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Für Watt und Artenvielfalt Besserer Dünenschutz

Deutschland, Dänemark und die Niederlande wollen künftig die Dünen im Wattenmeer besser schützen und gemeinsam Wege zu ihrer Erhaltung finden. Die in Europa selten gewordenen Dünenlandschaften seien durch Schadstoffe, den Klimawechsel und besonders durch den Küstenschutz bedroht, sagten internationale Experten in Wilhelmshaven. "Ohne Dünen gibt es kein Wattenmeer", betonte Elsa Nickel vom Bundesumweltministerium. Die Nominierung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe unterstreiche die internationale Bedeutung der Dünen und zeige, wie wichtig ihr Schutz sei.

Die vor dem Mittelalter in Europa weit verbreiteten Dünenlandschaften sind heute nur noch an den Küsten zu sehen, vor allem auf den Inseln im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. "Diese Düneninseln mit ihren Stränden und Wattflächen sind weltweit einzigartig", sagte Jens Enemark vom gemeinsamen Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven.

Keine Entnahme von Grundwasser mehr

Naturschützer interessieren vor allem die feuchten Dünentäler. Sie beherbergen selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Zum Schutz dieser Dünentäler haben etwa auf einigen niederländischen Inseln Wasserversorgungsunternehmen die Entnahme von Grundwasser gestoppt. Sie beziehen nun Trinkwasser vom Festland. Dies könnte auch Vorbild für die deutschen Inseln in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sein.

Größte Herausforderung für den Dünenschutz ist nach Ansicht der Experten aber der Küstenschutz. Er bremse die natürliche Dynamik, die Entwicklung und die Wanderbewegungen der durch den Wind aufgetürmten Sandhügel. "Eine stabile Düne ist eine gute Düne - das stimmt so eben nicht", sagte Nickel. "Die Natur soll sich selbst entwickeln, das fördert die Artenvielfalt am meisten", betonte der Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Peter Südbeck.

Quelle: ntv.de

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