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Viagra hilft Mäusen Chance bei Muskelschwäche

Der Wirkstoff der Potenzpille Viagra könnte auch Patienten mit erblicher Muskelschwäche helfen. Das zeigen Tierversuche kanadischer Forscher. In ihren Experimenten linderte der Wirkstoff Sildenafil deutlich die Schäden an Herzmuskelzellen kranker Mäuse, wie die Wissenschaftler um Christine Des Rosiers vom Herz-Institut Montreal im Fachjournal „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften berichten.

Patienten mit Muskelschwäche leiden oft unter Herzproblemen. Die Forscher untersuchten Labormäuse mit einer genetischen Muskelschwäche, die der menschlichen Duchenne-Muskeldystrophie vergleichbar ist. An diesem erblichen und bösartigen Muskelabbau sterben die fast ausschließlich betroffenen Jungen und Männer oft schon vor dem 30. Geburtstag. Die Kanadier gaben ihren Mäusen Sildenafil in einer Menge, wie sie Männer bei Erektionsstörungen einnehmen, und beobachteten, dass sich die Herzfunktion der kranken Nager verbesserte. Das Medikament hemmt den Abbau einer natürlichen Verbindung namens cGMP, die in vielen Signalwegen der Zelle vorkommt. Einer davon dient der Entspannung der glatten Muskulatur und erhöht den Durchmesser der Blutgefäße im Penis.

Die Herzmuskulatur ähnelt in einigen Eigenschaften der glatten Muskulatur. Sildenafil könne sich als neuer Therapie-Ansatz zur Vermeidung oder Verzögerung von Herzversagen bei Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie erweisen, meinen die Forscher.

Quelle: ntv.de

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