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Im Durchschnitt 1,3 Jahre Alter von Fettmolekülen bestimmt

Butter - ein Lieferant für das Fett, das Menschen in ihrem Körper einlagern.

Butter - ein Lieferant für das Fett, das Menschen in ihrem Körper einlagern.

(Foto: picture alliance/dpa)

Forscher wissen jetzt, wie lange ein normalgewichtiger Mensch Fettsäuren in seinem Körper speichert: Im Durchschnitt sind Triglyceriden unabhängig von Alter, Geschlecht und Speicherort 1,3 Jahre alt.

Die Fettmoleküle im Körper normalgewichtiger Menschen sind im Durchschnitt 1,3 Jahre alt. Das berichten Forscher aus Stockholm und Wien. Dieser Wert blieb demnach bei Normalgewichtigen unabhängig von Geschlecht oder Alter gleich. Auch verschieden große Fettzellen aus demselben Gewebe zeigten keine Unterschiede, teilte die Universität Wien mit. Die Studie ist im Journal "Nature" nachzulesen.

Fett ist bei Mensch, Tier und Pflanze gleichermaßen eine sehr wichtige Speichersubstanz. Bei seinem Abbau werden große Mengen chemischer Energie für den Stoffwechsel frei. Chemiker sprechen angesichts eines "Fettes" eher von Triglyceriden – drei Fettsäure-Moleküle werden darin zusammengefügt. Bisher war nicht klar, wie lange der Mensch Fettsäuren in seinem Körper speichert – und ob es etwa mehrere Reservoirs mit unterschiedlich langer Speicherdauer gibt. Das schreiben die Forscher um Peter Steier vom Labor für Isotopenforschung der Universität Wien.

Altersbestimmung für Fettsäuren

Um das Alter der Fettsäuren zu bestimmen, nutzte das Team die C-14-Methode. Die Konzentration des auch natürlich vorkommenden, radioaktiven Isotopes Kohlenstoff-14 (C-14) in der Atmosphäre ist genau bekannt. Dieser C-14-Gehalt spiegelt sich dank der Photosynthese in Pflanzen und über die weitere Nahrungskette auch in Tieren und Menschen wider. Die Messung des C-14-Gehalts in organischen Stoffen erlaubt es damit, den Entstehungszeitpunkt dieses Stoffs zu bestimmen. Dieses Verfahren zur Datierung wird ganz ähnlich auch in der Archäologie eingesetzt.

Die Analyse ergab ein durchschnittliches Alter von Triglyceriden von 1,3 Jahren. Unterschiede bestanden zwischen normal- und übergewichtigen Probanden. Übergewichtige zeigten eine um 50 Prozent höhere Fettaufnahme sowie eine längere Speicherdauer von 2,1 Jahren. Beides trägt dazu bei, dass Übergewichtige ungefähr die doppelte Menge Körperfett mit sich herumtragen. Um etwas über den biologischen Mechanismus herauszufinden, wurde Fettgewebe der Probanden im Labor untersucht. Eines der Resultate: Fettzellen, die von Personen besonders lange gespeichert worden waren, ließen sich auch im Reagenzglas schwer zum Abbau stimulieren.

Quelle: ntv.de, dpa

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