CL-Kraftakt im Re-Live FC Bayern ringt Paris St. Germain nieder
23.08.2020, 19:02 Uhr
So sehen Sieger aus.
(Foto: SVEN SIMON/ Frank Hoermann/ Pool )
Der FC Bayern krönt seine Super-Saison mit dem Champions-League-Titel. Den entscheidenden Treffer gegen Paris St. Germain erzielt Kingsley Coman. Es war das 500. Tor der Bayern in der Champions League, die sie nach 2001 und 2013 zum dritten Mal gewannen. Das Spiel im Re-Live.
ABPFIFF! Da ist das Ding. Da ist der Pott (noch nicht zu sehen) Der FC Bayern holt das Triple! Jubelnde Bayern, trauernde Pariser. David Alaba tröstet Neymar. Thomas Müller reist die Arme hoch. Hansi Flick auch. Es ist das Ende einer erstaunlichen Geschichte. Alles zum Triumph der Münchner lesen Sie gleich bei uns! Wir hoffen Sie hatten Spaß. Gute Nacht und beste Grüße!
92. Minute: Die Hacke von Choupo-Moting ist ein paar Zentimeter zu kurz. Wahnsinn. Und Glück für den FC Bayern. Neymar hatte den Joker perfekt freigespielt.
89. Minute: Dominanz-Geste von Neuer. Er hält ein Schuss des freistehenden Mbappé! Stark, aber nicht nötig. Denn so frei Mbappé stand, so weit stand er auch im Abseits. Aber mal eben Klasse zeigen, ist ja immer eine gute Idee! Wichtig: Es gibt fünf Minuten Nachspielzeit.
86. Minute: Thiago geht. Geht er für immer? Es soll ja angeblich sein letztes Spiel für die Münchner gewesen sein. Auf dem Feld derweil: Ballverluste, Fouls, Grätschen. Kurzum: Mehr Maloche als Kunst.
80. Minute: Der königsblaue Wahnsinn geht weiter: Mit Eric Maxim Choupo-Moting kommt jetzt auch noch der fünfte Fußballer mit Schalker Vergangenheit. Übrigens: Von Draxler war noch nichts zu sehen.
72. Minute: Vier Ex-Schalker sind jetzt auf dem Platz! Vier Ex-Schalker in einem Champions-League-Finale. Das können sie in Gelsenkirchen vermutlich derzeit selbst nicht glauben. Zu Kehrer, Neuer und Goretzka gesellt sich nun auch noch Julian Draxler. Na dann, Glück auf!
70. Minute: Marquinhos macht's gut (Schuss), Neuer macht's besser (Parade).
68. Minute: Überraschende Personalien beim FC Bayern: Der mittlerweile überragende Coman geht, dafür kommt Ivan Perisic. Gegenspieler Kehrer wird's vermutlich freuen. Auch Halbfinal-Held Serge Gnabry hat Feierabend, er wird durch Philippe Coutinho ersetzt.
63. Minute: Paris, bis zum Gegentreffer defensiv sehr gut, wackelt wie ein Lämmerschwanz (Grüße an die Eurosport-Legende Dirk Thiele). Erst klärt Presnel Kimpembe mit einem Wahnsinns-Kopfball gegen Robert Lewandowski, dann lässt Coman seinen zweiten Treffer liegen. Der erfahrene Brasilianer Thiago Silva klärt dessen Volley-Geschoss klar vor der Linie!
60. Minute, TOOOOOR FÜR DEN FC BAYERN, 0:1 Coman: Müller macht das Spiel schnell. Und zwar so, wie es nur Müller kann (ohne sich dabei zu verletzen). Gnabry rennt, legt für Kimmich ab. Der lupft in aller Ruhe und ganz fein auf Coman. Und Coman, hält sein Köpfchen hin, anders als Kehrer, Tor!
54. Minute: Wieder Ton-Probleme beim ZDF. Béla Réthy erklärt: Technische Probleme und Wind! Aber man (das ZDF) arbeitet dran. Und sind wir mal ehrlich: Soooo schlimm ist es jetzt nicht. Auch wenn sich bei Twitter schon wieder das Bluthochdruck-Kollektiv formiert. #Coolbleiben
52. Minute: Es rudelt! Gnabry fällt Neymar. Paredes knöpft sich Gnabry vor. Und dann: alle gegen alle. Aber: alles nicht so schlimm. Gelb für Gnabry und Gelb für Paredes. Weitermachen.
46. Minute: Läuft wieder. Kleine Erinnerung: Das Spiel im Detail-Ticker können Sie übrigens hier verfolgen!
PAUSE: Erkenntnis vom empörten Wagner: Klarer Elfmeter für den FC Bayern! In dem Tempo reicht ein kleiner Kontakt! Kehrer stellt sich blöd an! Coman ist Sportsmann, fällt zu spät! Fällt er früher, bekommt er den Strafstoß, da ist Wagner sicher!
PAUSE: Machen wir es mal ganz kurz: Ein klasse Finale! Beide Mannschaft spielen einfach guten Fußball und haben zwei sehr gute Torhüter. Geld schießt zwar bislang keine Tore, erspielt sich aber Chancen. Für die Aufnahme ins Fußball-Floskel-Wörterbuch ist diese Weisheit allerdings nicht griffig genug. Das Remis zur Pause ist durchaus gerecht. Übrigens: In der Nachspielzeit gab's nochmal ein wenig Aufregung. Kehrer hält Coman im Strafraum, der fällt, wie einst in Bremen - doch diesmal gibt's keinen Elfmeter. Okay so.
45. Minute: Heiliger Bimbam, was macht Alaba denn da? Er liefert im Strafraum die PERFEKTE Vorlage für Mbappé. Der bekommt den Ball zehn Meter vor dem Tor auf den Fuß und schiebt ihn höflich in die Arme von Neuer. Ein Mitleidsabschluss so kurz vor der Pause.
31. Minute: Marc-André ter Stegen, ähmmm... Keylor Navas verhindert das 0:1. Lewandowski drückt eine Flanke wuchtig per Kopf auf das Pariser Tor, dort pariert der Henkelpott-Hattricker mit einem Titanen-Reflex. Verrückte Welt: Mit seinen blondierten Haaren sieht er aus der Ferne verdammt aus wie ter Stegen (der hatte sich gegen den FC Bayern im Viertelfinale in dieser Minute übrigens bereits das vierte Gegentor gefangen). Der Stammkeeper des FC Barcelona wurde übrigens gerade am Knie operiert - gute Besserung! -, hat einen neuen Trainer und bald vielleicht Lionel Messi nicht mehr als Teamkollegen.
29. Minute: Aus dem Hinterhalt müsste Herrera schießen, Herrara schießt - Goretzka fälscht das wuchtige Dingen ab, Ecke gibt's aber nicht. Naja, Fehlentscheidungen gehören zum Geschäft. Das ist VARheit.
25. Minute: Es ist die letzte Szene von Boateng, er liegt am Boden und leidet. Und wird durch Niklas Süle ersetzt. Boateng war ja bereits im Halbfinale gegen Lyon angeschlagen ausgewechselt worden.
23. Minute: Vier Pariser laufen auf die halboffene Bayern-Abwehr zu. Erst machen die Münchner alle Räume zu, dann aber wieder auf. Ander Herrera findet einen, den sonst nur Thomas Müller findet. Dort lauert Angel di Maria, der knallt den Ball aber freistehend deutlich drüber. Eingeleitet wurde die Szene übrigens durch einen Hacken-Luft-Pass von Mbappé - gegen Boateng.
22. Minute: Béla Réthy sieht "Lewandowski wie eine Ballerina" - Drehung, Schuss, Pfosten. Wir sagen: So ist er halt, der Lewandowski. Außer das er sonst das Tor macht.
18. Minute: Spitzenpass von Leandro Paredes auf Mbappé. Spitzenpass von Mbappé auf Neymar. Dann Spitzenhand von Manuel Neuer, die für seinen geschlagenen Fuß rettet - das 1:0 für Paris war nah. Sehr.
14. Minute: Stress für den FC Bayern. Mbappé läuft (sehr schnell), spielt mit der Hacke auf Bernat (sehr schön, aber sehr ungenau). Bernat spielt zurück auf Mbappé (sehr gescheit), der scheitert dann aber an den geschlossenen Beinen von Leon Goretzka.
8. Minute: Kein Blech mehr im ZDF-Ton. Noch kein Geld (davon gibt's ja mehr als genug), ähmmm.... Gold auf dem Feld.
3. Minute: Erste Wut-Reaktion bei Twitter: Die Stimme von ZDF-Mann Béla Réthy klingt etwas blechern (stimmt). Technische Probleme womöglich? Wie heißt es bei uns so schön: Wir bleiben dran! Zum Spiel: Die Bayern pressen wie gewohnt aggressiv und früh und gewinnen einige Bälle, auch in der gefährlichen Zone vor dem Strafraum - eine richtig gute Gelegenheit gab's noch nicht.
1. Minute: Vorerst letzte Erkenntnis: Läuft! Das Spiel im Detail-Ticker können Sie übrigens hier verfolgen!
20.56 Uhr: Ach komm, weil noch Zeit ist, und heute der Abend der Erkenntnisse ist, noch das: Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hebt die Bedeutung von Stürmerstar Robert Lewandowski hervor. Der Pole, dem noch zwei Tore zur Einstellung des Saisonrekords in der Königsklasse von Cristiano Ronaldo (17 Treffer) fehlen, spiele eine "Wahnsinns-Saison" (!), sagte er bei Sky. Der Torjäger hätte die Auszeichnung zum Weltfußballer deshalb "verdient". Die Fifa hat allerdings noch keinen neuen Termin zur Vergabe des Titels bekanntgegeben. Für das Finale gegen PSG warnte der Vorstandsvorsitzende der Münchner: "Wir müssen hellwach sein - von der ersten Sekunde an."
20.49 Uhr: Ohne Oliver Kahn geht's beim ZDF nicht. Der Bayern-Vorstand grüßt aus Lissabon und rät unmittelbar vor dem Anpfiff des Finales, nicht zu verbissen (haha, ausgerechnet Kahn) in die Partie gegen Paris Saint-Germain zu gehen. "Eine gewisse Entspanntheit, eine Lockerheit aufrecht zu erhalten, ist ganz, ganz wichtig für jeden einzelnen Spieler. Das Wichtigste ist, dass man vor allem aus dem Kopf bekommt, dass es das größte Finale ist für Vereinsmannschaften." Auf die Frage, ob er ein gutes Gefühl habe, sagte er: "Ich habe mir das total abgewöhnt, Gefühle vor irgendwelchen Finalspielen zu haben. Gerade beim FC Bayern ist das sehr gefährlich."
20.43 Uhr: Nochmal Wagner. Nochmal eine wichtige Erkenntnis. Glück hatten die Bayern im Halbfinale, dass der Lyoner Memphis Depay derjenige war, der früh für Stress sorgte. Der sei nach seiner Verletzung nämlich noch ein bisschen zu schwer unterwegs, anders als die Mopeds (O-Ton) Mbappé und Neymar.
20.36 Uhr: Oh, wir haben noch eine schnelle Stimme von Flick. Er warnt seine Mannschaft (ob sie zuhört?) nochmal vor dem Tempo des Gegners: "Wenn wir sie lassen, haben sie die Qualität, uns wehzutun", sagte er bei Sky. "Das wollen wir verhindern." Er sei aber von seiner Mannschaft "zu 100 Prozent" überzeugt. "Ich habe den Eindruck, dass die Mannschaft sehr, sehr heiß ist. Sie will unbedingt diesen Pokal holen." Sagen wir's mal so: Andersrum wär's ne Breaking News (die haben wir übrigens gerade verschickt).
20.29 Uhr: Noch eine erstaunliche Erkenntnis von Wagner: Robert Lewandowski isst Sachen, die Wagner noch nie auf irgendwelchen Tellern gesehen. Welche das sind, kann er folglich nicht beantworten. Dass lässt sich sehr unterhaltsam (ohne Ironie) an.
20.26 Uhr: Im ZDF setzen sie übrigens weiterhin auf Bayern-Expertise. Nach dem leisen Abschied der Ära Oliver Kahn, übernimmt nun Sandro Wagner. Der extrem meinungsstarke Ex-Nationalspieler. Wer noch einmal wissen will, wer dieser Typ eigentlich ist, der bekommt hier Abhilfe! Übrigens: Wäre er nicht im Winter des vergangenen Jahres (30. Januar 2019) nach China gewechselt, wäre er nun heute Abend eventuell sogar auf dem Feld dabei - und nicht nur als Experte. Darauf angesprochen sagt Wagner (nicht im Wortlaut!): Er kommt klar. Und erklärt, dass er früher vor sehr wichtigen Spielen Krafttraining gemacht hat. Kann man sich merken. Muss man aber nicht.
20.19 Uhr: Auf ein Duell wird heute Abend ein besonderer Fokus gerichtet: Auf das Duell zwischen dem spektakulären Serge Gnabry und den einst von Uli Hoeneß "Scheißdreck"-geadelten Juan Bernat. Da trifft Tempo und Technik auf solide Abwehrarbeit. Mehr dazu lesen Sie übrigens hier und hier!
20.07 Uhr: Keine Überraschung gibt es derweil bei PSG. Thomas Tuchel vertraut jener Elf, die RB Leipzig so beeindruckend aus dem Turnier genommen hat. Lediglich Stammtorwart Keylor Navas kehrt nach einer auskurierten Verletzung wieder ins Tor zurück. Der 33-Jährige aus Costa Rica, der dreimal mit Real Madrid die Champions League gewann, war im letzten Spiel vom Spanier Sergio Rico vertreten worden.
Paris St. Germain: Navas - Kehrer, Thiago Silva, Kimpembe, Bernat - Marquinhos - Paredes, Ander Herrera - Di Maria, Mbappe, Neymar.
19.48 Uhr: Da ist die Aufstellung. Und das früher als erwartet. Tatsächlich ändert Flick seine Mannschaft - aber nur auf einer Position. Statt des zuletzt starken Ivan Perisic rückt der schnelle Kingsley Coman zurück ins Team. Er wird dann wohl versuchen Nationalspieler Thilo Kehrer zu entnerven. In der Abwehr bleibt derweil alles wie gehabt. Also rechts mit Kimmich statt Pavard.
FC Bayern: Neuer - Davies, Alaba, Boateng, Kimmich - Thiago, Goretzka, Müller - Coman, Lewandowski, Gnabry.
19.37 Uhr: Davies auf links geerbt, David Alaba zum (neuen) Abwehrchef und Jérôme Boateng zum (alten)Heldengrätscher gemacht, Benjamin Pavard zur absoluten Top-Konstante auf der rechten Seite entwickelt - die Abwehr von Flick, sie ist das Fundament für das herausragende Pressing der Münchner. Aber sie ist auch die Reihe, die die Mannschaft am verwundbarsten macht. Denn durch das extrem frühe Anlaufen des Gegners steht die Viererkette oft "sehr hoch". Das bietet viel Platz. Platz, den zuletzt sowohl der FC Barcelona als auch Olympique Lyon für sich entdeckten, ihn allerdings nicht nutzten. So hatte Flick dann auch nach dem Halbfinale bekannt: An der Art der Verteidigung müsse sich etwas ändern. Personelle Wechsel? Taktische Änderungen? Das ließ er indes offen. Womöglich rückt der zuletzt verletzte Pavard wieder ins Team und Joshua Kimmich dafür zurück ins Mittelfeld - für Thiago, den Feingeist ohne Heldengeschichte, wäre das ein tragisches Ende seiner siebenjährigen Bayern-Zeit.
19.25 Uhr: Irgendwie auch passend, dass das "Vorspiel" zum Königsklassen-Showdown ausgerechnet Kovac bestritten hat. Mit einem neuen Klub AS Monaco gab's zum Saisonstart der Ligue 1 ein ziemlich ernüchterndes 2:2 gegen Stade Reims - nach einem 0:2-Rückstand. Sollte der FC Bayern nun allerdings tatsächlich das zweite Triple der Vereinsgeschichte einfahren, dann darf der Kroate heute Abend doch noch feiern. Denn seine Idee, den bisweilen vogelwilden und hoch talentierten Alphonso Davies auf die linke Abwehrseite zu packen, gilt als eine der besten der vergangenen Saison. Und das gilt über die Grenzen der Bundesliga hinaus - "Phonzy" ist zum Phänomen (mit Schwächen) geworden.
19.15 Uhr: Kaum zu glauben: In der maximalen Euphorie über die (tatsächlich) seit dem 7. Dezember (!) ungeschlagenen Münchner geht unter, dass die europäischen Festspiele mit bislang 42 Toren (!) bereits unter Ex-Coach Niko Kovac ihren Anfang nahmen. Zur Erinnerung: Direkt zum Einstieg in den Wettbewerb gab's daheim ein 3:0 gegen Roter Stern Belgard. Damals mit einer Formation, die mit der aktuell besten Elf kaum noch etwas tun hat: Neuer - Hernández, Pavard, Süle, Kimmich - Thiago, Coutinho, Tolisso - Perisic, Lewandowski, Coman. Richtig kurios war dann allerdings das folgende 7:2 bei den Tottenham Hotspur - spektakulär im Ergebnis, bizarr im Spielverlauf (wie Sie hier nochmal nachlesen können). Retten konnte diese eigenartige Gala den längst angezählten und ausgelaugten Trainer nicht mehr. Einen Monat später, nach einer 1:5-Demütigung bei Eintracht Frankfurt hatte er den Kulturkampf in München verloren.
19 Uhr: Servus. Oder Bonjour. Suchen Sie es sich aus. FC Bayern. Oder Paris St. Germain. Heute Abend, ab 21 Uhr, gibt es tatsächlich noch den letzten Showdown der Fußball-Saison 2019/20. Den größten. Schon irgendwie komisch. Während die Ligue 1 beispielsweise in die neue Spielzeit gestartet ist, liefern sich der deutsche und der französische Meister den finalen Kampf um den schwergewichtigsten Titel der Saison. Und in die Rolle der Protagonisten werden zwei deutsche Trainer gedrückt. Der erstaunliche Hansi Flick, der aus einem völlig verunsicherten FC Bayern eiligst wieder eine nicht zu kontrollierende Dominanz-Maschine gemacht hat. Und Thomas Tuchel, der seine Idee vom Fußball verworfen hat, um die Monster-Egos seiner Superstars unter dem teuren katarischen Mantel zu einem Team zu formen.
Quelle: ntv.de