Partystimmung im All 13 Astronauten in ISS
18.07.2009, 15:51 UhrNach dem Andocken des Space-Shuttle "Endeavour" halten sich gleich 13 Menschen auf einmal in der Internationalen Raumstation ISS auf. Ein derartiges Gedränge hat es in dem Außenposten noch nie gegeben.
Den Reigen der Außeneinsätze sollten am Samstag die Astronauten Dave Wolf und Tim Kopra eröffnen: Bei einem sechseinhalbstündigen Aufenthalt im Freien wollten sie mit der Installation einer gut vier Tonnen schweren Logistik-Plattform an der Außenwand des japanischen Raumlabors "Kibo" beginnen und Reparaturarbeiten verrichten. Auf dieser ISS-"Veranda", wie die NASA die Plattform getauft hat, sollen später Geräte für Experimente im All untergebracht werden, darunter eine Röntgenkamera und Instrumente zur Untersuchung von kosmischem Staub. Die Installation, mit der "Kibo" komplett wird, steht im Mittelpunkt der insgesamt 16-tägigen Shuttle-Mission.

Mit der Endeavour auf dem Weg zur Arbeit.
(Foto: dpa)
Die am Mittwoch gestartete Raumfähre hatte am Freitag acht Minuten früher als geplant an der ISS angedockt. "Sie (die Crew) konnten es einfach nicht mehr abwarten", scherzte ein NASA-Sprecher in der Bodenzentrale in Houston (Texas). Die "Endeavour" hatte erst im sechsten Anlauf abgehoben, nachdem vorherige Startversuche an den Wetterbedingungen und technischen Problemen gescheitert waren.
Wieder Probleme beim Start
Dann waren beim Start mehrere Stücke der Außentank-Isolierung abgesprengt worden, die Einschläge an dem Hitzeschild des Shuttle verursachten. Eine halbe Rückwärtsrolle der Raumfähre kurz vor dem Andocken, bei der ISS-Astronauten den Bauch der "Endeavour" fotografierten, bestätigten aber erste Einschätzungen der NASA- Experten am Boden, dass die Schäden kein Risiko darstellen. Die Fotos würden noch weiter studiert, sagte Shuttle-Programm-Manager John Shannon in der NASA-Zentrale in Houston. Aber es sehe "überhaupt nicht" Besorgnis erregend aus. Der "Panzer" von Schutzkacheln an der Unterseite der Raumfähre ist nötig, um sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vor der extremen Reibungshitze und damit vor einem Verglühen zu schützen.
Quelle: ntv.de, dpa