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Auf der Flucht vor Wanderfalken Alpenstrandläufer specken ab

Alpenstrandläufer werden leichter.

Alpenstrandläufer werden leichter.

(Foto: Slawomir Staszczuk/ Wikipedia)

Um den sich in ihrer Region vermehrenden Wanderfalken besser zu entkommen, specken die Alpenstrandläufer am Fraser River in Kanada ab. In den vergangenen rund 40 Jahren seien die Vögel im Durchschnitt zwischen zwei und vier Gramm leichter geworden, berichten Forscher um Ronald Ydenberg von der Simon Fraser University im kanadischen Burnaby. Ihre Studie ist im Journal "BMC Ecology" nachzulesen.

Falken ernähren sich fast ausschließlich von kleinen Vögeln.

Falken ernähren sich fast ausschließlich von kleinen Vögeln.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Geschichte hat einen unrühmlichen Beginn: Vor mehreren Jahrzehnten ließ das Insektengift DDT Eierschalen vieler Vögel, darunter auch jene der Falken (Falco peregrinus) brüchig werden. Weniger Jungvögel schlüpften, die Zahl der Tiere ging zurück. Im Mündungsgebiet des Fraser River in den Pazifik fiel damit eine wichtige Bedrohung für die Alpenstrandläufer (Calidris alpina pacifica) weg. Die Tiere wurden daraufhin - etwas - träger und schwerer.

Fette Vögel im Nachteil

Seit dem DDT-Verbot erholt sich der Falkenbestand, was ihre Beute wieder zu erhöhter Wachsamkeit und größerer Beweglichkeit zwingt. In einer Mitteilung fassen die Wissenschafter das wie folgt zusammen: "Wenn ein stromlinienförmiger Jäger auf Deinen Fersen ist, zahlt es sich nicht aus, ein fetter Vogel zu sein." In den vergangenen, sichereren Jahren fraßen sich die Alpenstrandläufer ein Fettpolster für den Winter an. Dies verlangsame die Tiere aber, berichten die Forscher. Nun müssten die potenziellen Opfer zwischen Fettvorrat und Wendigkeit entscheiden – und hätten abgespeckt. Zudem verbrächten die Strandläufer nun mehr Zeit um Flug über dem Meer, um Attacken weiter zu erschweren.

Quelle: ntv.de, dpa

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