Technik

Auf Augenhöhe mit dem iPad Galaxy Tab S2 ist das dünnste seiner Art

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Schicker Flachmann mit nützlichem Zubehör: das Galaxy Tab S2.

(Foto: jwa)

Schick, flach und flott: Samsungs Galaxy Tab S2 ist ein tolles Android-Tablet. In manchen Belangen ist es besser als Apples iPad - aber hat es das Zeug zum Klassenbesten?

Samsung hat sich beim Galaxy Tab S2 vom alten Breitbild-Format verabschiedet: Anstelle eines filmfreundlichen 16:9-Displays ist das Tablet mit einem Bildschirm im 4:3-Format ausgestattet. Nicht zuletzt dieses neue Seitenverhältnis rückt es in direkte Konkurrenz zum iPad Air 2 von Apple. Auch sonst drängt sich der Vergleich förmlich auf: Samsungs Premium-Tablet hat ein brillantes 9,7-Zoll-Display, leistungsstarke Hardware, ist superflach und hat einen Fingerabdruck-Scanner.

Im Vergleich zum Vorgänger fällt als erstes die überarbeitete Materialwahl auf: Das Tab S2, das es auch im kleineren 8-Zoll-Format gibt, hat einen an der Kante angeschliffenen Metallrahmen, wie man ihn von Samsung-Smartphones kennt. Die Rückseite ist aus matt gummiertem Kunststoff und fühlt sich angenehm weich und griffig an. Zur überzeugenden Haptik tragen auch Gewicht und Bauweise bei: Das Tablet ist gerade mal 5,6 Millimeter dick und wiegt nur 392 Gramm - damit unterbietet Samsung Apples Top-Tablet um 0,5 Millimeter, das iPad Air 2 wiegt mit seinem Aluminiumgehäuse außerdem 45 Gramm mehr.

Kopf an Kopf mit dem iPad Air 2

Die wichtigsten technischen Daten
  • System: Android 5.0.2
  • Display: Super AMOLED, 9,7 Zoll 2046 x 1360 Pixel (264 ppi)
  • CPU: Exynos Octacore, max. 1,9 GHz
  • Arbeitsspeicher: 3 GB
  • Interner Speicher: 32 GB, Micro-SD-Slot
  • Kamera: 8 MP
  • Frontkamera: 2,1 MP
  • LTE (optional), WLAN ac
  • Bluetooth 4.1
  • Akku: 5870 mAh
  • Abmessungen: 237,3 x 169 x 5,6 mm
  • Gewicht: 392 g

Die Unterschiede mögen gering sein, doch es ist der symbolische Vorsprung, der zählt: Auf dem Tablet-Markt haben Android-Geräte gegnüber Apples iPads nach wie vor einen schweren Stand. Umso wichtiger ist es da, auf dem Papier die Nase vorn zu haben. Im Vergleich zu anderen Spitzenmodellen wie dem Xperia Z4 Tablet von Sony ist der Unterschied gering, beim Gewicht liegen beide praktisch gleichauf, das Sony-Tablet ist nur 1 Gramm schwerer und wie das iPad 0,5 Millimeter dicker. Kleiner, aber wichtiger Unterschied: Das Sony-Tablet ist wasserdicht.

Das Display des Tab S2 hat eine Auflösung von 2048 x 1536 Pixel und bringt es damit auf eine Pixeldichte von rund 264 ppi. Das ist etwas weniger als beim Sony-Tablet (299 ppi), exakt so viel wie beim iPad Air 2 - und in jedem Fall genug für eine saubere und scharfe Darstellung. Freude macht das Super-AMOLED-Display aber vor allem wegen seiner Helligkeit, den erstklassigen Betrachtungswinkeln und den satten Farben - wer es dezenter mag, kann in den Einstellungen den Darstellungsmodus ändern. Einzige Einschränkung: Bei sehr spitzen Blickwinkeln macht sich ein leichter Grünstich bemerkbar.

Das neue Seitenformat ist ein Zugeständnis an veränderte Nutzungsgewohnheiten. Zum Surfen im Netz, zum Lesen von Texten oder E-Books ist das 4:3-Format besser geeignet als ein breites 16:9-Display, zumal wenn man es im Hochkantformat hält. Wer mit seinem Tablet aber vor allem Filme schaut, könnte das Breitbild der Vorgängermodelle vermissen. Auch zum produktiven Arbeiten bietet sich das Tab S2 an: Microsofts Office-Apps sind vorinstalliert, dazu gibt es für zwei Jahre 1000 Gigabyte Cloudspeicher bei OneDrive. Mit dem passenden Zubehör wird das Tab S2 damit zum Notebook-Ersatz.

Das Zubehör macht den Unterschied

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Sinnvoll: Das Zubehör zum Galaxy Tab S2.

(Foto: jwa)

Dem n-tv.de-Testgerät stehen ein Bluetooth-Keyboard mit Metallgehäuse, eine kleine Bluetooth-Maus sowie eine Multimedia-Dockingstation zur Seite, die einen Anschluss für LAN-Kabel, HDMI-Ausgang, zwei USB-Steckplätze sowie Micro-USB-Eingang und -Ausgang hat. In dieser Kombination ist das Tab S2 ein potentes Arbeitstier mit guter Leistung und zuverlässiger Performance - im Benchmarktest Antutu rangiert es zwischen dem HTC One M9 und dem Nexus 6. Richtig interessant wird es aber erst mit dem Tastatur-Cover, mit dem Samsung eine Surface-ähnliche Lösung anbietet: Wie bei Microsofts Tablet-Notebook-Hybrid gibt es für das Tab S2 ein sogenanntes "Book Cover" mit integrierter Tastatur und Touchpad. Das Cover wird mit zwei Druckknöpfen an die Rückseite des Tablets angeklickt und hält dann bombenfest - um es wieder abzunehmen, braucht es einen beherzten, kräftigen Ruck.

Die Benutzeroberfläche basiert auf Android 5.0.2, darüber liegt Samsungs Touchwiz. Die Oberfläche ist nicht mehr so überladen wie noch in früheren Versionen und bietet weniger vorinstallierte Apps, sogenannte Bloatware, die das System aufblasen und Speicherplatz blockieren - die wenigen verbliebenen können deinstalliert werden. Neben dem bereits erwähnten Office-Paket gibt es weitere nützliche Anwendungen, zum Beispiel Smart Switch, die beim Umzug der persönlichen Daten vom alten aufs neue Gerät hilft, oder SideSync, mit der sich Inhalte vom Smartphone auf dem Tablet anzeigen lassen.  

Zwei Apps gleichzeitig anzeigen

Nützlich sind Funktionen wie "Multi Window", mit der sich zwei Apps gleichzeitig auf dem geteilten Bildschirm anzeigen lassen - das geht allerdings nicht mit allen Anwendungen. Der Fingerabdruck-Scanner dient vornehmlich zum sicheren Sperren und Entsperren des Tablets. Außerdem können sich Nutzer bei ihrem Samsung-Konto oder bei Webseiten anmelden. Im Test funktioniert das Ablesen der Fingerabdrücke gut und mit geringer Fehlerquote - außer, wenn das Tablet quer im Dock steht. Dann sind viele Versuche nötig, mitunter bleibt nur die Eingabe des Passworts zum Entsperren.

Weniger wichtig, aber nettes Extra: Die Kamera macht zumindest bei Tageslicht ansprechende Bilder mit 8 Megapixeln und reagiert angenehm schnell. Die Frontkamera taugt mit 2,1 Megapixeln mehr zur Videotelefonie als zur Fotografie. Der Akku des Tab S2 bietet mit 5870 Milliamperestunden (mAh) durchschnittliche Kapazität, die Laufzeit ist ähnlich wie beim  Z4 Tablet von Sony, das mit 6000 mAh einen etwas größeren Akku hat, jedoch auch einen größeren Bildschirm mit mehr Pixeln mit Energie versorgen muss. Im Test verlor das Tablet bei reger Nutzung und voller Bildschirmhelligkeit rund 65 Prozent Ladung in rund 6 Stunden, der Bildschirm war rund 4 Stunden eingeschaltet. Hier ist das iPad Air 2 deutlich besser ausgestattet, sein Akku hat satte 7340 mAh.

Bei der größeren 9,7-Zoll-Ausführung gibt es eine Variante mit LTE-Modul, mit der man auch telefonieren kann. Das kleinere 8-Zoll-Tab kommt nur als WLAN-Ausführung. Alle Modelle des Tab S2 haben einen Micro-SD-Steckplatz. Die LTE-Version des Tab S2 mit 9,7-Zoll-Display kostet bei Samsung 599 Euro, im freien Online-Handel ist sie aktuell schon ab 470 Euro zu haben. Für das Multimedia-Dock EE-MT800 verlangt Samsung 99 Euro, die Bluetooth-Maus ET-MP900 kostet 40 Euro, für die Bluetooth-Tastatur EE-BT550 werden bei Samsung 80 Euro fällig - Maus und Tastatur kosten im freien Handel aber nur noch etwa die Hälfte.

Quelle: ntv.de

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