Hintergrund Die europäische Trägerrakete Ariane
21.10.2009, 13:46 UhrVor 30 Jahren ist mit der Ariane 1 vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana die erste europäische Trägerrakete in den Weltraum gestartet. Sie brachte im Dezember 1979 eine 200 Kilogramm schwere Experimentierkapsel in eine Umlaufbahn. Diese "Ur-Ariane" wurde bis 1986 eingesetzt und konnte maximal 1,85 Tonnen tragen.

7. Juli 2008: Die Ariane-Trägerrakete transportiert zwei Satelliten ins All.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Ariane 2 transportierte 2,17 und die Ariane 3 bis zu 2,7 Tonnen. Ariane 3 wurde von 1984 bis 1988, ihre "kleine Schwester" Ariane 2 erst von 1986 bis 1989 eingesetzt. Die 1988 erstmals gestartete dreistufige Ariane 4 konnte nach dem Baukastenprinzip mit Zusatzraketen verstärkt werden. In der schubstärksten Version konnte sie Satelliten bis 4,2 Tonnen in eine Umlaufbahn bringen.
Europas jüngste und leistungsstärkste Trägerrakete Ariane 5 ist bis zu 56 Meter hoch und 780 Tonnen schwer. In unterschiedlichen Bau- Versionen kann sie bis zu 21 Tonnen Nutzlast in eine niedrige Umlaufbahn oder zehn Tonnen in den geostationären Orbit befördern. Dort, in 35 800 Kilometern Höhe über dem Äquator, kreisen etwa Telekommunikationssatelliten, die stets über derselben Stelle über der Erde stehen. Die Entwicklung dieser Rakete hat der Europäischen Raumfahrt-Agentur (ESA) zufolge mehr als fünf Milliarden Euro gekostet.
Spektakuläre Fehlschläge
Neben vielen erfolgreichen Starts gab es auch spektakuläre Fehlschläge. Im Juni 1996 stürzte die erste Ariane 5 nur 37 Sekunden nach dem Start ab. Auch der Jungfernflug der neuen Ariane-5-Plus im Dezember 2002 endete in einem Fiasko. Kurz nach dem Start wurde die Rakete mit einem wertvollen Kommunikationssatelliten an Bord gesprengt. Der Gesamtschaden allein bei dieser Panne wird auf rund 600 Millionen Euro geschätzt.
Die Ariane ist ein Gemeinschaftsprojekt der europäischen Raumfahrtindustrie. Die zweite Stufe (Oberstufe) wird bei EADS- Astrium in Bremen gefertigt. Im Juni 2009 erhielt Astrium für seinen Standort an der Weser einen Rahmenvertrag über 500 Millionen Euro für den Bau von 35 weiteren Ariane-5-Oberstufen.
Quelle: ntv.de, dpa