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Erfolgreiche Prävention 2007 weniger Selbstmorde

In Deutschland nahmen sich im Jahr 2006 erstmals weniger als 10.000 Menschen das Leben. Bundesweit habe es 7.225 Suizide bei Männern und 2.540 bei Frauen gegeben, sagte der Sekretär des Nationalen Suchtpräventionsprogramms, Georg Fiedler, mit Verweis auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Von 1997 bis 2003 lag die Zahl der Selbsttötungen nach seinen Worten relativ konstant zwischen 11.000 und 12.000. Von da an sei sie kontinuierlich zurückgegangen. "Man kann davon ausgehen, dass Suizidprävention und eine sensiblere Medienberichterstattung zu dem Rückgang geführt haben", erläuterte Fiedler in Hamburg

Die Erkennung und Behandlung von Risikogruppen habe sich verbessert. Die niedrigere Suizidrate zeige, dass Vorbeugung möglich sei. Nach wie vor sterben nach den Worten von Fiedler in Deutschland aber mehr Menschen durch Selbsttötung als durch Verkehrsunfälle, illegale Drogen, Gewalttaten und Aids zusammen.

"Berücksichtigt werden müssen auch die über 100.000 Suizidversuche im Jahr und das Leid von tausenden von Angehörigen und anderen nahe stehenden Menschen", betonte der Psychologe. Deshalb sei es dringend notwendig, die Anstrengungen zur Suizidprävention mit gebündelten Aktivitäten weiter zu verstärken. So sei die Selbsttötungsrate im Vorjahr zwar in 16 Bundesländern zurückgegangen, einen leichten Anstieg habe es dagegen in Thüringen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland gegeben. Die Bewertung dieser Entwicklung sei noch nicht abgeschlossen.

Unklar sei auch, warum Hamburg seit Jahren die deutlich höchste Suizidrate bei Frauen habe, sagte Fiedler. Insgesamt liege die Stadt mit einer Rate von 12,5 (Suizide pro 100.000 Einwohner) aber mittlerweile nahe dem Bundesdurchschnitt.

Quelle: ntv.de

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