Wrack zerfällt langsam Bakterien zerfressen "Titanic"
06.12.2010, 15:58 Uhr
Das Wrack der "Titanic" soll zumindest virtuell rekonstruiert werden.
Seit fast einhundert Jahren liegt das Wrack der Titanic auf dem Meeresgrund. Nun entdecken Wissenschaftler eine neue Bakterienart, die das Schiff offenbar zerfressen. Die Erkenntnisse könnten auch für weitere Unterwasser-Projekte hilfreich sein.
Eine bisher unbekannte Bakterienart zerfrisst das Wrack der "Titanic". Das berichtet ein internationales Forscherteam in einem Fachjournal der britischen Gesellschaft für allgemeine Mikrobiologie (SGM). Die Wissenschaftler um den Spanier Antonio Ventosa von der Universität Sevilla hatten die Mikroben auf einem Stück Rost vom Wrack der "Titanic" entdeckt - hinaufbefördert aus 3,8 Kilometern Meerestiefe. Die Bakterien seien für den Verfall des am 14. April 1912 gesunkenen Luxusdampfers mitverantwortlich, schreiben sie. Passend bekam die neue Art den wissenschaftlichen Namen Halomonas titanicae.
Die Forscher gehen davon aus, dass die "Titanic"-Bakterien beim Abbau von Eisenkonstruktionen unter Wasser eine Rolle spielen. Auch für moderne Unterwasserbauwerke könnten die neuen Erkenntnisse Bedeutung erlangen, vermuteten die Wissenschaftler. Man wisse beispielsweise noch nicht, ob diese Bakterien ähnlichen Schaden auch an Unterwasserpipelines anrichteten, schreibt das Team im "International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology".
Seit beinahe 100 Jahren verfällt die "Titanic" auf dem Grund des Atlantiks. Inzwischen arbeitet eine US-Amerikanische Firma daran, das Wrack als 3D-Modell virtuell zu rekonstruieren - bevor es vollständig verrottet ist.
Quelle: ntv.de, dpa