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Riskanter Außeneinsatz an der ISS 59-jähriger Astronaut stellt Rekord auf

Pawel Winogradow (hinten links) durfte nicht nur zum siebten Mal im All spazieren gehen.

Pawel Winogradow (hinten links) durfte nicht nur zum siebten Mal im All spazieren gehen.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Anstrengender Einsatz in 400 Kilometern Höhe: Zwei Kosmonauten bringen in gut sechsstündiger Arbeit Messgeräte an der Internationalen Raumstation an. Für den Russen Pawel Winogradow bedeutet der Ausstieg ins All einen Rekord. Nebenbei unterläuft ihm dann auch noch ein Missgeschick.

Nach mehr als sechseinhalb Stunden im All haben zwei russische Kosmonauten ihren Außeneinsatz an der Internationalen Raumstation ISS beendet. Bei den schwierigen Arbeiten unterlief Pawel Winogradow jedoch ein kleines Missgeschick. Dem Raumfahrer entglitt ein Teil eines Experiments, das unwiederbringlich davonschwebte, wie die US-Weltraumbehörde Nasa mitteilte. Zudem hatten Winogradow und sein Kollege Roman Romanenko Probleme bei der Montage eines anderen Versuchs, so dass sich ihr Einsatz um eine halbe Stunde verzögerte.

Die Männer brachten unter anderem Reflektoren für den europäischen ATV-Transporter "Albert Einstein" an, der im Juni an der ISS andocken soll. Sie befestigten auch ein Messgerät für Plasmawellen und für den Einfluss von Weltraumwetter. Dabei kam es allerdings zu kleineren Problemen.

Handschuhe machen Probleme

Zudem montierten die Russen beim insgesamt 167. ISS-Außeneinsatz Versuchsgeräte ab, mit denen der Einfluss von Mikroben auf die Struktur von Raumschiffen geprüft worden war. Für Winogradow war es der siebte "Weltraumspaziergang" - er ist mit 59 Jahren nun der älteste Raumfahrer im Außeneinsatz. Romanenko stieg erstmals ins All.

Auf der ISS in etwa 400 Kilometer Höhe sicherte die übrige Crew die riskante Arbeit ab. Auf dem Außenposten der Menschheit arbeiten noch der Kanadier Chris Hadfield, der Russe Alexander Missurkin sowie die US-Amerikaner Thomas Marshburn und Chris Cassidy. Russische Kosmonauten planen in diesem Jahr noch fünf weitere Ausstiege. Im Juli stehen zwei Außeneinsätze von US-Raumfahrern auf dem Programm.

Russische und US-amerikanische Forscher arbeiten derzeit an neuen Handschuhen für Raumfahrer. Die Außenhaut der ISS sei wegen kleinerer Einschläge mittlerweile so scharfkantig, dass die bisherigen Anzüge keinen völligen Schutz garantieren würden, teilte die russische Weltraumbehörde Roskosmos mit. "Wir mussten bereits Außeneinsätze wegen eingerissenem Stoff verkürzen", sagte ein Sprecher in Moskau.

Quelle: ntv.de, dpa

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