Vom Deo-Regal ins Weltall Deutscher Gewinner fliegt zu den Sternen
09.02.2014, 08:53 Uhr
Felix Stach wird bei seinem Abflug im kommenden Jahr erst der zwölfte Deutsche auf dem Weg ins All sein.
(Foto: dpa)
Viele Menschen träumen von einem Flug ins All. Für den 24-jährigen Felix Stach wird dieser Traum nach einem Gewinnspiel Wirklichkeit. Danach darf er sich Astronaut nennen. Dabei landete die Gewinnbenachrichtigung erstmal im Papierkorb.
Felix Stach, glücklicher Gewinner eines Weltraumflugs, muss sich erst an seine Prominenz als angehender Astronaut gewöhnen. "Es ist sehr komisch, auf einmal steht man in der Zeitung und beim Friseur kommen Leute und sagen 'Hey, bist du nicht der, der ins All fliegt?'", sagt der 24-jährige Student aus Hannover. Der Raumfahrt-Fan hatte im Internet am Gewinnspiel eines Deo-Herstellers teilgenommen und sich dann im Auswahlverfahren im Kennedy Space Center in Florida gegen vier Konkurrenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgesetzt.
Bisher sind erst zehn Deutsche im Weltall gewesen, der Esa-Astronaut Alexander Gerst soll als elfter Deutscher im Mai zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Mit einem Aufenthalt auf der ISS sei sein Ausflug als Weltraumtourist nicht vergleichbar, betonte Stach. "Unser Flug dauert nicht länger als eine Stunde, wir sind fünf bis sechs Minuten schwerelos in über 100 Kilometer Höhe. Dann darf man sich offiziell Astronaut nennen." Felix Baumgartner bewegte sich im Vergleich dazu bei seinem Stratosphärensprung auf einer Höhe von etwa 36,5 Kilometern.
Rückkehr als ein anderer Mensch
Ende 2015 wird Stach voraussichtlich sein Abenteuer an Bord des Raketenflugzeugs Lynx Mark II starten. 23 internationale Weltraumtouristen haben bei dem Internet-Gewinnspiel ein Ticket bekommen. "Ich hoffe einfach, dass es ein Gefühl wird, das man noch nie im Leben vorher hatte."
Möglicherweise kehrt der junge Mann dann als ein anderer Mensch auf die Erde zurück. "Ich glaube, dass es passieren kann, dass man seine Lebenseinstellung ändert", sagte Stach. In jedem Fall gehe für ihn ein Kindheitstraum in Erfüllung. "Es ging damit los, dass ich mit meinem Opa jede Woche im Flugzeugmuseum oder am Flughafen war." Eigentlich wollte er Jet-Pilot bei der Bundeswehr werden, über seine Ausmusterung wegen eines angeblichen Rückenschadens ärgert er sich noch heute.
Bei dem Gewinnspiel des Deo-Herstellers hatten sich weltweit über eine Million Kandidaten beworben. Felix Stach hätte nie damit gerechnet, dass ausgerechnet er als einer der wenigen deutschen Kandidaten ausgelost werden würde. Erst durch einen Anruf des Ausrichters erfuhr er, dass er in das Auswahlcamp in den USA eingeladen wurde. "Ich hatte die Mails vorher alle ungeöffnet gelöscht, weil ich dachte, es sei Werbung."
Quelle: ntv.de, fst/dpa