nächsten Jahr deutlich mehr Geld zur Verfügung - sofern die Inflation und steigende Versicherungsbeiträge das Plus nicht zunichte machen. Am meisten Geld bleibt den Bayern übrig, im Osten kommt vom Wachstum kaum etwas an.

Das Plus verteilt sich aufs ganze Jahr - also nicht alles auf einmal ausgeben!
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Kaufkraft der Deutschen steigt 2011 um 499 Euro pro Kopf. Das hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelt. Das deutliche Wachstum führt die GfK auf die schnelle Überwindung der Finanzkrise, die höheren Lohnerwartungen und die Erholung des Arbeitsmarktes zurück. Die Gesamtsumme der Kaufkraft liegt der Studie zufolge für 2011 bei 1,6 Billionen Euro. Das sind 2,6 Prozent mehr als 2010.
Der durchschnittliche Bundesbürger hat demnach im kommenden Jahr eine Kaufkraft von fast 19.700 Euro zu erwarten. Wie viel von dem Mehr den Menschen tatsächlich bleibt, hängt von der noch unsicheren Entwicklung der Inflation ab, die auf 1,7 Prozent geschätzt wird. Zudem sei im kommenden Jahr an vielen Stellen wie etwa der Krankenversicherung mit höheren Beiträgen zu rechnen, so die GfK.
Bayern ganz oben
Im Kaufkraft-Ranking der Bundesländer macht Hamburg 2011 der Studie zufolge zwei Plätze gut: Der Stadtstaat liegt auf dem zweiten Rang hinter Bayern gefolgt von Hessen und Baden-Württemberg. Berlin bleibt trotz eines Wachstums von vier Prozent auf dem elften Platz. Die Bundeshauptstadt liegt damit etwa 10 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, aber deutlich vor den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Sie liegen alle rund 16 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Die GfK definiert Kaufkraft als die Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Von diesem verfügbaren Einkommen sind allerdings noch nicht die Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten wie Strom oder das Sparen abgezogen. Folglich bedeutet ein nominaler Anstieg der Kaufkraft nicht zwangsläufig, dass jedem Einzelnen real mehr Geld zur Verfügung steht.
Quelle: ntv.de, AFP