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Gefahr aus dem All Asteroid nähert sich der Erde

Die meisten Asteroiden verglühen bei Eintritt in die  Atmosphäre, wie hier am 7. Oktober 2008 über dem Nord-Sudan.

Die meisten Asteroiden verglühen bei Eintritt in die Atmosphäre, wie hier am 7. Oktober 2008 über dem Nord-Sudan.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Ein "potenziell gefährliches Objekt" im All entdecken Forscher mit Hilfe der größten Digitalkamera der Welt. Der Asteroid ST3 fliegt mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Erde. Wie groß die Gefahr tatsächlich ist, können die Wissenschaftler noch nicht sagen und behalten das Objekt im Auge.

Die größte Digitalkamera der Welt, eingebaut im Pan-Starrs Observatorium auf Hawaii, hat "ihren" ersten potenziell gefährlichen Asteroiden entdeckt. Er hat einen Durchmesser von etwa 45 Metern und wird sich der Erde Mitte Oktober auf etwa 6,4 Millionen Kilometer nähern. Der 2010 ST3 genannte Himmelskörper wurde entdeckt, als er noch mehr als 30 Millionen Kilometer von der Erde entfernt war. Er gehört zu den "potenziell gefährlichen Objekten" ("potentially hazardous object", PHO).

Asteroiden dieser Größe zerbrechen für gewöhnlich, wenn sie durch die Atmosphäre der Erde rassen und sich schnell aufheizen. Die dabei entstehende Druckwelle kann jedoch noch weite Gebiete verwüsten. "Es gibt eine sehr kleine Wahrscheinlichkeit dafür, dass ST3 die Erde im Jahr 2098 trifft, daher lohnt es sich auf jeden Fall, ihn zu beobachten", erklärte Robert Jedicke von der Universität Hawaii und einer der Pan-Starrs-Experten.

Neuer Katalog aller Himmelskörper

Eine Aufnahme des Asteroid Lutetia, an dem der europäische Kometenjäger "Rosetta" im Juli 2010 wie geplant knapp vorbeigerast ist.

Eine Aufnahme des Asteroid Lutetia, an dem der europäische Kometenjäger "Rosetta" im Juli 2010 wie geplant knapp vorbeigerast ist.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Teleskop PS1 enthält eine Digitalkamera mit 1,4 Milliarden Pixeln. Das ist etwa 50 Mal mehr als die größten Sensoren in professionellen Spiegelreflex-Kameras. In den nächsten Jahre sollen drei weitere solche Teleskope installiert werden, um den Himmel nach gefährlichen Objekten zu durchforsten. Durch den Vergleich der vielen Aufnahmen durch schnelle Computer verraten sich alle Objekte, die sich bewegen – etwa auf die Erde zurasende Asteroiden. Fernziel der Astronomen ist der bislang umfassendste Katalog aller Himmelsobjekte.

Astronomen haben sich seit der Frühzeit des Mediums mit der Fotografie beschäftigt. Seinerzeit musterten sie dafür über Stunden belichtete Glasplatten-Negative durch. Um etwa in einem bestimmten Himmelsausschnitt Novae und Supernovae oder sich bewegende Objekte wie Planeten, Kometen oder Asteroiden zu entdecken, wurden zwei solche Platten, die in zeitlichem Abstand aufgenommen wurden, in einem sogenannten Blinkkomparator schnell abwechselnd durch ein Okular beobachtet. Alle Unterschiede auf den beiden Platten machten sich dabei blinkend bemerkbar.

Quelle: ntv.de, dpa

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