Fußball

So läuft der 10. Spieltag Köln vertraut gegen Bayern auf Mertesacker

Per Mertesacker weiß, wie die Bayern zu knacken sind. Werden es die Kölner dem FC Arsenal nachmachen können und die Münchner in die Knie zwingen?

Per Mertesacker weiß, wie die Bayern zu knacken sind. Werden es die Kölner dem FC Arsenal nachmachen können und die Münchner in die Knie zwingen?

(Foto: imago/BPI)

Der FC Bayern will den nächsten Rekord. Doch der 1. FC Köln will das verhindern. Und er weiß wie. Beim BVB wird "der Aubameyang" zur neuen Maßeinheit. Und auf Schalke reden sie und kommen zu dem Ergebnis, dass sie weiterreden.

Was macht Guardiolas FC Bayern?

So, nun für alle nochmal zum Mitschreiben: Der FC Bayern München hat ein Spiel verloren. Nicht in der Bundesliga, dafür aber in der Champions League. Mit 0:2 gegen den FC Arsenal. Ob nun die Mission 102 Punkte gefährdet ist? Das wissen wir nicht. Was wir aber wissen: Es gibt einen Code, um das Konzept des erdrückenden guardiolaschen Ballbesitzfußballs zu knacken. Und wenn Arsenals Weltmeister Per Mertesacker erklärt, was die Fußballwelt für ein besser gehütetes Geheimnis hielt als die Zugangsdaten für Fort Knox, dann klingt das plötzlich ganz einfach: "Wenn du zu hoch attackierst, kommen sie zu Chancen. Deshalb wollten wir kompakt stehen und auf Konter spielen. Der Plan ging auf."

Ein Patzer, so selten wie ein Trainer-Engagement von Lothar Matthäus in der Bundesliga: Manuel Neuer gegen den FC Arsenal.

Ein Patzer, so selten wie ein Trainer-Engagement von Lothar Matthäus in der Bundesliga: Manuel Neuer gegen den FC Arsenal.

(Foto: dpa)

Also, gut zugehört liebe Kölner? In etwa muss euer Plan wie folgt aussehen: Dicht machen, dann langer Hafer, dann schnell laufen und dann rums, rein mit dem Ding. Nun, ein Detail haben wir in der Aufzählung vergessen: Auf einen Patzer von Manuel Neuer müsstet ihr auch noch hoffen. Und da sind wir direkt beim Haken an der Sache: Fatale Fehlgriffe des Torwart-Titans der 2010er-Jahre kommen etwa so häufig vor, wie ein Trainer-Engagement von Lothar Matthäus - also eher selten. Doch angesichts der einleuchtenden Mertesacker-Ausführung ist Trainer Peter Stöger bester Dinge: "Wir haben uns das Ziel gesetzt, für eine riesige Überraschung zu sorgen." Und damit diese auch wirklich riesig, riesig ist, macht der Österreicher nochmal für jedermann klar: "Der FC Bayern hat eine außergewöhnlich gute Mannschaft, das hat sich durch die Niederlage in London nicht verändert." Er hat vermutlich recht.

Unverzichtbares Kneipen-Wissen zum Wochenende: Ein Sieg gegen Köln wäre der 1000. in Bayerns Bundesliga-Geschichte!

Wer sind die größten Spielverderber?

Es sind und bleiben die beiden Ruhrpott-Rivalen Dortmund und Schalke. Die Borussia hat sich zwar beim FK Qäbälä - jaja, diese Mannschaft gibt es wirklich, sie spielt in Aserbaidschan und in der Europa-League - zunächst defensiv ziemlich dusselig angestellt, dann aber souverän mit 3:1 gewonnen. Und das vor allem, weil sie vorne einen drin stehen haben, der richtig Bock auf Toreschießen hat und erneut dreifach traf: Pierre-Emerick Aubameyang. Und nach seiner Generalkritik am eigenen Torverhinderungspersonal: "Wir haben schlecht verteidigt - in allen Bereichen", erklärte Thomas Tuchel Aubameyang zur neuen Maßeinheit seines Anspruchs: "Sein Hunger, seine Ausstrahlung und die Torgefahr sind vorbildlich. Er ist damit die Messlatte für alle anderen." Ob seine Botschaft angekommen ist, kann der Coach am Sonntagnachmittag überprüfen, dann kommt der Liga-Letzte aus Augsburg. Allerdings erweckt und frisch ermutigt durch die zurückgekehrte Genialität des Ex-Nationalspielers Piotr Trochowski, der seine Mannschaft mit feinem Freistoß-Füsschen zum 1:0-Sieg gegen Alkmaar führte.

In Gladbach ist man sehr zufrieden mit der Arbeit von Interims-Trainer André Schubert (r.). Mit einem Sieg am kommenden Sonntag könnte er sich seinen Job längerfristig sichern.

In Gladbach ist man sehr zufrieden mit der Arbeit von Interims-Trainer André Schubert (r.). Mit einem Sieg am kommenden Sonntag könnte er sich seinen Job längerfristig sichern.

(Foto: imago/Chai v.d. Laage)

Auf Schalke dagegen haben sie ganz andere Probleme. Da reden sie statt über das Sportliche weiter lieber über und mit Horst Heldt. Der Sportvorstand steht vor dem Abgang, oder auch nicht. Alles ziemlich verworren. Aber sie arbeiten an einer Lösung. Nach einem ersten Treffen zwischen Aufsichtsratschef Clemens Tönnies und Heldt vor dem Europa-League-Spiel gegen Prag am Donnerstagabend (2:2) wurde vom Sportvorstand freudig verkündet: "Das Ergebnis ist, dass wir ein zweites Gespräch führen werden." Na, bitte! Es geht doch voran. Jetzt wo doch so viel geredet wird, reden wir doch auch ein bisschen über Schalkes nächsten Gegner Gladbach. Denn da reden alle über André Schubert. Der ist Interimstrainer. Und er macht das gut. Das finden nicht nur wir, sondern auch sein Arbeitgeber ist zufrieden. Und daher reden sie am Niederrhein folgendes: "Der neue Trainer kann auch André Schubert  sein", erklärte Manager Max Eberl. Weitere Überzeugungsarbeit um das Präfix Interim abzulegen, kann der Fohlen-Übungsleiter am Sonntag leisten. Wir schlagen daher folgendes vor: Wir reden Montag weiter.

Stürmen Köln und Hertha in die Champions League?

So, Freunde, die Wahrheit schmerzt manchmal. Aber: Der Effzeh kann auf dem Weg in die europäische Königsklasse nur von Handballern und großzügigen Schiedsrichtern aufgehalten werden. Und auch wenn das niemand zum Thema macht: Das ist ein Skandal! Aber die Laune am Rhein lassen sie sich nicht verderben. Denn in einer Kategorie spielen die Kölner ja bereits Königsklasse: in der Malerei! In der Vorbereitung auf das Gipfeltreffen in München (siehe oben) überraschte uns Angreifer Philipp Hosiner mit folgenden Qualitäten:

Ob Sie bei der Hertha auch so kreativ sind? Nun, zumindest in Puncto Teamarchitektur muss Coach Pal Dardai gegen Ingolstadt Lösungen finden. Denn Knipser Vedad Ibisevic steht nach seiner Powergrätsche und anschließendem Platzverweis vorerst nicht zur Verfügung. Das findet Dardai nicht so witzig und redete dem Bosnier ins Gewissen: "Ich habe Vedad gesagt, erst einmal bin ich froh, dass du übermotiviert bist mit 31 Jahren. Aber was suchst du da hinten?" Berechtigte Frage, aber keine Lösung. Die könnte Alexander Baumjohann heißen. Dardai dazu: "Ich werde ihn fragen, ob er bereits für 90 Minuten fit ist."

Brisanz oder Langeweile - was passiert sonst noch?

Zum Duell der Verfolger-Verfolger und der wiedererstarkten Torjäger bittet der SV Darmstadt. Zu Gast am "Bölle" ist der VfL Wolfsburg. Und mit im Reisegepäck der Niedersachsen ist Nationalspieler Max Kruse. Und der hat seit zwei Spielen wieder Spaß an seiner Arbeit. "Jeder,  der mich kennt, weiß, dass ich gerne Tore schieße." Drei waren's zuletzt gegen Hoffenheim und eins in der Champions League gegen Einhoven. Auf der Gegenseite steht Sandro Wagner im Fokus. Und auch der mag Toreschießen. Drei waren's in vier Spielen. Das macht ihn glücklich - oder wie er es ausdrückt: "Es ist ganz wichtig, dass ich Ergebnisse sehe für die Arbeit, die ich investiere."

Viel gearbeitet hat in den vergangenen Jahren auch Christian Heidel für den FSV Mainz 05. Und wie bei Schalke, oder gerade wegen Schalke, bestimmt der mögliche Abgang des Managers derzeit die Diskussion rund um die Rheinhessen. Ein Diskussionsthema hatten sie diese Woche auch beim nächsten Gegner, dem SV Werder Bremen. Dort versuchte man die Schlecht-Scheiße-Arsch-Rede von Trainer Viktor Skripnik nach dem Bayern-Spiel einzuordnen. Doch was nutzt all das Gerede? Die Wahrheit liegt - zwei Euro ins Phrasenschwein - doch schließlich auf dem Platz.

In Hannover hat sich Dauergast Michael Frontzeck zuletzt eindrucksvoll aus der n-tv.de-Kategorie "Für welchen Trainer wird's eng" verabschiedet: Sieben Punkte aus neun Spielen sind eine ganz starke Bilanz, die gegen die Verteidigungsverweigerer aus Frankfurt ausgebaut werden soll. In Leverkusen erwartet Bayer, Achtung Wortspiel, zornige Schwaben. Die haben zwar zuletzt nicht so gut gespielt, aber gewonnen. Ein Fortschritt zu den Vorwochen: Denn da sah's meist gut aus, brachte aber nichts ein.

Für welchen Trainer wird's eng?

Herzlichen willkommen zurück, Hamburger SV! Zumindest für einen Spieltag. Denn der Kategorien-Dauergast der Jahre 2013/14 und 2015/15 kann zu Beginn des 10. Spieltags mal wieder einen Trainer absägen. Aber ausnahmsweise mal nicht den eigenen! Bei 1899 Hoffenheim steht Coach Markus Gisdol ganz nah der Klippe. Und der weiß darum, dass sein erstes Engagement in der Bundesliga nach zweieinhalb Jahren vor dem Ende stehen könnte. Gegenüber dem "Kicker" erklärte er: "Entweder es gibt Vertrauen in meine Arbeit, oder es gibt es nicht." Der Stresstest für seine Aussage wird um 20.30 Uhr angepfiffen.

Wer spielt das beste Phrasenschach?

"Macht einfach weiter!" Das rät Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge seiner Mannschaft bei geschmorter Entenkeule und gebratenem Kabeljau-Filet nach der 0:2-Niederlage in London.

Quelle: ntv.de

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