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Leichte Entwarnung für Allergiker Birkenpollen 2015 weniger aggressiv

Birkenallergiker können sich in diesem Jahr auf mildere Symptome einstellen.

Birkenallergiker können sich in diesem Jahr auf mildere Symptome einstellen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Schnupfen und juckende Augen hemmen mitunter die Vorfreude auf den Frühling. Dabei können sich Birkenallergiker in diesem Jahr auf mildere Symptome einstellen als 2014. Andere Heuschnupfen-Betroffene haben da weniger Glück.

Niesen, juckende Augen und Dauerschnupfen: Während die meisten sich auf die ersten Sonnenstahlen des Frühlings freuen, blicken Pollenallergiker der Jahreszeit mit gemischten Gefühlen entgegen. Doch zumindest für diejenigen, die allergisch auf Birkenpollen reagieren, gibt es in diesem Jahr eine leichte Entwarnung. 2015 werde eine geringere Konzentration dieser Pollen erwartet, sagen Experten der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID). Diese Allergiker können mit milderen Symptomen rechnen als im Vorjahr.

Die Ursache dafür ist ganz natürlich: 2014 hätten Birken besonders viele Pollen freigesetzt, sagt Stiftungsleiter Prof. Karl-Christian Bergmann. Es war ein sogenanntes Mastjahr: Ist es vorüber, nehme die Pollenkonzentration gewöhnlich ab. Langfristig hilft das Allergikern aber wenig, denn das nächste Mastjahr kommt bestimmt.

Gräser- und Beifußpollen stark verbreitet

Andere Pollenallergiker haben in diesem Jahr hingegen weniger Glück: Mit einer etwa gleich starken Belastung wie in den Vorjahren hätten Gräser- und Beifußallergiker zu rechnen: Die Pollen fliegen jeweils etwa bis Mitte September, hieß es. Bei der Birke könnte es je nach Region schon Ende Mai oder Mitte Juni vorbei sein. Kaum vorhersagen lässt sich hingegen der Flug von Ambrosia-Pollen. Sie kommen von weit her: Aus der ungarischen Tiefebene und der Plattensee-Region würden sie vor allem Deutschlands Norden und Osten erreichen, betonte Bergmann.

Wie stark und wann Allergiker die verschiedenen Pollen tatsächlich zu spüren bekommen, hängt aber auch von Temperatur, Wind und Feuchtigkeit ab - und davon, wie empfindlich man auf sie reagiert. Auch der Standort kann entscheidend sein für die Belastung: Wie aus einer aktuellen PID-Untersuchung in Berlin hervorgeht, ist die Pollenkonzentration sogar innerhalb der Hauptstadt sehr ungleichmäßig. Ein Jahr lang hatten Forscher 16 Pollenfallen in verschiedenen Bezirken aufgestellt: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Messstellen hätten je nach Pollenart bei bis zu 300 Prozent gelegen. Das zeige, dass bundesweit mehr als die bisher rund 55 Messpunkte benötigt würden, um Allergiker detaillierter zu informieren, betonte Bergmann.

Der PID warnt außerdem, dass trotz gegenteiliger Empfehlungen in Städten weiterhin Birken angepflanzt würden. Eine weitere Zunahme von Baumpollenallergien in der Bevölkerung sei ohnehin anzunehmen. Etwa 15 Prozent der Deutschen haben nach Daten des Robert Koch-Instituts Heuschnupfen und reagieren allergisch auf den Blütenstaub von Bäumen, Gräsern oder Getreide. Frauen sind demnach häufiger betroffen als Männer und Jüngere häufiger als Ältere.

Quelle: ntv.de, kbe/dpa

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