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Vermeidungsabsicht reicht nicht aus CO2 soll nutzbar gemacht werden

Greenpeace-Umweltschützer protestieren gegen die Einlagerung von Kohlendioxid unter der Erde.

Greenpeace-Umweltschützer protestieren gegen die Einlagerung von Kohlendioxid unter der Erde.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kohlendioxid gilt als Klimakiller. Der CO2-Ausstoß muss zur Rettung des Klimas extrem gesenkt werden. Das farb- und geruchlose Gas soll in Zukunft aber auch effektiv genutzt werden - das zumindest planen Forscher des Potsdamer Klimaforschungsinstitutes unter Leitung des Physik-Nobelpreisträgers Carlo Rubbia.

Die Verwertung des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) soll im Mittelpunkt der Arbeit des neuen Potsdamer Klimaforschungsinstituts IASS stehen. "Alle sind sich einig: Man muss mit CO2 etwas anderes machen können, als es in die Atmosphäre entweichen zu lassen oder als Abfall unter der Erde zu verpressen", sagte dessen Leiter, der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer. Lösungen sollen in Potsdam unter Leitung von Physik-Nobelpreisträger Carlo Rubbia entstehen.

Carlo Rubbio (l) und Klaus Töpfer im Gespräch.

Carlo Rubbio (l) und Klaus Töpfer im Gespräch.

(Foto: dpa)

"Die Zukunft hängt entscheidend von der kontinuierlichen Verfügbarkeit preiswerter und ausreichender Energie ab", betonte Rubbia. "Sollte die Energieversorgung nicht mehr gewährleistet sein, würde es zu einem Kollaps für die Menschheit kommen." Darum soll an dem Institut unter anderem die Verbrennung von Methan ohne CO2- Ausstoß vorrangig erforscht werden. Ein weiteres Thema ist die Wiedergewinnung von CO2 für die Methanol-Produktion.

Vernetzung aller Bereiche

In Potsdam haben bereits das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) und das Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ihren Sitz. "Nirgendwo anders gibt es eine größere Konzentration von Wissenschaftlern dieser Bereiche", sagte Töpfer. Während in den anderen Einrichtungen die Forschung an erster Stelle steht, ist das IASS vor allem als Scharnier zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft gedacht. In der neuen Denkfabrik sollen sich Forscher aus der ganzen Welt zusammenfinden und Ideen entwickeln - rund 40 fest angestellte und bis zu 50 Gastwissenschaftler sind geplant.

Dabei hat Gründungsdirektor Töpfer ein klares Ziel: Die Forscher dürfen nicht unter sich bleiben, sondern müssen die Außenwelt frühzeitig einbinden. "Wir müssen verhindern, dass es immer mehr wissenschaftliche Ergebnisse gibt, ohne dass die Gesellschaft sie nachvollziehen kann", betonte er.

Das Institut für Klimaschutz- Erdsystem- und Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Potsdam.

Das Institut für Klimaschutz- Erdsystem- und Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Potsdam.

(Foto: dpa)

Rund neun Millionen Euro stehen dem Institut für Klima, Erdsysteme und Nachhaltigkeitsforschung IASS (Institute for Advanced Substainability Studies) jährlich für derartige Projekte zur Verfügung. Die Finanzierung steht laut Bundesforschungsministerium für die kommenden sieben Jahre und wird zu 85 Prozent vom Bund getragen. Die restlichen 15 Prozent steuert das Land Brandenburg bei.

Quelle: ntv.de, dpa

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