Wissen

Uni will notfalls klagen Bremer Streit um Affenversuche

Zwischen der Universität Bremen und dem rot-grünen Senat der Hansestadt gibt es Streit über die Fortsetzung von Tierversuchen mit Affen am Institut für Hirnforschung. Der Senat will die Fortsetzung der seit Jahren laufenden Versuche nicht genehmigen. Die Universität kündigte an, sich notfalls durch alle Instanzen zu klagen, um die Fortführung zu erzwingen.

Bürgermeister Jens Böhrnsen stellte sich am Dienstag hinter die kritische Haltung von Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter. Wenn der Antrag der Uni abgelehnt werde, stehe es der Universität aber frei, gegen diese Entscheidung rechtlich vorzugehen, sagte Böhrnsen.

Die Experimente laufen seit 1998, die Genehmigung war zuletzt 2005 verlängert worden und läuft nun Ende November aus. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft beteiligt sich an der Finanzierung des Programms. Tierschützer kritisieren die Versuche von Anfang an als "ethisch hoch umstritten". Die Forscher verteidigen ihre Arbeit mit einem Mangel an alternativen Methoden. Die Erkenntnisse aus Affenversuchen seien für die Heilung kranker Menschen von großer Bedeutung.

Die Uni kritisierte, sollte die Fortführung der Forschungsarbeit verboten werden, sei dies ein unzulässiger Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit. Alle Anforderungen nach dem Tierschutzgesetz seien erfüllt, so wie dies auch in den vergangenen Jahren von der genehmigenden Behörde bescheinigt worden sei. Bürgermeister Böhrnsen betonte dagegen, die Bremer Bürgerschaft habe einstimmig einen Ausstieg aus den Affenversuchen beschlossen.

Quelle: ntv.de

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