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Mauren und Juden Die Wurzeln der Iberer

Rund ein Drittel der Spanier und Portugiesen hat einer genetischen Untersuchung zufolge jüdische oder muslimische Wurzeln. Ein internationales Forscherteam fand nach Presseberichten anhand von DNA-Proben heraus, dass in den beiden stark katholisch geprägten Ländern knapp 11 Prozent der Männer von nordafrikanischen Mauren und fast 20 Prozent von sephardischen Juden abstammen.

Für die im "American Journal of Human Genetics" veröffentlichte Studie hatten Wissenschaftler aus Großbritannien und Spanien das nur bei Männern vorkommende Y-Chromosom von 1140 Bewohnern der Iberischen Halbinsel und der Balearen-Inseln untersucht. Das Ergebnis belegt den großen Einfluss von Juden und Mauren in der Geschichte Spaniens und Portugals. Die Sephardim lebten bereits vor der römischen Besatzung auf der Iberischen Halbinsel, die bis 1492 fast 800 Jahre lang unter arabischer Herrschaft stand.

Diese kulturelle Blütezeit endete mit der Vertreibung der Juden und Mauren unter den katholischen Königen Ferdinand und Isabella im 15. Jahrhundert. Die Studie zeigt, dass viele von ihnen gezwungenermaßen ihren Glauben wechselten, um auf der Iberischen Halbinsel bleiben zu können.

Quelle: ntv.de

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