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Sicherheit vor Information Chirurgen gegen Twitter-OP

Kein Zwitschern aus deutschen OP-Sälen.

Kein Zwitschern aus deutschen OP-Sälen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) ist gegen Live- Berichte via Twitter von laufenden Operationen. Zwar sei es wichtig, die Angehörigen schnell zu informieren, erklärte die DGCH. Doch während des Eingriffs könne die Übertragung den reibungslosen Ablauf im OP stören. Oberstes Gebot, so ergänzte die Fachgesellschaft, bleibe die Sicherheit des Patienten.

Die Chirurgen haben ein weiteres, grundsätzliches Problem der Nachrichten-Übertragungen aus dem OP ausgemacht: "Sollten bei einem Eingriff plötzlich Komplikationen auftreten, würde sowohl eine Mitteilung als auch ein plötzlicher Stopp des Informationsflusses die Angehörigen eher beunruhigen und möglicherweise unnötig aufregen anstatt das Gegenteil zu bewirken."

Ende August 2009 entfernten Chirurgen des St. Luke’s Hospital in Cedar Rapids im US-Bundesstaat Iowa einer 70 Jahre alten Frau die Gebärmutter. Direkt aus dem Operationssaal dokumentierte eine Mitarbeiterin der Klinik den dreistündigen Eingriff über den Netzdienst Twitter mit rund 300 Kurznachrichten, wie etwa ”Lokale Betäubung an der Einstichstelle, jetzt wird der erste Stich angesetzt”. Hunderte Empfänger verfolgten das Geschehen am Computer oder per Mobiltelefon.

Quelle: ntv.de, dpa

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