Wie Schildkröten ins Meer gelangen Bewegungen verfestigen Sand
11.02.2010, 10:32 UhrJunge Karettschildkröten haben es schwer: sie müssen sich nach dem Schlüpfen durch den Sand wühlen und schließlich auf dem nachgiebigen Grund möglichst schnell die rettende See erreichen. Dabei sind ihre langen paddelartigen Beine nicht zum Gehen, sondern zum Schwimmen geschaffen. Dennoch "schwimmen" die Reptilien nicht durch den Sand, schreibt Daniel Goldman vom Georgia Institute of Technology in Atlanta. Vielmehr schaffen sich die Tiere durch ihre Bewegung selbst den harten Abstützpunkt und treiben sich so vorwärts, heißt in den britischen "Biology Letters".

Eine frisch geschlüpfte Karettschildkröte auf ihrem sandigen Weg ins Meer.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Das Geheimnis liegt in der Bewegung und der Kornstruktur des Sandes. Die ruckartigen Bewegungen der Schildkröten sowie ihre Technik bei der Flossenbewegung führen dazu, dass sich das weiche Material hinter ihren Flossen kurzzeitig verfestigt und sie sich abstoßen können.
Die Geschwindigkeit des Nachwuchses auf Sand ist dabei kaum geringer als auf einer festen, rauen Fläche. Weicher Sand kann eine an Flüssigkeiten erinnernde, "flüssige" Konsistenz annehmen, die viele Bewegungen ineffektiv werden lässt. Aus der Bewegung der Schildkrötenjungen ließe sich viel lernen, etwa für die Konstruktion von Robotern, die sich auf sandigem Boden fortbewegen sollen.
Quelle: ntv.de, dpa