Kommunikation von Planet zu Planet "Curiosity" schickt Audiobotschaft
28.08.2012, 13:55 Uhr
Ein Duplikat des Marsroboters "Curiosity".
(Foto: AP)
Der Marsroboter "Curiosity" schickt erstmals die Tonaufnahme einer menschlichen Stimme zur Erde zurück. Bei der kurzen Ansprache des Nasa-Chefs Charles Bolden handelt es sich um die erste Stimme, die je von einem anderen Planeten an die Erde gesendet wurde.
Neben neuen spektakulären Bildern vom Mars hat der Roboter "Curiosity" (Neugier) erstmals eine Stimme vom Roten Planeten gesendet. Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte, übertrug "Curiosity" eine zuvor aufgenommene und im Roboter gespeicherte Tonbandaufnahme, in der NASA-Chef Charles Bolden zu hören ist. "Ein weiterer kleiner Schritt wurde genommen, um die menschliche Präsenz jenseits der Erde auszuweiten", sagte NASA-Experte Dave Lavery in Anlehnung an die Worte, die der kürzlich verstorbene US-Astronaut Neil Armstrong bei seiner Landung auf dem Mond 1969 sagte. Auch wenn es nur ein "kleiner Schritt" sei, bedeute dieser aber, dass bei zukünftig geplanten bemannten Marsmissionen die Astronauten direkt mit der Erde kommunizieren könnten. Insgesamt habe "Curiosity" seit der Landung bereits rund 7000 Megabyte an Daten gesendet. Das sei ein Vielfaches von dem der Vorgänger.
"Ich spreche zu Ihnen über die Übertragungsmöglichkeiten des 'Curiosity'-Rovers, der sich jetzt auf der Oberfläche des Mars befindet", sagt Bolden in der von der NASA empfangenen Audio-Botschaft. "Seit Beginn der Zeitrechnung hat die menschliche Neugier uns permanent nach neuen Lebensmöglichkeiten jenseits des Horizonts suchen lassen." "Curiosity" bereite nun den Weg für eine bemannte Mars-Mission "in nicht allzu ferner Zukunft". Die Mission sei eine "außergewöhnliche Leistung", sagte Bolden. "Einen Rover auf dem Mars landen zu lassen ist nicht einfach. Andere haben es versucht. Amerika hat es geschafft."
Die NASA stellte zudem weitere Fotos vom Mars vor. Auf einem gestochen scharfen Panoramabild sind mehrere Felsen zu sehen, die in der Umgebung des Marsroboters in der Landschaft stehen. Darunter ist auch der Mount Rock, den "Curiosity" in den kommenden Wochen und Monaten erkunden soll. Auf einigen Fotos waren die Reifenspuren des Roboters zu sehen. Der Chef-Wissenschaftler der Mars-Mission, John Grotzinger, verglich sie mit Armstrongs erstem Fußabdruck auf dem Mars.
Nachdem der Forschungsroboter in der vergangenen Woche eine erste kurze Testfahrt unternommen hatte, war er am Montag erneut rund zehn Meter gerollt. An seiner neuen Parkposition sollen einige wissenschaftliche Experimente unternommen werden, bevor es zum nächsten Zwischenziel - einer für Forscher geologisch vielversprechenden Stelle namens Glenelg - gehen soll.
"Curiosity" ist der teuerste und ausgefeilteste Roboter, der je für die Erforschung eines anderen Planeten gebaut wurde. Die 2,5 Milliarden Dollar teure Mission ist auf einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt. "Curiosity" war nach einer mehr als achtmonatigen Reise durchs All am 6. August auf dem Mars gelandet. Vergangene Woche unternahm der Mars-Rover erfolgreich seine ersten Fahrversuche.
Quelle: ntv.de, sni/AFP/dpa