Relativitätstheorie im Test Atomuhren für die ISS
16.12.2009, 10:14 Uhr
2013 sollen die Atomuhren an der ISS angebracht werden.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Zeitmessung soll so genau sein, dass nur alle 300 Millionen Jahre mit einer Sekunde Abweichung zu rechnen ist. Einsteins Relativitätstheorie wird so einer genauen Überprüfung unterzogen.
Die Internationale Raumstation ISS soll mit zwei unterschiedlichen Atomuhren ausgerüstet werden, um die von Albert Einstein entwickelte Relativitätstheorie zu testen. Die Versuchsanordnung ACES (Atomic Clock Ensemble in Space) soll 2013 außen am europäischen ISS-Labor "Columbus" angebracht werden. Die Europäische Raumfahrtagentur ESA schloss nun mit der französischen Raumfahrtagentur CNES einen Vertrag über die Entwicklung der Cäsium-Atomuhr "Pharao".
Die zweite Atomuhr - ein so genannter Wasserstoff-Maser (SHM) - und das ACES-Modul werden von der ESA entwickelt. ACES soll mit dem Roboterarm der Raumstation an "Columbus" angebracht werden. Die Zeitmessung soll so genau sein, dass das System nur alle 300 Millionen Jahre etwa eine Sekunde abweicht.
"Die Zeitskala von ACES ist das Ergebnis der außerordentlichen Kurzzeit-Stabilität des Wasserstoff-Masers sowie der Langzeit- Stabilität und Genauigkeit der Cäsium-Atomuhr "Pharao"", erklärte die ESA. Das Zeitsignal von ACES wird über Mikrowellen zur Erde gesendet. Damit können die Uhrzeiten im All und auf der Erde verglichen werden.
"Diese neue Generation von Atomuhren im Weltraum wird für die genaue Überprüfung von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie entscheidend sein", hieß es weiter. Außerdem solle das System zur Justierung der Internationalen Atomzeit (TAI) und der koordinierten Weltzeit (UTC) beitragen und bei der Fernerkundung im All helfen.
Quelle: ntv.de, dpa