Frauenpower im All "Discovery" dockt an
07.04.2010, 12:38 UhrAcht Minuten hat das Ankopplungs-Manöver gedauert, das in gut 360 Kilometern Höhe über der Karibik stattfand. Jetzt sind vier Frauen in der ISS - so viele wie nie zuvor.
Zwei Tage nach ihrem Bilderbuchstart hat die US-Raumfähre "Discovery" an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Das Manöver gelang um 9.44 Uhr MESZ über der Karibik in 225 Meilen Höhe (362 Kilometer), wie die US-Weltraumbehörde NASA mitteilt. Dabei musste die siebenköpfige Crew allerdings auf den Dienst einer wichtigen Antenne verzichten, die Teil des für das Koppelmanöver nötigen Radarsystems ist. Sie war kurz nach dem Start ausgefallen. Es stehe jedoch ausreichender technischer Ersatz zur Verfügung, beruhigte die NASA. Insgesamt befinden sich nach der Shuttle-Ankunft 13 Raumfahrer auf dem "Außenposten der Menschheit".
Bei dem Einsatz dominiert Frauenpower: Drei weibliche "Discovery"-Mitglieder treffen in der ISS auf ihre Kollegin Tracy Caldwell-Dyson. Damit sind erstmals in der Geschichte der Raumfahrt vier Frauen zur gleichen Zeit im All. Und noch eine Premiere: Erstmals arbeiten zwei japanische Astronauten im Orbit zusammen.
Viel Zeit hat die "Discovery"-Crew nicht, insgesamt sind drei Außeneinsätze geplant. Schon am Freitagmorgen sollen während eines sechseinhalbstündigen Ausstiegs die Astronauten Rick Mastracchio und Clayton Anderson sich auch um die Installation eines Ammoniak-Tanks kümmern und eine japanische Experiment-Vorrichtung an der Außenhaut der ISS abbauen.
Die "Discovery" war am Ostermontag zur ISS aufgebrochen und soll am 18. April zur Erde zurückkehren. Nach dieser Mission wird es nur noch drei weitere Shuttle-Starts geben, bevor die Raumfähren nach rund einem Vierteljahrhundert abgewrackt werden. Nach bisherigen Planungen der NASA ist der letzte Start am 16. September 2010 vorgesehen - dann ist die Shuttle-Ära zu Ende.
Quelle: ntv.de, dpa