"Einzigartige Ökosysteme" Deutschland forscht in Antarktis
29.10.2012, 13:20 UhrDie Einrichtung von Meeresschutzgebieten in der Antarktis soll das Überleben komplexer Ökosysteme und Tiergemeinschaften im Weddellmeer sichern. Mit der Vorbereitung dieser Schutzgebiete hat eine internationale Kommission jetzt deutsche Forscher beauftragt. Federführend ist das renommierte Alfred-Wegener-Institut aus Bremerhaven.
Deutsche Forscher sollen die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in der Antarktis vorbereiten. Koordiniert werden die Arbeiten vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft, wie das Bundesagrarministerium mitteilte.
Die renommierte Einrichtung erforscht seit den achtziger Jahren das an den antarktischen Kontinent angrenzende, 2,8 Millionen Quadratkilometer große Weddellmeer, unter anderem mit dem Eisbrecher "Polarstern". Es soll nun Untersuchungsergebnisse zusammenstellen. Die Schutzgebiete werden von der "Internationalen Kommission zum Schutz lebender Ressourcen in der Antarktis" vorbereitet.
Ökologische Bedeutung der Region
"Im Weddellmeer finden sich marine Tiergemeinschaften und Ökosysteme, die sich über Jahrmillionen an die antarktischen Lebensverhältnisse angepasst haben", erläuterte die Direktorin des Instituts Karin Lochte die ökologische Bedeutung der Region. Ozeanographische Prozesse im Weddellmeer sind ihr zufolge auch der Motor für globale Meeresströmungen, die für das Klima wichtig sind.
Auch Bundesagrarministerin Ilse Aigner sagte: "Die Antarktis beherbergt einzigartige Ökosysteme." Deutschland werde die internationalen Anstrengungen zum Schutz der Meeresgebiete in der Antarktis "aktiv unterstützen".
Der CCAMLR-Konvention zum Schutz der südlichen Polarregion gehören außer Deutschland und der EU 22 weitere Staaten an. Die Organisation arbeitet derzeit in der ökologisch sensiblen Region an einem Netzwerk für Meeresschutzgebiete.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa