Wissen

Gentrick macht's möglich Dürreresistente Pflanzen

Durch den Einbau eines zusätzlichen Gens haben Forscher extrem dürreresistente Pflanzen geschaffen. Diese erholten sich nach einer länger anhaltenden Trockenperiode fast vollständig von den Dürreschäden und wuchsen zudem ohne Ertragsverlust mit etwa einem Drittel der herkömmlichen Wassermenge. Dies berichtet eine Gruppe internationaler Wissenschaftler in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften („PNAS“).

Die Erzeugung derart resistenter Pflanze mindere Dürreschäden und könne insbesondere in wasserarmen Ländern die Nahrungsmittelproduktion sicherstellen. Eduardo Blumwald von der University of California (Davis/US-Staat Kalifornien) und seine Mitarbeiter hatten Tabakpflanzen das Gen IPT eingebaut. Dieses bildet ein Enzym namens Isopentyltransferase, und zwar während des Pflanzenwachstums und wenn die Pflanze Stress erleidet, also etwa Wassermangel.

Diese Pflanzen waren von den genetisch unveränderten Kontrollpflanzen äußerlich zunächst nicht zu unterscheiden. Nachdem sie 40 Tage gewachsen waren, lösten die Forscher im Gewächshaus eine Dürre aus: Die Pflanzen bekamen für 15 Tage kein Wasser mehr. Die Kontrollpflanzen begannen daraufhin zu welken und unwiderruflich zu altern. Die gentechnisch veränderten Pflanzen welkten zwar ebenfalls, aber längst nicht so stark wie die Kontrollpflanzen. Untersuchungen zeigten, dass die Gentechnik-Pflanzen auch während der Dürre einen hohen Wasseranteil in ihren Blättern behielten und – wenn auch in geringerem Maße – weiter Photosynthese betrieben.

Als die Forscher die Pflanzen schließlich wieder mit Wasser versorgten, blühten die Gentechnik-Pflanzenregelrecht auf und wuchsen ungehindert weiter. Die Kontrollpflanzen hingegen waren abgestorben. Auf welche Weise das zusätzliche Gen die außerordentliche Dürre-Resistenz der Pflanzen hervorruft, ist noch nicht ganz geklärt. Vermutlich versetzt es die Pflanzen in die Lage, besser mit bestimmten zerstörerischen Sauerstoffmolekülen zurechtzukommen. Weitere Versuche zeigten, dass die gentechnisch veränderten Tabakpflanzen die gleichen Erträgen liefern wie die Kontrollpflanzen, wenn sie mit nur einem Drittel der Wassermenge versorgt werden.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen