Schwere technische Panne im All Astronauten können nicht an ISS andocken
26.03.2014, 07:49 Uhr
Trotz politischer Unstimmigkeiten machen sich drei Raumfahrer aus den USA und Russland auf den Weg zur ISS. Allerdings können die Astronauten bisher nicht an der Internationalen Raumstation andocken. Unerwartet treten technische Probleme auf.

Steve Swanson, Oleg Artemjew und Alexander Skworzow müssen zwei Tage länger auf ihre Ankunft an der ISS warten.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Ungeachtet aktueller politischer Dissonanzen zwischen Moskau und Washington sind zwei russische und ein amerikanischer Raumfahrer zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. An Bord einer russischen Sojus-Rakete hoben die Russen Alexander Skworzow und Oleg Artemjew sowie der US-Amerikaner Steve Swanson am Dienstag pünktlich um 22.17 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab, teilte das Raumfahrtzentrum mit.
Das für knapp sechs Stunden später geplante Andocken an den Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilometern Höhe über der Erde wurde jedoch um zwei Tage verschoben, berichtete die Agentur Itar-Tass unter Berufung auf das Raumfahrtzentrum. Wegen einer Computerpanne ist die Ankunft vorerst gescheitert. Grund seien Probleme mit dem Navigationssystem, teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde.
Der Präsident des Raketenbauers Energija, Witali Lopota, sprach von einem "mathematischen Fehler". Die genaue Ursache sei aber bisher nicht bekannt, sagte Lopota der Agentur Interfax. Die drei Raumfahrer aus Russland und den USA seien nicht gefährdet, hieß es. Die Flugleitzentrale forderte die Besatzung auf, in der engen Sojus ihre dicken Raumanzüge abzulegen.
Andockmanöver verschoben
Das Andockmanöver ist nun für 0.58 Uhr MEZ in der Nacht auf Freitag geplant. Die Männer hätten genug Trinkwasser und Nahrung für den nun zweitägigen Flug dabei, betonte das Flugleitzentrum bei Moskau. "Die Besatzung fühlt sich gut". Experten sprachen von einer schweren technischen Panne. Während des Fluges tauchten technische Probleme auf. Vermutlich löste der Bordcomputer nicht das nötige Signal zur Änderung der Flugbahn aus.
Die neuen ISS-Mitglieder wollen bis Mitte September auch zahlreiche Experimente erledigen. Im All halten derzeit Koichi Wakata als erster japanischer Kommandeur der ISS sowie der russische Kosmonaut Michail Tjurin und der US-Astronaut Rick Mastracchio Wache. Sie sollen Mitte Mai zur Erde zurückkehren. Bald darauf ist dann auch der Start des deutschen Raumfahrers Alexander Gerst zur ISS geplant.
Erst seit rund einem Jahr fliegen bemannte Sojus-Kapseln in weniger als sechs Stunden zur ISS. Bislang gab es vier solche Flüge. Zuvor waren stets zwei Tage nötig.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa