SPD

Personeller Neuanfang in der SPD: Nach dem Absturz bei der Bundestagswahl gehen Parteichef und Generalsekretär. Der gescheiterte Kanzlerkandidat Steinmeier wird Oppositionsführer im Bundestag, Umweltminister Gabriel soll die SPD als Parteichef aus dem Tal der Tränen fühlen. Der linke Flügel setzt Nahles als Generalsekretärin durch.

Die SPD ist noch immer für Überraschungen gut. Nun besinnt sich so mancher auf bessere Tage und fordert die Rückkehr einer ehemaligen Parteigröße, die massiv zum Glaubwürdigkeitsverlust der SPD beigetragen hat: Andrea Ypsilanti.

Ist die SPD noch zu retten? Ein Gespräch mit Nils Diederich, Politikwissenschaftler an der Freie Universität Berlin.

Bei der SPD hilft nur noch eines: Der Insolvenzverwalter muss ran. Der hat die Aufgabe zu prüfen, ob ein tragfähiges Konzept gefunden werden kann. Falls nicht, muss die SPD in ihre Einzelteile zerlegt werden. Hanno Hall

Nach dem Wahldebakel grummelt es mal wieder bei den Sozialdemokraten. Rechte wie Linke warnen davor, dass Steinmeier neben dem Fraktionsvorsitz auch noch Parteichef wird. Die Berliner SPD geht noch weiter: Sie fordert den Rückzug der gesamten alten Garde. "Wir wollen neue Gesichter und neue Namen". Tilman Aretz

Die SPD sieht nach ihrer desaströsen Niederlage in der Bundestagswahl schweren Zeiten entgegen. Die Presse bezweifelt jedoch, dass sie die Herausforderungen inhaltlich und personell richtig angeht.

Hamburgs SPD-Chef zieht Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden seiner Partei und tritt zurück. Auch in Bayern und Baden-Württemberg deuten sich Wechsel an der Parteispitze an.

Auch in der Opposition will die Linkspartei die SPD unter Druck setzen. Für mögliche Annäherung müsse sich vor allem die SPD verändern, fordern die Fraktionschefs.

Der SPD-Chef ist zum Rücktritt bereit. "Ich habe deutlich gemacht, dass ich als Parteivorsitzender um meine Verantwortung weiß", sagt Müntefering. Sein Rücktritt sei "nah an der Wahrheit". Aussichtsreichster Nachfolger ist sein Vize Steinmeier, der offenbar intern bereits mit Rücktritt drohte, sollte sich die Parteilinke mit ihren Forderungen durchsetzen.

Mit dem Führungsduo Frank-Walter Steinmeier und Franz Müntefering wollte die SPD am Sonntag das Kanzleramt zurückerobern. Der Versuch endete in einem Desaster.