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Abkühlung in dunklen Tiefen Aale verzögern Geschlechtsreife

Mit dem Ablaichen in der Sargasso-See beschließen die Aale ihr Leben.

Mit dem Ablaichen in der Sargasso-See beschließen die Aale ihr Leben.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die 5000 Kilometer lange Laich-Wanderung der Aale von Europa zur Sargasso-See bei den Bermuda-Inseln gehört zu den großen Rätseln der Biologie. Wie finden die Tiere ihren Weg und welche Route wählen sie dabei?

Ein Team um Kim Aarestrup von der Technischen Universität Dänemarks in Silkeborg hat nun zumindest die ersten 1300 Kilometer der Reise von Anguilla anguilla verfolgt. Die Aale wurden mit Miniatur-Satellitensendern markiert und vor der Westküste Irlands ins Wasser gesetzt. Die Forscher berichten im Journal "Science" über ihre Resultate.

Nachts bevorzugen die Tiere das oberflächennahe, warme Wasser. Tags folgt ein steiler Abstieg auf rund 500 Meter Tiefe, einige Tiere erreichten gar 1000 Meter. Dort unten ist es sehr viel kälter. Eine mögliche Erklärung für diese ausgedehnten Kälteperioden während der Reise: Die Tiere wollen ihre Körper möglichst kühl halten, damit sich ihre Geschlechtsorgane nicht vorzeitig entwickeln. Dies beschleunigt sich bei höheren Temperaturen. Höhere Temperaturen nutzen die Fische, um einen hohen Stoffwechsel aufrecht zu erhalten und voranzukommen.

Die Gruppe um Aarestrup hofft, dass bessere Sender eines Tages die ganze 5000-Kilometer-Wanderung zeigen werden.

Quelle: ntv.de, dpa

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