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Neues von Marssonde "Phobos-Grunt" Absturz im Pazifik erwartet

Kurz vor dem Absturz der defekten russischen Raumsonde "Phobos-Grunt" ändert die Raumfahrtbehörde in Moskau ihre Prognose erneut. Vermutlich stürzt der mehr als 120-Millionen-Euro teure Apparat am Sonntag 19.51 Uhr MEZ in der Nähe von Chile in den Pazifik.

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos hat ihre Berechnungen über den voraussichtlichen Absturzort der Marssonde "Phobos-Grunt" ein weiteres Mal verändert. Nach den jüngsten Kalkulationen soll die Sonde am Sonntagabend in die Erdatmosphäre eintreten; die Teile würden dann voraussichtlich vor der chilenischen Küste in den Pazifik stürzen, teilte Roskosmos in Moskau mit. Als wahrscheinlichsten Zeitpunkt nannte die Agentur 18.51 Uhr MEZ am Sonntag.

Modell der russischen Marssonde "Phobos-Grunt" mit ausgeklappten Solarpanels.

Modell der russischen Marssonde "Phobos-Grunt" mit ausgeklappten Solarpanels.

(Foto: dapd)

Roskosmos veröffentlichte auch eine aktualisierte Karte mit dem voraussichtlichen Absturzort. Die mehrfachen Änderungen der Zeit und des Ortes des Absturzes hängen nach den Erläuterungen der Behörde mit der abnehmenden Höhe der Umlaufbahn der Sonde, mit der Sonnenaktivität sowie mit atmosphärischen Bedingungen zusammen. Am Freitag hatte die Behörde den Atlantischen Ozean als voraussichtliche Absturzstelle genannt, zuvor den Indischen Ozean.

Russland hatte die umgerechnet 127 Millionen Euro teure Sonde Anfang November mit einer Zenit-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Sie sollte auf Phobos, dem größten Marsmond, Bodenproben sammeln und diese bis 2014 zur Erde bringen. Doch wenige Stunden nach dem Start gab es technische Probleme, so dass "Phobos-Grunt" es nicht schaffte, auf die geplante Flugbarn Richtung Mars zu kommen.

Roskosmos rechnet damit, dass nur ein kleiner Teil der Sonde den Eintritt in die Erdatmosphäre übersteht. Demnach dürften sich von der 13,5 Tonnen schweren Sonde 20 bis 30 Fragmente mit einem Gesamtgewicht von höchstens 200 Kilogramm lösen und auf die Erde fallen. Der hochgiftige Treibstoff wird nach Einschätzung der Raumfahrtbehörde bereits beim Eintreten in die Erdatmosphäre verbrennen.

Quelle: ntv.de, dpa

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