"Wundbehandlung" an Atlantis Dritter Außenbordeinsatz
15.06.2007, 08:08 UhrZwei Astronauten der US-Raumfähre "Atlantis" haben am Freitag den dritten Außenbordeinsatz innerhalb von vier Tagen begonnen. Angesichts der hartnäckigen Computerprobleme auf der Internationalen Raumstation ISS sollen Danny Olivas und Jim Reilly jetzt auch zusätzlich eine Kabelverbindung überprüfen, die sie am Dienstag angebracht hatten. Dieses Kabel verbindet die Raumstation mit einem neuen Segment und einem Paar von Solarsegeln, das erst am Montag an der Raumstation angebracht worden war.
Zunächst sollen die beiden NASA-Astronauten aber einen Schaden an einer Isoliermatte am Heck der Raumfähre beheben. Beim Start hatte sich am vergangenen Freitag eine 10 Mal 15 Zentimeter große Ecke einer Isoliermatte am linken oberen Heck gelöst. Diese steht jetzt wie ein Dreieck in die Höhe. Die schadhafte Matte soll wie bei der Behandlung einer Schnittwunde geklammert werden. Die Reparatur werde voraussichtlich etwa ein Viertel des insgesamt sechseinhalb Stunden dauernden Außeneinsatzes in Anspruch nehmen, hieß es.
Drei Tage nach dem mysteriösen Computerabsturz auf der Internationalen Raumstation ISS stehen Raumfahrtexperten weiter vor einem Rätsel. Ein Neustart der Rechner im russischen Teil der ISS sei nicht erfolgreich gewesen, sagte ISS-Programmdirektor Mike Suffredini im Kontrollzentrum in Houston (Texas). Es bestehe aber kein Grund, die Raumstation zu evakuieren. "Die Crew ist nicht in Gefahr", sagte er. Niemand glaube, dass die Raumstation verloren gehen könne.
Die NASA vermutet nach den Worten von Suffredini, dass die elektromagnetischen Felder eines Kabels oder einer Energiequelle dazu geführt haben, dass "Geräusche" entstehen und sich die Rechner deshalb automatisch abschalten. Im russischen Teil der Raumstation waren am Mittwoch die Bord-, Kontroll- und Navigationsrechner ausgefallen. Das eigentliche Problem sei jetzt die Höhenkontrolle der ISS, wenn die amerikanische Raumfähre "Atlantis" in der kommenden Woche zurückfliege, sagte Suffredini. An Lösungen werde gearbeitet.
Quelle: ntv.de