Space Shuttle kommt ins Museum "Atlantis" ist am Ziel
03.11.2012, 02:09 Uhr
Auf einem Spezialgerät fuhr die "Atlantis" ins Museum.
(Foto: dpa)
Das letzte Space Shuttle hat seinen "Alterssitz" erreicht. Mit einem Spezialfahrzeug legt die "Atlantis" die 13 Kilometer ins Besucherzentrum des Kennedy Space Centers zurück, wo sie Mittelpunkt einer Ausstellung werden soll. Nasa-Vertreter zeigen sich nostalgisch - blicken aber auch in die Zukunft.

Ehemalige Astronauten und Techniker begleiteten die Raumfähre auf den letzten Kilometern.
(Foto: AP)
Ende einer Raumfahrt-Ära: Mit der "Atlantis" ist auch das letzte der US-Space Shuttles ins Museum gerollt. Die fast 40 Meter lange Raumfähre wurde im US-Bundesstaat Florida auf einem Spezialtransporter mit 76 Rädern aus einer Lagerhalle heraus gefahren. Danach ging es für das Shuttle mit rund drei Kilometern pro Stunde in das rund 16 Kilometer entfernte Besucherzentrum des Kennedy Space Centers. Nach mehreren Feiern auf dem Weg kam "Atlantis" schließlich am Zielort an. Im Juli 2013 soll dort eine große Ausstellung rund um die Raumfähre eröffnet werden.
"Heute ist ein wahnsinnig historischer Tag", sagte Nasa-Chef Charles Bolden. "Aber die Nasa ist keine Geschichts-Behörde. Wir wollen auch die Zukunft gestalten." "Atlantis" war im Oktober 1985 zum ersten Mal abgehoben und landete im Juli vergangenen Jahres zum letzten Mal. Insgesamt legte die Raumfähre auf 33 Flügen fast 203 Millionen Kilometer zurück, umrundete an 307 zusammengezählten Tagen fast 5000 mal die Erde und transportierte 207 Astronauten.
"Wir haben Geschichte geschrieben"
Für den Transport der Raumfähre mussten 120 Lichtmasten, 23 Ampeln, 56 Verkehrsschilder und eine Hochspannungsstromleitung vorübergehend entfernt werden. Außerdem wurden Bäume zurückgeschnitten. Hunderte ehemaliger "Atlantis"-Astronauten und -Techniker begleiteten das Shuttle auf seiner letzten Fahrt und knipsten Erinnerungsfotos. "Wir haben Geschichte geschrieben", stand auf einem Plakat, das einige von ihnen hochhielten. Im Besucherzentrum soll "Atlantis" zunächst sorgfältig in Folie verpackt werden, bevor die nach offiziellen Angaben rund 100 Millionen Dollar (etwa 77 Millionen Euro) teure Ausstellung im kommenden Jahr eröffnet wird.
Vor "Atlantis" waren bereits die drei anderen verbliebenen Fähren der Shuttle-Flotte in Museen gebracht worden - einige mit spektakulären Huckepack-Flügen. "Discovery", das älteste und am weiten gereiste Shuttle, ist nun in einem Museum in Virginia zu sehen, "Endeavour", die jüngste Raumfähre der Flotte, in Los Angeles und die nie ins All gereiste Test-Fähre "Enterprise" in New York.
Quelle: ntv.de, dpa