Bluetooth-In-Ears fürs iPhone 7 VerveOnes+ bieten kabellose Freiheit
03.11.2016, 10:22 Uhr Artikel anhören
Drahtlos-Stöpsel: Die VerveOnes+ kommen komplett ohne Kabel aus.
(Foto: jwa)
Motorolas drahtlose In-Ear-Kopfhörer VerveOnes+ sind sehr praktisch, denn sie geben ihrem Träger größtmögliche Bewegungsfreiheit. Aber können sie im Alltagseinsatz überzeugen? n-tv.de hat gestestet, was die kleinen Bluetooth-Stöpsel drauf haben.
Bluetooth-Kopfhörer haben's schwerer als ihre verkabelten Kollegen. Sie müssen nicht nur gut klingen, sondern sich auch noch stabil und zuverlässig mit Smartphones und anderen Geräten verbinden und mindestens akzeptable Akkulaufzeiten haben. Das Angebot ist unüberschaubar, doch an einem dieser drei Kriterien scheitern viele Geräte. Am schwersten haben es komplett drahtlose In-Ear-Modelle, bei denen auch zwischen rechtem und linkem Ohrhörer kein Kabel baumelt. Wie hoch ist der Preis, den Nutzer für die große Freiheit zahlen müssen? Lohnt sich die Anschaffung der kleinen, technisch anspruchsvollen und nicht gerade günstigen Ohrstöpsel? n-tv.de hat die VerveOnes+ von Motorola getestet.
Markant und dezent
Mit ihrem schwarz-orangenen Design und dem Laderöhrchen sehen die VerveOnes ansprechend aus: Markant genug, um sich abzuheben, und ausreichend zurückhaltend, um in der Öffentlichkeit nicht unangenehm aufzufallen. Eine gute Kombination in Verbindung mit dem klinkenlosen iPhone 7 und als Ersatz für die noch nicht verfügbaren Airpods. Ein LED-Licht leuchtet hinter der kreisrunden Bedientaste dezent auf, wenn die Stöpsel in Betrieb sind, auffällige Logos oder blinkende Elemente fehlen. Dafür steckt in den kleinen Ohrhörern, die per Funk miteinander kommunizieren und sich per Bluetooth mit dem Handy verbinden, ein Höchstmaß an Technik. Die Akkulaufzeit ist mit rund drei Stunden gut, in der Ladeschale tanken die VerveOnes neue Kräfte und bringen es so auf insgesamt rund 12 Stunden Wiedergabezeit - ein guter Wert für diese Geräteklasse.
Im Test konnten die Motorola-In-Ears auch mit der Klangqualität überzeugen - sie sind laut genug und das Klangbild ist erfreulich klar, detailliert und reich an Dynamik. Von tiefen Bässen bis zu den klaren Höhen klingen die VerveOnes ansprechend. Zudem sitzen sie fest und sicher im Ohr, ohne herauszufallen. Das muss nicht bei jedem Nutzer so sein, doch im Vergleich zu anderen In-Ear-Kopfhörern sitzen die VerveOnes im Test gut. Einmal im Ohr platziert, bieten sie passives Noise-Cancelling, denn sie sind so geformt, dass Umgebungsgeräusche automatisch ausgeblendet werden. Wer aber etwas von seinem Umfeld mitbekommen möchte, kann dies per App festlegen – eine nützliche Funktion vor allem im Straßenverkehr.
App überzeugt nicht
Die App "Hubble Connected" gibt es kostenlos für iOS und Android, sie bietet eine Reihe von Einstellungsmöglichkeiten und zeigt den Akkustand der Hörer an sowie den Standort, an dem sie zuletzt gekoppelt wurden. Leider konnte die App im Test mit dem iPhone 6s und dem iPhone 7 nicht überzeugen: Die Verbindung mit den Hörern gelingt nur dann, wenn sie im Laderöhrchen stecken. Damit ist es sehr umständlich, unterwegs zum Beispiel die Wiedergabequalität mittels voreingestellter Sound-Profile zu ändern oder die Durchleitung der Umgebungsgeräusche ein- und auszuschalten.
Andere Testberichte erwähnen ein akustisches Menü, das durch langes Drücken auf die Taste an einem der Ohrhörer erreicht werden kann. Beim Testgerät von n-tv.de war dieses Menü nicht auffindbar, auch die Suche nach Firmware- und App-Updates blieb erfolglos. Damit ist die App leider nahezu nutzlos und die durchaus praktischen Zusatzfunktionen kaum einsetzbar. Immerhin: Die Steuerung über die Tasten am Hörer funktioniert gut. Einmal Tippen bedeutet Start/Stopp, zweimal Tippen springt nach vorne, dreimal Tippen springt zurück. Eingehende Anrufe werden ebenfalls über die Tasten angenommen oder abgelehnt. Die Sprachqualität ist in Ordnung, so dass man unterwegs auch mal telefonieren kann, ohne das Handy aus der Tasche und die Stöpsel aus den Ohren zu nehmen.
Bluetooth-Schluckauf
Ärgerlich aber: Im Test kam es zwischenzeitlich immer wieder zu Verbindungsabbrüchen, vereinzelt zwischen beiden Ohrhörern und etwas öfter zwischen Smartphone und Kopfhörern. Reproduzieren ließen sich diese Aussetzer nicht, mal traten sie in kurzer Zeit gehäuft auf, mal eine ganze Zeit lang gar nicht, mal nur vereinzelt. Eine Ursache für diesen Bluetooth-Schluckauf ließ sich dann auch nur schwer feststellen. Damit teilen die VerveOnes+ das Schicksal vieler drahtlosen Kollegen. Beim angesetzten Verkaufspreis von 250 Euro für das getestete Plus-Modell, das als Extra zur normalen Ausführung noch gegen Wasser und Schweiß geschützt ist, sollten Käufer aber eigentlich eine stabile und fehlerunanfällige Verbindung erwarten können.
Für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung reicht's dann auch nicht ganz, dafür haben die VerveOnes+ zu viele Macken im Verhältnis zum Preis. Echte Verlierer sind sie aber ganz und gar nicht, denn die Grundfunktionen stimmen, und der Sound, der sichere Sitz und die Laufzeit konnten im Test überzeugen. Und praktisch sind sie ohne Frage. Die Zeit der drahtlosen Bluetooth-In-Ears hat gerade erst begonnen. Motorola hat mit den VerveOnes+ einen guten Kandidaten, der mit ein paar kleinen Verbesserungen ganz vorne mitspielen kann. Und wer auch ohne App leben kann und die Aussetzer toleriert, wird mit den Drahtlos-Stöpseln fraglos glücklich.
Quelle: ntv.de