So hoch wie der Feldberg Berg im Atlantik entdeckt
20.07.2009, 13:17 Uhr
Der Labradorsee ist ein Arm im Nordatlantischen Ozean. Er liegt zwischen der kanadischen Halbinsel Labrador und Grönland.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Einen bisher unbekannten unterseeischen Berg haben Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) Bremerhaven im Nordatlantischen Ozean entdeckt. Die Erhebung am Grund der Labradorsee seit mit etwa 1500 Metern so hoch wie der Feldberg im Schwarzwald, teilte das Institut für Polar- und Meeresforschung mit. Der Berg erhielt den Namen des Forschungsschiffes "Maria S. Merian". Die Labradorsee liegt zwischen der kanadischen Halbinsel Labrador und Grönland.
Der Berg sei in den vergangenen Millionen Jahren bei Vulkanausbrüchen entstanden, hieß es weiter. Zuvor seien die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Bildung des Meeresbodens in der Labradorsee schon vor etwa 45 Millionen Jahren aufgehört habe, erklärte Fahrtleiterin Gabriele Uenzelmann-Neben vom AWI. Ein veränderter Meeresboden habe enorme Auswirkungen auf die Zirkulationswege des Tiefenwassers, das Meeresströmungen wie den Golfstrom antreibe.
Eirik Drift vermessen
Bei der Expedition wurde auch die sogenannte Eirik Drift vermessen. Sie erhebt sich vor der Südspitze Grönlands etwa 2500 Meter über den umgebenden Meeresboden. Seit etwa zehn Millionen Jahren lagern sich nach Angaben der Wissenschaftler dort Sedimente ab, die von den Meeresströmungen in der Grönlandsee abgetragen wurden. Zusätzlich transportierten Eisberge Gesteinsmaterial von Grönland auf den Meeresgrund.
Die Eirik Drift sei ein Archiv für die Dynamik der grönländischen Eisbedeckung, hieß es. So könnten dort Klimaveränderungen und Strömungsverlagerungen in den vergangenen zehn Millionen Jahren untersucht werden. Erste Ergebnisse zeigten, dass sich die Drift vor knapp sechs Millionen Jahren stark nach Norden und Westen verlagert habe. Mit Computermodellen wollen die Wissenschaftler die gewonnenen Daten jetzt analysieren. Das Expeditionsteam war am 17. Juni in Reykjavik (Island) gestartet und kam dort am 13. Juli wieder an.
Quelle: ntv.de, dpa